Anfang 2016 postete eine der großen Leseseiten, ob es nun Goodreads, Readingroom oder Bookriot war, weiß ich nicht mehr, die Popsugar 2016 Reading Challenge. Darauf waren 40 Aufgaben vermerkt, ohne Regeln, ob man mehrere Punkte mit einem Buch abhaken kann. Kein Problem, dachte ich zumindest, als ich mir vornahm, sie zu erfüllen. 40 Bücher in einem Jahr? Klingt machbar.
Das war die Theorie. Dass 40 Bücher in einem Jahr machbar sind, habe ich mir auch bewiesen, so ist es nicht. In 5 Büchern habe ich sogar die inoffiziell angepeilten 100 voll, und das, obwohl ich teilweise monatelang nur Artikel und hier und da eine Fanfiction gelesen habe. Aber die 40 Aufgaben wollten und wollten nicht erfüllt sein.
Vor zwei Tagen dann der Entschluss, dass ich aufgebe. 5 Aufgaben vor dem Ziel. Aber es ist einfach nicht möglich.
Hier die Übersicht, fettgedrucktes wurde erfüllt.
A book based on a fairy tale – Rabenherz von Ruby Stein (gemogelt, weil es selbst ein Märchen ist und nicht nur darauf basiert.
A National Book Award winner – weder beim amerikanischen noch beim deutschen Buchpreis war im letzten Jahrzehnt auch nur ein Buch bei, was mich ansprechen würde.
A YA bestseller – City of Bones von Cassandra Clare.
A book you haven’t read since high school – Woyceck von Georg Büchner.
A book set in your home state – viele. Nehmen wir hier als Beispiel die drei Ghostsitter-Bände
A book translated to English – Da die Challenge für Amerikaner erstellt wurde, hab ich mir gedacht, ich zähle Bücher, die ins Deutsche übersetzt wurden. Und da habe ich viele, unter anderem Andy Weirs ‚Der Marsianer‘ .
A romance set in the future – Nightvisions von Carol Frisbie.
A book set in Europe – unter anderem Bernd Perplies/Christian Humbergs ‚Die unheimlichen Fälle des Lucius Adler‘, Paris und London.
A book that’s under 150 Pages – wieder einige. Ernest Drakes ‚Expedition in die geheime Welt der Drachen‘ beispielsweise hat nur 32 Seiten.
A New York Times bestseller – City of Bones war einer, meine ich, aber möglicherweise auch James Pattersons ‚Sonntags bei Tiffany‘.
A book that’s becoming a movie this year – Hier wollte ich Ransom Riggs‘ ‚Die Insel der besonderen Kinder‘ lesen. Das Problem ist, dass das Buch wegen seines Gewichts weder beim Gehen, noch wegen der Bilder auf Toilette oder in der Wanne gelesen werden kann. Und im Sitzen oder Liegen lese ich sehr selten, daher komme ich nicht voran.
A book recommended by someone you just met – Habe extra bei Instagram gefragt, weil ich nicht einfach so Leute treffe. Mir wurde nur Coelho empfohlen und zu dem komme ich dieses Jahr leider nicht mehr.
A self-improvement book – 101 Dinge, die man sich sparen kann von Hermann Bräuer und Oliver Nagel.
A book you can finish in a day – Woyceck, Drakes Drachenbuch, … Also viele.
A book written by a celebrity – Ghostsitter-Autor Tommy Krappweis hat Bernd das Brot erfunden und bei RTL Samstag Nacht mitgemacht. Ralf Schmitz ist auch bekannt und dieses Jahr hab ich sein ‚Schmitz‘ Häuschen‘ gelesen. Aber um Dopplungen zu vermeiden nehmen wir besser Bernhard Hoeckers ‚Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers‘ .
A political memoir – ‚Das Partei-Buch‘ von Martin Sonneborn beschäftigt sich mit Wahlkampf und Parteigründung, also müsste es doch zählen, oder?
A book at least 100 years older than you – Alice’s (echt jetzt, Apostroph so falsch gesetzt?!) Abenteuer im Wunderland sind 124 Jahre älter als ich, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
A book with more than 600 pages – Trudi Canavans ‚Die Begabte‘ mit 672 Seiten .
A book from Oprah’s Book Club – hier hatte ich Charles Dickens‘ ‚A tale of two cities‘ gewählt. Wird immerhin auch in Star Trek: Zorn des Khan zitiert 😉 . Aber da komme ich wohl auch nicht mehr zu.
A science-fiction novel – Ja. Genau. Ich hab dieses Jahr ja nur 5 Star Trek-Romane, eine bei Goodreads gezählte Star Trek-Fanfiction und den Marsianer gelesen … :D.
A book recommended by a family member – Graeme Simsions ‚Rosie-Effekt‘, auch gleich von ihr ausgeliehen, nachdem sie von mir den Vorgänger bekommen hatte.
A graphic novel – wieder gemogelt. Ein lustiges Taschenbuch. Ich schäme mich ja schon brav, aber ich kaufe ungern etwas Unbekanntes und das flog hier zuhause einfach mal herum.
