Peter David – Überleben

Überleben (Star Trek: Starfleet Kadetten #4)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 1995
  • Verlag: Heyne Bücher
  • ISBN: 3-453-09053-5
  • Taschenbuch   120 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Durch kriegerische Auseinandersetzungen wurde die gemeinsame Kolonie der Föderation und der Klingonen auf dem abgelegenen Planeten Dantar zerstört.
Starfleet Kadetten und klingonische Kadetten kämpfen gemeinsam ums Überleben auf dieser unwirtlichen Welt mit ihren extremen Wetterbedingungen und ihren unbekannten Gefahren.
Die Vorräte werden knapp. Es kommt erneut zu Reibereien zwischen klingonischen und Starfleet Kadetten, wobei Worf immer wieder durch seine Vermittlungsversuche zwischen die Fronten zu geraten droht.

Aber bald merken sie, dass sie auf dieser Welt nicht allein sind. Dantar ist der Stützpunkt einer unbekannten, gefährlichen raumfahrenden Kriegerrasse. Die jungen Leute müssen unter allen Umständen zusammenhalten und ausharren, bis Hilfe kommt, wenn ihr erster Ausflug in den interstellaren Raum nicht ihr letzter sein soll.
Hintergrund

Inhalt: 

Zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen, müssen drei klingonische und fünf Föderationskadetten bald um ihr Überleben bangen. Nach einem Angriff eines bislang unidentifizierten Feindes haben sie sich tapfer zum Verbleib in der zerstörten Basis gemeldet, weil nicht genug Raum in den Fluchtkapseln war, um alle zu transportieren. Doch mit dem schwachen Sender, der ihnen geblieben ist, können sie niemanden erreichen und mit jedem verstreichenden Tag sinkt auch die Hoffnung, dass die Fluchtkapseln Hilfe holen konnten. Dabei gibt es unter den Verbliebenen zunehmend Spannungen, die nicht mal Worf, der als klingonischer Sternenflottenkadett zwischen beiden Gruppen steht, verhindern kann.

Als dann durch Zufall das abgestürzte Schiff des Feindes, samt dessen Piloten, gefunden wird, bringt das für die acht Kadetten gleichzeitig tödliche Gefahr und neue Hoffnung, gerettet zu werden.

 

Aufbau:

In zwölf, teils mit großen, aber guten Zeichnungen illustrierten Kapiteln erstreckt sich die Geschichte über nur 120 Seiten, hätte durchaus aber mehr füllen können, ohne langweilig zu werden.

 

Charaktere: 

Hier lernen wir Worf, den späteren Sicherheitsoffizier der USS Enterprise D als Kadetten kennen, der als Anführer der Sternenflottenoffiziere mit der späteren Botschafterin K’Ehleyr, der Anführerin der Klingonen, kooperieren muss, um zu überleben. Worf wirkt ein wenig out of character, ist er hier doch deutlich besonnener und kontrollierter als in der späteren Serie. K’Ehleyr ist aber wie gewohnt ruhig, mutig und stark.

Insgesamt ist die Dynamik zwischen allen beteiligten Charakteren interessant. Trotz der Kürze werden alle, mit Ausnahme eines Klingonen, mit ihren Eigenheiten dargestellt und so greifbar gemacht. Auch kleine Marotten, die Nebencharaktere liebenswert erscheinen lassen, wurden eingearbeitet.

 

Fazit: 

Obwohl ich eigentlich lieber TOS-Bücher lese, wenn es um Star Trek geht, hat mich ‚Überleben‘ doch sofort gefesselt und obwohl ich es nur zum Sport lesen wollte, weil mein Hauptbuch dafür zu schwer ist, konnte ich es hinterher nicht mehr aus der Hand legen.

Dennoch muss ich einen Stern abziehen, und zwar tatsächlich weil dieses Buch mir zu kurz war. Normalerweise mag ich kurze Romane, die unnötige Schwafelei auslassen, doch hier hätte ich mir noch mehr Tiefe, noch mehr Charakterstudie gewünscht, weil die Situation mit vier verschiedenen Spezies (Klingone, Mensch, Brikar und Vulkanier) sicher noch einiges mehr hätte hergeben können. Dabei ist die Geschichte in sich durchaus geschlossen und das Ende zufriedenstellen. Man fühlt sich nicht leer zurückgelassen. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass es noch etwas besser hätte werden können, hätte man sich nur noch ein paar Seiten mehr Platz gelassen.

