Willkommen zum Ende des Jahres und zu meinem Rückblick auf das Lesejahr 2022.
Vorsätze 2022 und 2023
Beginnen wir mit den Vorsätzen. Für 2022 hatte ich mir nur vorgenommen, mindestens ein Buch pro Woche zu lesen, also 52 insgesamt. Es wurden dann 182 Bücher. Also war das wohl ein Erfolg.
Und auch für 2023 möchte ich an dem Ziel festhalten – und zumindest in Sachen Bücher werden es auch nicht mehr. Aber, um mir selbst in den Hintern zu treten, halte ich auch mal weitere Vorsätze für 2023 hier fest:
- Elektrische Zahnbürste mit Rundkopf ausprobieren
Ja, ein widerlich erwachsener Vorsatz, aber ich habe nicht das Gefühl, dass mein Handgelenk den mit zunehmendem Alter veränderten Anforderungen meines Zahnfleischs noch nachkommen kann.
- Meinen Kleiderschrank aufräumen
Es sollte eigentlich so ziemlich alles noch passen und sehr viel davon hab ich auch wirklich im letzten Jahr getragen. Aber die Sporthosen haben längst die Alltagshosen überfallen, die kurzen Hosen verstecken sich irgendwo hinter denen, für die es aktuell viel zu warm ist, und der T-Shirt-Stapel droht, umzukippen. Da muss einfach mal wieder etwas mehr Sortierung rein.
- Bis Halloween unter 70 Kilo kommen
Das sind, je nach aktueller Tagesform, zwischen 4 und 5 Kilo, also locker machbar. Aber so langsam drückt das Gewicht auf Blase und Rücken, und da muss ich jetzt einfach mal zumindest bremsen.
Ich würde auch gerne mehr bloggen, aber da schauen wir mal.
Wer auch wissen mag, was ich mir schriftstellerisch so vorgenommen habe, schaue gern hier.
Tops und Flops
Top 3
Zwar habe ich 19 Bücher, die die Bestwertung bekommen haben, doch beinahe alle sind Rereads.
‚Der Astronaut‚ von Andy Weir ist aber ein Buch, das ich erst in diesem Jahr kennengelernt habe. Herrlich ruhige Science-Fiction, mit einem guten Paket an Soziologie und der Frage, wie man sich mit einer völlig fremden Spezies verständigen könnte. Science-Fiction at its best! Da war selbst die ziemliche Menge an Physik und Mathematik – zwei Fächer, die ich teils nicht beherrsche, teils abgrundtief hasse – nicht weiter schlimm. Zumal der Protagonist schnell noch einmal für Menschen wie mich erklärt, welche Schlüsse er daraus zieht.
Becky Chambers fällt mit ihrem ‚Die Galaxie und das Licht darin‚ in dieselbe Kategorie. In einer Krise sind Vertreter*innen verschiedener Spezies mit einander in einer Art Hotel gefangen und müssen schauen, wie sie miteinander auskommen können. Ein Lehrstück in Toleranz und Rücksichtnahme, das trotz eines Notfalls wunderbar gemütlich ist.
Eine absolute Entdeckung der letzten Zeit ist die Enola Holmes-Reihe, aber allen voran geht Band 6, ‚Der Fall des verschlüsselten Briefes‚. Trotz des epochentypischen Sexismus – und manchmal auch etwas Ableismus -, ist die Reihe einfach wunderbar und findet in Band 6 ihren ersten, sehr runden und glücklich machenden Abschluss.
Flop 3
Ganze neun Bücher haben dieses Jahr die schlechteste Wertung bekommen. Da musste ich also eine Auswahl treffen:
‚Das Prometheus-Projekt‘ von Sondra Marshak und Myrna Culbreath ist eines der schlechtesten Bücher aller Zeiten. Es will Bezug auf die griechische Mythologie nehmen, hält sich dabei aber gar nicht daran – und erklärt auch nicht, was bitte das, was passiert, mit Prometheus zu tun haben können sollte. Und dann wird Spock plötzlich (ohne äußere Einflüsse) zum Über-Rassisten und stellt alle Menschen als unwürdig da, eigentlich sollten sie Vulkaniern nur dienen. Und Kirk beleckt seine Wunden und himmelt nebenbei den ach so gottgleichen Spock an? Ja, nee, lasst mal.
