Willkommen im neuen Jahr
Na, seid ihr auch gerade alle krank?
Irgendwie gibt es in meinem Umfeld gerade weit mehr kränkelnde, als gesunde Menschen, und ich gehör ebenso dazu.
Nicht nur, aber eben auch deswegen hab ich lange überlegt, ob ich heute wirklich einen Rückblick machen will. Ich gebe zu, der wirkt eher wie eine lästige Pflicht, um den Blog lebendig wirken zu lassen, wenn ich mal wieder längere Zeit nichts zu sagen habe.
Dabei ist es nicht so, als würde ich meinen Blog nicht gern haben – aber die Themen, die wirklich Tiefgang haben, sind ja doch eher selten. Und in der Zwischenzeit wirkt es eher, als würde man nur den Algorithmus füttern. (Und vielleicht geht es auch den meisten anderen Blogs so? Viele sind in den letzten Jahren immer ruhiger geworden, und spannende Artikel findet man kaum noch.)
Aber gut, füttern wir den Algorithmus. (Wobei ich überlege, in Zukunft nur noch Quartalsrückblicke zu machen. Was meint ihr? Besser? Oder doch lieber monatlich? Ist das überhaupt interessant?)
Bücher und Zahlen:
Diesen Monat waren es 14 Bücher, von dem nur eines ein Hörspiel und gleichzeitig ein Reread war.
Wie viele Bücher neu dazukamen, weiß ich leider nicht, weil StoryGraph das nicht anzeigt. Mindestens 5 müssten es aber gewesen sein, weil ich meine letzten Ausleihen bei PrimeReading immer erst eingetragen habe, wenn ich sie auch wirklich las.
Abgebrochen habe ich diesen Monat ein Buch – gar nicht erst angefangen, weil schon das Vorwort mir sagte, dass ich jeweils dafür erstmal andere Bücher einer anderen Reihe lesen müsste, zwei. (Ehrlich jetzt, Star Trek, könnt ihr mit eurem Extended Universe-Kram nicht mal aufhören? Wenn ich DS9 lesen will, will ich dafür nicht erst New Frontier lesen müssen, und umgekehrt und überhaupt!)
Top des Monats ist Christopher L. Bennetts „Rise of the Federation #1 – Am Scheideweg„. Bisschen zu viel Verschwörungskram für meinen Geschmack, aber man begleitet schön die erste Zeit nach Gründung der Föderation, und die anfänglichen Probleme. Politische Krisen, Versuche, zu expandieren und dabei abzuwiegen, wann es moralisch ist, und welche Verbündeten man lieber nicht haben will. Dabei nicht fixiert auf ein bestimmtes Schiff – auch, wenn das Buch größtenteils der ehemaligen Besatzung der Enterprise folgt. Da ginge noch mehr, ohne die ständige Fixierung auf Bedrohungen und mit mehr Überlegungen zu Logistik, Soziologie, … Aber das war schon eine schöne, ruhigere Richtung als bei den meisten neueren Star Trek-Romanen.
Flop des Monats ist Ricardo Fayets „How to market a book„, das ich vor allem gelesen habe, um mir berufliche Anregungen zu holen. Wer es nicht weiß, ich arbeite freiberuflich für den Verlag ohneohren (weshalb ich dessen Bücher hier auch nicht mehr rezensieren werde, um nicht parteiisch zu sein), und bin da unter anderem auch für Teile der Werbung verantwortlich.
