[Monatsrückblick] September 2019

 

Und ganz plötzlich war ich 30 …

Der September hat sich durch Einiges ausgezeichnet: Wetter wie im Klischeeapril – von Nachtfrost bis knapp 30 Grad war alles dabei, wie immer unfähige Politiker, mein 30. Geburtstag und natürlich viele viele gelesene Bücher.

 

Bücher und Zahlen: 

Wobei die 13 gelesenen Bücher in diesem Monat schon fast unterdurchschnittlich wenig sind. Erst recht, wenn man sich anschaut, dass darunter 6 Kinderbücher fielen, die nur zwischen 40 und 150 Seiten hatten. Auf der anderen Seite war da aber auch ein Buch einer Literaturnobelpreisträgerin (also schwere Kost) und zwei dicke Wälzer, während mit Ray Bradbury noch ein relativ schwieriges Buch auf dem Klo liegt und Zeit frisst, die ich sonst für leichtere Lektüre hätte. (Ehrlich jetzt, lest Fahrenheit 451 lieber wenigstens nicht auf Englisch. Die Vokabeln selbst sind eigentlich leicht. Aber der schreibt so sprunghaft, dass man den Kontext zwischen zwei Sätzen selten findet. Furchtbar.)

Die Bibliothek der besonderen Kinder (Miss Peregrine's Peculiar Children, #3)

Mein Top des Monats war der Abschluss der Besondere Kinder-Reihe: „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs. Es bleibt bis zum Ende hin spannend und fast würde man sich ein oder zwei Plottwists weniger wünschen, so wenig vorhersagbar ist das Ende.

Außerdem haben wir hier einen moralisch grauen Charakter in schwarzer Robe. Mal ehrlich, damit kriegen mich Autoren immer wieder geködert.

Einzig schade fand ich, wie schnell das Ende kam und wie abrupt es war. Ich bin dann halt doch auch Fanfiction-Leser. Was Autoren und Verlage für zu langweilig halten, um es ins Buch aufzunehmen, würde ich gern lesen. Hoffentlich veröffentlicht Riggs irgendwann die Outtakes und hat noch ein paar Kapitel Alltagsleben ohne Aufregung für mich, die dem Schluss folgen.

 

Beamed Up: Decide Your Destiny

Mein Flop des Monats „Beamed up“, ein Spielbuch bon M. E. Kinkade. Beim Zusammentragen dieses Beitrags war ich überrascht, herauszufinden, dass sich hinter M.E. eine Frau verbirgt. Denn das Buch wirkte für mich wie von dem schlimmsten toxisch-maskulinen Kerl geschrieben.

Der Leser-Charakter ist ein opportunistischer, alkoholkranker (oder zumindest viel zu oft bis zur Besinnungslosigkeit trinkender) Unsympath, ein totaler Prolet. Und selbst, wenn der Leser einen Weg wählt, weil er freundlich sein will – der netten Polizistin zuvorkommend begegnen und sie mit dem Traktor fahren lassen, während man zu Fuß hinterher kommt -, stellt man dann nach der Wahl fest, dass der Charakter das nur macht, weil er den Typen, mit dem zusammen man Traktor gefahren wäre, nicht mehr aushält und der sowieso stinkt.

Ja, da steckt noch ein ziemliches Klischee in meinem Kopf. Aber ich hätte nicht gedacht, dass eine Autorin so etwas als ihren Protagonisten wählt, es ihrem Leser aufdrückt (der in Spielbüchern ja der Protagonist IST) und ihn mit jedem Schritt charakterlich noch verschlimmert. Da hätte ich erwartet, dass dahinter ein Autor steckt, der entweder genau diese Art Prolet ist, oder, der das zumindest gerne mal raushängen lassen würde. (Gut, Letzteres ist bei einer Autorin nicht automatisch ausgeschlossen.)

Jedenfalls war ich enttäuscht. Ich habe drei Stränge durchgespielt, obwohl ich schon vor der ersten ‚Abzweigung‘ meinen Charakter gehasst habe. Und … neben dem Charakter selbst war auch noch sehr viel Altbekanntes, sehr viele Klischees. Dazu übermäßig viele Beschreibungen von Nebensächlichkeiten wie Geräuschen, aber kaum Selbstreflexion oder Psychologisches. Ja, ich mag lieber interne Monologe und Hintergründe des Charakters, dafür ist mir die Farbe einer Hose vollkommen egal.

Ich hatte ja gehofft, ich finde einen Strang, wo ich die Aliens wirklich kennen lerne und wir bei einem Kaffee beschließen, eine interstellare Union zu gründen, aber … Fehlanzeige. Die Stränge waren ausschließlich sehr düster und vor allem sehr kurz. Und während das Buch schriftstellerisch in Ordnung ist, hat mich das Gesamtpaket dann eben doch zu sehr enttäuscht.

 

Abgebrochen habe ich in diesem Monat nichts.

 

Bei den Challenges habe ich das Buchbingo jetzt voll. BINGO! Und auch beim SUB-Abbau vom Lesedrachen fehlen nur noch zwei Bücher. Ein Einzelband (das wird doch wohl zu finden sein, bei einem Serienhasser wie mir) und eines, das ich unglaublich gut finde – was schon schwieriger wird, das weiß man immerhin nicht im Voraus.

Bei #WirLesenFrauen sind durch die Kinderbücher noch ein paar Punkte hinzugekommen. Aber das ist ja immer noch nur noch kosmetisch.

 

Links und Aktionen: 

In diesem Monat habe ich nur eine kleine Liste an Gruselempfehlungen von Ivy von Ivy.Booknerd. Ich selbst bin ja nicht sooo sehr der Gruseltyp, aber da bald Halloween kommt (und damit auch All Hallows Read), sucht der Eine oder Andere ja vielleicht noch nach Buchtipps?

Und kanntet ihr schon Tipps, wie ihr schiefe Hardcover wieder gut aussehen lasst? Oder, wie ihr stinkende Bücher entstinkt – besonders wichtig bei gebrauchten Büchern, zum Beispiel aus dem offenen Bücherregal. Nein, dann schaut bei Miss PageTurner vorbei, die euch da gerne ein paar Tricks verrät.

 

Monatsplanung Oktober:

Im November beginnt der National Novel Writing Month und diesmal möchte ich zumindest so tun, als wäre ich vorbereitet. Also werde ich mal schauen, ob ich für mein neues Romanprojekt im Voraus schon was Recherchieren muss – oder Nebencharaktere schon mal ein wenig ausdifferenzieren kann. (Obwohl ich der Typ bin, bei dem die Charaktere sich erst beim Schreiben formen.)

Außerdem liegt hier noch eine Kiste Bücher für Halloween, bei denen ich zumindest noch ein paar lesen will, bevor wir sie verschenken. Und dann läuft in drei Wochen auch noch mein Kindle Unlimited-Probeabo (mal wieder) aus und ich will die Zeit nutzen, noch ein paar Star Trek Comics und Romane zu lesen. Also … der Oktober wird wieder buchig.

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