[Kurzrezension] Rainer Dresen, Anna Nina Schmid – Kein Alkohol für Fische unter 16

Bildergebnis für kein alkohol für fische unter 16Eine dieser vielen Sammlungen bizarrer Urteile, Klagen, Gesetze (und Gesetzesnamen). Die gibt es zwar mittlerweile wie Sand am Meer, aber tatsächlich haben sich die Autoren Mühe gegeben, keine aufzugreifen, die in anderen (oder zumindest den mir bisher bekannten) Sammlungen dieser Art auftauchen. Dennoch wirken viele Urteile und Klagen fast schon normal und alltäglich. Das Buch ist zwar nicht langweilig und hat zum Glück keine dieser betont albernen Einführungen zu den jeweiligen Beispielen, oder entsprechende Kommentare, aber wirklich fesseln oder stark zum Lachen bringen, konnte es mich auch nicht.

Roald Dahl – Der krumme Hund

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: Januar 1970 (3. Auflage)
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 3-499-10959-X
  • Taschenbuch 128 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Roald Dahl, dessen wohlige Schauergeschichten „Küßchen, Küßchen“, “ … und noch ein Küßchen“ auch die deutschen Leser begeisterten, erzählt hier die düster-komische Grusel-Episode von einem makabren Rattenfänger, einer Leiche im Heu, einem Mann, der eine Madenfabrik für Angler gründen will und von dem teuflichen Versuch, mit zwei Windhunden, die einander täuschend ähnlich sehen, die gerissenen Buchmacher übers Ohr zu hauen.

Inhalt: 

Das Buch erzählt von mehreren Begebenheiten aus dem Leben von Claud und Gordon.

Aufbau:

Es sind vier kurze Geschichten, die aber alle vier chronologisch zusammengehören. So ist der Hund, der der Mittelpunkt der letzten Geschichte ist, in der ersten noch ein Welpe, in der letzten aber ein ausgebildeter Rennhund.

Charaktere: 

Gordon, der Ich-Erzähler der Geschichten, wird nicht groß thematisiert. Auch von Claud erfährt man nicht viel. Lediglich ausschweifend redet er über Gaunereien bei Hunderennen und scheint für all die illegalen und oft qualvollen Methoden eine gewisse Faszination zu hegen. Das wenige, was man erfährt, lässt ihn aber unglaublich unsympathisch dastehen und man fragt sich, was die anderen Charaktere im Buch dazu bewegt, überhaupt Freundschaften zu ihm aufzubauen.

Fazit: 

Roald Dahl kannte ich bisher als hervorragenden Autor von Hexen hexen, Matilda, Charlie und die Schokoladenfabrik, …

Entsprechend enttäuscht war ich von diesem Buch. Vier zwar irgendwie zusammenhängende, aber doch nicht zusammen passende Geschichten, die alle vier kein vernünftiges Ende haben, und deren Sinn sich teilweise nicht einmal erschließt. Warum ist ein Rattenfänger, dessen Besuch nicht zum Vertreiben der Ratten führt und dessen Geschichte keinen Abschluss findet, in irgendeiner Form für die Geschichte eines Betrugs beim Hunderennen notwendig? Sie baut weder Spannung auf, noch charakterisiert sie die Protagonisten. Und warum müssen mehrere Seiten Doping und andere Rennmanipulationen bis ins Detail aufgeführt werden, wenn nichts davon innerhalb der Geschichte genutzt wird?

In einer Kritik des ÖR hieß es „Wer gescheit und anspruchsvoll unterhalten sein will, der greife nach Roald Dahls ‚Krummen Hund'“, aber ich sehe in der Geschichte weder Anspruch, noch irgendeine Form von Unterhaltung. Eher ist es eine Ode an die Tierquälerei.

Dennoch muss ich einen Stern zusätzlich geben, weil zumindest die letzte Geschichte fesselnd war. Man wollte wissen, ob Claud und Gordon mit ihrem Betrug durchkommen. Das Ende allerdings ließ einen wieder unbefriedigt zurück.

Anna Grammah – Müssen wir schon wieder machen, was wir wollen?

