Buchdetails
- Erscheinungsdatum: 10. August 2012
- Verlag: Ullstein Taschenbuch
- ISBN: 978-3548374666
- Taschenbuch 224 Seiten
- Sprache: Deutsch
Klappentext:
Wenn Chefärzte sich für den „schönen Tumor“ ihrer Patienten begeistern, Hypochonder die Kollegen von der Nachtschicht nerven und störrische Greise die Intensivstation aufmischen, schlägt die Stunde von Jaddo – Ärztin und Bloggerin aus Leidenschaft. Jaddos Texte sind witzig, schockierend und bewegend. Denn konfrontiert mit den Tücken eines oft absurden Klinikalltags, muss sie sich jeden Tag aufs Neue bewähren. Nicht nur als Ärztin, sondern auch als Mensch.
Inhalt:
Bloggerin Jaddo erzählt Anekdoten und Gedanken aus ihrem Studium und ihrer Tätigkeit als Allgemeinmedizinerin. Dabei erfährt man aber selten wirklich etwas über die Fälle. Wenn sie davon redet, dass jemand mit unklarer Diagnose zu ihr kommt und sie mit dem Krankenhaus wegen Röntgen, etc. telefonieren muss, erfährt man am Ende nur, dass die Kommunikation mit dem Krankenhaus oder anderen behandelnden Ärzten nicht gut ist. Was der Patient hat, scheint für sie dabei nebensächlich zu sein. Dass der Leser ohne Antwort bleibt, ist ihr egal.
Generell geht sie ständig auf Unzulänglichkeiten ein, oft ihre eigenen. Was anfangs noch charmant ist, wird aber spätestens dann merkwürdig, wenn sie als Allgemeinmedizinerin zugibt, dass sie keine Ahnung von Antibiotika hat und Patienten eigentlich nur dann mag, wenn sie gesund sind.
Aufbau:
Jedem Kapitel vorangestellt ist ein Zitat, mal aus der Literatur, mal von Patienten oder Ärzten, das nie etwas mit dem Kapitel zu tun hat und nicht immer wirklich interessant, witzig, oder traurig ist.
Fazit:
Obwohl der Schreibstil sehr leicht und schnell lesbar ist, fragt man sich schnell, wann denn mal etwas kommt, was wirklich interessant ist. Natürlich sind diese Einblicke in das Innenleben eines Arztes, die Erkenntnisse, dass Ärzte auch nur Menschen mit Fehlern sind, anfangs ganz nett, doch auf Dauer fehlt einem doch auch mal etwas Handlung. Witz, Humor oder wenigstens kuriose Fälle. Sicher wird doch auch eine Allgemeinmedizinerin so etwas haben? Nun, offenbar nicht. Oder aber Dr. Jaddo beschäftigen diese Fälle nicht. Sie schreibt sehr auf sich bezogen, oft anklagend, und schlussendlich nervt auch die Einstellung, die sie an den Tag lehnt. ‚Ich habe meine Fehler, kann sie mir eingestehen, aber letztendlich sind sie mir egal, auch wenn sie unprofessionell wirken.‘ Ärztin aus Leidenschaft, wie es im Klappentext steht, scheint sie jedenfalls nicht zu sein. Nur Ärztin, weil ihr nichts Besseres eingefallen ist.