James Blish – Spock must die!

Star Trek: Spock Must Die!

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 1970
  • Verlag: Bantam Books
  • ISBN: 0-553-12589-3
  • Taschenbuch  118 Seiten
  • Sprache: Englisch

 

Klappentext: 

Captain Kirk and the crew of the starship Enterprise find themselves in the middle of an undeclared war waged by the Klingon Empire…
The Organians should be consulted about the war but their entire planet has disappeared – or been destroyed…
Mr. Spock entered the transporter chamber. His image would be flashed to Organia by the huge machine’s faster-than-light tachyons. But the experiment failed. Suddenly there were two Mr. Spocks. One of them had to be destroyed…
BUT WHICH ONE?

Inhalt: 

Sie sind nur auf einer Routinemission, einen noch nicht kartografierten Teil des Raumes nahe der klingonischen Grenze zu erkunden, da bricht auf einmal ein Krieg zwischen Föderation und Klingonen aus, ein Bruch des Vertrags von Organia.

Weit weg vom Rest der Sternenflotte, ohne Möglichkeit, diese zu kontaktieren, ohne den eigenen Standort auch den Klingonen preiszugeben, überlegt die Crew der Enterprise, wie sie Kontakt mit Organia aufnehmen kann, dessen Bewohner die Einzigen sind, die den Krieg noch aufhalten können. Eine neue Art Transportersystem wird getestet, doch anstatt dass nur ein Abbild Spocks bis nach Organia reist, während das Original an Board bleibt, hat man plötzlich zwei Spocks und keine Ahnung, welcher der Echte ist. Dabei ist dessen Hilfe beim Beenden des Krieges unabdingbar.

 

Charaktere: 

Hier passiert so wenig wirkliche Handlung, so wenig Dialog abseits wissenschaftlicher Definitionen, dass die Charaktere kaum als sie selbst zu erkennen sind. Einzig McCoys Abneigung dem Transporter gegenüber wird aufgegriffen, sowie Scottys schottischer Dialekt schon regelrecht übertrieben dargestellt.

 

Fazit: 

James Blish sollte lieber wissenschaftliche Artikel schreiben. Auf gerade mal 118 Seiten Fließtext hat er Konstruktivismus, Ernährungsbiologie, Astrophysik und die philosophische Frage nach der Unsterblichkeit der Seele in epischer Breite diskutiert und die Handlung auf ein Minimum gekürzt.

So greift er für seine Geschehnisse auf Erklärungen zurück, die – falls überhaupt tatsächlich mit unseren Naturgesetzen zu vereinbaren – für den Laien nicht verständlich sind. Selbst der konstruktivismustheoretische Anteil ist ziemlich hochtrabend beschrieben, so dass ich selbst, obwohl Konstruktivismus Teil meines Studiums war, nicht folgen konnte. So bleibt die wenige Handlung, die stattfindet, nicht nachvollziehbar und wirkt selbst für Science-Fiction schon in einem Übermaß krampfhaft konstruiert, nicht glaubhaft.

Was aber noch störender ist, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Blish an das Unterproblem der Geschichte herangeht. Noch bevor klar geworden ist, dass die Spock-Replik ein bösartiges Spiegelbild ist, steht schon fest, dass einer von beiden sterben muss, nur weil es ja nicht zwei erste Offiziere geben kann. Andere Möglichkeiten werden nicht einmal in Betracht gezogen (wie z.B. mit William T. und Thomas Riker in Star Trek: The Next Generation). Er nutzt weder die emotional-psychologische Ebene der Begegnung der zwei Spocks aus, noch den humoristischen Aspekt, den Diskussionen der beiden (vielleicht auch mit McCoy) mit sich bringen könnten. Einzig Humor kommt auf, bei einem Vorschlag, wie man herausfinden kann, welcher Spock der Echte ist: Janice Rand soll beide küssen. Der, der reagiert, ist die Kopie.

Aber insgesamt ist der Roman ein Reinfall. Er greift die Stimmung der Originalserie nicht auf, geht kaum auf die Möglichkeit ein, dass Kirk vielleicht seinen besten Freund töten muss (der den Spocks gegenüber hier ziemlich oft eine Härte zeigt, die selbst in den schlimmsten Momenten der Serie so nicht aufkommt) und bedient sich einer Sprache, die selbst Wissenschaftler in Amerika so in ihren Veröffentlichungen normalerweise nicht verwenden, da Amerikaner im Vergleich zu Deutschen versuchen, ihre Abhandlungen verständlich zu halten.  Viel Potenzial, nichts draus gemacht.

