Warum ich lieber ältere Bücher lese

Gerade las ich bei Ella Woodwater in einem Beitrag zu Rezensionsexemplaren diese Sätze hier:

Jeder Buch-Blogger will up to date sein. Die neuesten Bücher lesen und mitreden können.

Sie waren für den Beitrag selbst nicht unbedingt ein Kernthema, brachten mich aber zum Nachdenken. Denn nein, ich bin Buchblogger und ich will nicht unbedingt up to date sein. Und ich finde es auch schade, dass das so von Bloggern erwartet zu werden scheint und manche sich sogar so da hineinsteigern, dass sie sich unter Zwang setzen, um bloß keine große Neuerscheinung zu verpassen.

Ich weiß, dass ich nicht ändern kann, welche Bücher die Menschen gern lesen. Und auch in der Bloggerszene wird mein Beitrag keinerlei Änderung bringen. Aber ich möchte gern einmal darlegen, welche Gründe ich für das Lesen älterer Bücher sehe und warum ich mir wünschen würde, dass mehr Leute mitmachen.

Dabei lese ich klar nicht nur alte Bücher. Nur etwa die Hälfte meiner im letzten Jahr gelesenen Bücher war älter als 10 Jahre. Und auch für dieses Jahr weiß ich schon zwei Neuerscheinungen, die ich mir auf jeden Fall am Erscheinungstag kaufen will. Weil ich die Autoren persönlich kenne und sie unterstützen will.

Aber dabei habe ich dann auch schon ein schlechtes Gewissen. Denn ich möchte nicht aus Versehen Teil eines Hypes werden. Hypes nerven Menschen nur. Und Hypes schrecken Menschen von Büchern ab.
Das wäre auch schon mein erster Grund, lieber alte Bücher zu lesen: Um Menschen nicht die Bücher madig zu machen, die ich toll finde, nur, weil sie zu aktuell sind.

Mein zweiter Grund ist, dass vieles heute Massenmarktware ist. Was nicht abwertend gemeint sein soll. Sie sind dadurch nicht schlechter. Nur in der Begeisterung austauschbar. Dadurch, dass fast jeden Tag neue Bücher rauskommen, ist ein Buch schnell nicht mehr neu und das nächste Buch wird mit der gleichen Intensität geliebt. Wenn man also auf den Zug aufspringen will, hat man nur eine gewisse Zeit, dann heißt es ‚aus den Augen, aus dem Sinn‘. Bei alten Büchern ist das kein Thema mehr. Im Gegenteil, sie kann man noch einmal ins Scheinwerferlicht rücken, ohne dass man einfach nur zu spät ist. Und bei ihnen weiß man gleich, was sich durchgesetzt hat und was nicht. Wenn Leute es nach der langen Zeit noch im Kopf haben und mit einem darüber diskutieren mögen, ist das doch gerade erst ein Prädikat für ein gutes Buch. Ein Buch, das heute gehypt wird, aber nur ein Hype von vielen ist, bleibt nicht zwangsläufig wirklich im Gedächtnis der Leser. Manche ja. Aber genau die sind es ja auch, die ich dann gern einige Jahre später lese.

Ein dritter Grund wäre es, dass wir, die Gesellschaft Klassiker bestimmen. Wenn ein Buch über lange Jahre immer wieder gern gelesen und besprochen wird, und so ‚aktuell‘ bleibt, tragen wir vielleicht unseren Teil dazu bei, diesen Titel nicht als Eintagsfliege, sondern als geliebten Klassiker in unser kulturelles Massengedächtnis einzuprägen. Wobei ich zugeben muss, dass das schon sehr optimistisch gedacht ist. Aber dadurch, dass immer noch Leute heute neu auf Harry Potter stoßen, dadurch wird doch diese Welt am Leben gehalten. Nun wird es schon teilweise in der Schule gelesen. Noch dreißig Jahre (laut einem amerikanischen Artikel sollten Klassiker mindestens 50 Jahre alt sein) und es könnte tatsächlich im Kanon der Weltliteratur auftauchen. Wenn wir Glück haben.

