In diesem Monat gab es einige Bücher, die ich gelesen habe und auch als besprechenswert ansehe, bei denen ich aber nicht genug Meinung für eine lange Rezension habe. Daher hier die Sammlung meiner kleinen Kurzrezensionen.
Romain Puertolas – The Extraordinary Journey of the Fakir Who Got Trapped in an IKEA Wardrobe
Ein Fakir reist, nur mit einer gefälschten 100 Euro-Note, nach Paris, um sich dort ein Nagelbett zu kaufen, das er in Indien für mehr Geld weiterverkaufen will. Sein ganzes Leben hat er nur durch Lug und Betrug gestaltet. Doch als er mangels Hotelzimmer im IKEA-Geschäft übernachten muss, ihm Entdeckung droht und er sich ausgerechnet in einem Schrank versteckt, der kollektionsbedingt eingepackt und verfrachtet wird, gerät er nicht nur ins Nachdenken, sondern auch auf eine lange und abstruse Reise.
Leider ist die Geschichte teilweise ein wenig zu albern aufgebaut. Nicht komisch im Sinne von lustig, aber eben mit einer fast slapstickartigen Verkettung von Zufällen, die in der Masse nicht mehr glaubhaft sind. Dennoch war der Roman angenehm zu lesen und teilweise durchaus nachdenklich im Ton.
Wylie Overstreet – Adam ist jetzt mit Eva befreundet
Die Geschichte der Welt in Form von Facebook-Statusbeiträgen. Anfangs war das Buch durchaus amüsant, aber wie im heutigen Geschichtsunterricht lag der Fokus auch hier vor allem auf der neueren Geschichte. Auch der Humor ist relativ platt, wobei das nicht durchgängig stört. Dennoch lässt das Buch im Niveau ab dem ersten Drittel in etwa stark nach und hat mir daher, auch wenn ich es anfangs noch gut fand, letztendlich nicht gefallen.
Kate Saunders – Die genial gefährliche Unsterblichkeitsschokolade
Auf keinen Fall spukt es hier, behaupten die Eltern. Und doch treffen Lily und Oz schon am ersten Abend im neuen Haus eine sprechende und unsterbliche Katze, die sie als Geheimagenten für die Regierung engagiert. Ihre Mission: Ihren bösen – und unsterblichen – Urgroßonkel davon abhalten, erneut Unsterblichkeitsschokolade herzustellen und sie an Terroristen zu verkaufen. Doch dann wird Oz von ihm gefangen genommen und es tut sich ein noch größeres Problem auf.
Der letzte Funken zum Verlieben in das Buch hat noch gefehlt. Vermutlich, weil die sprechende Katze als eine der tragenden Rollen, wirklich unsympathisch charakterisiert war, die sympathisch wirkenden anderen Verbündeten aber kaum zum Tragen kamen. Dennoch eine nette Lektüre für Groß und Klein, die zum Glück trotz der Schokoladenthematik auch nicht zu sehr auf die Hüften geht, weil Schokolade kaum als Süßigkeit, sondern oft nur als Werkzeug dargestellt wird. (Ich muss zugeben, dass ich davor vorher etwas Angst hatte. Beim Film ‚Chocolat‘ kriege ich immerhin jedes Mal Hunger.)
Anna McPartlin – Die letzten Tage von Rabbit Hayes
Rabbit Hayes, alleinerziehende Mutter einer Zwölfjährigen, zieht ins Hospiz. Sie hat Krebs, der mittlerweile in die Knochen gestreut hat und doch will noch keiner den Kampf aufgeben, auch wenn sie von Tag zu Tag immer schwächer wird. Der Roman verfolgt die ganze Familie bei der kurzen, aber intensiven Zeit bis zu Rabbits Tod. Berührend, aber nicht zu rührselig werden dabei die Trauerphasen dargestellt, aber auch Rabbits Leben noch einmal aufgearbeitet, um letztlich ein abgeschlossenes Ganzes zu bilden.
Trotz der Thematik angenehm zu lesen und sympathisch geschrieben. Hier kann ich gar nicht ausmachen, was mir zum letzten Stern noch gefehlt hätte. Vielleicht nehme ich es dem Buch unbewusst übel, mich mit einer Situation konfrontiert zu haben, die ich selbst aus meinem Familienkreis kenne und damit, wie viel schlechter ich damit umgehen konnte. Vielleicht hatte es aber auch nur einfach nicht ganz das Ende, das ich mir für den Rest der Familie erhofft hatte. Dennoch ist es sehr lesenswert.