Alles neu macht angeblich der Mai. Und Mairegen macht schön. Um das auszuprobieren hatten wir in den letzten Tagen ja genug davon. Sogar hier, wo es laut Helmholtz-Institut immer noch zu trocken ist.
Aber genug mit den Phrasen – und genug mit dem Regen, auch wenn der mir draußen im Garten einiges an Wachstum im Beet beschert. Schauen wir lieber auf den Lesemonat.
Bücher und Zahlen:
Mit 17 Büchern war ich diesen Monat wieder ganz gut dabei. Diesmal war keines davon für die Arbeit, dafür waren 3 kürzere Hörspiele dabei, und ein paar Novellen und kürzere Sachbücher. Kein Reread in diesem Monat.
Wieder kein Buch, dem ich 5 Sterne geben konnte, aber mit vier Sternen ist mein erster Stephen King (wenn man von den Dark Tower-Graphic Novels absieht) dabei. „Gwendys Wunschkasten“ war relativ schnell zu lesen, ich glaube etwas mehr als hundert Seiten. Hier bekommt Gwendy einen Kasten, der mysteriöse Schokolade und Geld verspricht – aber einem auch die Macht gibt, Menschen oder Orte auszulöschen. Und offenbar hat der Kasten sogar dann, wenn man ihn nicht nutzt, ein Eigenleben. Nicht zu düster, mehr Mystery als Horror, und die Spannung liegt eher in den Dingen, die man nicht erfährt. Dabei ist Gwendys Charakterentwicklung ganz interessant zu beobachten. (Die weiteren Teile der Reihe werde ich aber nicht lesen, weil ich mich schon gespoilert habe, und Gwendys weiterer Werdegang für mich nicht passt. Die Geschichte ist für mich mit dem ersten Buch schon gut und rund abgeschlossen.)
Miese Bücher hatte ich in diesem Monat so einige. Ob mir wohl je richtig gute Ratgeber (abseits von Gartenbüchern) über den Weg laufen werden? „Schreiben im Flow“ von Michael Draksal war jedenfalls, wie auch schon sein Buch über Verlagsgründung, eher zum Wegwerfen. Eigentlich schrieb der Autor dasselbe wie alle anderen, nur garniert mit etwas Ableismus on top. Und einer Menge Fehlern. Für jemanden, der selbst drauf hinweist, dass Fehler möglichst vermieden werden wollten und Verlagen schlecht zu Gesicht stehen, sind die Bücher seines Verlags wirklich von Fehlern übersät.
Monatsplanung Juni:
Mal schauen, ob es mit dem Buchclub bald weitergeht. Eventuell steht dann noch ein Buddy Read zu Terry Pratchett an. Und in ein paar Tagen läuft endlich mein Skoobe-Abo aus. Ich freu mich schon darauf, dass wieder nicht mehr den Zeitdruck im Nacken zu haben, aus meinem Geld so viel wie möglich rauszuholen. Zumal ich merke, wie ich da einfach nicht die Ruhe habe, längere Romane zu lesen. (Was auch dran liegt, dass Skoobe am Handy wie auf dem Tolino Bücher deutlich länger erscheinen lässt, als sie sind, und ein Buch, dass statt den 500 Printseiten plötzlich 1200 Seiten haben soll, einem sofort jede Lust nimmt.) Aber jetzt hab ich meine Empfehlungen eh alle weggelesen, es kommen keine neuen hinterher – seit fast zwei Jahren spuckt die App schon keine neuen Bücher mehr aus, die es für mich passend findet – und damit hat die liebe Seele dann bald wieder Ruhe. Vielleicht lese ich dann auch wieder deutlich weniger. Mit schon 73 Büchern in diesem Jahr habe ich mein Ziel eh schon weit überschritten und kann mir die Unlust, die erfahrungsgemäß nach einem Skoobe-Abo auf mich lauert, in aller Ruhe leisten.