Und ein letzter Grund ist die Vielfalt. Wollen wir denn wirklich auf jedem Blog wieder mehr oder weniger das gleiche sehen? Nur Unterschiede im Genre, wenn man Glück hat? Ich gebe zu, es ist einsam, wenn man ältere Bücher rezensiert. Ich kriege auch mehr Kommentare oder auch nur Klicks, wenn ich jüngere Werke beschreibe. Aber gerade deswegen liegen mir die alten Werke umso mehr am Herz. Alles, was älter als fünf Jahre ist, ist mir dadurch nur umso wichtiger. Weil kein Hahn mehr nach ihnen kräht. Und ich bin nun einmal so sentimental-kindisch, dass ich mir denke „Wenn euch kein anderer mehr lieb hat, liebe Bücher, dann habt ihr immer noch mich“. Und gleichzeitig merke ich eben auch, dass ich Rezensionen für neuere Bücher nur in Einzelfällen auch nur anklicke. Ich will sie einfach nicht lesen. Sie sind doch alle gleich – zumindest denke ich mir das dann und scrolle weiter, auch wenn ich damit sicher vielen Leuten Unrecht tu. Aber mit so neuen Büchern schrecken mich Blogs eben oft ab.

Also nein. Ich möchte NICHT up to date sein. Ich schaue mir keine Verlagsvorschauen an, lösche Amazon-Werbemails mit Neuerscheinungen eigentlich gleich, und schäme mich bei jedem jüngeren Buch ein wenig.
Aber ich kann auch jeden verstehen, der lieber mehr Kommentare, mehr tiefgehende Diskussionen zu Büchern möchte. Denn mit jüngeren Büchern findet man eher Anschluss, das lässt sich nicht leugnen. Man kann Rezensionsexemplare erfragen, während ich teilweise zwei Jahre suchen musste, um die letzten Bände einer nicht mehr verlegten Reihe zu finden. Man kann auf die Buchmesse und findet dort Dinge, die einen interessieren und Inhalte für den Blog bieten.

Und dennoch: Ich glaube, meine Welt ist das nicht. Ich lebe für Bücher, die schon ein wenig angestaubt sind. Und dafür, eben einfach mal aus der Reihe zu tanzen, auch wenn man damit einsam wird.

19 Gedanken zu „Warum ich lieber ältere Bücher lese“

  1. Hallo Taaya,

    toller Beitrag.
    Mir geht es ähnlich. Ich wollte sogar selbst demnächst mal was zum Thema „Neuerscheinungen“ schreiben. Ich glaube es waren nur ca. 10% meiner Lektüre aus 2017 Bücher, die auch 2017 erschienen und eines der besten Bücher, die ich 2017 las, stammt aus 1985.
    Ich habe nicht prinzipiell was gegen Hypes. Es gibt Sachen, die ich auch total hype (Star Wars zum Beispiel), aber ich habe in den letzten Jahren das Gefühl, dass wir von einer Hypewelle zur nächsten schwimmen. Ich lese mir bei Buchblogs auch nicht die X. Rezension zu Büchern durch, die bereits im selben Zeitraum von 10 anderen Blogs rezensiert wurden.

    Dem Argument der Massenmarktware stimme ich ebenfalls zu. Das war in 2017 mein Problem mit dem YA-Fantasy/Sci-Fi Genre. Ich mag YA-Fantasy und Sci-Fi eigentlich gerne und habe da auch ein paar Bücher, die ich total toll finde, aber da ähneln sich in letzter Zeit die Bücher total. Es hat mir ein bisschen die Lust an dem Genre verloren und führte dazu, dass mir kein YA Buch, das ich 2017 las, gefiel.

    LG
    Elisa

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    • Huhu Elisa,

      bin ich froh, dass es dir auch so geht. Ich hatte etwas Sorge, dass der Beitrag ungewollt die Leute eher sauer macht. Manchmal treffe ich nicht ganz den richtigen Ton und dann klingt es, ohne dass ich das wollte, oberlehrerhaft.
      Aber es ist schön zu wissen, dass ich nicht nur jemanden nicht erzürnt habe, sondern auch nicht alleine da stehe. 🙂

      LG
      Taaya

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  2. Ein sehr interessanter Beitrag mit guter Argumentation.

