Aktion Stempeln – Rückblick auf den April 2016

 

Die Aktion Stempeln von Damaris liest macht eine Zeitreise und man blickt ein oder mehrere Jahre zurück, um zu schauen, welche im damaligen Monat gelesenen Bücher noch im Gedächtnis geblieben sind. Diesmal schaue ich zurück in den April 2016.

Eine gute Bilanz diesmal. Aufgrund des Pratchett-Covers müssen die Bilder leider diesmal etwas kleiner sein, sonst passen sie nicht. Hmpf.

 

The Fault in Our StarsAls ich in meinem Alter warDie sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra (Mr. Penumbra's 24-Hour Bookstore, #1)

Natürlich erinnere ich mich an ‚The Fault in our Stars‘ von John Green! Der Grund, warum ich gehofft hatte, dass er mir generell gefällt. Dieses Buch ist genau das, was ich an Jugendbüchern will: Abgeklärte, klischeearme Charaktere, eine sanfte und nicht albern theatralische Liebesbeziehung, und Tiefgang. Dazu trotz des schwierigen Themas (Krebs) so EINIGES an Humor. Übrigens ist das Buch NOCH besser als der Film. (Gut, das war vermutlich keine Überraschung. Aber der Film ist in diesem besonderen Fall auch sehr gut.)

Auch an ‚Telewischn!‘ von Roman Schatz erinnere ich mich noch einigermaßen. Nicht mehr an alle Stationen des ein wenig absurden Roadtrips, aber zumindest an einiges. Gefiel mir ganz gut, auch wenn das Ende doch extrem wirkte. Aber wie man so eine Geschichte sanft hätte ausklingen lassen können, weiß ich auch nicht, also will ich mal nicht meckern. Eine Satire auf das heutige Fernsehen.

(OHNE COVER) Georg Ruppelts ‚Von den Gefahren des Lesens‘ habe ich für meine Masterarbeit gelesen. Es erzählt ein wenig von der Geschichte des Lesens und warum es oft kritisch gesehen wurde. Gerade, dass Frauen plötzlich vermehrt angefangen haben, zu lesen. Denn man wollte die Damen doch lieber ans Haus binden. Wer aber liest, der bildet sich auch, und der ist nicht mehr so leicht zu kontrollieren. Ein kurzes Sachbuch-Heftchen.

Torsten Sträters ‚Als ich in meinem Alter war‘ hat mich ein wenig enttäuscht. Nicht, weil es schlecht geschrieben wäre – ist es nicht!!! Aber dort sind fast ausschließlich seine Texte, die er bei Extra3 und Co vorgetragen hat, abgedruckt. Und da ich alles an Kabarett, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat, schaue (kommt ja selten genug etwas Vernünftiges, also darf man das Wenige doch nicht verpassen), kannte ich einfach alles schon. Dafür dann so viel Geld noch auszugeben, für Texte, die ich jederzeit bei Youtube von ihm selbst hören könnte? Nein, das hat mich enttäuscht. Aber seine anderen Bücher sind sehr zu empfehlen.

Hallo Damaris, ich brauche dringend einen ‚Halb und halb‘-Stempel. Denn wie in den vergangenen Monaten auch, habe ich mit Robin Sloans ‚Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra‘ einen Roman, an den ich mich nur partiell erinnere. Ich erinnere mich an so etwas wie eine in Büchern versteckte Weltformel, die ein kleiner Angestellter entschlüsselt und die er dann mit Hilfe seiner Liebsten (einer Angestellten von Google) ausführen will. Mehr aber nicht. Nur an die Kommentare meiner Schwester, als sie es kürzlich gelesen hat. Zum Beispiel, dass es doch dumm ist, sowas mit Google zu machen. Träte man damit nicht die Rechte an Google ab?

Der Tod und andere Höhepunkte meines LebensDie Flüsse von London (Peter Grant, #1)Wahre HeldenEin Häusle in Cornwall: RomanThe Best of Trek: From the Magazine for Star Trek Fans (Best of Trek, #11)

Natürlich erinnere ich mich an Sebastian Niedlichs ‚Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens‘ – und auch an die (ich glaube ebook-exclusive) Add-on-Kurzgeschichten, die es dazu mal gab. Die Geschichte, wie Martin Freundschaft mit Tod schließt, aber langsam dahinter kommt, dass er dessen Platz einnehmen soll und das sein Leben auf den Kopf stellt, war sehr angenehm zu lesen. Generell bin ich ein Freund von allem mit dem Tod – mein Humor ist leider ein klein wenig makaber.

Ben Aaronovitchs ‚Die Flüsse von London‘ ist wieder so ein Buch, an dass ich mich erinnere, aber nicht ganz so gut, wie ich es gern wollte. Ich weiß, dass Peter Grant, junger Polizist in London, an einem Tatort einen Geist sieht, der auch noch ein wichtiger Zeuge ist. Als er das nicht für sich behält, wird er schnell in eine andere Abteilung versetzt – in eine, wo er sich als eine Art Zauberlehrling im Polizeidienst wiederfindet.
Teilweise ein wenig übersexualisiert (Peter Grant benimmt sich wie ein Teenager, bei dem die Hormone noch künstlich angekurbelt wurden), ist die magische Seite Londons aber doch so spannend gewesen, dass ich eines Tages, wenn ich endlich die Zeit finde, auch die anderen Teile lesen will. In der Hoffnung, dass Peter erwachsener wird. Aber zumindest sein grummeliger Lehrherr gefällt mir sehr gut.

