Jessica Park – Im freien Fall oder Wie ich mich in eine Pappfigur verliebte

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte (Flat-Out Love, #1)Buchdetails

  • Erinnert an: Ein wenig an das Rosie-Projekt, aber wirklich nur minimal, wegen der etwas anormalen Charaktere (gebt mir mehr davon!)
  • Genre: Jugendbuch, Romanze, psychologische Charakterstudie
  • Erscheinungsdatum: 2014
  • Verlag: Loewe
  • ISBN: 9783785578674
  • Hardcover 384 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • Triggerwarnungen: Depression, Tod

Klappentext: 

Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?

Inhalt: 

Julie entscheidet sich gegen ein Studium nahe bei ihrer Mutter und zieht stattdessen nach Boston, hoffnungsvoll, dass sie endlich ein neues Leben anfangen kann. Eines, bei dem sie sich nicht schämen muss, dass sie intelligent ist und sich für Literatur und Psychologie interessiert.

Doch schon ihr erster Tag in Boston wird beinahe eine Katastrophe. Die Wohnung, für die sie schon die Kaution bezahlt hat und in die sie nun ziehen will, existiert gar nicht. Jetzt hat sie nicht nur niemanden, den sie hier kennt, sondern auch noch kein Dach über dem Kopf. Zum Glück wohnt aber eine alte Studiengenossin ihrer Mutter in der Stadt und nimmt Julie kurzerhand auf.

Beim Abendessen wird aber klar, dass diese Familie nicht ganz normal ist. Töchterchen Celeste ist so auf die Pappfigur ihres abwesenden Bruders Finn fixiert, dass das psychologisch nicht normal sein kann und keiner tut etwas. Und auch Matt, das mittlere Kind, wirkt irgendwie seltsam auf Julie. Dennoch schließt sie die Familie schnell ins Herz. So ist ihr bald klar: Sie muss herausfinden, was hier vor sich geht. Und helfen.

 

Charaktere: 

Die ganze Gastfamilie ist ein spannender Mix aus verschiedenen psychologischen Problemen, der erst nach und nach entwirrt wird und damit eigentlich vor allem die Geschichte bestimmt.

Julie hingegen, obwohl Hauptfigur und auch entsprechend im Vordergrund, bleibt dagegen lange Zeit eher blass. Anfangs wirkt sie sogar unsympathisch und arrogant, findet sie doch, dass man seine Macken gefälligst zu überspielen habe, wenn man auch nur halbwegs sozial kompetent wirken will. Wobei ich hier nicht völlig sicher bin, dass ich objektiv urteilen kann. Denn sie stänkert Gastbruder Matt ständig wegen seiner Nerd-T-Shirts. Und mein Schrank ist selbst voll mit so etwas.
Aber letztlich erkennt man, dass Julie – auch wenn sie immer noch für eine angebliche Intelligenzbestie, die sich unter normalen Menschen nie wohlfühlte, viel zu oberflächlich-tussig ist – eigentlich ein Herz hat und auch nur ihre eigenen Probleme zu überspielen sucht.

Meinung:

Ich bin positiv überrascht. Obwohl Julie mich am Anfang ziemlich geärgert hat, war doch die Gastfamilie Watkins sehr sympathisch in ihren Macken, so dass ich gern weiterlas.

Manche Stellen waren etwas merkwürdig. Wieso sollte irgendjemand von der Schilderung eines Fallschirmsprungs sexuell erregt sein? (Das erscheint mir auch eher ein behandlungsbedürftiges psychisches Problem zu sein.) Aber immerhin gibt es letztlich keine tatsächliche Sexszene, was im Vergleich zu vielen anderen Büchern mit jungen Erwachsenen als Protagonisten eine erleichternde Abwechslung ist.

Und auch das letztlich doch vorhersehbare Ende stört nicht. Leider werden nicht alle Sachen bis zum Ende ausgespielt (zum Beispiel Julies Beziehung zu ihrem Vater),  aber insgesamt ein Jugendbuch, das längst nicht so überladen von Klischees ist, wie die meisten anderen.  Hat mir gut gefallen.

 

Fazit: 

Kleine Schwächen, insgesamt aber eine spannende und angenehme Lektüre.

 

Meinungen anderer Blogger: 

 

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