    Allerdings sprichst du indirekt mit den vergriffenen Büchern auch einen wichtigen Punkt an: Bücher, die bei Erscheinen sich nicht hinreichend gut verkaufen, werden nicht wieder aufgelegt und enden schlimmstenfalls als Mängelexemplare. Ebenfalls ein häufiges Schicksal: Die Reihe wird nicht weiter übersetzt, weil der Erfolg nicht groß genug war. Daher ist es gut, wenn viele Neuerscheinungen kaufen.

    Das soll nicht heißen, dass wir nur noch neue Bücher kaufen sollten. Auch ich lese gern mal etwas ältere Bücher, denn grad gute Fantasy ist zeitlos. Und manchmal möchte ich gern auch in alten Erinnerungen schwelgen und nehme ein altes Buch aus dem Regal oder bestelle es, um es noch einmal lesen zu können..Aber ich tue mich dann doch etwas schwer mit einer Rezension bei einem Buch, was meine Leser dann gar nicht selbst besorgen können (oder nur mit sehr hohen Aufwand).

    Jedenfalls sehe ich es als Gratwanderung, wenn ein Blog nicht nur aus gehypten Neuerscheinungen bestehen soll, aber auch ansprechend für viele Leser bleiben soll. Nun bin ich eh keine sehr erfolgreiche Bloggerin, aber ich versuche es so, indem ich mir unter den (meist englischen) Neuerscheinungen zumindest in Deutschland weitgehend unbekannte Werke aussuche und auf Rezensionsexemplare größtenteils verzichte.

    Verlagsvorschauen und ähnliches schaue ich mir auch schon lange nicht mehr an, ich schaue einfach nur, was meine Lieblingsblogger auf goodreads auf ihre Wunschlisten packen oder gut bewertet haben, ob das was für mich dabei ist. Viele lesen ja hunderte Bücher im Jahr, während ich in manchen Jahren nur zwei dutzend Bücher packe. Dieser Filter hat meine Lesezufriedenheit generell sehr gesteigert.

    Ich folge auch Bloggern, die fast nur ältere Bücher lesen und damit sehr zufrieden sind. Aber die Zielgruppe ist bei denen dann doch ziemlich begrenzt, wenn der Kontakt auch intensiver ist. Das muss dann wohl im Kauf genommen werden.

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  3. Hallo Taaya,

    ich hab mir bisher überhaupt keine Gedanken gemacht, wann ein Buch erschienen ist. Und auch nicht, ob es gehypt wird. Das kriege ich gar nicht so mit. Obwohl – jetzt schon, wenn auf vielen Blogs die gleichen Bücher auftauchen. Wenn mir das dann auch gefällt, werde ich es lesen; wenn nicht, dann nicht.

    Ich gehe eher nach der Geschichte an sich. Wieviele andere Leute das lesen oder mögen, ist mir genauso egal wie das Erscheinungsdatum. Ich lese Klassiker, ich lese Bücher, die 30, 20, 10 Jahre alt sind oder gestern erst erschienen, ich hab nun sogar schon Bücher vorab gelesen.

    Natürlich ist es schade, auf eine Geschichte, die 20 Jahre alt, bekommt man weniger Rückmeldung und fast keinen Austausch, aber so ist es nun mal. Jedenfalls möchte ich die Bücher lesen, auf die ich Lust habe. Damit ist der Blog vielleicht nicht „hype“ oder „cool“, aber das bin ich genausowenig, wieso sollte es dann mein Blog sein :D.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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  4. Hi Taaya,
    ein sehr interessanter Beitrag!
    Ich glaube, ein wenig kann ich nachvollziehen, worum es dir geht. Nach deiner Definition lese ich wohl eher „halb“alte Bücher 😀 Was mich an den vielen (und oft gleichen, da stimme ich dir voll zu) Neuerscheinungen der anderen so nervt, ist auch oft, dass sie einfach nur einen kleinen Teil der Neuerscheinungen abdecken. Ich fange gerade an, mir eher belletristische Werke bzw. aktuelle Themen auszusuchen und merke dann auch manchmal, wie alleine man damit auf weiter Flur ist. Na klar spiegelt sich das auch bei mir in Klicks und Kommentaren wider. Wobei mir ein oder zwei sinnvolle Kommentare lieber sind, wenn sie denn Gehalt haben. Ich glaube nämlich, dass da ein Trugschluss vorliegt, unter Neuerscheinungen wird vielleicht mehr kommentiert, aber dieses Kommentare bestehen dann vor allem aus „Oh, ich habe dieses Buch geliebt“. Ich muss sagen, ich spare mir mittlerweile den Kommentar, wenn ich nicht mehr als mindestens drei Sätze zu sagen habe, schließlich hat das dann mit Diskussion nicht mehr viel zu tun.
    Was ich jetzt gemerkt habe, ist, dass es gut ist, Themen zu vergleichen und vielleicht nach Werken mit ähnlichen Themen zu fragen oder so. Da habe ich schon die ein oder andere gute Empfehlung bekommen. Vielleicht kannst du deine heiß geliebten älteren Bücher ja so wieder mehr in den Fokus rücken 😉
    Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deinem Vorhaben!
    VG Jennifer