Meine Version von Terry Pratchetts ‚Wahre Helden‘ ist eine wunderschön illustrierte Hardcover-Ausgabe. Um so mehr tut es mir leid, dass ich mich nur noch an Teile erinnern kann. Ich weiß nur noch, dass Cohen der Barbar und seine Horde geriatrischer Helden irgendeine wichtige Aufgabe hatten. Aber das war es leider auch schon. Noch ein Fall für den ‚Halb und Halb‘-Stempel.

‚Ein Häusle in Cornwall‘ ist leider Elisabeth Kabateks schwächster Roman. Gestresste Workoholic kriegt Zwangsurlaub verordnet. Sie trifft im Café einen Briten und irgendwie kommt der auf die Idee, sie könne ihn doch in seinem Schloss besuchen. Was folgt, ist eigentlich eine schöne Schmonzette der Marke Rosamunde Pilcher, nur eben aus deutscher Feder. Aber Pilcher ist eben sehr seicht und diese nach dem selben Muster geschriebene Romanze ebenso. Gerade das Ende kann gar nicht überzeugen. (Dennoch kein schlechter Roman für regnerische Tage, an denen man nur was fürs Herz und nicht fürs Hirn will.)

(OHNE COVER) Sigrid Schmidts ‚Bachblüten – Essenzen für die Seele‘ ist noch ein Halb und Halb-Buch. Ich erinnere mich nur daran, dass ich a) dachte, dass die Liste der Eigenschaften und Ängste, die darin alphabetisch (mit den entsprechend dafür benötigten Blüten) aufgeführt ist, sicher ein tolles Werkzeug für die Charaktererstellung wäre und b) ich, wenn ich an Bachblüten wirklich glauben würde, ALLE bräuchte. Es gab kaum eine Angst oder schlechte Eigenschaft, die ich in der Liste nicht angekreuzt habe.

Bei ‚The Best of Trek‘ kommen die Fans zu Wort. Es ist eine Sammlung teils wissenschaftlicher, teils sonstiger Aufsätze. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir eine Literaturwissenschaftlerin, die schrieb, warum Star Trek zum damaligen Zeitpunkt (in den 1980ern) noch kein Klassiker war, rein per definitionem, was meinen Begriff von Klassik begründet hat. (Z.B. mindestens 50 Jahre alt. Ladies und Gentleman, es tut mir leid, aber Harry Potter ist noch kein Klassiker, egal, wie gut die Reihe sein mag.) Dennoch war das Buch ein wenig enttäuschend. Weil ich zu dem Zeitpunkt einfach gar keine Sachbücher darüber wollte. Ich habe es einfach in einer kompletten Kiste von 60 Star Trek-Romanen mitgekauft und erst beim Lesen bemerkt, dass es eben nicht zu den Romanen gehörte. Ich glaube, heute – nach langem Graben in Fantheorien – würde ich es anders bewerten.

 

Und täglich grüßt das IrrenhausAls Gott ein Kaninchen warMorgen ist leider auch noch ein Tag

An Ruth Pennebakers ‚Und täglich grüßt das Irrenhaus‘ kann ich mich so GAR nicht mehr erinnern. Also nicht an den Inhalt. Ich weiß, dass meine Mutter es aus einem offenen Bücherregal mitbrachte, ich erinner mich ans Cover, ich weiß, dass ich es gelesen habe. Aber das war es dann auch schon.

Sarah Winmans ‚Als Gott ein Kaninchen war‘ ist eigentlich auch Halb und Halb. Aber da ich mich hier an noch weniger erinnere als bei den oben erwähnten Büchern – nämlich nur, dass die Protagonistin ein (ihr zugelaufenes?) Kaninchen Gott nannte und, dass Jahre später ihr Bruder verschwindet und sie nach New York muss -, schreibe ich es lieber hier unten hin. Laut Goodreads mochte ich es aber sehr gern.

Noooooiiiiin. Dass ich mich an Tobi Katzes autobiographisches, aber auch humorvolles Buch ‚Morgen ist leider auch noch ein Tag‘ so gar nicht mehr erinnere, beschämt mich jetzt wirklich. Ich weiß, dass ich es sooo toll fand. Er ging so lustig mit seiner Depression um und hat mir damit beim Verarbeiten meiner eigenen geholfen. Aber ich erinnere mich nicht an ein einziges darin geschriebenes Wort.

 

 

Von 14 Büchern sind nur zwei Komplettausfälle. An 7 erinnere ich mich noch ziemlich gut, an die verbliebenen 5 in unterschiedlichen Abstufungen so ein wenig. Joa, April 2016 war wohl ein guter Monat.

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