Walliams, David – Gangsta-Oma

Gangsta-OmaBuchdetails

  • Erinnert an: Die geheimen Tagebücher der Queen meets einen Kinderroman
  • Genre: Kinderbuch
  • Erscheinungsdatum: 2016
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-499-21740-1
  • Hardcover 254 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Triggerwarnungen: Sexismus, Vernachlässigung von Kindern, Stalking
  • Positiv anzumerken: //

Inhalt: 

Jeden Freitag machen Bens Eltern etwas zu zweit, deshalb muss er bei Oma schlafen. Dabei ist Oma so langweilig. Sie isst immer nur Kohl und spielt dann Scrabble, mehr nicht.

Doch dann findet Ben eines Tages Juwelen bei Oma. Und plötzlich ist sie doch ganz interessant. Nicht nur das: Ben will Oma beim größten Raubzug ihrer Karriere helfen. Gemeinsam wollen sie die Kronjuwelen klauen.

 

Charaktere: 

Die Charaktere sind alle eher Karikaturen. Sehr eindimensional, oder höchstens für einen billigen Witz weiter ausgebaut – wie, dass Oma ständig pupst.

Bens Eltern interessieren sich beide nur für Tanzfernsehen, und sie wollen auf jeden Fall, dass Ben was Anständiges mit seinem Leben anfängt – also Profitänzer wird. Obwohl er absolut unsportlich ist.

Ben wiederum will nur Klempner werden. Deshalb liest er auch immer Fachmagazine. Komisch nur, dass er Lesen generell aber scheiße findet, und sich darüber lustig macht, dass Oma so viel liest. Abenteuergeschichten mag er aber eigentlich. (Warum mag er dann Lesen nicht???)

Oma wiederum hat am ehesten so etwas wie Charakter, auch, wenn wir sie nur durch Bens Augen kennen lernen. Aber schon da hat sie mehrere Interessen. Bücher, Kohl und Scrabble. Ja, das macht in diesem Buch schon einen vielschichtigen Charakter aus ihr.

 

Meinung:

Über die Hälfte des Buches hinweg, wollte ich es einfach nur abbrechen. Die Geschichte ist wirklich lächerlich konstruiert. Eltern, die glauben, ein unsportliches Kind könnte Profitänzer werden, und, dass Ben es damit im Leben leichter haben würde, als mit normalen Berufen? Dann die für Kinderbücher klischeehaft lieblose Familie (samt beiläufigem Sexismus und völlig ignoriertem Kind), wo keiner einfach mal mit den anderen redet. Dass ein Kind schon vom Kindergarten an total auf den Klempnerberuf fixiert ist, und deshalb mit 10 schon alles alleine reparieren kann, …

Und auch die Zielgruppe blieb mir ein Rätsel. Tatsächlich gibt es über das ganze Buch hinweg immer wieder Ausdrücke wie ‚Pipi‘ und ‚Kacka‘, und Rülpsen und Pupsen stellen die Pointen im Buch da. Das spricht eher dafür, dass die Geschichte für Kinder zwischen 4 und höchstens 8 geschrieben wurde. Gleichzeitig vergleicht Ben das Verheimlichen seiner Klempner-Fachmagazine aber damit, Pornos zu verstecken. Das, und auch die Länge des Romans, passen so gar nicht zu Fäkalhumor. Für wen soll das Buch also geschrieben sein???

Aber gegen Ende wird die Geschichte dann tatsächlich … nein, nicht gut, nicht mit dem langen und unerträglichen Vorlauf. Aber sie hat eine gute Moral und ich geb zu, am Ende hatte ich etwas Pipi in den Augen. (Ja, ich hab den Begriff selbst verwendet. Schande über mich.) Und auch mein moralisches Problem mit Aspekten der Geschichte wurde gelöst.

Wie die interfamilären Dinge aufgelöst wurden, das ist mir noch zu sehr Ex Machina, und es bleibt dabei, dass die Geschichte von vorn bis hinten verdammt konstruiert und künstlich wirkt. Aber das Buch ist am Ende nicht furchtbar, obwohl es anfangs so schien.

Fazit: 

Im letzten Drittel kann man es lesen.

Drei goldene und zwei silberne Sterne, die eine Wertung von drei von fünf Sternen darstellen sollen.

 

Meinungen anderer Blogger: 

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