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    • Huhu,

      ja, so wirklich klappt es bisher noch nicht. Percy Jackson, den ich gerade lese, ist ja auch erst 12 Jahre alt.

      Aber das mit dem Fragen nach ähnlichen Büchern finde ich gar nicht so schlecht. Das müsste man mal irgendwie in die Posts einbauen. Ich weiß noch nicht genau, wie. Rezis lesen ja wenige. Oder man schreibt gleich zu Anfang selbst in die Rezi, dass das so ähnlich ist wie Buch X, wenn man da eines weiß? Dann lesen zumindest vielleicht mehr Leute sie?

      Danke jedenfalls für den Hinweis. Den finde ich verdammt gut.

      LG
      Taaya

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      • Ja, ich glaub, das kommt auf das Buch an. Wenn ich ne Dystopie ähnlich 1984 lese, vergleiche ich die natürlich 😉
        Ich glaub, das muss man einfach ausbauen, weniger über das Buch an sich schreiben (man will ja eh nie spoilern, also was kann man überhaupt noch schreiben?) als über das Hauptthema oder so? Ich arbeite da auch gerade noch dran, wie ich das für mich am besten löse. Aber Versuch macht ja bekanntlich klug 😉

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        • Wie frech, du köderst mich jetzt zum Rezensionenlesen bei dir 😀
          Aber da muss ich dann doch echt mal schauen, wie du das dann für dich löst. Bin gespannt.

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  5. Ein toller Artikel!
    Ich bin schon ganz oft mit gehypten Büchern auf die Nase gefallen, weswegen ich auf diesen Wellen eigentlich nicht mehr mitschwimme. Natürlich gibt es auch immer wieder mal Bücher, die den Hype absolut verdienen, weil sie einfach gut sind…aber das sind die wenigsten.

    Ich mische das bei mir ein bisschen. Neuere Bücher und aber auch ältere. Wie viele Klicks oder Kommentare ich bekomme ist mir da erstmal egal. Natürlich freue ich mich über jede Reaktion, aber es ist kein Muss. Ich lese Bücher für mich, nicht für andere. Die Rezension ist dann für andere gedacht. Wer sie liest, der liest sie und wer nicht, der lässt es eben bleiben 😉

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass besonders die jüngeren Blogger unbedingt jedes neue Buch schnell lesen und rezensieren müssen, um ganz vorne mitzuschwimmen. Möglicherweise pusht das ihr Selbstbewusstsein oder sie machen sich selbst den Druck unbedingt dabei sein zu müssen. Mir persönlich wäre das zu anstrengend 😀 Aber wie immer im Leben soll es jeder gerne handhaben, wie er oder sie es möchte 🙂

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  6. Super Beitrag. In den Anfangszeiten meines Blogs war es mir noch wichtig, aktuelle Bücher möglichst früh zu lesen, weil es einfach Fakt ist, dass man damit mehr Aufmerksamkeit bekommt. Das hat sich aber relativ schnell wieder geändert, weil es einfach super stressig ist. Außerdem merkt man eben erst später und durch die Reaktionen der anderen, was das Buch überhaupt kann und die Chance auf einen Fehlgriff ist dann geringer.
    Dass Hypes immer schlecht sind, würde ich allerdings nicht sagen, denn es gibt haufenweise Leute, die Bücher eben gerade wegen diesem Hype kaufen und das macht das ganze Konzept ja überhaupt erst aus. Mich selbst schreckt das oft eher ab, wenn es zu übertrieben ist, aber das würde ich auf keinen Fall verallgemeinern.
    Ich finde es aber auch viel reizvoller, Leute auf etwas ältere Bücher aufmerksam zu machen (auch wenn es meist nur 2-5 Jahre sind), weil der Buchmarkt eben oft sehr schnelllebig ist und sie den meisten dann schon nicht mehr im Gedächtnis sind. Und ja, bei älteren Büchern kristallisiert sich dann heraus, welche es „wert“ sind, dass man sich auch 20 Jahre später noch daran erinnert und sie weiterempfiehlt. Bücher laufen nicht ab, darum verstehe ich Leute nicht, die nur Neuerscheinungen lesen. Zumal es viel abwechslungsreicher ist, wenn man aus verschiedenen Zeiten liest, wo verschiedene Trends existierten. So hat man ganz sicher nicht so schnell das Gefühl von „Einheitsbrei“.