Nur hat dieses Buch NICHTS darüber ausgesagt, wie man Bücher gut an die Menschen bringt. Oh, es hat gesagt, man soll Facebook Ads kaufen (aber ehrlich, wer ist denn noch bei Facebook, also so richtig und ohne Adblocks?), und gemeint, wichtig wäre, bei Amazon in die richtigen Subkategorien zu kommen. Doch, wie man gute Werbebilder designt? Wie man textlich gute Call to Actions macht? Nope. Stattdessen richtet sich das nur an die Autor*innen selbst und sagt eher, man solle bitte als Neuling mindestens monatlich ein Buch rausbringen – und zwar aus der gleichen Reihe, und nach der Reihe aus dem gleichen Universum, bloß nie was Neues -, weil man nur so in die Top-Platzierungen der neuen Bücher bei Amazon kommt. Hui, toll. Bringt für Leute, die nicht das eigene Buch bewerben, mal absolut nichts – und allen, die nicht Pulp schreiben, oder langsamer, oder nicht nur auf Amazon, auch nur wenig. 332 Seiten verschwendete Zeit.
Links und Aktionen:
Nicht, dass ich wüsste. Aber mehr als 70 Prozent meiner alten, verfolgten Blogs, existieren gar nicht mehr oder sind zumindest seit mehreren Monaten inaktiv. Es ist einfach eine schlechte Zeit in der Bloggosphäre.
Monatsplanung Februar:
Vor allem arbeiten. Und vielleicht die aktuelle Dungeons und Dragons-Kampagne zu Ende bringen. Die dann vermutlich auch meine letzte werden wird – naja, bis auf potenzielle Oneshots mit einer anderen Freundesgruppe ab und an, aber das wird die Zukunft zeigen.
Ganz ehrlich, wie viel Themen mit Tiefgang kann eine Person in mehreren Jahren ausreichend behandeln, ohne das Ganze entweder zu einem Vollzeitjob zu machen oder den Anspruch auf Tiefgang aufzugeben? 😉 Ich persönlich bevorzuge für mich monatliche „Rückblicke“ (also bei mir sind es eher zwei kurze Absätze Geplauder über den vergangenen und den aktuellen Monat an jedem 1.), weil mich das dazu bringt regelmäßig dabei zu bleiben. Dreimonatige Sachen würden erfordern, dass du über einen längeren Zeitraum die Daten sammeln oder eben alle drei Monate mehr Arbeit reinstecken müsstest, und ich an deiner Stelle würde das dann eher vollständig sein lassen. Ich mag aber auch monatliche Rückblicke grundsätzlich gern, selbst wenn ich selten etwas zu kommentieren finde, weil ich es spannend finde, wie unterschiedlich sich selbst aufeinanderfolgende Monate anfühlen können. Außerdem schimmern bei monatlichen Beiträgen häufiger die Sachen durch, die die schreibende Person gerade besonders beschäftigen …
(Uh, StoryGraph … ich mag die Idee, aber ich hasse es, dass ich bei mehr als der Hälfte der Titel, die ich lese/höre mühsam Daten ergänzen oder weitere Ausgaben anlegen muss, weil es häufenweise Einträge gibt, die nicht mehr als den Titel, den Autorennamen und die Seitenzahl aufweisen!)
„Nicht, dass ich wüsste. Aber mehr als 70 Prozent meiner alten, verfolgten Blogs, existieren gar nicht mehr oder sind zumindest seit mehreren Monaten inaktiv. Es ist einfach eine schlechte Zeit in der Bloggosphäre.“
Ich glaube, die sind inzwischen alle zu Youtube und TikTik abgewandert.
(Finde ich auch kacke. Weder gefällt mir das Format, noch bin ich hübsch genug, um teilzunehmen ? Außerdem ist mein Computer zu alt für ein Schneideprogramm.)
Irgs.
Ich hasse es SO SEHR, dass TikTok dauerhaft so gehyped wird und Leuten scheißegal ist, dass die per Algorithmus ne Weile Behinderte, Queere und Dicke unsichtbar gemacht hat, extrem behindertenfeindliche ‚Challenges‘ nicht sanktioniert hat, …
Selbst die angeblich so linken, intersektionalen Leute finden ihren Spaß da wichtiger als an der Seite von Minderheiten zu stehen. 🙁
Vielleicht ist unsere Zeit einfach vorbei. Also, so als Buchmenschen, die öffentlich über Bücher reden und dabei auch gesehen werden, nicht generell, natürlich.