Kevin David Anderson, Sam Stall – Die Nacht der lebenden Trekkies

Die Nacht Der Lebenden TrekkiesBuchdetails

  • Genre: Horror, Parodie, Science Fiction
  • Erscheinungsdatum: August 2011
  • Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
  • ISBN: 9783453528550
  • Taschenbuch 304 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Die Erde, Gegenwart. Auf der GulfCon in Houston strömen Hunderte von Trekkies zusammen. James T. Kirk, Spock, Picard und Whorf geben sich die Klinke in die Hand, bis ein paar überspannte Fans durchdrehen und anfangen, wild um sich zu beißen. Blut fließt, und schon bald bricht Chaos aus. Überleben heißt jetzt die erste Direktive …

 

Inhalt: 

Jim Pike, ehemaliger Soldat, hatte schon immer ein Gefühl für Gefahr. Er wusste immer, dass sie drohte, aber nie rechtzeitig, um noch etwas dagegen zu unternehmen. So hat er im Afghanistaneinsatz die ihm unterstellten Männer verloren. Er beschließt, dieses Leben aufzugeben und sich einen ruhigen Job zu suchen. Hotelpage in Texas klingt ruhig genug, um nie wieder so etwas erleben zu müssen.

Als aber eine Star Trek-Convention in seinem Hotel abgehalten wird, packt ihn wieder dieses ungute Gefühl. Ein betrunkener Pantomime beißt den Sicherheitschef, ein Halbstarker bedroht jeden mit seinem Phaser. Die Leute scheinen noch verrückter zu sein, als man es von Trekkies erwartet. Als Jim schließlich eine enthauptete Leiche in einem der Badezimmer findet und auch sein augenscheinlich toter Sicherheitschef ihm entgegen kommt, weiß er, dass sein Gefühl ihn wieder nicht getäuscht hat.

 

Aufbau:

Jedes Kapitel ist als kleines Schmankerl nach Star Trek-Folgen und -Filmen benannt. Teilweise sind die Abschnitte dabei sehr kurz, aber inhaltlich passend getrennt.

 

Charaktere: 

Jim Pike ist anfangs ein wenig anstrengend. Er ist ehemaliger Trekkie, kann eigentlich alles mitsprechen und weiß alles, was es über die Serien zu wissen gibt. Aber er tut so, als hätte er keine Ahnung von der Materie und macht sich über die Convention-Besucher lustig. Er glaubt, Star Trek wäre kindisch und er selbst will darüber erhaben sein, was teilweise einfach überbetont wird. Ansonsten wird er wenig charakterisiert, was aber auch der Situation geschuldet ist. Wenn Zombies einen fressen wollen, sind lange innere Monologe wohl eher unpraktisch.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls nicht allzu tief ausgearbeitet, aber ganz spannend. Ein Rothemd, dessen gesamter Club gut darin ist, auf der einzigen zombiefreien Etage trotzdem zu sterben, eine Prinzessin Leia, die auf der Star Trek-Convention ist, ein klingonischer Waffenschmied und einige andere interessante Zeitgenossen.

 

Meinung:

Der Roman startet eher langweilig und partiell albern. Ich hatte eigentlich schon geplant, ihn abzubrechen, doch irgendetwas ließ mich an ihm hängen bleiben. Zu Recht, denn es entwickelte sich spannend. Nicht unbedingt schenkelklopfend lustig, wie man von einer Parodie erwarten würde. Tatsächlich fand ich den Roman eigentlich bis auf wenige Stellen überhaupt nicht witzig. Aber es gab eine schön gehaltene Spannungskurve, clevere Ideen, die zum Setting passten, und bis ganz zum Ende konnte man sich nicht völlig sicher sein, wie es ausgeht.

Ein zusätzlicher Bonus war das – leider viel zu kurze – Star Trek-Quiz, dem sich der Protagonist stellen muss, um zu beweisen, dass er zum Anführer der Gruppe taugt.

Was wirklich gestört hat, ist nur die deutsche Übersetzung. Jedes ‚Yeah‘ wurde dabei so beibehalten, ohne zu bedenken, dass das Wort im Englischen auch einfach ‚Ja‘ bedeuten kann, während es im Deutschen nur als Jubelruf genutzt wird. An anderen Stellen hingegen wurden englische Worte, die bei uns gebräuchlich sind, mit deutschen übersetzt, die so altmodisch wirken, dass selbst die heutige Rentnergeneration sie wohl kaum noch verwendet. So wirkte die Sprache insgesamt teilweise ein wenig holprig.

 

Fazit: 

Ich würde ihn nicht als Muss für jeden Trekkie bezeichnen, aber eine nette Freizeitlektüre ist der Roman allemal. Er hat seine Schwächen, kann diese aber am Ende überwinden und gut unterhalten.

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