[Monatsrückblick] April 2019

 

 

Herzlich Willkommen im Hochsommer. Ich schmelze mal theatralisch vor mich hin und erzähle euch derweil von den Büchern des Monats.

Bücher und Zahlen: 

Ich war gerade ziemlich erstaunt, als ich bei Goodreads die Liste durchgesehen habe. Dass es doch 19 Bücher geworden sind, hätte ich nicht gedacht. (Sogar 20, wenn man Ghostsitter Staffel 4 mitrechnet. Leider ist das Hörspiel aber noch nicht bei Goodreads im System.) Es kam mir wie ein sehr langweiliger, leerer Monat vor, aber das war es wohl doch nicht.

Der Teufel steckt im ICE: Die abgefahrensten Erlebnisse einer Zugbegleiterin

Mein Top des Monats (mit Ausnahme einer 260-Seiten-Fanfiction) war ‚Der Teufel steckt im ICE‘ von Juliane Zimmermann. In einer Mischung aus Biografie und Humor erzählt sie, wie es dazu kam, dass sie als ausgebildete Fachkraft für Gastronomie Zugbegleiterin wurde. (Wobei sie den Job so gut klingen lässt, dass selbst ich kurz überlegt hab, ob das nicht was für mich wäre, dabei bin ich weder im Umgang mit Menschen, noch im Umgang mit Reisen wirklich gut.)

Besonders hat mich bei dem Buch aber überzeugt, dass hier Diversity völlig natürlich drin vorkam – eben so, wie sie im normalen Leben geschieht, weil dies hier kein fiktionales Werk ist Und auch, wenn ich ein klein wenig beleidigt bin, dass sie sich freute, die Augenhöhle eines Mannes, der sein Glasauge verloren hatte, nicht sehen zu müssen, hat sie doch das Glasauge selbst richtig dargestellt und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass der Irrglaube einer Kugel Schwachsinn ist! Das ist erst das zweite Buch in meinem Leben, das Glasaugen korrekt darstellt. (Und komischerweise passiert das nur in Biografien, von den Menschen, die es erlebt haben. Klingt doch so, als würden Autoren von Fiktion Glasaugen nicht mal ansatzweise recherchieren, bevor sie sie einbauen.)

 

Lost in Trainstation - wir versteh'n nur Bahnhof: English made in Germany - das Bilderbuch

Mein Flop des Monats war Peter Littgers ‚Lost in Trainstation‘. Ganz offensichtlich wollte er auf den Erfolg von Bastian Sicks ‚Happy Aua‘ aufspringen, indem er Bilder von Schildern, Ladenlogos und Co. kommentiert. Allerdings sind die Kommentare teilweise echt schlecht gemacht. Viele der Konstruktionen sind grammatikalisch wie orthographisch korrekt und er macht sich nur darüber lustig, weil er sie schlicht inhaltlich nicht mag. Und manche Anspielungen versteht er nicht einmal. Gerade, dass er den Mülleimer mit ‚Star Dreck‘-Aufdruck in der Schriftart der klassischen Star Trek-Serie nicht begriffen hat, hat ihn für mich disqualifiziert. Aber auch viele andere Sprüche waren einfach unnötig, unwitzig und oft auch altbacken. Denn wer sich noch darüber aufregt, dass das Wort Design in einem normalen deutschen Satz verwendet wird, der muss ja doch viele Jahrhunderte in der Vergangenheit feststecken, wenn man bedenkt, dass wir schon lange in einer Zeit der Lehnwörter leben.

 

Abgrebrochen habe ich in diesem Monat ganze sechs Bücher. Schon ziemlich peinlich. Eines davon war sogar bestimmt ein Jahr lang auf meiner Wunschliste. Aber ganz ehrlich: Eine Frau zu verfolgen, nur, weil sie einen in der Bahn angerempelt und sich dafür mit einem Lächeln entschuldigt hat, und das als romantisches Spiel der Wildfremden(!) anzusehen, sollte nicht noch damit belohnt werden, dass das tatsächlich die Liebesgeschichte des Buches wird. Das ist creepy und eklig und man sollte auch kommunizieren, dass man Fremde nicht einfach so spontan verfolgen sollte, nur, weil man sie sexy findet. BÄH!
Dagegen waren die anderen fünf Bücher, die mich einfach nicht interessieren konnten, geradezu harmlos und wohltuend.
Weitere Bücher habe ich nach der Leseprobe nicht ausgeliehen und von meiner Merkliste entfernt. (Ehrlich gesagt ein ziemlich gutes Gefühl.)

 

Bei den Challenges geht es gut voran. Für #WirLesenFrauen fehlt mir nur noch eine Aufgabe, für die längst ein Buch bereit liegt. Wenn im Juni mein Ebook-Abo ausläuft, wird auch diese letzte Aufgabe geknackt. (Naja, vielleicht schon vorher, je nachdem, wie ich The Hate U Give einordne, das es im Abo als Ebook gibt, und das ich auch noch unbedingt lesen will.)
Die SUB-Challenge vom Buchdrachen schleift natürlich in der Zeit. Keines der Bücher, das ich jetzt ausleihe, war 2018 schon auf meinem SUB. Dafür geht aber das Lesebingo lustig weiter. Außer den ‚Freie Auswahl‘-Feldern, die ich erst zum Schluss auffüllen will, fehlen mir nur noch 7 Aufgaben. (Es wären sogar nur 6, würde Ghostsitter Staffel 4 endlich bei Goodreads eingetragen werden.)

 

Links und Aktionen: 

Bis zum 6. Mai könnt ihr noch beim Ostergewinnspiel von Jennifer von Lesen in Leipzig mitmachen.

 

Monatsplanung Mai:

Wieder das Gleiche. Außer, das im Mai Gratis Comic Tag ist! Merkt ihn euch schon mal vor und sucht euch eure Buchhandlungen raus.
Und ich glaube, im Mai ist auch das Highland Gathering in Peine, also wird ein Wochenende lang Haggis geschlemmt. Je nach Wetter vielleicht sogar in meinem Tartan Skirt. Hachja.

5 Gedanken zu „[Monatsrückblick] April 2019“

  1. Liebe Taaya,
    mein Ostergewinnspiel läuft noch ein paar Tage, falls du das noch nachtragen willst 🙂 Bisher haben auch noch nicht wirklich viele Leute teilgenommen, daher stehen die Chancen auf einen Gewinn gut!

    Zu deinen Büchern: Ganz schön zuglastig diesen Monat 😀 Und wie kann es sein, dass du mit #WirlesenFrauen schon fast durch bist? Das hat doch quasi gerade erst angefangen, ich habe es eben so geschafft vier Bücher zu lesen, wovon nur 3 für Aufgaben sind…
    Ich muss übrigens momentan oft mit schlechtem Gewissen an dich denken, weil ich die Rezension zu den ganzen politischen Büchern, die ich extra alle im März gelesen hatte, immer noch vor mir herschiebe *augenzuhalt*

    Liebe Grüße aus Leipzig
    Jennifer

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    • Huhu (again, ich sag einfach huhu again *sing*)

      also, um so weit zu sein, hilft es, zu tricksen. *hust* Viele Selfpushlisherbücher haben zum Beispiel weniger als 200 Seiten. Die kann man an einem Tag lesen, wenn man viel Zeit hat.

      Außerdem hab ich gerade weder eine MA noch einen Job und du ja beides, glaube ich. Also hab ich halt auch verdammt viel Zeit und nichts zu tun.

      Für die Transautorin habe ich die Biografie von Pari Roehi gelesen. Bin da auch nur nach langer Suche draufgestoßen. Eigentlich wollte ich ein Kinderbuch oder einen humorvollen Roman, der eben eine trans Prota hat, ob jetzt own voice mit großer Thematisierung oder einfach quasi beiläufig, weil das ja letztlich auch nichts über den Menschen aussagt und man einfach nur zeigen wollte, dass das Leben vielfältig ist. Sowas hab ich aber leider nicht gefunden, einfach, weil Transsexualität bei Amazon und Co kein Schlagwort ist, nachdem man einfach suchen kann.

      Die Bio war aber ganz gut. Gleichzeitig Flucht und Transsexualität, das war spannend.

      Ein schlechtes Gewissen musst du übrigens nicht haben. Ich rezensiert aktuell vielleicht jedes 5. oder 6. Buch und komm auch nicht dazu, alle, die es verdient hätten, zu erwähnen. Und ich hab schon wirklich viel Zeit. 🙂

      LG

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  2. Huhu again^^

    ja, deshalb hatte ich auch so Schwierigkeiten einen Roman für die trans-Kategorie zu finden. Die Bio werd ich mir aber mal ansehen, auch wenn ich eigentlich Biografien nicht so sehr mag…

    Aha, tricksen also 😀 Na ja, ich habe auch ein eher kurzes Selfpublisher-Buch gelesen, eine Novelle und ein kurzes Sachbuch mit ca. 200 Seiten. Nur das vierte Buch war ein tatsächlich langes Buch, aber halt auch Fantasy, aber fluffig zu lesen. Aber ja, ich habe alleine heute ca. 50 Seiten Fachtext gelesen, da habe ich heute Abend tatsächlich auch nicht soooo viel Lust zu lesen mehr. Wobei ich mich nachher noch an den Monatsrückblick setzen wollte und dann vielleicht auch noch ein Stündchen lesen möchte. Sonst komm ich mit meinen Büchern auch nicht voran…
    Schönen Abend dir noch!
    Jennifer

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  3. Liebe Taaya,
    du hast sechs Bücher abgebrochen – finde ich super. Denn warum etwas weiterlesen, was einem gar nicht liegt oder sogar verärgert? Früher habe ich mich immer durchgequält, aber was soll’s, das mache ich schon lange nicht mehr.

    GCT – ich bin schon gespannt, welche Comics du ergattern wirst. Ich muss auch unbedingt meine Wunschliste noch zusammenstellen.
    Und jetzt gehe ich schnell noch rüber zu Jennifer von Lesen in Leipzig. Zum Gewinnspiel 🙂
    Vielen Dank für den Hinweis.

    Liebe Grüße
    Sandra

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  4. Wow 19 Bücher, dass ist krass! Das ist mehr, als was ich das ganze Jahr über gelesen habe! Ich bin schon über meine vier Bücher stolz. 😀

    Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar zu meinem Beitrag: „Welche Filme darf man noch sehen?“ es war sehr interessant deine Meinung dazu zu lesen und genau das war ein Aspekt des Beitrags, in Diskussion zu kommen, weil es dazu einfach nicht den einen Standpunkt zu gibt. Ein guter Punkt mit den werken verstorbener Künstler, da stimme ich dir zu,

    Alles Liebe

    Nadine

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