Arthur Byron Cover – Die Nacht der Wiederkehr

Die Nacht der Wiederkehr (Buffy the Vampire Slayer: Season 1, #2)Buchdetails

  • Genre: Fantasy, Horror
  • Erscheinungsdatum: 1999
  • Verlag: vgs Verlagsgesellschaft
  • ISBN: 3-8025-2636-9
  • Hardcover 156 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Diese Rezension setzt zum Verständnis aller Kritikpunkte ein gewisses Vorwissen zur Serie ‚Buffy‘ voraus und enthält Spoiler für die erste und zum Teil zweite Staffel.

Klappentext: 

Aus unerfindlichen Gründen beginnt Buffy eines Nachts, von Geschehnissen aus einer vergangenen Zeit zu träumen, von Ereignissen, die mehr als dreihundert Jahre zurückliegen und in denen ihr Traum-Ich eine wichtige Rolle zu spielen scheint.
Auch ihre Freunde werden plötzlich von rätselhaften Träumen heimgesucht, in denen sie Geschichten längst verstorbener Menschen nacherleben.

Was hat das Ganze zu bedeuten? Und warum bewegen sie sich dabei alle an denselben Orten und in derselben Zeit? Keiner von ihnen kann sich einen Reim auf dieses unheimliche Phänomen machen. Bis sie entdecken, dass die Vergangenheit nicht nur während des Schlafs wiederkehrt, sondern auch ihren Alltag zu beeinflussen beginnt …

Inhalt:

Als Buffy nur nebenbei von seltsamen Träumen erzählt, schlägt Giles ihr vor, ein Traumtagebuch zu führen. Über Monate tut sie auch genau das und stellt erst dann fest, dass sie eine zusammenhängende Geschichte träumt. Dabei sieht sie die Welt durch die Augen einer Jägerin des späten 17. Jahrhunderts zur Zeit der Hexenprozesse in Salem.

Nach und nach werden auch Giles und Xander von Träumen heimgesucht, die in der gleichen Zeit spielen und Giles bringt diese bald in Verbindung mit einer Prophezeiung, dass sich ein altes Ritual von vor 300 Jahren bald wiederholen würde. Das gilt es aufzuhalten. Doch wie, wenn einem dabei Reporter und Okkultisten an den Hacken kleben und schließlich auch noch eine Zombiehorde die Stadt heimsucht?

 

Meinung:

Die Geschichte selbst ist ein wenig überfrachtet. Hexenprozesse, Zombies, der Meister (ein Uraltvampir), Geister, Außerirdisches, und das alles auf 156 Seiten? Es ist zu viel und gleichzeitig doch zu langatmig, da es teils seitenlange Monologe und Kampfszenen gibt, und die typische Chemie der Charaktere und die Schnelligkeit der Show nicht übernommen wurden. Doch wirklich störend sind Details, die einem einfach falsch vorkommen.

Ganz zu Anfang muss ich dazu sagen, dass nicht klar wird, an welcher Stelle der Serie der Roman spielt. Der Meister kommt darin vor, sehr lebendig, obwohl Buffy davon erzählt, schon einmal gestorben zu sein. Da sie ihn dabei aber umgebracht und gleich in der nächsten Folge verhindert hat, dass er je wieder auferstehen kann, ist schon dieses Setting des Romans unlogisch und weicht stark vom Canon ab.

Darüber hinaus wissen die Freunde schon von der Existenz von Techno-Heiden, unter genau dem Namen, aber von Miss Calendar, die sie ja erst mit dem Wissen vertraut gemacht hat, fehlt jede Spur. Und Giles sabbert hier teenager-mäßig eine andere Frau an, was erneut unlogisch ist, wenn Miss Calendar schon in die Serie eingeführt wurde. Abgesehen davon, dass es einfach nicht zu seinem Charakter passt.

Was zum nächsten Kritikpunkt führt, denn noch bevor sie von Geistern mehr oder minder besessen werden, benehmen sich die Charaktere seltsam, völlig anders als in der Serie. So sagen Buffy und Willow ihrem besten Freund ins Gesicht, dass er abhauen soll und Buffy vergisst ihre Kraft und bringt mal eben fast ihren Wächter um – unabsichtlich. Gleichzeitig holt sie sich aber plötzlich ständig blaue Flecke und Kratzer, obwohl in der Serie die Sprache davon ist, dass sie nur schwer zu verletzen ist und dann schnell heilt. Und zu guter Letzt sind normale Sterbliche plötzlich genauso stark wie die Jägerin?

Dann fehlt der typische Buffyhumor. Normalerweise ist das eine Kombination des britischen Stock-im-Hintern-Gebarens von Giles und den frechen Teeniesprüchen der drei Freunde. Hier ist aber der einzige Versuch des Humors die Anmerkung, dass Giles – der Kaffee hasst und nur Tee trinkt, außer in Ausnahmesituationen – dringend einen Nescafé fordert. Ich bezweifel aber, dass der typische Buffyzuschauer 1999, vor Erfindung von Youtube, wusste, dass der Schauspieler von Giles in Großbritannien einst Werbung für Nescafé machte.

Hinzu kommen noch einige sexistische und menschenverachtende Stellen. Buffy muss würgen, weil jemand anders einen Jungen küsst, den sie einfach nicht hübsch findet. Über seinen Charakter wird nicht einmal etwas gesagt. Frauen müssen es begreifen, dass Baseball immer vorgeht, …

Und ganz zum Schluss sind da noch ein paar Ungereimtheiten, wie ein angeblicher Vergessenszauber, der verhindert, dass die Stadt sich an all die seltsamen Ereignisse dort erinnert oder es Artikel dazu gibt. Komisch nur, dass sich in der Serie ständig jemand erinnert, das ein Running Gag ist, und Willow und Giles für ihre Recherchen ständig auf aktuelle Artikel der Zeitungen über die seltsamen Zwischenfälle zurückgreifen müssen.

Aber auch ab vom Inhalt ist das Buch ein einziges Durcheinander. Zwanghaft jugendliche Sprache wird hier gemischt mit völlig antiquierten Redewendungen. Hinzu kommt in der Übersetzung die alte Rechtschreibung zu einer Zeit, wo die neue Rechtschreibung längst eingeführt und in Schulen gelehrt wurde.

Schade, denn ich hatte mir das Buch eigentlich geholt, in der Hoffnung, dass es den Grundstein meiner Buffybuchsammlung bilden wird. Man kann ja nicht immer nur die Serie schauen. Aber dann lieber die DVDs rauf- und runter laufen lassen, bis sie einem zu den Ohren rauskommen, als noch ein solches Buch.

 

Fazit: 

Das Buch ist ein ziemlicher Reinfall. Es liest sich wie die schlechteste Form von Fanfiction und es kommt an keiner Stelle zu einem wirklichen Wiedererkennen der Originalcharaktere.  Satz mit X.

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