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: April 2013
  • Verlag: Piper
  • ISBN: 978-3-492-30043-8
  • Taschenbuch  255 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Kindergärtnerin Anna Grammah bewältigt täglich den Spagat zwischen Kindern, Eltern und Mitarbeitern. Als motorische Leistungsträgerin ihrer Gruppe baut sie unter Achmeds strenger Aufsicht Laserschwerter, erduldet Lektionen in Sachen Verfeinerung, die literweise Rote-Bete-Saft in Kindergesichtern beinhalten, und Waldemar sorgt dafür, dass sie auch noch etwas lernt. Zum Beispiel, dass man in der Kirche nicht reden darf – sonst wird man gekreuzigt. Weiß sein großer Bruder, und der muss es ja wissen, schließlich ist er schon sieben.

Inhalt: 

Ohne auf gesellschaftliche Tabus zu achten, erzählt die Autorin aus ihrem Alltag als Erzieherin und bringt dem Leser so nicht nur die anstrengenden Aspekte nahe – welches Kind darf diesmal auf den Schoß, und wie bringen wir das Kind dazu, dass es sich mit mittlerweile vier auch mal selbst bewegt, ohne getragen zu werden -, sondern auch die schönen Seiten. Dabei gibt sie durch die Blume und quasi spielerisch im Erzählfluss Nachhilfe in Sachen Erziehung, die ich als Außenseiter jedem Elternteil ans Herz legen wollen würde.

Und sie macht mich als Leserin unglaublich neidisch. So eine schöne, befreite Kindergartenzeit hatte ich nicht. Ich hatte Freunde und Spaß und auch die Mehrzahl der Erzieher war tadellos, ohne Frage, aber was hier geleistet wird (sofern es nicht positiv überspitzt ist), klingt so schön und malerisch, dass ich auch wieder Kindergartenkind sein möchte.

So haben die Erzieher zum Beispiel für Fasching den ganzen Turmraum in eine Sandwüste mit Beduinenzelten verwandelt, und im Sand noch Schokoladen-Goldtaler vergraben. Wer hätte das denn als Kind (oder Erwachsener) nicht toll gefunden?

 

 

Fazit: 

Obwohl ich mit Kindern nicht wirklich etwas anfangen kann, hat mir das Buch viel Freude bereitet und an keiner Stelle gelangweilt. Und auch einen Mehrwert bringt es mit sich, lernt man hier doch, wie man zumindest auf keinen Fall mit Kindern umgehen sollte.

Und falls das meine Familie lesen sollte: Wenn ihr wollt, dass ich auf Familienfeiern auch Spaß habe, stellt mir einfach einen Sandkasten mit eingebuddelten Schokotalern hin. 😉

Haruki Murakami – Die unheimliche Bibliothek

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 29. November 2013
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • ISBN: 978-3832197179
  • Hardcover  64 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Beschreibung: 

Eigentlich will der Junge nur zwei Bücher zurückgeben und noch ein wenig stöbern. Aber statt in den Lesesaal führt ihn der merkwürdig cholerische alte Bibliothekar in ein Labyrinth unter der Bücherei, wo er ihn einkerkert. Statt Wasser und Brot gibt es in diesem Verlies Tee und köstliche Donuts, serviert von einem mysteriösen Schafsmann und einem stummen Mädchen, das sprechen kann und wunderschön ist. Doch das ändert nichts daran, dass der Junge als Gefangener der Bibliothek um sein Leben fürchten muss, während die Grenzen zwischen Dingen, Menschen und Orten immer weiter verschwimmen.
›Die unheimliche Bibliothek‹ ist ein kafkaesker Alptraum und zugleich eine einfühlsame Geschichte von Verlust und Einsamkeit. Murakami schachtelt die Ebenen dieser kunstvollen Erzählung ineinander wie die Welten, die sich in der Bibliothek zu berühren scheinen, und Kat Menschiks schwindelerregend schöne Illustrationen ergänzen sie um weitere Abgründe. Ein Juwel.

 

Charaktere: 

Viel erfährt man von den Charakteren nicht. Der Junge liest gern. Selbst, wenn ihn etwas nicht besonders interessiert, wann immer ihm sich eine Frage stellt, geht er in die Bibliothek, um sie zu recherchieren.

