Die kleine Taaya möchte gerne aus dem Backofen abgeholt werden…
Seid ihr auch schon gut durch? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hasse den Sommer. Ab. Grund. Tief. Der Kopf tut durchgängig weh, der Kreislauf spielt verrückt, alles klebt und die Lunge fühlt sich an, als würde sie in Flammen aufgehen. Eigentlich also die absolut falsche Zeit, um Konzentration fürs Lesen aufzubringen.
Bücher und Zahlen:
Dennoch sind es am Ende bei mir 26 Bücher geworden. Darunter waren 4 Hörbücher, die ich vor allem beim Walken gehört habe (denn trotz der Hitze muss Sport ja leider sein *theatralisch jammer*). 16 Bücher waren allerdings schlicht Comics, Heftromane, Novellen und Ratgeber zwischen 28 und 150 Seiten. Das relativiert dann die massive Anzahl Bücher wieder.
Gleichzeitig kommen (wie eigentlich das ganze Jahr über) massenhaft Hörspiele dazu, die nicht bei Goodreads im System sind. Naja, eigentlich immer die selben. Ich höre Ghostsitter von Tommy Krappweis genauso rauf und runter, wie das Spin-Off, Die Phantastischen Fälle des Rufus T. Feuerflieg (Feuerflieg, Feuerflieg). Große Empfehlung, natürlich. Auch, wenn man sie nur in die Lesestatistik kriegt, wenn man weniger faul ist als ich.
Fünf Bücher sind neu hinzugekommen. Ich fürchte, alle ‚gekauft‘, auch wenn der Essayband von James Baldwin dabei kostenlos war. (Eventuell sind es kurz vor Veröffentlichung des Beitrags sogar sechs. Mal schauen, ob das bestellte Buch heute schon kommt.)
Mein Top des Monats war mal wieder ein Star Trek-Buch. ‚Uhura’s Song‘ von Janet Kagan ist ein ruhiger, eher anthropologischer SciFi, bei dem sich gut drei Viertel des Buches damit beschäftigt, die Kultur einer fremden Spezies kennen zu lernen. Eine Mitgliedsspezies der Föderation leidet unter einer Seuche, die schnell auch auf menschliche Wirte und andere Spezies übergreift. Nur eigentlich verbotene Lieder deuten darauf hin, dass einst ein Heilmittel bekannt war – und, dass diese Spezies vor Jahrtausenden von einer völlig anderen Welt stammte.
Diese muss die Enterprise nun finden, in der Hoffnung, dass das Heilmittel dort immer noch bekannt ist. Doch sind die heutigen Bewohner kulturell deutlich anders als ihre Verwandten auf der Föderationswelt. Um überhaupt die Krankheit beschreiben und nach einem Heilmittel fragen zu können, muss dringend gegenseitiges interkulturelles Verständnis aufgebaut werden.
Bis auf einen extrem überpowerten Mary Sue-Charakter, dessen Ende auch noch offen ist (ich hasse Cliffhanger, erst recht solche ohne Fortsetzung!), ist die Geschichte einfach nur klasse. Herrlich ruhig und nicht so mit Action verseucht, wie viele andere Star Trek Romane.
‚How to write a Novel in Ten Days‘ von Dean Wesley Smith ist klar mein Flop des Monats. Der Autor will uns sagen, wie er einen Roman in nur zehn Tagen schrieb, erzählt aber absolut nichts darüber, was er in seinem Roman schreibt, wie er den Weltenbau anlegt, was und wie viel er recherchieren muss, … Denn er ist leider bei diesem Roman nur Ghostwriter und darf nichts davon verraten. Also erfahren wir nur, wann er ‚morgens‘ aufsteht (meisten um 14 Uhr), wie viele Müsliriegel er isst und wann er mit seiner Frau ausgeht. Dann noch, wie lange er zum Beantworten der Emails braucht und um wie viel Uhr genau er vom Internetcomputer auf den reinen Schreibcomputer wechselt. Und dann noch, wie viele Worte er insgesamt an dem Tag geschafft hat.
Mehrwert für den Leser? NULL! Wieso ein Verlag den Mist auch noch rausgebracht hat und glaubte, das wäre wirklich Geld wert, mag jemand anders verstehen. Ein ‚Writer’s Guide‘ ist das jedenfalls nicht, denn Tipps werden schlicht keine gegeben. Gar keine.
Ich glaube, fünf Bücher habe ich in diesem Monat abgebrochen. Aber weil Goodreads da nie Daten zu hinschreibt, cheate ich jetzt einfach mal. Bei 81 insgesamt bin ich aktuell – also 81 abgebrochene Bücher, seit ich das Regal bei Goodreads vor etwa zwei Jahren eingerichtet habe. (So, ab jetzt kann ich dann mit der totalen Zahl immer die monatliche ableiten.)
#Bookopoly war diesen Monat wieder gut. Und ich hab quasi die ‚Du kommst aus dem Gefängnis frei‘-Karte gezogen. Das heißt, wenn ich das nächste Mal auf die Klassiker komme, kann ich die nutzen und weiterziehen. Yay!
Links und Aktionen:
Diesen Monat gab es nicht allzu viel, aber ein paar interessante Sachen habe ich doch gefunden:
Cherry von Collection of Bookmarks empfiehlt euch rassimuskritische (Hör)bücher. Bisher habe ich davon nur das Buch von Alice Hasters gehört, kann mich also nur da der Empfehlung anschließen, aber den Rest hole ich auch noch nach.
Cait von Paper Fury wiederum macht sich Gedanken darüber, wie man marginalisierte Autor*innen unterstützen kann. Ich finde die Ideen eigentlich toll, scheitere aber bei einer Sache: Wie findet man heraus, welche Autor*innen marginalisiert sind? Wenn man nach Empfehlungen fragt, kriegt man immer die gleichen 3-4 Namen, weil das eben die sind, die am besten verkauft sind und gleichzeitig am lautesten über ihre Marginalisierung reden. Das ist besser als nichts, klar. Aber wenn wir nur die immer gleichen Leute unterstützen, öffnen wir den Markt ja nicht WEITER für marginalisierte Autor*innen, sondern sagen nur, dass wir diese Einzelpersonen eben gern lesen. Das kann zwar anderen Marginalisierten helfen, erfahrungsgemäß schließen Verlage daraus aber nicht, dass sie mehr marginalisierte Autor*innen unter Vertrag nehmen sollten. Dennoch, da, wo es möglich ist, kann man ja schon einmal daran arbeiten und gleichzeitig darauf hinweisen, dass wir ein leichteres System brauchen, marginalisierte Leute auch zu FINDEN, um sie unterstützen zu können.
Monatsplanung Juli:
Überleben wäre erstmal gut. (Habe ich schon letzten Monat genau so geschrieben, ich weiß. Bleibt aber weiter wichtig. Neben Corona jetzt auch noch Hitze. Bäh.)
Außerdem ist im Juli Camp NaNo. Dafür habe ich mir 20k Wörter zum Ziel gesetzt. Die würde ich gern erreichen, und wenn ich nebenher ein paar Bücher lesen kann? Umso besser.