Buchdetails
- Erinnert an: Naja, Star Trek halt. Mit Krimi
- Genre: SciFi, Krimi
- Erscheinungsdatum: 1990
- Verlag: Heyne Taschenbuch
- ISBN: 3-453-03156-3
- Taschenbuch 336 Seiten
- Sprache: Deutsch
Klappentext:
Bei einem Gefecht mit einem Klingonen Schlachtschiff wird ein Mitglied der Enterprise-Crew lebensgefährlich verwundet. Nur ein Heilverfahren, das eben auf Vulkan erforscht wird, kann sein Leben retten. Kirk, Spock und McCoy bringen den Patienten zur Vulkan-Akademie, wo auch Amanda, Spocks Mutter, in einer Stasiskammer behandelt wird.
Plötzlich tauchen Störungen im Programm des computergesteuerten Stasis-Verfahrens auf. Eine vulkanische Patientin stirbt in der Stasiskammer, kurz darauf auch der Lieutenant von der Enterprise. Liegt ein technischer Defekt vor, oder hat ein heimtückischer Mörder den Akademie-Computer manipuliert? Doch ein so unlogisches Verbrechen wie Mord ist in der friedlichen und disziplinierten Gesellschaft Vulkans undenkbar.
Spock muß um das Leben seiner Mutter fürchten und versucht, alle möglichen Fehlerquellen zu eliminieren. Captain Kirk schlüpft in die Rolle des Detektivs und stellt Nachforschungen auf eigene Faust an. Da bricht ein Großbrand in der Akademie aus, und alles scheint vergebens gewesen zu sein.
Inhalt:
Bei einem Kampf erleidet ein junges Crewmitglied einen Stromschlag, der sein Nervensystem zerstört. Und doch kann Spock in einer Geistesverschmelzung feststellen, dass sein Geist noch da ist und nur nichts mehr tun kann. Gefangen in einem Körper, der nur durch Maschinen noch am Leben erhalten wird.
Durch Zufall weiß Spock von einem Verfahren im Experimentierstadium, dass solche Nervenschäden beheben kann – denn seine Mutter muss es gerade ebenfalls nutzen, um nicht zu sterben. Da die Enterprise eh zur Reparatur und Spock auf den Planeten will, wird Vulkan angeflogen und das Crewmitglied wird ebenfalls dem Stasis-Verfahren unterzogen.
Doch kaum ist er in der Kammer, mit einem Monat, bis er wieder gesunden soll, stirbt eine andere Patientin, ausgerechnet die Frau des Arztes, der das Verfahren erfunden hat.
Spock und sein Vater setzen alles daran, den technischen Defekt zu finden, gefährdet der doch auch das Leben von Amanda, Spocks Mutter. Doch als auch der verletzte Offizier der Enterprise stirbt, ist bald klar, dass ein Mord dahinter steckt. Aber Mord? Auf Vulkan? Kein Vulkanier, der nicht völlig geisteskrank ist, würde je morden.
Es beginnt ein Katz-und-Mausspiel, denn kaum finden sie die ersten Spuren, vernichtet der Mörder sie in einem Großbrand, der beinahe auch die das Kommandoteam der Enterprise tötet. Jetzt ist aber erst recht klar, dass sie es mit jemandem zu tun haben, der auch nicht vor weiteren Morden zurückschreckt. Nur warum?
Kirk macht sich auf die Suche und bricht damit nicht nur beinahe eine diplomatische Auseinandersetzung vom Zaun.
Charaktere:
Bis auf McCoy, Spock und Kirk tauchen die Enterprise-Offiziere hier eigentlich gar nicht auf.
Stattdessen kriegt man aber einen tieferen Einblick in das Denken und Fühlen beliebter Nebencharaktere wie Sarek und T’Pau, der Matriarchin. Und wirklich erstaunlich ist, dass hier ausnahmsweise die Charaktere ziemlich seriengetreu dargestellt sind – ja, leider muss man das bei Star Trek-Romanen lobend erwähnen. Kirk ist ein wenig zu sehr von Frauen angetan und nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen, aber wirklich anders ist das in der Serie ja auch nicht.
Dafür kriegt man zusätzlich noch einen Einblick in Spock aus der Sicht seines Vaters, was die normalerweise menschliche Sicht auf ihn schön ergänzt.
Meinung:
Nicht alles im Roman kann man unkommentiert hinnehmen. Auffällig und störend fand ich hier vor allem, dass an einzelnen Stellen (ohne Plotrelevanz) ein gewisser Sexismus durchkam. So wird kritisiert, dass Frauen ja keine Ahnung hätten, was für eine Wirkung sie auf Männer haben. Es wird so dargestellt, als ob eine schöne Frau einen Mann bewusst oder unbewusst so bezirzen kann, dass er willenlos ist und nichts für seine Taten kann. Auch, wenn es in dem Fall in beiderseitiger Liebe endet (und ein Paar einführt, dass später noch im Roman ‚Die UMUK-Seuche‘ von Relevanz sein wird), ist das eines der Argumente, dass Männer teilweise verwenden, um sich dafür zu rechtfertigen, dass sie Frauen belästigen. Und das von einer weiblichen Autorin angebracht, stößt selbst dann unangenehm auf, wenn es nur kurz und beiläufig angeführt wird.
Darüber hinaus sind die Ereignisse eigentlich ziemlich vorhersehbar. Ich halte mich jetzt nicht für überdurchschnittlich intelligent und ich lese keine Krimis, habe also keine Erfahrung mit solchen ‚Rätseln‘, wusste aber schon bei Seite 80 Mörder und Motiv. Ersteres hat Kirk erst etwa 30 Seiten vor Ende herausgefunden und kam nicht einmal darauf, bevor es ihm an die Gurgel ging, obwohl die Fakten ihn quasi mit der Nase drauf hätten stoßen müssen. Und das Motiv weiß er nur, weil der Mörder es nach der Konfrontation selbst preisgibt.
Entweder ist Kirk also wirklich absichtlich … dumm oder abgelenkt, oder aber der Roman hätte hier noch etwas Nachbearbeitung gebrauchen können.
Positiv anzumerken sind aber der Humor, die Tatsache, dass der Roman an keiner Stelle langweilig wird, und der wirklich tiefe, interessante Einblick in die vulkanische Art. Es scheint, die Autorin vermag Vulkanier weit besser zu schreiben als Menschen – oder versteht sie zumindest besser.
Abschließend möchte ich denen, die bei zu vielen Tippfehlern empfindlich sind, von der 1990er Ausgabe abraten. Es gibt auch Spätere. Denn in meiner Ausgabe, die kein Mängelexemplar war, waren doch auffällig viele Fehler enthalten.
Fazit:
An manchen Stellen kommen nicht ganz unbedenkliche Einstellungen durch und die Handlung ist zu erahnen, aber Lesespaß ist gegeben.
Meinungen anderer Blogger:
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