Das stumme Mädchen, kann sich dennoch mitteilen und birgt eine Besonderheit in sich, die sich erst zum Ende der Geschichte hin offenbart, der Schafsmann ist freundlich, backt gern, ist aber eher feige und der Bibliothekar saugt Lesenden das Hirn heraus. Hintergründe erfährt man auf den wenigen Seiten nicht.

 

Fazit: 

Kafkaesk würde ich es nicht nennen, zumindest erschien mir Kafka bisher immer logischer, in sich geschlossener, und gleichzeitig dennoch düsterer.

Murakami schreibt hier düster, keine Frage, aber eher verstörend, nicht voll Weltschmerz, wie es mir bei Kafka bisher immer erschien. Obwohl spannend und wunderschön mit Zeichnungen verziert, hinterlässt einen das Buch unzufrieden. Viel zu viele Fragen bleiben offen, Hintergründe ungeklärt. Vieles wird angedeutet, so dass es Fragen aufwirft, und dann wieder ignoriert, so dass das Buch alles in allem nicht abgeschlossen wirkt.

Bastian Bielendorfer – Mutter ruft an

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum:  13. Oktober 2014
  • Verlag:  Piper Taschenbuch
  • ISBN:  978-3492300681
  • Taschenbuch  320 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Lebenslänglich Standleitung

»Bastian, gehen E-Mails auch am Wochenende?«

»Wie bitte?«

»Geht das Internetz auch Samstag und Sonntag?«

»Klar, Mama, samstags bis 18 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist das Internet aber geschlossen …«

»Danke, Sohn!«

Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, wird es für Bastian ernst, denn Mutter ruft an! Ob sie nun will, dass er im Fernsehen den Bauch einzieht, ihr dieses blöde »Wellness-LAN« installiert, oder ihm sagt, dass er endlich mal erwachsen werden soll, Opa sei in seinem Alter schon zweimal verwundet gewesen. »Mutter ruft an« erzählt davon, wie es ist, wenn die Nabelschnur eins zu eins durch das Telefonkabel ersetzt wird – und warum es auch Vorteile hat, wenn man wenigstens für einen Menschen immer Kind bleiben darf.

Inhalt: 

Bastian Bielendorfer erzählt in seinem dritten Buch erneut von seinem Leben und vor allem seinen Eltern, diesmal aber in etwas anderer Form: Vor allem in Form von Anrufprotokollen und SMS, die er mit seiner Mutter ausgetauscht hat. Dabei wird es häufig sehr absurd, aber nicht unbedingt realitätsfremd.

Aufbau:

Fast immer folgt hier auf ein Kapitel, das einen Anruf, oder eine Anrufreihe beschreibt, ein kurzes ‚Zwischenkapitel‘ in Form von einer SMS-Konversation.

Fazit: 

Deutlich seltener vulgär als in den ersten beiden Büchern erzählt Bielendorfer hier charmant von dem alltäglichen Wahnsinn seiner Familie, der zwar vermutlich in vielen deutschen Haushalten ähnlich vorkommt, aber nichtsdestotrotz sehr amüsant zu lesen ist.

Ernest Drake – Expedition in die geheime Welt der Drachen

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 1. August 2004
  • Verlag: arsEdition
  • ISBN:   978-3760748184
  • Hardcover  30 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext:

Nur wenige können Meister der Drachenkunde werden. Ihre Aufgabe ist es, die letzten verbleibenden Drachen zu schützen, denn wer kann sagen, wie viele noch das nächste Jahrhundert überstehen und wie viele aussterben werden? Wenn dies geschieht, werden viele Menschen unwidersprochen behaupten, dass es nie Drachen gab, außer in der Fantasie. Aber dies darf niemals geschehen!

 

Inhalt: 

Ernest Drake trägt in seinem Werk Informationen über die häufigsten Drachenarten zusammen und erklärt, wie man sie zähmen kann, wie sie sich fortpflanzen und welche Drachenkundler die Geschichte hervorgebracht hat.

 

Aufbau: 

 

Wie ein wissenschaftliches Werk aufgebaut, liefert das Buch anhand vieler Zeichnungen und kleinen Proben von verschiedenen Drachenschuppen eine gute Einführung in das Wissen über Drachen – so man denn an sie glauben will.

