[Aktion Stempeln] Rückblick auf den Juni 2016

 

In diesem Monat habe ich erst drei Bücher gelesen. Was liegt da näher, als seine Freizeit damit zu verbringen, sich Monate anzuschauen, in denen es besser lief? Nein, Scherz beiseite, vielleicht hilft mir das ja, aus meiner Leseflaute wieder rauszukommen. Wie jeden Monat ist dies eine Aktion von Damaris liest.

 

Das StreichelinstitutDer MarsianerDer Algorithmus der LiebeThe Life ListDer Campus

Natürlich kann ich mich daran erinnern, wie sehr ich Clemens Bergers ‚Das Streichelinstitut‘ gehasst habe. Es wollte tiefgründig und philosophisch sein, war statt dessen aber prätentiös (und ja, das Wort zu nutzen, macht mich selbst selbiges) und pornographisch. Ich muss wirklich nicht lesen, wie er mal eben Geld damit verdient, mit fremden Frauen zu schlafen und seine Freundin das auch noch einfach so hinnimmt. Nicht falsch verstehen, wer das als Lebensweg haben möchte, bitte. Aber es interessiert mich schlicht nicht. Und die Logik hinter der Entwicklung erschloss sich mir auch nicht. So war das Buch nur halb eklig, halb langweilig, ohne dass man irgendetwas Greifbares gehabt hätte.

Andy Weirs ‚Der Marsianer‘ ist so gut, den kann man gar nicht vergessen. Naja, und teilweise so eklig. Ich mein, Kartoffeln mit dem eigenen Kot anzubauen ist … Sagen wir so, ich möchte keine Marsmission machen. Aber es macht einfach Spaß, diesen Roman zu lesen. (Und ich bin immer noch sauer, dass im Film viel weniger geflucht wurde. Das machte Mark Whatney sehr sympathisch, all die Flüche.)

Laurie Frankels ‚Der Algorithmus der Liebe‘ ist mir noch sehr gut im Gedächtnis geblieben, weil es eines der nachdenklich stimmendsten Bücher ist, die ich je gelesen habe. Es geht um ein Computerprogramm, das anhand von Chatverläufen, Emails, Sprachnachrichten, etc. eine digitale Kopie von Verstorbenen kreieren kann, um ihnen beim Abschiednehmen nach z.B. einem plötzlichen Todesfall zu helfen. Und ich fand es soooo wunderschön. Persönlich wünschte ich mir auch, dass das ginge, aber meine Familie war der anderer Meinung. Ja, das gehört zu den Büchern, die auch nach dem Lesen noch besprochen werden wollen.

Auch Lori Nelson Spielmans ‚The Life List‘ ist mir noch sehr präsent, was nicht nur an Brett liegt, die ich wegen ihres Namens immer bedauert habe. Ihre kürzlich verstorbene Mutter hinterlässt Brett eine Liste an Dingen, die sie innerhalb eines Jahres tun soll, andernfalls bekommt sie ihr Erbe nicht. Der Roman führt einen durch emotionale Höhen und Tiefen – und oft will man die ohnehin schon tote Mutter erwürgen. Aber auch hier hatte ich letztlich sehr viel Spaß beim Lesen. Große Empfehlung.

Dietrich Schwanitz‘ ‚Der Campus‘ ist mir eher so halb noch im Gedächtnis. Ein Professor hat eine Affäre mit einer Doktorandin. Als er sie verlassen (?) will, zeigt sie ihn wegen sexueller Belästigung an und die ganze Uni gerät ins Wanken. Eigentlich sollte das eine Satire sein, doch Humor fand ich da gar nicht. Und dadurch, dass der werte Professor Schwanitz damals seinen Berufsstab durch den Kakao gezogen hat, hat er es meiner Generation so gut wie unmöglich gemacht, gleichzeitig wissenschaftlich und schriftstellerisch tätig zu sein, ohne deswegen von der Fachwelt gemieden zu werden. Na, danke auch.

(Ohne Cover) Claudia Langens ‚Lesebarometer‘ ist mir noch halbwegs präsent. Und liebe Bertelsmannstiftung, ich finde, ihr hättet die Studienreihe wie geplant fortsetzen sollen. Wisst ihr, wie schwer es war, aktuelle Daten zum Leseverhalten in Deutschland zu finden? Es gibt pro Jahrzehnt mittlerweile nur noch eine große Veröffentlichung dazu. Ich brauchte das aber für meine Masterarbeit. UND ICH WILL SELBST DAZU FORSCHEN!

Äh, ja, entschuldigt bitte den Rant. Das Lesebarometer war jedenfalls genau das. Eine Studie dazu, wie viel wer wie was wann warum in Deutschland gelesen wird. Und ich liebe solche Studien. Was würde ich nicht dafür geben, genau das erforschen zu können. (Am liebsten noch von zuhause, da sich bei quantitativen Studien eh Online-Tools sehr gut eignen und man dafür nicht mal aus dem Bett aufstehen müsste.)

 

"Senk ju vor träwelling" - 2. Folge des BestsellersSuche Wohnung für mich und meine Möpse: Die wildesten Geschichten von Mietern, Maklern und MitbewohnernStar Trek III Short Stories

 

Spörrle/Schumacher mit ihren ‚Senk ju vor träwelling‘ (Teil 2, sozusagen) sind mir nicht im Kopf geblieben. Ich weiß nur noch, dass ich das Buch sehr unwitzig fand.

Leonie Haugs ‚Suche Wohnung für mich und meine Möpse‘ sollte ich lieber noch mal lesen. Ich weiß, dass ich es mochte, aber an viel mehr erinnere ich mich nicht mehr. Und da ich gerade selbst mitten im Wohnungssuchprozess bin (auch, wenn ich hoffe, die zu kriegen, in die ich jetzt schon meine Klauen geschlagen habe), sollte ich mich vielleicht gegen all den Irrsinn, den es dabei gibt, stählen.

An die Star Trek Kurzgeschichten von William Rotler kann ich mich nicht wirklich erinnern. Von fünf Geschichten habe ich nur die im Kopf, in der Uhura in Afrika einen alten Freund besucht, der Parkranger oder so ist. Vom Rest weiß ich leider nichts mehr.

 

Sechs zu drei ist doch ein ganz guter Wert. Mal schauen, was der nächste Monat bringt.

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