John Jackson Miller – The Enterprise War [Star Trek Discovery #5]

The Enterprise WarBuchdetails

  • Erinnert an: //
  • Genre: Science Fiction
  • Erscheinungsdatum: 2019
  • Verlag: Gallery Books
  • ISBN: 9781982113315
  • Taschenbuch 432 Seiten
  • Sprache: Englisch
  • Triggerwarnungen: Krieg, Sklaverei, Gewalt, Unterernährung, psychische Traumata
  • Positiv anzumerken: Zusammenarbeit verschiedener Ethnien und Spezies

Spoiler für Staffel 1 und 2 von Star Trek Discovery

Inhalt: 

Während nach Burnhams Meuterei im Föderationsraum Krieg mit den Klingonen herrscht, sitzt die Enterprise in einem kaum durchdringbaren Nebel fest. Denn so gern Captain Pike auch zurückkehren und an der Seite seiner Kameraden kämpfen möchte, erlaubt ihm das Oberkommando nicht, seine Mission abzubrechen. Also versucht er, die Erkundung des Nebels zumindest mit so wenig Gefahr wie möglich zu verbringen. Er soll doch nach bewohnbaren Planeten suchen, falls die Föderation aus ihrem Raum fliehen muss, dann kann er doch genauso gut die ganze Mission damit verbringen, den entdeckten Planeten genauestens zu untersuchen, richtig?

Doch ausgerechnet dort wird die Enterprise von fremden Schiffen angegriffen, und schlimmer noch: An allen Camps der Außenteams explodieren Atombomben. Dreißig Leute tot.

Oder doch nicht? Als er auf dem Weg, der Sternenflotte darüber Bericht zu erstatten und doch endlich nach Hause zu kommen, auf ein geplündertes Piratenschiff stößt, kommen ihm Zweifel. Irgendjemand scheint im Nebel jedes Lebewesen zu entführen, was nicht rechtzeitig fliehen kann. Könnten seine Crewmitglieder noch leben?

Er macht sich auf die Suche nach ihnen und gerät mitten zwischen die Fronten eines weiteren Kriegs.

 

Aufbau:

Die Perspektive wechselt im Roman sehr oft, und so lernt der Leser auch sehr bald diejenigen kennen, die im Nebel Krieg führen, was etwas schade ist. Würde man die Handlung länger allein aus Sicht der Enterprise erleben, wäre es vermutlich spannender, auch wenn man als Zuschauer von Discovery schon weiß, dass gewisse Besatzungsmitglieder nicht tot sein KÖNNEN, weil sie noch über hundert Jahre später am Leben und aktiv sind. Dennoch stört es etwas, dass man von Anfang an mehrere Seiten erlebt und so eigentlich schon weiß, wie es ausgehen muss.

Gleichzeitig ist das aber wohl auch ein nötiger Schachzug gewesen, da andernfalls in zu kurzer Zeit zu viele Informationen über die am Krieg beteiligten Spezies in den Roman hätten eingebaut werden müssen. Das wiederum hätte die entsprechenden Kapitel vermutlich ziemlich überladen. Hier hat man also das kleinere Übel gewählt.

 

Charaktere: 

Die Charaktere sind ganz gut aufgebaut. Pike, Boyce und Nummer Eins passen sowohl gut zu der Pilotfolge der originalen Star Trek-Serie, als auch zur Charakterisierung, die zumindest Pike und Nummer Eins in Discovery bekommen haben. Das war sehr angenehm zu lesen. Auch Nhan gefiel mir sehr gut und passt gut zu dem, was man von ihr in der Serie zu sehen bekommt.

Connolly, obwohl nur kurz bei Discovery gezeigt, ist hier ziemlich out of character. Er ist längst nicht so arrogant, gleichzeitig überkorrekt und – nun ja – nervig, wie in der Serie, sondern wirkt ziemlich austauschbar im Charakter, wenn auch nicht in seiner Rolle.

Spock wiederum … nun, der Discovery-Spock erinnert ja eh eigentlich überhaupt nicht an den normalen Spock. Das war auch schon im Roman ‚Desperate Hours‘ zu lesen und setzt sich in der Serie fort. Zur neuesten Serie passt die Charakterisierung hier aber ganz gut – und vor allem bildet dieser Roman eine Überleitung zum Beginn der zweiten Staffel und etwas mehr Hintergründe zu dem, was mit Spock kurz davor passiert ist.

Meinung:

Man merkt, dass der Autor vor allem Star Wars schreibt.  Der Roman ist sehr düster, taktisch, eher ein Katastrophenfilm in Buchform, gemischt mit Kriegsgeschehen. Man könnte die Handlung eins zu eins ins Star Wars-Universum transportieren, wenn man wollte. Das mag zwar auch der neuen, bedeutend dunkleren und dystopischeren Ausrichtung von Star Trek geschuldet sind, aber die bisherigen Discovery-Romane haben besser Alleinstellungsmerkmale von Trek herausgearbeitet, während dies hier einfach eine komplett austauschbare Geschichte war, die in jedem Science Fiction-Universum hätte spielen können, wo gerade ein bewaffneter Konflikt zweier großer Parteien stattfindet.

Schlimmer fand ich aber noch, dass große Teile des Romans aus taktischen Überlegungen bestehen. Sowas interessiert mich halt NULL.

Entsprechend hat mich nur am Lesen gehalten, dass ich die Charaktere sehr gerne mag und die Chemie zwischen ihnen hier ganz gut eingefangen wurde. Und zum Ende hin hat mich erfreut, dass ein ganz guter Bogen zur Serie geschlagen wurde. Das war vorher allerdings nicht zu erahnen, weshalb ich nicht extra dafür weiterlesen konnte – es aber getan hätte, hätte ich es gewusst.

Randnotiz: Hier wird eine Spezies namens Taaya eingeführt. Ich frag mich ja, ob der Autor von selbst auf genau die Buchstabenkombination kam, die seit 16 Jahren mein Name im Internet ist. Es wäre wohl vermessen, anzunehmen, dass ich mir irgendwie einen Namen im englischsprachigen Netz gemacht hätte, auch wenn ich seit Jahren Fanfiction schreibe und auf Tumblr und Twitter im Fandom aktiv bin.  Aber … ein klein wenig freut mich das dennoch, dass mein Name dort auftaucht.

 

Fazit: 

Als Übergang zur Serie ganz in Ordnung, teils gute Charakterisierung, aber der bisher schwächste Roman der Reihe.

 

Meinungen anderer Blogger: 

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