Bei ‚Ruthless Lady’s Guide to Wizardry‘ von C. M. Waggoner bin ich wohl etwas alleine in meiner Meinung. Dabei ist die Grundidee von magischen Bodyguard-Frauen irgendwie cool, und ein Teil der vorkommenden Magie auch interessant. Aber der Weltenbau ergibt keinen Sinn, die Sprache schwankt ständig zwischen Shakespeare und Neuzeit, und die Protagonistin benimmt sich wie ein absoluter Klischeemann und überlegt nur, wann sie wen ins Bett zerren oder gar für Geld heiraten kann. Man hätte lieber die nette, alte Nekromantin zur Protagonistin machen sollen – die war putzig.
‚Die Magie der Füchse‚ von Inbali Iserles war noch ein Kandidat, bei dem nichts Sinn ergab. Eigentlich ist es einfach nur ein 300-Seiten-Prolog, denn die gleiche Frage, die direkt am Anfang gestellt wird, wird auch am Ende noch wiederholt.
Die Magie wird nie wirklich erklärt und das Buch weiß nicht, ob es jetzt für Grundschüler oder für Jugendliche ab 14 geschrieben ist. Die Thematik kann man kleinen Kindern eigentlich nicht antun, aber die Charaktere sind viel zu kindisch und kindlich, als dass Ältere das gut lesen könnten.
Gesamtstatistik
Ich bin in diesem Jahr zu StoryGraph gewechselt und nehme Goodreads nun eigentlich nur noch, um nicht aus Versehen Bücher doppelt zu kaufen (denn StoryGraph fehlt die Scan-Funktion, die man mal schnell im Laden nutzen könnte), und um eine Übersicht über die abgebrochenen Bücher zu haben.
Das war eine Menge Arbeit, aber StoryGraph bietet deutlich bessere Statistiken – und man kann Bücher immer noch selbst hinzufügen.
Kommen wir aber erstmal zu den rohen Zahlen: Ich habe 2022 182 Bücher gelesen und damit fast 50 weniger als in 2021. Damit kam ich auf 34.286 Seiten, was etwa 3.000 weniger als letztes Jahr sind. Pro Buch sind das allerdings 188 Seiten, was 26 mehr sind als noch in 2021. Rechnet man die 37 Hörbücher und Hörspiele raus, sind es sogar 236 Seiten pro Buch und damit 47 mehr als in 2021. Dieses Jahr waren es aber auch weniger Comics und Kinderbücher. Die gelesenen Seiten pro Tag haben natürlich dennoch abgenommen, da bin ich jetzt bei 94 Seiten pro Tag. Immer noch deutlich mehr als mein Allzeitziel von 50 Seiten. Alles gut.
Mit 102 gelesenen Seiten pro Tag im Schnitt habe ich mein Allzeitziel von 50 Seiten pro Tag doppelt eingefahren, hier gibt es also nichts zu meckern.
Dabei habe ich eine durchschnittliche Bewertung von 3,4 – obwohl es sich nicht wirklich so anfühlte, las ich sogar bessere Bücher als in den letzten Jahren.
Abgebrochene Bücher: 142 abgebrochene Bücher sind es mittlerweile. Ende 2021 waren noch 128. 14 Bücher habe ich in diesem Jahr also abgebrochen, 20 weniger als im letzten Jahr.
Neue Bücher hinzugekommen: 127. Das sind 128 weniger als im letzten Jahr und das ist irgendwie traurig.
Stand SUB: 146 Bücher.
Mein SUB ist um weiter 39 Bücher gesunken. Ich hab nichts mehr zu lesen! Zu Hilfe!
Erneut ist mein längstes Buch von T. S. Orgel, diesmal Behemoth mit 576. (Wusstet ihr, dass ich da Sensitivity Beratung bezüglich Assa und ihrem Augenimplantat machen durfte? Nein? Jetzt schon, geht es lesen.) Das Kürzeste mit 32 Seiten war ein Star Trek-Comic.
Sprachen: 127 Bücher waren auf Deutsch, 55 auf Englisch verfasst.
