[Kurzrezension] Frank Jöricke – Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Baggage

„Am Tag, als X geschah, tat meine Familie Y“. So beginnt jedes einzelne Kapitel dieses Romans, der gar keiner zu sein scheint, fehlt ihm doch irgendein sichtbarer roter Faden, oder eine wirkliche Geschichte. Dabei habe ich mir wirklich Mühe gegeben, ihn zu mögen.

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Als ich mich schon auf Seite 11 einem Opa gegenüber stand, der seinem Enkel – dem Erzähler – beibrachte, dass es KZs nie gegeben hat, wollte ich abbrechen. Doch einige 5-Sterne-Rezensionen im Netz gaben an, der Anfang wäre zunächst anstrengend, aber bald würde das Buch zu einem echten Highlight.

Um ehrlich zu sein, war es eher das Gegenteil. Ich weiß nicht, ob ich einen Humor habe, den einfach kein anderer Mensch auf dem Planeten teilt, aber ich empfand die nach Jahreszahl sortierten Kurzbeschreibungen der Familie als eine Mischung von RTL2-Nachmittagssendung und Belanglosigkeiten, die keinerlei Inhalt mit sich brachten. Ich verstehe auch nicht, wo die Familie des Erzählers besonders schrulliges Verhalten aufweisen soll, sieht man das doch an jeder Straßenecke.

Und so ist es leider ein Roman – den ich immer noch nicht so nennen würde, eher eine fiktive Kurzbiographie -, der es nicht einmal schafft, in mir irgendeine Emotion zu erwecken. Außer Langeweile.

 

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