[TAG] Ich als Buch

Gefunden bei Elizzy von Readbooksandfallinlove habe ich diesen Tag, den ich hier mal machen möchte. Einerseits, weil ich ihn spannend finde, andererseits, um aus meinem Blogsommerloch mal wieder rauszuklettern. Wer auch gern mitmachen wollen würde, kann sich hiermit getaggt fühlen.

Du bist nun ein Buch. Unter welchem Genre finde ich dich, in meinem Lieblingsbuchladen?

Ich glaube, ich wäre in der verstaubten Ecke der Belletristik, in der die Bücher kommen, die zu ruhig für normale Leser, aber nicht anstrengend genug für Literaten sind. Ich meine, ich bin schon anstrengend. Ein Buch, dass man gern mal an die Wand klatschen wollen würde. Aber nicht anstrengend genug, damit mich jemand für Weltliteratur halten würde.

 

Ein Buch existiert nicht ohne seine Leser. Wie lautet dein Klappentext, um die Leser neugierig auf dich zu machen?

Der Tod persönlich sagte einst, der Mensch sei das einzige Wesen, dass in einem Multiversum voller Wunder die Langeweile erfunden hat. Doch dieses Buch führt das Prinzip in ungeahnte Ausmaße. Lesen Sie, wie eine Person es schafft, umgeben von Büchern, spannenden Menschen, die immer was zu erzählen haben, und gebeutelt von Krankheiten, die selbst schon aufregend sein sollten, durchgängig Langeweile und mangelnde Motivation zu haben.

 

In dir stecken viele Persönlichkeiten, mehrere mächtige & schmächtige. Wie heißt dein Protagonist / deine Protagonistin, wenn sie nicht deinen Namen trägt?

Ich schätze, das dürfte eine junge Frau namens Taaya sein. Vielleicht ist sie sogar ein Alien? Könnte passen. Wie das Buch es dann aber in die Belletristik geschafft hat, keine Ahnung. Vielleicht, weil die Thematik selbst nicht genug Science oder Fiction für SciFi hatte?

 

Die Persönlichkeit hängt vom Charakter ab. Nenne drei Eigenschaften von dir, die dich am besten beschreiben und dich dem Leser näher bringen, oder vor denen er zurückschreckt und sich ein anderes Buch schnappt.

Immer alles hinterfragend
Schwierigkeiten und Anstrengungen aus dem Weg gehend
Lethargisch

 

Ich denke ein Hauptpunkt wurde vergessen. Oder ist er nicht egal? Du als Buch brauchst schließlich einen Titel. Wie heißt du?

Die Kunst zelebrierter Langeweile im geordneten Chaos

 

Es tummeln sich doch schon genug Liebesgeschichten in anderen Büchern. Oder sind es doch nicht genug? Wie sieht es in dir drinnen aus?

Der Gedanke an Liebe kommt vor, erscheint aber immer unerreichbar. Vielleicht gibt es so etwas wie einen unsichtbaren Freund, wie ihn Kinder sonst haben?

 

Wir trauern, wenn unser Lieblingscharakter in einem Buch stirbt. Er, oder sie, ist uns so ans Herz gewachsen, dass wir nicht anders können. Aber du tust uns das nicht an – oder?

Das sind doch Spoiler. Der Tod ist vermutlich ein Thema. Aber in welchem Umfang und ob er wirklich (no pun intended) ausgelebt wird, und ob dann bei Haupt- oder nur Nebencharakteren, ist noch unentschieden. Vielleicht bin ich ja auch ein wenig ein ‚Decide your destiny‘-Buch und der Leser kann an manchen Stellen selbst entscheiden, wie die Geschichte weitergeht? Könnte ich mir sogar gut vorstellen. (Und ich mag solche Bücher sehr gern.)

 

Niemanden interessiert dein Titel, dein Klappentext, deine Charaktere oder dein Inhalt. Das Cover ist das einzig Wichtige, schliesslich muss das Buch auch schön im Regal aussehen. Wie siehst du denn aus?

Okay, jetzt brauch ich eine Möglichkeit zur Zeitreise. Ich will den Typen, der die Scheibenwelt-Cover entworfen hat. Bei mir würde eine etwas schwammig aussehende Silhouette in einem Meer aus Chaos liegen. Post-Its, Bücher, Klamotten, … alles voll. Und darin diese Figur, die einfach nur liegt. Es wird bunt, schön gezeichnet, aber irgendwie eben auch … Chaos und Unordnung.

 

Es ist alles gesagt und getan. Dem Leser wurde nun eventuell schon durch einen tragischen Tod oder eine aufkommende Liebe einiges vorweg genommen. Doch das macht nichts. Er gibt dir eine Chance, weil er dich ja mögen könnte. Wie sieht es mit deinem Schreibstil aus?

Ruhig, ohne große Plottwists – die mag ich eh nicht so gern. Ich glaube, auktorialer Erzähler, dritte Person. Präteritum ist mir lieber als Präsens.

 

Natürlich bist du nicht nur irgendein Buch. Du bist DAS Buch! Du erscheinst unter vielen verschiedenen Ausgaben und Formate. Doch nur das Original ist das wahre. Bist du ein Hardcover, E-Book oder Taschenbuch? Und warum?

Ebook, glaube ich. Weil ich erst ausprobiert werde, bevor der Verlag wirklich auch noch in einen Druck investiert. Lieber wäre ich ein Taschenbuch, aber ich glaube, das würde man nicht als Erstes wagen.

 

Wenn du ein Buch wärst, wer würde dich lesen?

Leute, die auch sowas wie Catcher in the rye mochten. Masochisten also.
Nein, ganz so schlimm nicht. Aber ich glaube, ich bin irgendwo zwischen prätentiösem Existenzialismus und zelebrierter Millenial-Langeweile-Krise. Mich würden Literaten anlesen, und dann vielleicht beenden, wenn sie in der Stimmung sind. Aber meine große Zielgruppe sind wohl die, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben, sich verloren fühlen und entweder auf der Suche nach einem Ausweg sind – sorry, findest du in mir nicht, mein Lieber -, oder einfach nur das Gefühl suchen, nicht alleine zu sein.

 

Eventuell schreibt mein Autor oder meine Autorin aber auch Band 2. Wie man aus dem Nichts, aus Lethargie, nur durch Glück irgendwie in ein besseres Leben stolpert. DANN aber sicher Decide your Destiny. Möglichkeiten sind dann politischer Aktivismus, Autorentätigkeit, Lottogewinn, …. Ganz viele verschiedene Wege aus Chaos und Langeweile.

 

(Und nein, wirklich langweilig ist mir selbst nicht. Nur glaube ich, dass mein Leben von außen gesehen sehr langweilig sein dürfte. Weil ich eigentlich nichts mache. Ich mag es ruhig und ohne große Ausschläge auf der Gefühlsskala aber eigentlich ganz gern.)

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