Hach ja, der April. Hagel, kalte Nächte, Gluthitze am Tag, … Und gleich ist er vorbei.
Im April kamen einige Sachen zusammen. Pokemon Go ist nach einem Update nicht mehr barrierefrei, so dass ich keinen Grund mehr habe, weiter raus als bis in den Garten zu gehen, und ich habe zwei Monate Skoobe – die dafür sorgen, dass ich am Anfang immer viel zu viel lese, um möglichst viel aus dem bezahlten Geld zu machen – nur, um am Ende keine Lust mehr auf Buchstaben zu haben und alles zu hassen. Besonders, weil 90% der Ebooks auf Skoobe so mies formatiert sind, dass sie auf dem Tolino schlicht nicht gehen.
Aber noch habe ich einen weiteren Monat und bin noch in der Phase, in der ich viel lese, also schauen wir mal auf die Zahlen.
Bücher und Zahlen:
In diesem Monat habe ich 18 Bücher gelesen. Offiziell, denn zwei davon waren arbeitsbedingt schon vor ein paar Monaten und kamen erst jetzt raus. Während einige Hörspiele, die ich gelesen habe, weder bei Goodreads noch bei StoryGraph im System sind, und … ich gebe zu, ich bin zu faul, für 1h-Folgen neue Bücher anzulegen. Denn entweder mache ich es richtig, mit Blurb, Cover, … oder gar nicht.
Von den 18 waren drei Hörbücher oder Hörspiele, zwei davon Rereads.
Drei Bücher habe ich abgebrochen.
In diesem Monat hat mich kein Buch völlig überzeugen können, aber ein guter Vier-Sterne-Kandidat ist „Mickey 7“ von Edward Ashton.
Mickey hatte Spielschulden und hat sich daher freiwillig als Expendable (also Entbehrlicher) für eine Vor-Kolonialisierungsmission zu einem fremden Planeten gemeldet, um von seinen Gläubigern wegzukommen. Expendable heißt, dass er die Scheißjobs erledigen muss und es nicht schlimm ist, wenn er dabei stirbt – denn er wird einfach danach neu geklont. Und wenn er gewissenhaft seine Updates gemacht hat, hat er auch sogar fast alle Erinnerungen seines vorigen Klons.
Doch diesmal geht alles schief, denn … Mickey überlebt einen Absturz in eine Gletscherspalte – und steht sich, zuhause angekommen, selbst gegenüber. Zwei Klone gleichzeitig zu haben, gilt aus guten Gründen als verpönt, ja sogar gefährlich. Und gerade jetzt, wo Nahrung knapp ist …
Interessantes moralisches Dilemma, spannender Weltenbau, … Wenn nur nicht die Charaktere ALLE Arschlöcher wären. Also, nicht irgendwie Bösewichte. Aber es war niemand dabei, der sympathisch gewesen wäre. Nicht einmal Mickey selbst, auch wenn er noch der Beste aus der Truppe ist. Das mag dem täglichen Kampf ums Überleben geschuldet sein, hat aber auch dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht so sehr genießen konnte, wie, wenn ich einen Charakter habe, an den ich mein Herz hängen kann.
Mein Flop des Monats war „Do not eat!“ von Kevin Hearne. Wobei ich zugebe, dass das vor allem daran lag, dass das Marketing der Verlage (in Deutsch wie Englisch) hier richtig scheiße gebaut haben. Weder der deutsche Titel und Untertitel, noch der englische Titel haben auch nur irgendwas mit dem Inhalt zu tun, und das Buch wurde als lustig vermarktet – und besteht dann zu 50% aus einer einzigen Schlachtenszene. Ich gebe zu, die ersten 10 Seiten waren irgendwie amüsant. Aber … das war halt nur die Einleitung und alles andere war langweiliges gegenseitiges Abschlachten. Mit beiden Titeln „Do not eat! – Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte“ und „A Question of Navigation“ hätte man so viel tollere, interessantere, soziologischere Geschichten machen können.
Und ich geb auch zu, während er in „Tinte und Siegel“ und „Der eiserne Druide“ noch halbwegs erträglich war, leicht nervig, aber erträglich, hing mir hier Hearnes Schreibstil SO AUS DEM HALS. Ja, ich habs kapiert, du bist ein Kerl, hui, voll edgy. Sorry, aber der Stil war schon in Krimis aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und in Gangsta-Rap peinlich und veraltet. (Oder aber er richtet sich halt nur an andere Manly Man und man braucht nen Penis, um den Stil zu lesen.)
Monatsplanung Mai:
Och, joa. ESC, nech? Buchclub läuft auch weiterhin. Dann noch ein Monat Skoobe – was heißt, dass ich vermutlich vor allem Sachbücher lesen werde, weil meine Merkliste aus 30 Gartenbüchern und ein paar Romanen dazwischen besteht.