Graeme Simsion – Der Rosie-Effekt

img_2989

 

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: April 2016
  • Verlag: Fischer Taschenbuch
  • ISBN: 978-3-596-03185-6
  • Taschenbuch  448 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext:

 

Oh Baby! Don Tillman, der unwahrscheinlichste romantische Held, den es je gab, hat seine Rosie gefunden. Aber mit dem Happy-End wird es erst richtig kompliziert. Don entdeckt die Liebe nach der Heirat. Und dabei erkennt er: In der Ehe steht die Vernunft nicht immer an erster Stelle.

Inhalt: 

Nachdem Rosie und Don sich im ersten Band lieben gelernt haben, sind sie nach New York gezogen. Während Rosie noch mitten im Studium steckt, stellt sie fest: Sie ist schwanger. Von da an läuft eigentlich gar nichts mehr gut und die Ehe fängt mehr und mehr an zu kriseln.

 

Charaktere: 

Don benimmt sich eigentlich wie schon in Band 1. Er geht logisch an die vor ihm liegende Aufgabe heran und versucht, die ‚Produktion‘ von Bud (Baby-Urform-Design) so gut es geht zu unterstützen. Er ist weiterhin teils herrlich lustig und schafft es immer wieder, in völlig absurde Situationen zu gelangen. Und dennoch ist er der liebenswerte Held der Geschichte.

Rosie hingegen hat mich in diesem Band einfach nur genervt. Statt das Gespräch zu suchen, verschweigt sie all ihre Probleme, bis beide sich nicht mehr sicher sind, wie es noch weitergehen soll. Dabei kommt sie nicht einmal auf die Idee, dass sie damit im Alleingang ihr eigenes Leben zerstören könnte.

 

Fazit: 

 

Leider nicht ganz die gelungene Fortsetzung, die ich mir erhofft hatte. Während ich am Anfang noch oft dank Don laut lachen konnte, war ich im Lauf des Buches eigentlich nur noch verzweifelt. Warum greifen Autoren immer wieder auf das typische ‚Wir reden nicht mit einander‘-Problem zurück? Darauf reagiere ich im wahren Leben schon allergisch. Das Ende kommt schließlich völlig überstürzt, und weiterhin, ohne die Probleme wirklich aufzuklären, die die beiden zwischen sich aufgebaut haben. Kein schlechtes Buch, aber doch etwas enttäuschend, nachdem der Vorgänger wirklich hervorragend war.

Laurie Frankel – Der Algorithmus der Liebe

image 

Sam arbeitet als Programmierer für eine Dating-Website und schreibt den perfekten Algorithmus. Er findet heraus, was Menschen, abseits ihrer Angaben, wirklich wollen und wer entsprechend ihr perfekter Partner ist. Als Versuchskaninchen nimmt er sich selbst und tatsächlich, Sam findet seine wahre Liebe. Aber leider wird er auch gekündigt. Wie soll man denn Geld verdienen, wenn Kunden nach nur einem Date keinen weiteren Service brauchen? 

Als aber die Oma seiner wahren Liebe stirbt, bietet sich ihnen eine neue Geschäftsidee. Wenn man herausfinden kann, was Menschen wirklich wollen, dann doch auch, wie sie im Leben waren, nicht wahr? Kann man mit dem, was von ihnen digital übrig geblieben ist, dann nicht vielleicht kommunizieren? 

 

Laurie Frankels Roman ist anfangs herzlich, romantisch und wird dann doch immer trüber. Und schließlich ändert sich alles, Protagonist und Leser stürzen in ein schwarzes Loch. Nur nach und nach kommt wieder ein Silberstreif an den Horizont. Ich glaube so schnell haben sich bei mir Lachen und Weinen noch nie abgelöst, wie auf den letzten 30 Seiten dieses Romans. Und doch scheint das Ende unvollkommen. Und es lässt einen nachdenklich werden, denn die technische Idee dahinter scheint machbar. Sicher wird es irgendwann so etwas geben. Sollten wir dann nicht möglichst viel auch digital kommunizieren, damit nach dem Tod etwas von uns übrig bleibt? Und gleichzeitig ist das Buch ein großartiges Plädoyer dafür, rauszugehen und reale Menschen zu treffen. Ich glaube, was genau ich davon für mich mitnehmen kann, ist mir selbst noch nicht ganz klar, aber dass ich etwas mitnehme, worüber ich nachdenken muss, steht fest.