 

Peter David – Überleben

Überleben (Star Trek: Starfleet Kadetten #4)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 1995
  • Verlag: Heyne Bücher
  • ISBN: 3-453-09053-5
  • Taschenbuch   120 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Durch kriegerische Auseinandersetzungen wurde die gemeinsame Kolonie der Föderation und der Klingonen auf dem abgelegenen Planeten Dantar zerstört.
Starfleet Kadetten und klingonische Kadetten kämpfen gemeinsam ums Überleben auf dieser unwirtlichen Welt mit ihren extremen Wetterbedingungen und ihren unbekannten Gefahren.
Die Vorräte werden knapp. Es kommt erneut zu Reibereien zwischen klingonischen und Starfleet Kadetten, wobei Worf immer wieder durch seine Vermittlungsversuche zwischen die Fronten zu geraten droht.

Aber bald merken sie, dass sie auf dieser Welt nicht allein sind. Dantar ist der Stützpunkt einer unbekannten, gefährlichen raumfahrenden Kriegerrasse. Die jungen Leute müssen unter allen Umständen zusammenhalten und ausharren, bis Hilfe kommt, wenn ihr erster Ausflug in den interstellaren Raum nicht ihr letzter sein soll.
Hintergrund

Inhalt: 

Zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen, müssen drei klingonische und fünf Föderationskadetten bald um ihr Überleben bangen. Nach einem Angriff eines bislang unidentifizierten Feindes haben sie sich tapfer zum Verbleib in der zerstörten Basis gemeldet, weil nicht genug Raum in den Fluchtkapseln war, um alle zu transportieren. Doch mit dem schwachen Sender, der ihnen geblieben ist, können sie niemanden erreichen und mit jedem verstreichenden Tag sinkt auch die Hoffnung, dass die Fluchtkapseln Hilfe holen konnten. Dabei gibt es unter den Verbliebenen zunehmend Spannungen, die nicht mal Worf, der als klingonischer Sternenflottenkadett zwischen beiden Gruppen steht, verhindern kann.

Als dann durch Zufall das abgestürzte Schiff des Feindes, samt dessen Piloten, gefunden wird, bringt das für die acht Kadetten gleichzeitig tödliche Gefahr und neue Hoffnung, gerettet zu werden.

 

Aufbau:

In zwölf, teils mit großen, aber guten Zeichnungen illustrierten Kapiteln erstreckt sich die Geschichte über nur 120 Seiten, hätte durchaus aber mehr füllen können, ohne langweilig zu werden.

 

Charaktere: 

Hier lernen wir Worf, den späteren Sicherheitsoffizier der USS Enterprise D als Kadetten kennen, der als Anführer der Sternenflottenoffiziere mit der späteren Botschafterin K’Ehleyr, der Anführerin der Klingonen, kooperieren muss, um zu überleben. Worf wirkt ein wenig out of character, ist er hier doch deutlich besonnener und kontrollierter als in der späteren Serie. K’Ehleyr ist aber wie gewohnt ruhig, mutig und stark.

Insgesamt ist die Dynamik zwischen allen beteiligten Charakteren interessant. Trotz der Kürze werden alle, mit Ausnahme eines Klingonen, mit ihren Eigenheiten dargestellt und so greifbar gemacht. Auch kleine Marotten, die Nebencharaktere liebenswert erscheinen lassen, wurden eingearbeitet.

 

Fazit: 

Obwohl ich eigentlich lieber TOS-Bücher lese, wenn es um Star Trek geht, hat mich ‚Überleben‘ doch sofort gefesselt und obwohl ich es nur zum Sport lesen wollte, weil mein Hauptbuch dafür zu schwer ist, konnte ich es hinterher nicht mehr aus der Hand legen.

Dennoch muss ich einen Stern abziehen, und zwar tatsächlich weil dieses Buch mir zu kurz war. Normalerweise mag ich kurze Romane, die unnötige Schwafelei auslassen, doch hier hätte ich mir noch mehr Tiefe, noch mehr Charakterstudie gewünscht, weil die Situation mit vier verschiedenen Spezies (Klingone, Mensch, Brikar und Vulkanier) sicher noch einiges mehr hätte hergeben können. Dabei ist die Geschichte in sich durchaus geschlossen und das Ende zufriedenstellen. Man fühlt sich nicht leer zurückgelassen. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass es noch etwas besser hätte werden können, hätte man sich nur noch ein paar Seiten mehr Platz gelassen.