 

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Fazit: 

Obwohl nur 30 Seiten ist das Buch herrlich fantasievoll. Es ist keine Geschichte, das nicht, vielmehr liefert es einem aber Inspiration, selbst Geschichten zu entwickeln, indem es Drachen bis ins Detail erklärt. Für Fantasyautoren mit Sicherheit ein nützliches Utensil, wenn man sich daran orientieren möchte, und für Fantasyleser ein liebevoll gestaltetes Beiwerk zu vielen Romanen. Mit Erklärungen zu Futhark-Runen (der Schrift der Drachen), kleiner Rätselkunde, und allerlei anderen Kleinigkeiten zum Entdecken für Groß und Klein.

 

Della van Hise – Killing Time [erste Edition]

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Buchdetails erübrigen sich hier leider, da das Buch so nicht mehr gehandelt wird.

Dieses kleine Büchlein wurde kurz nach dem Erscheinen zurückgerufen, weil es den Verantwortlichen von Star Trek – in diesem Fall Gene Roddenberry persönlich – zu starke homoerotische Untertöne hat, zu sehr eine Beziehung zwischen Spock und Kirk andeuten soll. Es wurde editiert und ‚entschärft‘ neu aufgelegt, doch zwischen 100.000 und 150.000 Exemplare der ersten Edition waren vorher verkauft worden und haben nun einen großen Sammlerwert. Natürlich ist sie deshalb nicht auf deutsch erhältlich, leider.

 

Inhalt: 

Die Enterprise ist auf Patrouille an der Grenze der neutralen Zone zu den Romulanern. Doch die Crewmitglieder werden unruhig. Warum nur haben sie ähnliche Träume.

Auf der anderen Seite der neutralen Zone arbeiten die Romulaner an einem Eingriff in die Zeitlinie. Niemals wieder wollen sie der Föderation unterlegen sein. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass sie damit das ganze Universum gefährden. Kann der Eingriff rückgängig gemacht werden, oder ist es bereits zu spät? Und woher kennt der vulkanische Captain Spock nur den Verbrecher Kirk. der als letzte Chance im Leben zu ihm versetzt wurde?

 

Charaktere: 

 

 

Hier sieht man Kirk und Spock ein wenig out of Character, als Kinder der anderen, im Buch kreierten Zeitlinie. Dennoch sind die Veränderungen stimmig, mit der jeweilig veränderten Hintergrundgeschichte im Einklang.

 

Fazit: 

 

Der wissenschaftliche Anteil des Buches ist nicht wirklich verständlich, nicht wirklich plausibel in Anbetracht der in der Serie dargestellten Zeitreisegesetze. Die Geschichte an sich ist aber nicht schlecht, spannend, wenn auch partiell ein wenig ‚zu gewollt‘. Allerdings weiß ich nicht, was Roddenberry in den 80ern für ein Problem mit dem Inhalt hatte. Er selbst hat 1979 schon in einem Interview gesagt, dass Kirk und Spock vermutlich eine Beziehung haben, dass ihre Liebe für einander dafür ausreicht. Das Buch hier hingegen deutet eigentlich nichts dergleichen an. Es wird von einer speziellen Verbindung gesprochen, ja, aber kein Wort von Liebe oder einer sexuellen Beziehung. Eigentlich ist nichts darin, was über die Serie hinaus geht. Dass die beiden ihr Leben ständig für einander riskieren, selbst dann, wenn es nicht mehr logisch ist, weiß der Zuschauer doch schon.
Entsprechend lässt mich das Buch ein wenig ratlos zurück, vielleicht ist das ein Generationenproblem. Aber eine gute Geschichte ist es trotzdem.

Clemens Berger – Das Streichelinstitut

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: ?
  • Verlag: Wallstein Verlag
  • ISBN: 9783835306196
  • Gebundene Ausgabe 356 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

 

Ein urkomischer, kluger Roman über einen liebenswerten Taugenichts, der beschließt, ein Streichelinstitut zu eröffnen und endlich ein homo oeconomicus zu werden.

Inhalt: 

 

Eigentlich war es nur ein Scherz seiner Freundin. Er könne so gut streicheln, dass er das doch beruflich machen könnte. Schließlich entscheidet sich Sebastian, der sich jetzt lieber Severin nennt, dafür und mietet eine Wohnung an, um ein Streichelinstitut zu eröffnen. Immerhin beweisen Forschungen, dass Streicheln den Menschen hilft, sie zu glücklicheren, besseren Menschen macht. Aber niemals unter der Gürtellinie. Schon nach wenigen Wochen bricht er diese Regel aber.