    Liebe Grüße!

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  7. Hallo Taaya,

    interessanter Post.
    Ich versuche eigentlich immer, ein Mittelmaß zu finden, wobei ich genau wie du die ERfahrung gemacht habe, dass Rezensionen zu älteren Büchern weniger angeklickt und kaum kommentiert werden, was irgendwie schade ist.
    Aber zum Einen schaffe ich es gar nicht, Bücher immer dann zu kaufen und zu lesen, wenn sie gerade neu sind. Dann finde ich es gerade bei Reihen manchmal auch ganz hilfreich, wenn man sieht, wie die Folgebände ankommen – wenn die nur Enttäuschung ernten, brauch ich mich gar nichtg erst an den Auftakt wagen.
    Und Bücher werden ja nicht schlechter, dadurch, dass sie älter sind. Von daher stehen auf meiner Wunschliste auch viele ältere Bücher. Ich finds manchmal schade, wie SEHR Bücher an Aufmerksamkeit verlieren, sobald sie ein, zwei Jahre alt sind. Und auch wenn ich schuldbewusst gestehen muss, dass ich in den letzten Monaten hauptsächlich aktuelle Bücher gelesen habe, will ich mich alten doch auf keinen Fall verschließen, sondern sie auch gerne noch lesen.

    Liebe Grüße,
    Dana

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  8. Hallo Taaya,

    ich kann mich deinem Beitrag nur anschließen! Gerade gestern ist es wieder passiert: Ein neues Diogenes-Buch („Olga“ von Berhard Schlink) wurde wieder in Masse rezensiert! Ich finde es gar nicht schlimm, wenn jemand häufig ganz neue Bücher liest. Man kann und soll das ja auch niemandem vorschreiben, aber so ein Satz wie du ihn da oben zitiert hast, finde ich etwas traurig. Ich mein, klar ich will in dem Sinne up-to-date sein, dass ich sagen kann, was gerade aktuell ist. Aber nicht in dem Sinne, dass ich diese Bücher dann auch immer gleich zu Beginn gelesen habe. Es ist traurig, dass manche Blogger nur aus dem Grund der Beliebtheit nur Neu-Erscheinungen lesen (Und weil es dann die Hoffnung auf Rezi-Exemplare gibt). Zwar hat das auch seine Berechtigung – immerhin dienen Rezensionen auch irgendwo als Werbung – aber ich lese nun mal keine 20 Rezensionen zu ein und demselben Buch. Nichtmal drei. Aber wie gesagt, man kann niemandem etwas vorschreiben.

    Und ab wann bezeichne ich ein Buch als alt? Wenn man das in Relation zu den tatsächlichen Neu-Erscheinungen sieht, ist für mich ein Buch schon alt, wenn es zwei Jahre hinter sich hat. In der Zwischenzeit sind einfach schon wieder so viele andere Bücher erschienen, dass ein zwei Jahre altes Buch schon wieder völlig vergessen ist. Ein bisschen wie bei allen anderen Dingen…

    Übrigens finde ich, dass man nicht nur alte Bücher im Sinne von Klassiker lesen sollte – für die finden sich immer Leser, aber auch Bücher, die vielleicht etwas unbekannt geblieben sind. Die gut sind, aber es vielleicht nie zu großer Aufmerksamkeit geschafft haben. Ich selbst lese fast nur alte Bücher. In meinem Regal stehen Momentan nur 2 Neu-Erscheinungen, die ich mir selbst gekauft habe. 6 weitere habe ich gewonnen. Aber die restlichen 50 sind alle schon mindestens drei, vier Jahre alt. Tendenziell eher noch viel viel älter. (An dieser Stelle lade ich dich mal ganz frech ein auf meinem Blog vorbei zu schauen! :P)

    So, und jetzt werde ich noch ein bisschen bei dir rumstöbern

    Liebe Grüße,
    Pia!

