Winter Tales from Cozy Vales (Anthologie)

Buchdetails

  • Erinnert an: Magie und Milchschaum, aber etwas süßlicher
  • Genre: eher Low Fantasy, Cozy Fantasy
  • Erscheinungsdatum: November 2023
  • Verlag: Firefly Tales
  • ISBN: 9781956757163
  • E-Book 372 Seiten
  • Sprache: Englisch
  • Content Notes: Essen, leichter, völkerfantasy-typischer Rassismus
  • Positiv anzumerken: //

 

Inhalt: 

In 9 Geschichten sehen wir oft in das ganz normale Leben der Bewohner des Königinnen(!)reichs Cozy Vales. Mal folgen wir Menschen, mal Halbogern, mal Petalborn, also so etwas wie Pflanzenfeen. Mal sind sie Herdhexen, mal Buchhändler, mal Schneiderinnen, aber immer einfache Leute, die mal einen Traum haben, mal einfach nur einfach ihren Alltag leben – bis etwas Spannendes passiert.

Immer sind die Geschichten sehr sanft – wie der Name Cozy Vales schon andeutet – mit Ausnahme einer, wo eine junge Schneiderauszubildende von ihrem Meister und dessen Sohn ziemlich übel behandelt wird. Und natürlich enden sie immer hoffnungsvoll, sonst wäre es ja nicht cozy.

 

Meinung:

Einige der Geschichten sind wirklich schön, aber sie leiden insgesamt an der Zusammenstellung. Denn die Anthologie mit nur 9 Geschichten ist 372 Seiten lang – auch als Print. Manche dieser Geschichten sind über 50, eine sogar über 60 Seiten lang. Das heißt, die meisten haben längst die Grenze von einer Kurzgeschichte zu einer Novellette überschritten und hätten theoretisch auch gut und gerne als Einzelgeschichte veröffentlicht werden können.

Normalerweise ist das Schöne an einer Anthologie ja, dass man eine Geschichte innerhalb eines Klogangs, eines Bades oder eines Workouts durchlesen kann. Das ist hier leider höchstens bei den zwei Kürzesten gegeben.

Und leider schlägt sich das auch im Aufbau nieder, denn wo normale Kurzgeschichten nicht darauf setzen, dass man die Charaktere und die Welt groß kennenlernt, und einem kein großes, emotionales Investment abverlangen bevor der Plot losgeht, nutzen die Geschichten hier den Platz um teilweise wirklich sehr langsam loszugehen und die halbe Familie der Protagonisten vorzustellen, obwohl sie unnötig wäre. Davon treffen dann 9 Geschichten aufeinander, mit relativ langsamem Pacing – was ich bei Romanen durchaus mal schätze – und, ohne, dass man zwischendurch einmal was Leichteres bekommt, wo einem nicht aufgezwungen wird, einen Charakter tiefgehend kennen zu lernen. 9 lange Geschichten, ohne zwischendurch auch nur einmal das Dopamin eines abgeschlossenen Buches zu bekommen, ohne ein Erfolgsgefühl.

Obwohl die guten Geschichten nicht den Anfang bilden, sondern erst in der Mitte kommen, muss ich zugeben, dass ich da dann schon durchhing und sie nicht so genießen konnte, wie sie es verdient hätten und es sich leider nur noch nach lästiger Pflicht angefühlt hat, weiterzulesen, um das Buch endlich beenden zu können. Was umso mehr dadurch erschwert wurde, dass zwei Geschichten eigentlich nur die Ouvertüre für Romanreihen der entsprechenden Autor*innen waren, man also nicht einmal innerhalb der Geschichte irgendein Gefühl von Abschluss bekam.

Nun ist das alles ein Ich-Problem, und für Menschen, die bei Büchern nicht schnell das Erfolgserlebnis des Fertig-Seins brauchen, mag das eine tolle Anthologie sein. Für mich aber wäre es besser gewesen, wären die Geschichten einzeln veröffentlicht worden, damit ich gerade die, die ich eigentlich mochte, besser hätte genießen können.

Fazit: 

Manchmal würde die Würze doch eher in der Kürze liegen … (5 Euro ins Phrasenschwein)

Drei goldene und zwei silberne Sterne, die eine Wertung von drei von fünf Sternen darstellen sollen.

 

Meinungen anderer Blogger: 

//

Schreibe einen Kommentar

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu