Brad Ferguson – Eine Flagge voller Sterne

Eine Flagge Voller Sterne: RomanBuchdetails

  • Erinnert an: Star Trek, gepaart mit ein wenig Agentenroman
  • Genre: Science-Fiction
  • Erscheinungsdatum: 1995
  • Verlag: Heyne Verlag
  • ISBN: 3-453-08595-7
  • Taschenbuch 272 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Schweren Herzen hat James T. Kirk die Beförderung zu Admiral akzeptiert und seinen Abschied von der Enterprise genommen. Nun überwacht er den Umbau des Raumschiffes auf Terra. Doch besonders glücklich fühlt er sich in seiner neuen Funktion nicht.

Der Wissenschaftler G’dath lebt als einer der wenigen Klingonen in New York und sieht sich täglich mit den Vorurteilen der Menschen gegenüber Aliens konfrontiert. Er unterrichtet an einer High-School, betreibt jedoch ein privates Forschungsprogramm, von dem es sich Anerkennung in der Föderation erhofft. Es geht um ein revolutionäres Antriebssystem, das die bisherige Warp-Technologie reichlich alt aussehen ließe.

Doch Dr. G’dath wird ständig von zwei klingonischen Geheimagenten observiert. Als diese die Dimension der Erfindung begreifen, gibt es für sie nur eine Lösung, den Wissenschaftler und sein Wunderwerk zu entführen, zurück ins Imperium.

Inhalt: 

Tatsächlich beschreibt es der Klappentext mal bemerkenswert ausführlich. Hinzuzufügen ist lediglich, dass Kirk zudem auch noch eine Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit angenommen hat, die ihn erst dazu bringt, den klingonischen Wissenschaftler G’dath kennen und mögen zu lernen. Als seine Ehefrau ihn verlässt, nutzt Kirk die Gelegenheit, sich so von seinen privaten Problemen abzulenken. Dass er so allerdings durch Zufall mitten in ein Geiseldrama gerät, ahnt er nicht.

 

Charaktere: 

Von Star Trek ist hier rein charakterlich gesehen wenig übrig. Zwar spielen Sulu, Uhura und Kevin Riley (der vorher nur in zwei Serienfolgen aufgetreten ist) kleine Nebenrollen, doch die einzige wirkliche Verbindung zu den alten Serien bildet hier nur Kirk. Der ist ein wenig fahriger und reizbarer dargestellt, als er es auf der Enterprise war. Im Kontext ist das aber durchaus logisch, hat er doch eine Stelle, die ihn nur bedingt interessiert, eine Ehefrau, die ihn nicht glücklich macht, und keinen seiner alten Freunde an seiner Seite. Auch im Rahmen dessen, was Roddenberry als Setting für den ersten Film entwarf, vor dem dieser Roman spielt, ist das eine stimmige Charakterdarstellung.

Die neu eingeführten Nebencharaktere G’dath, seine Schüler, die klingonischen Agenten und Journalisten, sind aber ganz gut gemacht. Gerade G’dath würde ich gerne in späteren Romanen noch einmal sehen. Leider wurde diese Chance aber bisher verpasst und da zu TOS aktuell nur alte Romane neu veröffentlicht werden, sehe ich da auch schwarz.

Meinung:

Der Roman fängt leider nicht gerade spannend an. Einerseits bin ich mir ziemlich sicher, dass ganze Passagen aus einem anderen Star Trek-Roman (ich glaube Roddenberrys Romanfassung des ersten Filmes) übernommen sind, andererseits ist Kirk alleine eben noch lange nicht ‚Star Trek‘.

Durch die Einführung eines sehr sympathischen zweiten Protagonisten nimmt der Roman aber zum Glück Fahrt und vor allem Spannung auf. So entwickelt sich die Handlung in einer Weise, die nicht vorhersehbar ist, vor allem, weil einer der klingonischen Agenten sich alles andere als logisch verhält – allerdings aus gut erklärtem Grund.

Dennoch gibt es deutliche Schwächen. So werden immer wieder persönliche Probleme der Charaktere in den Vordergrund gerückt, dann aber nicht weiter behandelt. Hier wär etwas mehr psychologisches Feingefühl, etwas mehr Eingehen auf die verschiedenen Situationen interessant gewesen und hätte den Charakteren einerseits mehr Tiefgang gegeben, andererseits aber an manchen Stellen auch schlicht die Lücken zu den alten Serien geschlossen.

Positiv wiederum ist zu bewerten, dass Kirk hier ENDLICH mal nicht jedem Rock hinterher rennt. Er flirtet zwar leicht, aber nicht in einem aufdringlichen oder mit Hintergedanken behafteten Ausmaß. Für einen Roman mit ihm ist das sehr erfrischend.

Bedauerlich ist noch, dass dieses Buch leider nicht völlig mit dem Canon übereinstimmt. Kirks hier sehr offene, freundliche Art einem Klingonen gegenüber passt leider nicht zu den späteren Filmen. Die Bücher gelten auch nicht als Canon, daher ist das nicht negativ anzulasten, aber persönlich finde ich es schade. Weil ich gerade davon gern mehr gesehen hätte und das auch einen schönen Kontrast zu dem von Trauer geplagten Kirk nach Star Trek III gesetzt hätte.
Fazit: 

Schwächen und ein etwas misslungener Anfang, aber dank Einführung eines bisher unbekannten Protagonisten doch ein sehr gut lesbarer Roman.

 

Meinungen anderer Blogger: 

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