    Antworten
  9. Ein sehr schöner und gut argumentierter Beitrag! Ich muss sagen, ich achte gar nicht so sehr darauf, ob Bücher aktuell sind oder nicht. Aber weil ich auch gerne etwas aus der Bibliothek ausleihe, sind die ganz neuen Sachen selten dabei und das stört mich auch gar nicht.
    Und als Leser auf anderen Blogs finde ich es auch ein bisschen langweilig, wenn viele gerade das gleiche Buch lesen, weil es ganz aktuell ist. Da freue ich mich dann mehr über die Rezension eines älteren und unbekannteren Titels für ein bisschen Abwechslung.

    Liebe Grüße,
    Krissi
    #litnetzwerk

    Antworten
    • Huhu Krissi,

      ja, mir geht es da ähnlich mit dem Freuen über Abwechslung. Und so langsam bin ich auch mit im Team Bücherei, wenn auch eher bei Hörbüchern. Seit es die Onleihe gibt, kann ich da mehr wildern und find es klasse.

      LG
      Taaya

      Antworten
  10. Hallo Taaya,
    ich kann deinem Beitrag nur zustimmen. Ich rezensiere und lese auch selten die neusten Bücher. Was wohl daran liegt, dass sie meistens für mich interessant werden, wenn sie schon einmal vom Hypezug überfahren worden sind.
    Ich heb sie dann auf, glätte sie und lese sie bei einer leckeren Tasse Tee.

    Liebe Grüße
    Lilly

    Antworten
    • Huhu,

      jaaa, willkommen im Team der Buchretter. Die armen, überfahrenen Bücherlein, die dann ganz geschwächt am Boden liegen. (Sorry, das Bild ist gerade einfach zu niedlich.)
      Aber ja, so ähnlich mach ich das auch. Jetzt fang ich beispielsweise Jahre ‚zu spät‘ mit Percy Jackson an. Ist immer noch beliebt, was dann doch gegen eine Eintagsfliege spricht, also kann ich mich endlich rantrauen. 😀

      LG

      Antworten
  11. Ich kann dir da in einigen Punkte recht geben, die auch für mich der Grund sind, gerne mal leicht Verstaubte Bücher zu lesen. Ich lese gerne auch mal unbekanntere und viel ältere Bücher und mag auch einfach Klassiker sehr. Aber ich schaue eigentlich gar nicht drauf – ich lese, was ich lese möchte, was mir anspricht, ob es jetzt erst letzte Woche erschien und gefühlt alle andern es auch gerad elesen oder ob es vor 100 Jahren geschrieben wurde – wenn mir der Inhalt zusagt, dann scheiß egal, ob es jetzt jemanden interessiert, Kommentare, likes oder sonst was bekommt. Wenn e smir gefiel und ich darüber schreiben will, dann mach ich das, cih finde, da brauchst du gar kein schlechtes Gewissen haben, wenn du aucn mal ein neus Buch liest 🙂 Ich finde eine bunte Abwechslung immer super.

    glg Franzi

    Antworten
    • Huhu Franzi,

      ja klar, ansprechende Bücher sind erstmal das Wichtigste. Nur merke ich persönlich da gerade, dass mich weniger und weniger interessiert, was da so alles kreucht und fleucht. Mittlerweile kann ich sogar in Buchhandlungen gehen und finde kein einziges Buch, was mich anspricht. (Oder zumindest keines, dass ich dann nicht schon kenne und das schon älter ist, sich nur immer noch gut verkauft.)
      Irgendwie … scheint es alles relativ gleichförmig zu sein, was gerade rauskommt. Zumindest die Bekannteren, die dann wirklich eingekauft werden und ausliegen. Und das spricht mich einfach alles nicht mehr an. 🙁

      Aber ab und an gibt es wenigstens Neues von meinen Lieblingsautoren, dann weiß ich wenigstens, dass es mir gefallen wird.

      LG

      Antworten

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