 

Aufbau: 

In lediglich drei Kapiteln, die unendlich lang scheinen, wechseln immer Gegenwart, Vergangenheit und Fantasie, ohne dass die Übergänge wirklich klar gemacht werden, so dass man wirklich aufmerksam lesen muss, um zu wissen, wo man sich gerade befindet. Viele der Gespräche werden nur zusammengefasst oder in indirekter Rede erwähnt. Sehr schwer und unangenehm im Textfluss.

 

Charaktere: 

Sebastian/Severin hat einen Abschluss in Philosophie und will eigentlich seine Dissertation schreiben, schreibt aber immer nur die Arbeiten anderer  – gegen Geld, versteht sich. Er bummelt durch die Welt und durch sein Leben, kommt nirgendwo an. Er selbst hält sich für links, hasst aber so ziemlich jeden und scheint ständig im Luxus leben zu wollen. Darüber hinaus denkt er bei jeder Kleinigkeit an Sex. Ein Hund wäre bei einer solchen Übersexualisierung schon längst kastriert worden, er hingegen betrügt lieber ständig seine Freundin und glaubt zwischendurch gleich drei Frauen zu lieben. Liebenswert, wie im Klappentext behauptet, ist er nicht, eher das Gegenteil. Er gibt ständig, selbst in seinen Gedankenmonologen, mit seiner Belesenheit, seinem Kunstverstand an, hält sich für besser als die meisten anderen und tut sich ständig selbst leid. Hasst sich gleichzeitig selbst. Nicht einmal Goethes Werther ist so hassenswert und selbstbesessen wie dieser Mann.

 

Anna, seine Freundin, ist Philosophiedozentin, weiß aber von seiner Arbeit als Ghostwriter wissenschaftlicher Arbeiten. Was eigentlich ein Kündigungsgrund sein müsste, dass sie es verschweigt, wird nie thematisiert. Sie ist nicht richtig zu fassen, wirklich lernt man sie nicht kennen, weil sie, wenn sie spricht, oft nicht richtig auf die Themen eingeht, einsilbig ist, nicht ausspricht, was sie denkt. Man erfährt nur, dass sie genauso übersexualisiert ist, stellt sie sich doch liebend gern vor, wie ihr Freund andere Frauen streichelt, nur um ihn dann ins Bett zu schleifen.

 

Dr. Irene Fischer, fast immer mit Doktor geschrieben, obwohl man nicht weiß, wofür – Medizin kann es nicht sein, so oft, wie sie wochenlang einfach verschwindet -, ist die Dritte im Bunde, hat Severin gezeigt, wie er unter der Gürtellinie zu streicheln hat und dann das Gleiche auch noch mit seiner Freundin gemacht. Sie verführt ihn auch zu einer Expansion seines Unternehmens, ansonsten bleibt sie aber undurchsichtig. Scheint nur als Verführung, als Stilmittel zu existieren.

 

Viele andere Personen werden erwähnt, bleiben aber blass, uncharakterisiert, was schade ist. Gerade die Kunden des Instituts, ihre Geschichten, hätten so viel Potenzial geboten.

 

Fazit: 

Das Buch hätte so vieles sein können und ist doch nichts davon. Es hat zwischendurch gute Ansätze, auf die man eine Handlung hätte aufbauen können. SMS von der eigenen Nummer, ohne dass man sie selbst geschickt hat? Wäre ein guter SciFi oder Fantasy. Die Zerrissenheit in Sebastian und Severin hätte ein guter Thriller oder ein Psychodrama werden können und die Geschichte von einem Institut, in dem man Leute streichelt und glücklich macht, wäre ein guter Ansatzpunkt für eine Romanze. Doch dieser Roman ist nichts davon. Es findet keinerlei wirkliche Handlung statt, Spannung kommt nicht auf. Nicht einmal der im Klappentext versprochene Humor, eher im Gegenteil. Ich habe ein Buch noch nie so inniglich gehasst.

