Buchdetails
- Erinnert an: //
- Genre: Krimi, Romanze, etwas Steampunk
- Erscheinungsdatum: 2021
- Verlag: Drachenmond
- ISBN: 9783959913973
- E-Book: 499 Seiten als E-Book, 425 als Print O.o
- Sprache: Deutsch
- Triggerwarnungen: Gewalt
- Positiv anzumerken: /
Bevor wir hier loslegen: Das wird kein Bashing des Genres Romantik/Romanze im Allgemeinen. Im Gegenteil. Ich lese eigentlich sehr gern romantische Geschichten. Nur mit dem, was mir auf dem Markt über den Weg läuft, im Vergleich zu dem, was sein könnte (und was ausgerechnet wieder Fanfiction oft zumindest etwas besser bietet), hab ich so meine Probleme.
Content Notes für das Buch gibt es hier
Positiv anzumerken: trans und nicht-binäre Charaktere, Asexualität, Behinderung, Neurodiversität
Ein herrlich unaufgeregtes Buch, dass dennoch komplex ist und zum Denken anregt.
Anfangs hatte ich etwas Probleme, mich einzufinden. Gerade, weil die Art der Kommunikation zwischen den Charakteren so ganz anders ist, als man es im von Neurotypischen geprägten Umfeld gewohnt ist. Aber mit der Zeit war es, als wäre ich ein Pinguin, der sein Leben in der Wüste verbracht hat, und zum ersten Mal ans Meer kommt. Die Kommunikationsart (die für mich tatsächlich DAS tragende Element des Romans ist), ist zwar zeitaufwändiger, weil man aus Rücksicht viel mehr abklopfen und Worte genauer wählen muss, kommt mir für mein eigenes Gehirn aber gleichzeitig auch viel natürlicher vor, als die Art, die ich mir durch das Zusammenleben mit neurotypischen Menschen angewöhnt habe.
Die Geschichte drum herum ist sehr ruhig. Nurek lernt Marim kennen, dessen Studie sie begeistert – sie sind sich sympathisch und schließlich verlieben sie sich in einander. Zusammen erkunden sie ihre gemeinsamen Grenzen – mehr Nureks, aber auch Marim lernt mehr über sich selbst und, welche Art von Beziehungen ihm gut tun und womit er sich wohl fühlt.
Dabei kommen ganz natürlich verschiedene Behinderungen, Sexualitäten, Geschlechter und Spezies vor, in einer vielfältigen und rücksichtsvollen Welt.
Alles in allem eine Utopie, die sich vor allem auf zwischenmenschliches Miteinander konzentriert und gerade da eben utopisch (im Sinne von so gut wie möglich und nicht im Sinne von als Ziel illusorisch) ist.
Zu lesen unter anderem auf Belletristica.
Ich mache ja in letzter Zeit keine Abbruch-Rezensionen mehr. Aber dieses Buch regt mich gerade so massiv auf, dass ich nicht anders kann.