Andrea Bottlinger, Christian Humberg – Geek Pray Love

Geek Pray Love

 

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2014
  • Verlag: Cross Cult
  • ISBN: 978-3-86425-428-4
  • Broschiert (?) 241 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Faszinierend! Jahrelang als Subkultur belächelt, regieren wir Geeks und Nerds inzwischen die Welt – und zwar längst nicht nur die digitale. Doch noch immer steht uns der Großteil der Erdlinge so ratlos gegenüber wie Darth Vader dereinst den Ewoks.
Nur keine Panik, Menschheit. In einer galaktischen Mischung aus Roman und Sachtext erklärt dir dieses Buch die Spezies Geek in all ihren schillernden Facetten – von den Anfängen der Conventionszene bis zu den Untiefen der Fanfiction, vom Schicksalsberg bis nach Hogwarts, vom Turnbeutelvergesser bis zur großen Liebe. Ein praktischer Leitfaden für ein komplettes Lebensgefühl. GEEK PRAY LOVE – Wer will denn schon normal sein?

Aufbau:

Jedes Kapitel beginnt quasi mit einem Kapitel eines Fortsetzungsromans über das Leben von Lars Lang, Loser, und wie er seinen Platz unter den Geeks fand. Dann folgt, thematisch zum Kapitel passend, eine Einführung in einen weiteren Bereich des Geek-Lebens. Überleben auf Cons, wie man sein eigenes Kostüm bastelt, oder wie man einen Stammtisch gründet und so Kontakt zu anderen findet. So wird nach und nach fast jeder Aspekt beleuchtet und für Nicht-Geeks verständlich erklärt.

 

Fazit: 

Lustig und interessant geschrieben ist dieser kleine Ratgeber von Geeks für Geeks (und Geekgeplagte) schon, doch fehlte mir am Ende einiges. Das Buch, wie auch der darin enthaltene Roman, fühlte sich nicht ganz vollständig an. Darüber hinaus sind mir als Geek aber auch kleine Schwächen aufgefallen.

So übersieht auch dieses Buch, wie viele andere Szenewerke, völlig die Subkultur der Forenrollenspieler. Forenrollenspiel ist dabei (mangels Würfeln und Spielleiter) nicht mit P&P zu vergleichen. Es ist mehr wie eine P&P-Larp-Version eines Cosplays, nur MMORPG, sprich, man spielt einen freien, oder aber Serien(/Buch/Film)charakter online in einem Setting mit vielen anderen, dafür aber nicht für kurze Zeit, wie beim Cosplay, sondern oft über Jahre hinweg. Man baut den Charakter aus und schreibt seine Geschichte über viele, viele Seiten Text lang und kann den Charakter leben, ohne dafür vom Sofa aufstehen zu müssen.

Als Forenrollenspieler selbst finde ich es immer wieder schade, wenn unsere Subkultur völlig ignoriert wird und viele immer noch nicht wissen, dass es sie überhaupt gibt.

Darüber hinaus hätte ich mir Anlaufadressen für Geeks im neuen Zeitalter gewünscht. Als erste Anlaufadresse wurden hier Stammtische aufgezählt, aber wer auf dem Dorf wohnt und nicht gerade mobil ist, hat dabei keine Chance. Dabei wurden am Rande auch Foren erwähnt. Ich hätte es schön gefunden, hätte man diesen mehr Platz im Buch zugestanden und vielleicht Adressen verraten. Denn noch immer gehöre ich zu den Geeks, die leider keinen Anschluss finden. Tumblr ist zu unpersönlich, Facebook zu groß, und sonst habe ich noch nichts gefunden. Ich bin aber auch kein ConGänger.

Abgesehen davon aber ist es ein lesenswertes Buch, das sich aber auch nicht ganz so ernst nimmt. Ich bedauere, dass ich keinen kenne, den ich damit in die Geekkultur einführen könnte. Aber für die anderen dort draußen: Wenn euch eure Familie nicht versteht, gebt ihnen einfach dieses Buch. Schon habt ihr vielleicht wenigstens ein gemeinsames Thema für den nächsten Familiengeburtstag.

3 Gedanken zu „Andrea Bottlinger, Christian Humberg – Geek Pray Love“

  1. Super. Ich hatte kürzlich überlegt mir das Buch zuzulegen. Jetzt weiß ich, dass ich es tun sollte, trotz der Schwächen. Ich bin gespannt wo mein Typ Nerd die Schwächen des Buches sieht.

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