Auch Gesellschaftskritik hätte es werden können. Über Leute, die sich für links halten und doch die schlimmsten Kapitalisten sind. Über die Perversionen unserer Zeit. Über freie Liebe oder dagegen. All das wird kurz angerissen und doch nicht pointiert dargestellt, sondern gleich wieder fallen gelassen. So bleibt am Ende ein Werk übrig, dass auf 356 Seiten weder Moral, noch Handlung, noch irgendeine Aussage hat. Keine Charaktere, in denen man sich erkennen könnte, nicht einmal ein Ende. Die eigentlich interessante Zeit, die eigentliche Handlung hätte mit dem Ende erst angefangen.

 

Andy Weir – Der Marsianer

Dieses Büchlein habe ich freundlicherweise vom Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt bekommen. Schon einmal danke dafür.

 

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 14. September 2015
  • Verlag: Wilhelm Heyne Verlag München
  • ISBN: 9783453316911
  • Paperback 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • zu kaufen unter anderem hier

 

Klappentext: 

Bei einer Expedition auf dem Mars gerät der Astronaut Mark Watney in einen Sandsturm und wird bewusstlos. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Crew. Die spektakulärste Rettungsmission um das Überleben eines einzelnen Menschen beginnt…

Inhalt: 

Mark Watney, Botaniker und Ingenieur, wurde auf dem Mars vergessen. Nicht etwa durch ein Versehen, sondern, weil man ihn für tot hielt. Nun sitzt er fest, denn selbst wenn er sie erreichen könnte, seine Crew könnte ihn nicht auf der Oberfläche abholen. Für ihn beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, darum, wie lange seine Ressourcen halten, wie lange die Technik noch überlebt, und ob er überhaupt jemals vom Planeten kommen kann. Dabei ist nicht jeder Plan, der in der Theorie genial klingt, auch in der Umsetzung noch so leicht.

 

Charaktere: 

Die Hauptrolle spielt natürlich Watney, der ‚Marsianer‘. Er hat einen recht derben Humor, der aber auch in den eigentlich unwirtlichsten Situationen durchkommt, so dass er sehr sympathisch, wenn auch manchmal ein klein wenig albern und manchmal etwas vulgär erscheint. Man kann ihm aber zu Gute halten, dass Höflichkeit nun wirklich nicht mehr von Bedeutung ist, wenn man annehmen muss, dass man eh stirbt.

Die anderen Charaktere spielen eigentlich nur Nebenrollen, sind teilweise aber auch sehr liebevoll aufgebaut, und bringen fast alle auch ihre eigene, kleine Spur Humor mit.

 

Fazit: 

Die Geschichte ist spannend erzählt, teils im Missionslog von Watney, teils aus einer normalen Roman-Erzählperspektive, teils in Kommunikationslogs, aber nie so durcheinander gebracht, dass es verwirren würde. Alles ist klar erkennbar und die Grenzen verwischen nicht. Watney ist ein sehr ‚plastischer‘ Charakter, man kann ihn sich gut vorstellen und sich vielleicht nicht ganz in seine Situation versetzen – einziger Mensch auf einem großen Planeten ist wohl keine Situation, in die der Leser je kommen kann -, aber mitleiden, mitfiebern kann man sehr gut. Einzig die technischen Details sind nicht immer vollkommen nachzuvollziehen, wenn man keinerlei Ahnung von Technik hat. Das stört den Erzählfluss aber nicht. Man hat nicht das Gefühl, wirklich etwas zu verpassen, nur, weil man sich mal eine Kleinigkeit nicht ganz vorstellen kann. Dennoch gibt es hier leichte Abzüge. Was mir aber wirklich gefehlt hat und daher einen Stern Abzug mit sich zieht, sind am Ende jedes Logs die Aufzählungen, was ihm noch bleibt. Bei vielem war es kein Problem, aber die Stunden Außeneinsatz im Raumanzug, die er ableisten kann, waren von Anfang an genau bemessen und ich hatte zwischendurch immer das Gefühl, dass er die Grenze doch eigentlich längst erreicht haben müsste. Das hat mich hin und wieder gestört, dass ich da keine Anhaltspunkte hatte, ob mein Gefühl, mein Misstrauen begründet war.

Insgesamt aber ist es eine spannende, humorvolle Science-Fiction-Erzählung, die auch für Nicht-Technik-Nerds gut zu lesen ist und bei der man selbst in lebensbedrohlichen Situationen dank Galgenhumor noch laut lachen kann. Hat mir sehr gut gefallen.