Buchdetails
- Erinnert an: Paper Magician von der selben Autorin, natürlich, denn dies ist eine Art Spin-Off. Außerdem erinnert es an alle Zauberlehrling-Romane, nur, dass Holmberg ruhiger schreibt und nicht gleich die ganze Welt in Gefahr ist.
- Genre: (Feel Good) Fantasy, leichte Romanze
- Erscheinungsdatum: 15. Mai 2018
- Verlag: 47North
- ISBN: 9781542047913
- Ebook 236 Seiten
- Sprache: Englisch
Inhalt:
Alvie Brechenmacher, deutschstämmige Amerikanerin, hat es geschafft. Sie hat die amerikanische Zauberschule erfolgreich abgeschlossen und darf sich aussuchen, was sie werden will. Natürlich Polymaker. (Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und kann euch daher nicht den deutschen Namen dazu sagen.) Plastikmagierin. Zu ihrer großen Überraschung soll sie statt in Amerika in England in die Lehre gehen. Bei Magier Marion Praff, dem berühmten Erfinder und Alvies großem Vorbild.
Doch schon bei der Anreise gibt es Schwierigkeiten. Jemand nennt ihr die falsche Zugstation, an der sie aussteigen soll. Und plötzlich ist sie sich gar nicht mehr sicher, ob das wirklich nur ein Versehen war.
Vor allem, als der selbe Mann ihr wenig später Geld dafür bietet, ihren Lehrherren auszuspionieren. Und sie dann bedroht.
Doch auch ansonsten geht es turbulent in ihrem Leben zu, denn bald gibt es eine große Ideen-Expo, und bis dahin will sie mit ihrem Lehrmeister ihre gemeinsame Erfindung beenden. Etwas, was das Leben vieler Menschen revolutionieren kann. Und dann ist da auch noch dieser Junge …
Charaktere:
Alvie ist mir sehr sympathisch. Sie ist gedankenverloren, und lässt alles – selbst den Jungen, den sie mag – stehen und liegen, wenn ihr eine neue Idee kommt, die sie aufschreiben muss. Eventuell hat sie auch leicht autistische Züge? Wenn sie nervös ist, macht sie Matheaufgaben oder zählt, und in Gesellschaft ist sie ein wenig unbeholfen. Das führte – trotz meiner Abneigung gegenüber Mathe – dazu, dass ich sie nur umso mehr mochte. So hat sie aber auch gleich entsprechend Tiefgang gewonnen.
Die anderen Charaktere, selbst Lehrmeister und Love Interest, waren nicht wirklich tiefgründig aufgebaut, was aber auch nicht störend auffiel. Sie waren keine reinen Stereotypen, sondern hatten eben nur aufgrund ihrer geringeren Rolle in der Geschichte nicht allzu viele Details, mit denen sie aufwarten konnten.
Meinung:
Die Liebesgeschichte zwischen Alvie und ihrem Bennet hat mich längst nicht so interessiert wie die zwischen Ceony und Emery in den ersten drei Bänden. Das macht aber nichts, denn dank Alvies Besessenheit von Erfindungen spielt die Liebe hier auch nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Auch die Handlung war diesmal anders. Hier ging es nicht mehr im schlimmsten Fall um das Wohl der ganzen Welt, sondern der Plot war bodenständiger. Es geht um rein menschliche Rivalitäten, Erfindungen und den Druck, dass niemand quasi ein Patent vor einem selbst anmeldet. Wie passend, dass Alvie dabei auch die Tochter vom Erfinder der Glühbirne ist, der seine Erfindung an Edison abtreten musste?
Im Roman gibt es wenig plötzliche Wendungen, ein ruhiges Erzähltempo, und dennoch wird es nie langweilig. Einzig eine Stelle hätte ich mir noch etwas weiter ausgeführt gewünscht, aber ansonsten trifft Holmberg auch hier wieder genau meinen Geschmack: Ruhige Fantasy ohne große Dramen, mit viel Telling, vielen Beschreibungen, auf wenig Seiten, aber ohne, dass irgendwas belanglos, ‚zu viel‘ oder aber auch übereilt wirkt. Feel Good-Fantasy eben.
Fazit:
Keine epischen Schlachten, sondern ruhige Fantasy um menschlichen Zwist, Erfindergeist und ein wenig Liebe.
Meinungen anderer Blogger:
/