[Kurzrezension] skalabyrinth – Wenn es nicht passiert

Wenn es nicht passiert

Spoilerwarnung: Ich gehe auf Teile des Buches ein, die am Anfang noch nicht unbedingt zu erahnen sind.

Content Notes für das Buch gibt es hier

Positiv anzumerken: trans und nicht-binäre Charaktere, Asexualität, Behinderung, Neurodiversität

 

Ein herrlich unaufgeregtes Buch, dass dennoch komplex ist und zum Denken anregt.

Anfangs hatte ich etwas Probleme, mich einzufinden. Gerade, weil die Art der Kommunikation zwischen den Charakteren so ganz anders ist, als man es im von Neurotypischen geprägten Umfeld gewohnt ist. Aber mit der Zeit war es, als wäre ich ein Pinguin, der sein Leben in der Wüste verbracht hat, und zum ersten Mal ans Meer kommt. Die Kommunikationsart (die für mich tatsächlich DAS tragende Element des Romans ist), ist zwar zeitaufwändiger, weil man aus Rücksicht viel mehr abklopfen und Worte genauer wählen muss, kommt mir für mein eigenes Gehirn aber gleichzeitig auch viel natürlicher vor, als die Art, die ich mir durch das Zusammenleben mit neurotypischen Menschen angewöhnt habe.

Die Geschichte drum herum ist sehr ruhig. Nurek lernt Marim kennen, dessen Studie sie begeistert – sie sind sich sympathisch und schließlich verlieben sie sich in einander. Zusammen erkunden sie ihre gemeinsamen Grenzen – mehr Nureks, aber auch Marim lernt mehr über sich selbst und, welche Art von Beziehungen ihm gut tun und womit er sich wohl fühlt.

Dabei kommen ganz natürlich verschiedene Behinderungen, Sexualitäten, Geschlechter und Spezies vor, in einer vielfältigen und rücksichtsvollen Welt.

Alles in allem eine Utopie, die sich vor allem auf zwischenmenschliches Miteinander konzentriert und gerade da eben utopisch (im Sinne von so gut wie möglich und nicht im Sinne von als Ziel illusorisch) ist.

Zu lesen unter anderem auf Belletristica.

 

Ein Bild von fünf Sternen, vier davon gold, einer silbern, um ein Rating von vier von fünf Sternen zu symbolisieren.

Judith Pinnow – Die Phantasie der Schildkröte

Die Phantasie der SchildkröteBuchdetails

  • Erinnert an: Romane von Cecelia Ahern
  • Genre: Belletristik, mit etwas Romantik und einem winzigen Hauch Fantasy
  • Erscheinungsdatum: 2017
  • Verlag: Fischer Krüger
  • ISBN: 9783810530356
  • Hardcover 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Trigger: eventuell liebloses Mutter-Kind-Verhältnis, Bodyshaming, vergangene Homophobie
  • Positiv anzumerken: Überwinden von Homophobie und Bodyshaming

 

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Über Leben mit Besonderheiten (+Rezension von Daniela Schreiter – Schattenspringer )

(*hüstl* So viel zur Blogpause. Aber diesen Artikel zu schreiben, war mir trotz schmerzender Hand ein dringendes Bedürfnis.)

Was eigentlich vor allem als Rezension gedacht war, muss ich anders anfangen. Privater schreiben, als ich es sonst tu. Eigentlich mag ich das nicht wirklich, denn ich schreibe einen Buchblog und in meinen Augen sollte es darin um Bücher gehen. Meine Person sollte zwar ansatzweise vorkommen, damit man sich orientieren kann, ob man ähnlich ist und daher einen ähnlichen Buchgeschmack hat (und somit wiederum bei meinen Rezensionen was für sich finden kann). Aber ich selbst sollte dennoch im Hintergrund stehen.

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