Buchdetails
- Erinnert an: //
- Genre: Cozy Fantasy
- Erscheinungsdatum: 2022
- Verlag: DTV
- ISBN: 9783423263566
- Taschenbuch 320 Seiten
- Sprache: Deutsch
- Triggerwarnungen: Feuer, Essen, genretypische Gewalt,
- Positiv anzumerken: Queere Charaktere, Diversity, Aufbruch von Klischees
- Warnung, die kein echter Trigger ist: Wird dazu führen, dass ihr Lust auf Kaffee bekommt. Viel Kaffee. Deckt euch rechtzeitig vor dem Lesen damit ein.
Inhalt:
Ork-Frau Viv hat genug vom Abenteuerleben und will das Schwert an den Nagel hängen. Seitdem sie vor Kurzem ein Café besucht hat, träumt sie davon, ein eigenes aufzumachen. So ganz traut sie ihren eigenen Fähigkeiten allein aber nicht, weshalb ihr letzter Quest sie zu einem legendenumwobenen Talisman führte.
Nun baut sie schließlich ihr Café auf, lässt sich dabei von Instinkt und Glück leiten und lernt schnell neue Leute kennen – und schnell bilden sich die ersten, zaghaften Freundschaften.
Doch es ist nicht unbemerkt geblieben, dass Viv den Talisman hat und nicht alle gönnen ihr ihr neues Glück. Muss sie doch noch einmal zum Schwert greifen oder kann sie ihr Café auch anderweitig schützen?
Charaktere:
Eigentlich gibt es so ziemlich das Sammelsurium an exzentrischen Charaktere, das man von Café-Romanen erwartet. Der Student, der eigentlich nur einen Ort zum Lernen sucht, der Bäcker, der zwar nicht gut mit Menschen (oder hier auch anderen Personen) kann, dafür aber umso besser backt. Die attraktive Barista, die ungefragt von Leuten angeflirtet wird – hier aber mit dem Twist, dass sie eine Sukkubus ist, die nicht dem Klischee ihres Volkes entspricht. Sogar der ältere Schachspieler ist dabei. Fehlt höchstens noch die strickende oder häkelnde Oma – aber es wird ja auch noch einen zweiten Band geben.
Insgesamt hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn die Charaktere – besonders alle neben Viv und Tandri – weiter ausgebaut worden wären. Aber da Viv nun einmal die Hauptfigur ist und Tandri aus anderen Gründen wichtiger ist, ist es verständlich, dass das Buch sich mehr auf die beiden fokussiert.
Meinung:
Ich hatte eigentlich erwartet, mich in dieses Buch zu verlieben. Und ich kann nicht einmal sagen, warum das nicht geschehen ist.
Objektiv gesehen hat das Buch alles, was ich liebe. Keine größeren Konflikte (kleinere sind durchaus dabei, es wird also auch nicht langweilig), Found Family, Kaffee, exzentrische Charaktere, verschiedene Spezies, die friedlich zusammenwohnen können, und auch einiges an Humor.
Außerdem werden Klischees aufgebrochen und es gibt gleichzeitig emotionale Tiefen. Viv will sich ändern, will nicht mehr alles mit Gewalt lösen. Trotzdem muss sie mit sich kämpfen. Und obwohl Kampf in ihrer Welt nichts inhärent Illegales ist, sondern sogar als Beruf akzeptiert zu sein scheint, weiß sie, dass sie das eigentlich nicht mehr will. Ihr Versuch, alte Gewohnheiten, die sie an sich nicht mag, abzulegen, wird eindrücklich beschrieben. Ebenso der Lernprozess, dass Klischees über bestimmte Spezies, Körperformen, (frühere) Berufe, … eben nur Klischees sind, und man nicht mit Vorurteilen an Leute herantreten sollte.
Objektiv gesehen habe ich absolut nichts zu kritisieren.
Subjektiv aber hat für mich der letzte Funke gefehlt, um das Buch zu einem Lieblingsbuch zu machen. Vielleicht, weil kein für mich verliebenswerter Charakter dabei war. (Oh, es waren tolle Charaktere. Aber halt keiner in meinem persönlichen Beuteschema.)
Das ist aber, wie gesagt, eine persönliche Sache und so kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen.
Fazit:
Objektiv wunderbares Buch – subjektiv hat der letzte Funke für 5 Sterne gefehlt.
Meinungen anderer Blogger:
Rike Randoms englischsprachige Rezension