Genres:
Dass Fantasy und Science-Fiction bei mir so stark sind, war klar und Middle Grade – also Bücher für Kids so um 12 – ebenso, mit Ghostsitter. Dass Young Adult noch so oft bei mir zu finden ist, erstaunt mich aber. (Und tatsächlich würde ich so einige, die StoryGraph dazu zählt, auch anders einordnen.)
Stimmung:
Das ist eine der Besonderheiten von StoryGraph. Hier kann man auch den Ton eines Buches beziehungsweise die Stimmungen, die die Bücher auslösen, sehen und auch danach neue Empfehlungen sortieren.
Die Stimmungen überraschen mich nicht so. Fröhliche – nicht zu verwechseln mit lustige – Abenteuer? Bisschen nachdenklich, hier und da ein Rätsel? Ja, das klingt nach was für mich. Nur, dass ‚entspannend‘ so selten vorkommt, ist etwas merkwürdig. Auch da würde ich deutlich mehr Bücher so einordnen.
Und damit wünsche ich euch ein buchreiches Jahr 2022 und verabschiede mich für dieses Jahr von euch. Danke fürs Lesen und wir sehen uns im neuen Jahr.
Ich bin seit kurzem auch bei Storygraph und sehr angenehm überrascht von den Statistiken. Und dass man Bücher nach Gefühlen sortieren kann. Eigentlich hatte ich mich für die Challenges angemeldet. Leider hat es mein goodreads nicht komplett übernommen, das war ein bisschen ärgerlich.
(Und außerdem bin ich der Creeper, der die dort jetzt folgt. Auch, wenn ich nicht weiß, was das dort bringt. Auf meiner Homepage scheint das jedenfalls nichts zu ändern.)
Du musst auf die Community-Kategorie im Menü gehen, dann siehst du, was Andere so machen. 🙂
Und yay, ich freu mich, dass du auch da bist. <3
Okay, das finde ich etwas underwhelming 😀
Außerdem kämpfe ich damit, Bücher einzufügen. Aber es wird.
Hi Taaya,
mit ein bisschen Verspätung schaue ich jetzt auch die Rückblicke durch und deinen mag ich immer sehr. Zwar interessieren mich auch die Highlights etc, aber gerade die Graphiken und Vergleich mit dem Vorjahr finde ich immer spannend.
Haha, die Vorsätze finde ich gut. Ich war immer Gegner von elektrischen Zahnbürsten, aber seit letztem Jahr benutze ich auch eine und mag sie sehr. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Vorsätzen.
Ich möchte auch unbedingt mal mehr SciFi lesen, die Becky Chambers Reihe habe ich nach Band 1 aus irgendeinem Grund nie weiterverfolgt, obwohl es mein Jahreshighlight war, und auch von Andy Weir möchte ich endlich mal was lesen. Die Enola Holmes Reihe hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, dabei habe ich an Silvestern beide Filme geschaut. Muss ich mir unbedingt mal anschauen.
„Ruthless Lady’s Guide to Wizardry“ ist ein cooler Titel, schade dass der Inhalt da nicht mithalten konnte.
Von den Storygraph Statistiken bin ich jetzt schon großer Fan, dabei nutze ich es erst seit Anfang des Jahres. Ich bin gespannt wie das zum Jahresende ausschaut.
Fantasy und SciFi sind ja echt stark bei dir, das sieht bei mir dieses Jahr ganz anders aus. Die Stimmungen finde ich auch spannend. Geht Storygraph da von den meistgenutzten Kategorien aus und nicht von den selbst ausgewählten?
Ich wünsche dir etwas verspätet noch ein gutes Jahr und liebe Grüße!
Jacqueline
Huhu,
puh, du stellst Fragen. ?
Ich hab leider keine Ahnung, welche Stimmungen StoryGraph zählt. Aber bei vielen habe ich nur Sterne vergeben, und das erste Halbjahr komplett nur von Goodreads importiert, so, dass es da jeweils keine Chance hatte, außer die Systemstimmungen zu nutzen. Vielleicht deshalb.
Ich bin gespannt, wie deine Statistik im Dezember dann aussehen wird. Und ja, los, lies Becky Chambers. Sie ist sehr gut. ?
Liebe Grüße
Ahh okay, dann verstehe ich, dass das vielleicht nicht ganz hinkommt.
Ist fest geplant!