Jen Wilde – Queens of Geek

Queens of GeekBuchdetails

  • Erinnert an: Die Nacht der lebenden Trekkies in einer längeren Szene. Vom lockeren Schreibstil mit Instant-Messages her ein wenig an Everything Everything (ohne die schlechten Aspekte)
  • Genre: Jugendbuch, Romantik
  • Erscheinungsdatum: März 2017
  • Verlag: Swoon Reads
  • ISBN: 9781250111395
  • Taschenbuch 262 Seiten
  • Sprache: Englisch
  • Trigger: Panikattacken, übergriffiger Macho, (minimal Bodyshaming von einem Nebencharakter, der dafür aber auch gleich was zu hören kriegt)

Inhalt: 

Für Jamie, Charlie und Taylor aus Melbourne geht ein Traum in Erfüllung. Sie fliegen in die USA, zur größten Nerd-Convention der Welt. Denn Charlie, die asiatisch-australische Youtuberin ist als Stargast geladen und nimmt ihre beiden besten Freunde einfach mit.

Dann aber läuft nichts mehr wie erwartet. Jamie und Taylor dürfen nicht Backstage und verpassen auch die Chance, Taylors große Heldin, Schriftstellerin Skyler, zu treffen. Und Charlie muss das Wochenende mit ihrem Ex verbringen, der – ebenso wie das Studio, bei dem sie unter Vertrag ist -, will, dass sie so tun, als wären sie wieder zusammen, obwohl er sie aufs Schäbigste betrogen hat. Dabei nähert sie sich doch gerade an ihren großen Schwarm, Youtuberin Alyssa, an.

Und muss Taylor auch noch mit den Auswirkungen ihres Aspergersyndroms kämpfen, da die fremde, reizüberflutete Umgebung einfach etwas sehr viel ist. Was soll denn nur Jamie davon halten, in den sie seit Jahren verliebt ist?

 

Aufbau:

Die Sichtweise wechselt immer von Taylor zu Charlie. Jeweils ein Kapitel wird von je einem der Mädchen erzählt. Gespickt sind diese dann zusätzlich noch durch Kurznachrichten und Tumblr-Blog-Einträge von Taylor.

 

Charaktere: 

Die Charaktere sind schön und rund ausgearbeitet.

Da gibt es Taylor, die trotz ihrer Panikattacken und ihres Autismus mutig genug ist, die lange Reise anzutreten, und wie sie in Kleinigkeiten manchmal die Kraft findet, weiterzumachen.

Dann ist da Jamie, der nach außen hin unglaublich cool wirkt, sich letztlich aber auch mit Selbstzweifeln plagt, gerade, wenn es um Taylor geht.

Und letztlich Charlie, die zwar offen bisexuell ist, aber zum ersten Mal in eine Lage gedrängt wird, in der sie das der Welt auch zeigen muss, ständig unter Beobachtung steht, und nach der sehr öffentlichen Trennung von ihrem Ex Probleme hat, wieder zu ihrem alten Selbstbewusstsein zu finden, um auch diesen Weg gehen zu können.

Meinung:

Ich war überrascht, wie spannend ein Roman sein kann, der sich eigentlich nur über drei Tage zieht und eigentlich nur Dinge beinhaltet, die eben zum normalen Leben gehören. Statusupdates in sozialen Medien und Schlange stehen sind ja normalerweise nichts, was sich zu erzählen lohnt.

Doch Jen Wilde schafft es, drei Tage in eine kleine Geschichte über das Finden der Liebe aber auch eigener Stärke zu verwandeln. Darüber, wie Kleinigkeiten anderen Menschen helfen und wie viel Kraft es einem gibt, mit einer Sache nicht alleine zu sein.

Dabei ist es ein bisschen zu perfekt, das muss man zugeben. Wir haben sexuelle, ethnische und Neuro-Diversität, und es ist alles ein großer, liebevoll gemischter Haufen. Alles klappt zu reibungslos, die Panikattacken werden zu schnell überwunden und hinterlassen keine langwierigen Spuren, …

Da sich das aber nur über drei Tage abspielt und die wahre Herausforderung des dauerhaften Lebens mit einander und mit sich selbst noch vor den Protagonisten liegt, stört das nicht allzu sehr. Es ist halt ein bisschen zu süß, zu schön, zu herzerwärmend und ein bisschen mehr Konflikt würde nicht schaden, aber dafür liest es sich gleichzeitig auch sehr schön und spannend.

Nur eines hat mich dann doch irritiert: Wie alt ich schon bin, im Vergleich zu diesem Buch. Zu meiner Zeit waren Youtuber normale Menschen. Wie wir Blogger. Leute, die so nett waren, uns mit in ihr Leben mitzunehmen, aber doch keine Prominenten. Und … Naja, mir fehlten ein wenig die alten Fandoms. Hier wird eher auf den aktuellen Teeniekram wie Supernatural und Vampire Diaries angespielt. Da fühlte ich mich etwas außen vor, als wär ich kein richtiger Geek/Nerd mehr, sondern dafür schon zu alt geworden. Aber das ist wohl nicht die Schuld der Autorin. Die Zeiten haben sich wohl einfach gewendet.
Fazit: 

Fast schon etwas zu perfekt, aber dennoch ein sehr empfehlenswerter Roman. Eigentlich 4,5 Sterne, aber …

 

Meinungen anderer Blogger: 

Rike Random ist unter anderem der Grund, wie ich das Buch überhaupt fand.

 

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