Das große Poollesen ist eröffnet. Naja, zumindest ist das die einzige Möglichkeit, wie man bei der Hitze noch genug Denkfähigkeit zum Lesen aufbringen kann. Willkommen am Ende des Julis und auf der Schwelle zum Hochsommer.
Bücher und Zahlen:
In diesem Monat waren nur 10 Bücher – von denen eines ein Buch für Kleinkinder, eines ein Hörbuch und eines ein Fotobuch war. (Dafür waren ein paar der Anderen länger als meine normalen Bücher.)
Mein Top des Monats war der zweite Band von Ransom Riggs besonderen Kindern. Es geht spannend weiter und obwohl das Buch mit 480 Seiten schon extrem lang ist – für meinen Geschmack -, kommt keine Langeweile auf. Diesmal treffen wir nicht nur die besonderen Kinder, die in Band 1 schon vorgestellt wurden, sondern unter anderem auch einen sprechenden Hund. Können die Kinder ihrer verletzten Schulleiterin helfen? Finden sie rechtzeitig heraus, was sie dafür tun müssen?
Mein Flop des Monats war ‚Nach dem großen Glitch‘ von Arnulf Zitelmann. Trotz gerade mal 200 Seiten zog sich dieser postapokalyptische Jugend-SciFi extrem.
Voll von Rassismus (obwohl es sich so liest, als hätte der Autor diesen eigentlich gerade als Unsinn entlarven wollen, nur, dass es ihm nicht gelungen ist), sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und Leuten ohne jede Selbstreflexion oder auch nur durchschnittlicher Kommunikationsfähigkeit, ist dieser Roman sehr unangenehm zu lesen.
Man erfährt nie so richtig, was die Naturkatastrophe ausgelöst hat. Sie nennen es Glitch, was ja ein Fehler in einem Programm gewesen wäre, es hört sich aber nach globaler Erwärmung an – wobei das Cover wiederum nach einem Meteoriteneinschlag aussieht. So ist der Weltenbau schon störend lückenhaft, aber schlimmer ist, dass man keinerlei Bezugsrahmen für die merkwürdigen Verhaltensweisen der Protagonisten kriegt. Immer, wenn sie endlich versuchen, auf den Kern zu kommen, sagt einer von ihnen ‚Ich will jetzt nicht darüber reden‘ – wortwörtlich. So erfährt man kaum über die verschiedenen Lebenswelten und kriegt nichts an die Hand, um das ständig sprunghafte Verhalten halbwegs ergründen zu können. Und auch das Ende bietet eigentlich keine Auflösung. Statt, dass man schaut, ob man kulturellen Austausch betreiben kann, bleiben die Volksgruppen bei sich, jede findet die jeweils andere primitiv und das war’s. Ein Roman, der viel wollte, aber nichts abliefert, sondern manche Dinge, gegen die er kämpfen zu wollen scheint, sogar noch verschlimmert.
Abgrebrochen habe ich in diesem Monat vier Bücher. (Und ein paar habe ich ungelesen wieder vom SUB entfernt.)
Die Challenges stagnieren etwas. Nur ein Urlaubsbuch konnte ich beim Lesebingo hinzufügen. Bei #WirLesenFrauen sammel ich zwar immer noch Punkte, aber die Aufgaben selbst habe ich ja leider alle schon erfüllt.
Links und Aktionen:
Aktionen habe ich leider keine gefunden, Links gab es in diesem Monat aber zum Glück ein paar wirklich Interessante. Nimm das, Sommerloch!
So hat sich Anastasia von Tiefseezeilen mal nach Science-Fiction umgesehen, die von Frauen geschrieben wurden. Heraus kam eine kleine, feine Liste, die zumindest ich vielleicht noch abklappern werde, denn die Bücher klingen schon ganz spannend.
Babsi von BlueSiren wiederum schaut sich an, wie man mit Kritik umgehen kann – und wie man es vielleicht nicht sollte. Für sie steht fest, dass Kritik ein Geschenk ist. Nicht immer eines, das einem gefällt, aber doch eines, das viel wert sein kann.
Und zu guter Letzt geht Cait von Paper Fury darauf ein, wie es ist, ein Bücherwurm mit Sensory Processing Disorder zu sein, also ein Hirn zu haben, das Reize nicht so verarbeiten kann, wie das die Hirne ’normaler‘ Menschen machen. Sie drückt das so gut aus, dass ich hoffe, dass sie für etwas mehr Aufklärung sorgen kann. Vor allem, weil ich selbst zu den Betroffenen gehöre. (Meine Probleme sind vor allem grelles Licht, zu viel Lärm, den ich nicht beeinflussen kann, und Hitze – also auch bei Essen.)
Monatsplanung August:
Erinnert ihr euch, dass ich für diesen Monat einfach nur plante, zu überleben? Also einerseits scheint es geklappt zu haben. Andererseits ist der August bei uns aber erfahrungsgemäß noch schlimmer, also ist das wieder mein Plan. Ich sehe noch nicht, dass ich viel zum lesen komme (außer im Pool, wo man ja nicht am Handy sitzen kann), also … Hauptsache, ich überlebe.