A book that is published in 2016 – ‚Sportlerkind‘ von Tommy und Werner Krappweis, rausgekommen diesen April.
A book with a protagonist who has your occupation – SOZIOLOGIESTUDENT?! Aber der Protagonist in Schwanitz ‚Der Campus‘ ist immerhin Soziologieprofessor, das kommt dem nahe.
A book that takes place during summer – wieder mehrere. Einer der Ghostsitter-Romane griff den Sommer auf, wenn ich mich recht erinnere. Telewischn! von Roman Schatz war, glaube ich, auch im Sommer und der Protagonist von Aaronivitchs ‚Flüsse von London‘ beschwert sich dauernd, dass er schwitzt. London hat eine hohe Luftfeuchtigkeit, aber das deutet dann doch auf Sommer hin.
A book and it’s prequel – Ghostsitter-Reihe! Rosie 1 und 2, gleich eine ganze Reihe von Lemony Snickets‘ Romanen, …
A murder mystery – Michael Koglins ‚Dinner for One – Killer for five‘
A book written by a comedian – drei von Tommy Krappweis, eines von Martin Sonneborn, eines von Bernhard Hoecker, eines von Ralf Schmitz, ‚Mutter ruft an‘ von Bastian Bielendorfer (merkt ihr, wie ich subtil immer ein neues zur Liste hinzufüge, falls Dopplungen nicht erlaubt sind?) sucht es euch aus.
A dystopian novel – Simon Rich’s ‚Feinde‘ könnte man als Real-Dystopie aufgreifen, aber auch Trudi Canavan’s ‚Die Begabte‘ hat dystopische Züge, mit einer Welt, in der Magier verdammt werden und einer anderen, in der bestimmte Magier Macht suchen und missbrauchen. Oder doch lieber ‚Harry Potter and the Cursed Child‘, in dem Albus und Scorpius zwischendurch eine Dystopie erschaffen?
A book with a blue cover – Paola Mastrocolas ‚Ich dachte, ich wär ein Panther‘.
A book of poetry – 20 Gedichte von Kurt Tucholsky.
The first book you see in a bookstore – Ich meide Bücherläden aktuell, da ich noch 263 Bücher auf meinem SUB habe, also werde ich das dieses Jahr nicht mehr schaffen.
A classic from the 20th century – Otfried Preußlers ‚Krabat‘.
A book from the library – Und dabei lese ich ungern Bibliotheksbücher. Aber bei Lucius Adler konnte ich eben nicht widerstehen. Ebenso wenig bei einigen der Lemony Snicket-Romane. (Zwei fehlen mir hier aber noch.)
An autobiograhy – Sportlerkind der Krappweis-Herren, Schmitz‘ Häuschen, Hoecker, Sonneborn, alles hat autobiographische Elemente. Starke! Aber nehmen wir Tobi Katzes ‚Morgen ist leider auch noch ein Tag‘.
A book about a road trip – Telewischn! von Roman Schatz.
A book about a culture you’re unfamiliar with – Haruki Murakamis ‚Die unheimliche Bibliothek‘ wirkt zumindest etwas merkwürdig von meiner westlich-europäischen Sicht aus. Aber ob das ausreicht?
A satirical book – Sonneborn und Schwanitz sind satirisch. Dazu kommt hier noch ‚“Senk you for träwelling with Deutsche Bahn“ 2‘ von Mark Spörrle und Lutz Schumacher. Zumindest soll es satirisch sein, mir gefiel es nicht.
A book that takes place on an island – ‚Flüsse von London‘ ist auf der Insel, ebenso Lucius Adler. Aber Mechthild Gläsers ‚Die Buchspringer‘ spielt nicht nur in Großbritannien, sondern auf einer kleinen, fiktiven schottischen Insel.
A book that’s guaranteed to bring you joy – Krappweis, Buchspringer, Sonneborn, Star Trek, aber gut, zusätzlich noch ‚Maggie und die Stadt der Diebe‘ von Patrick Hertweck.
Ich bin also gescheitert. Ganz offiziell, ich gebe mich geschlagen. Im nächsten Jahr sondiere ich lieber, welche Challenges es gibt, und nehme die, die mir am ehesten zusagt. Denn ich habe festgestellt, dass mir das schon irgendwie Spaß macht. Es ist auch schön, mal etwas neues zu entdecken, oder ein Buch aus einem neuen Blickwinkel zu sehen. Als Memoiren zum Beispiel, obwohl es vor allem witzig ist. Aber wenn es zu weit von meinem Beuteschema abweicht, wie beim Buchpreis, dann blockiert etwas in mir. Ich mag den Ansporn zu lesen, aber es soll auch Ansporn bleiben und nicht Pflicht werden.
Im nächsten Jahr wird also alles besser. Dann schaff ich das 😉
Habt ihr eine Jahres-Challenge gemacht? Und wenn ja, wie habt ihr abgeschnitten?