#SchullektuereChallenge Rezension 1: Gottfried Keller – Kleider machen Leute

Kleider machen LeuteBuchdetails

  • Erinnert an: /
  • Genre: Klassiker
  • Erscheinungsdatum: 1874 (Auflage von 2000)
  • Verlag: Reclam
  • ISBN: 9783150074701
  • Taschenbuch 72 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Inhalt: 

Schneider Wenzel hatte im Leben kein Glück. Er ist mittel- und nun auch heimatlos. Alles, was er besitzt, sind die Kleider, die er am Leib trägt. Doch gerade die hat er immer sorgfältig gepflegt. Sie sehen edel und wertvoll aus. Als er in einer kleinen Ortschaft Rast machen muss, wird er deswegen für einen Grafen gehalten und entsprechend bewirtet, ohne dass er darum gebeten hätte. Nach anfänglicher Schüchternheit, und dem Versuch, dieser Rolle irgendwie zu entkommen, ohne für das Missverständnis bestraft zu werden, wächst er aber in die Rolle. Denn leider hat es ihm ein Mädchen im Dorf angetan. Und für sie spielt er sich nun wirklich zum Graf auf.

 

Gelesen habe ich das Buch in Fach/Klasse: 

Klasse 8, im Deutschunterricht. Das müsste im Schuljahr 2002/03 gewesen sein.

Das hielt ich als Schüler von dem Buch:

Ich glaube, das fand ich damals gar nicht so schlecht. Die Sprache war gestelzt, aber die Botschaft dahinter interessant.

So hat sich meine Meinung geändert:

Ich finde die Botschaft, dass man allein durch sein Auftreten bedingt, wie andere einen behandeln, immer noch spannend – wenn auch eher unschön, sollte man doch Menschen nach ihrem Charakter bewerten.

Aber dieses Mal fiel mir auch auf, dass die Protagonisten selbst eher unsympathische Gestalten sind. Die Herzensdame von Wenzel ist ein wenig verzogen, auch wenn sie auch gute Seiten hat, und Wenzel selbst stellt sich wirklich ausgesucht dämlich an.

Und darüber hinaus fiel mir auf, dass selbst bei einer so kurzen Novelle noch einiges überflüssig erschien. Der Text ist sehr leidenschaftlos geschrieben, eigentlich ein reiner Bericht, der sich dabei dann aber auch noch in Unwichtigkeiten verliert. Man hätte die Novelle entweder noch mehr kürzen, oder aber emotionaler gestalten und so ausbauen sollen. Nur, vermutlich war diese Erzählform vor fast 200 Jahren eben die, die dem Publikum damals am besten gefiel?

 

Fazit: 

Gute Grundgeschichte, gute Botschaft, aber aus der heutigen Zeit aus gesehen hätte man die Erzählweise noch besser handhaben können.

 

Meinungen anderer Blogger: 

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2 Gedanken zu „#SchullektuereChallenge Rezension 1: Gottfried Keller – Kleider machen Leute“

  1. Hallo!

    Ich muss gestehen, ich kann mich nicht mehr genau an das Buch erinnern, finde allerdings die Grundaussage immer noch sehr spannend. Leider ist sie auch viel zu wahr.
    Es wäre spannend derartige Klassiker, die von der Grundaussage noch immer aktuell sind, in die heutige Zeit in eine moderne Erzählform zu holen.

    Liebe Grüße
    Sabrain

    Antworten
    • Huhu,

      na, dann weißt du ja schon mal, was du schreiben kannst, solltest du je selbst schreiben wollen 😉
      Aber ja, ich stimme dir zu. Schade, dass all die romantischen Klassiker immer wieder neu aufgelegt werden, aber nicht die, die auch moralische Botschaften mit sich bringen.

      LG

      Antworten

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