Martin Rütter – Wie immer Chefsache

Wie Immer Chefsache

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum:  Mai 2012
  • Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag
  • ISBN: 978-3-442-47791-3
  • Hardcover  352 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

„Ich hätt’ da mal `ne Frage …“
Unter dem Pseudonym ‚Mina R.’ beantwortet Chefredakteur Mattes Reuter die Fragen verzweifelter Hundehalter. Der vormals erfolglose Journalist krempelt in wenigen Wochen das Hundemagazin „Hassos Herrchen – Finas Frauchen“ komplett um, macht es zum populären Hochglanzmagazin und wird zum gefragten Experten. An seiner Seite: eine mysteriöse Büroleiterin, eine hirnzellenarme Praktikantin, ein von ständigem Zigarettenqualm umgebener Fotograf, eine unscheinbare PR-Expertin und ‚Mucki’, der alle terrorisierende Bürohund.

 

Inhalt: 

Noch vor dem ersten Kaffee klingelt bei Mattes das Telefon. Ihm wird der Chefredakteursposten eines Hundemagazins angeboten. Dabei wartet der freie Mitarbeiter einer Lokalredaktion doch auf den Anruf, der ihm zum Chefredakteur der ZEIT machen wird. Er ist sich sicher, dass das sein Schicksal ist, auch, wenn er sich gerade als Niemand bei einem Stadtblättchen die Zeit vertreibt.

Dennoch beschließt er, sich das Magazin einfach einmal anzuschauen. Als er wieder aus der Redaktion kommt, ist er nicht nur vollkommen überrumpelt, sondern auch Chefredakteur eines Teams, das ihn nicht braucht und eigentlich auch nicht wirklich will.

Anstatt aber, wie üblich, einfach sein Leben im Schlafmodus weiter zu leben, hat Mattes jetzt Blut geleckt. Wenn er sich schon selbst in diesen Posten manövriert hat, will er auch etwas daraus machen. Also stellt er die gesamte Redaktion auf den Kopf und riskiert nicht nur seinen neuen Job, sondern auch die Arbeitsplätze des ganzen Teams bei dem Versuch, aus einem miefigen Schwarz-Weiß-Blatt ein überregionales Hochglanzmagazin zu machen.

 

Charaktere: 

Mattes ist ein Finder. Wo andere lange an ihrem Glück arbeiten, wartet er einfach darauf, dass es ihm in den Schoß fällt. Und er ist auch noch stolz darauf. So folgt die Geschichte dem altbekannten Muster einer Charakterverwandlung. Dass jemand aus seinem gerade so funktionierenden Trott herauskommt und sich plötzlich von Grund auf ändert, ist in Romanen nichts Neues. Mattes jedoch bleibt von Anfang bis Ende ein eher unsympathischer Charakter, der sich mit einer gehörigen Portion Selbstüberzeugung durch die Handlung schummelt.

Leben gibt dem Roman eher ein Sammelsurium an leicht absurden Nebenfiguren, die aber leider nicht bis zum Ende fertig gedacht sind. Charmant und interessant sind sie schon, aber man erfährt zu wenig über sie und stringent ist ihre Handlungsweise auch nicht aufgebaut.

 

Fazit: 

Eine leichte Lektüre, die aber nicht sonderlich glaubwürdig wirkt. Hinzu kommt, dass der Roman partiell wie ein Ratgeberbuch wirkt, und Mattes‘ Lebensgeschichte teilweise über viele Seiten ausgebreitet wird, ohne dass es für den Roman wichtig wäre. Zwar ist all das interessant geschrieben, aber weniger wäre hier mehr gewesen. Und der unglaublich unsympathische Protagonist, der leider nur im Umgang mit seinem Hund mal angenehmer wirkt, rundet den leider nur mittelmäßigen Gesamteindruck ab.

 

1 Gedanke zu „Martin Rütter – Wie immer Chefsache“

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