C. G. Drews – A Thousand Perfect Notes

A Thousand Perfect NotesBuchdetails

  • Erinnert an: Ein bisschen an diesen Film, wo … ich glaube, Franka Potente sich klont, um ihre Fähigkeiten weiter zu geben? Mit einem Hauch ‚Brücke nach Terabithia‘.
  • Genre: Schicksalsroman, (Jugend)Romanze
  • Erscheinungsdatum: 2018
  • Verlag: Orchard Books
  • ISBN: 9781408349908
  • Taschenbuch 282 Seiten
  • Sprache: Englisch
  • Trigger: Häusliche Gewalt, Verwahrlosung von Kindern

Inhalt: 

Becks Leben besteht nur aus Klavier. Seit seine Mutter, einst eine weltbekannte Pianistin, einen Schlaganfall hatte, ist es an ihm, ihre Träume zu erfüllen. Ihr Lebenswerk fortzusetzen. Ob er will, oder nicht. Und er will nicht. Tag für Tag fantasiert er davon, sich die Hände abzuhacken, nur, um nicht mehr spielen zu müssen. Aber dann wäre auch die Musik in seinem Kopf für immer eingefangen. Musik, die er so gerne rauslassen, komponieren würde, die seine Mutter aber nur erzürnt.

Und dann wird auch die Schule zur Qual. Bisher hatten seine Lehrer sich nicht dafür interessiert, was er machte. Hausaufgaben wurden eh nicht kontrolliert und wenn er im Unterricht nur Noten kritzelte, störte sich keiner daran. Sein kleiner Zufluchtsort, wenn seine Mutter ihn von fünf Uhr morgens bis Mitternacht üben lässt. Doch nun soll er einen Aufsatz schreiben, mit einer Partnerin. Mit einer Partnerin, der Noten sehr wohl wichtig sind, und die ihn deshalb nicht in Ruhe lassen will. Und plötzlich wird Becks Leben noch sehr viel komplizierter. Aber irgendwie auch bunter. Nur, dass das seiner Mutter gar nicht gefällt.

 

Charaktere: 

Eigentlich ist der spannendste Charakter hier Becks kleine Schwester, weil sie gleichzeitig nichts versteht, und doch mehr begreift, als die Teenager selbst. Sie ist frech, mutig, und trotzdem zerbrechlich. Ein bisschen zu aggressiv, aber so, wie sie aufwächst, ist das nur verständlich.

Beck wiederum ist sehr passiv. Wo seine Schwester gegen alles ankämpft, was ihr nicht gefällt, lässt er selbst die schlimmsten Angriffe über sich ergehen. Obwohl er weiß, dass er aus seinem Gefängnis befreit werden könnte, wenn er sich nur jemandem anvertraut, schämt er sich zu sehr – und hat Angst, was dann auch seiner Schwester werden würde. So hält er lieber körperliche und psychische Gewalt aus, nur, damit das Leben nicht noch unkontrollierbarer wird.

August, seine Klassenkameradin, ist ein bisschen sehr ‚Manic Pixie Girl‘, aber nicht so sehr, dass es stören würde. Sie läuft gern barfuß und ist eigentlich Pazifistin, außer, wenn jemand Tiere quält. Dann prügelt sie sich auch mal. Und dadurch, dass ihre Eltern Tierärzte sind und herrenlose Tiere aufnehmen und gesundpflegen, ist sie an beinahe hoffnungslose Fälle gewöhnt. So ist es nur natürlich, dass sie sich Beck annehmen will, auch wenn sie lange nicht weiß, was genau los ist – und, dass sie ihn womöglich mehr in Gefahr bringt, als ihm hilft.

Meinung:

Das Buch tut wirklich weh. So richtig. Es gibt viele explizite Gewaltszenen und so einiges an psychischer Gewalt, die der Leser mitbekommt. Man muss also hart im Nehmen sein, um das Buch lesen und aushalten zu können. Aber genau deshalb ist es so gut.

Es zeigt, was passiert, wenn die Menschen wegschauen. Aber noch besser zeigt es die psychischen Auswirkungen, die Gewalt bei ihren Opfern hat. Eindringlich, belastend.

Und in all das eingebettet ist eine leichte, zaghafte Romanze, und, wie Beck mehr und mehr zu sich findet und lernt, was er will und was er nicht will. Wo die Grenze dessen ist, was er auszuhalten bereit ist.

Als Leser kann man nur aushalten. Sich ärgern, warum keiner etwas merkt und sich fragen, warum Beck nicht Hilfe sucht. Warum er sich und seine Schwester nicht befreien kann oder will, während man es gleichzeitig doch verstehen kann. Man kann nur hoffen und mitleiden. Und ich denke, das macht das Buch besonders lesenswert. Es gibt einem etwas zum Nachdenken, zwingt einen aber auch in eine gewisse Hilflosigkeit, die vielleicht im wahren Leben sensibler machen kann. Zumindest aber weckt das Buch mehr Emotionen als die meisten ‚easy reading‘-Bücher heutzutage.
Fazit: 

Schwer zu lesen, schmerzhaft, aber gut geschrieben und wichtig.

 

Meinungen anderer Blogger: 

 

4 Gedanken zu „C. G. Drews – A Thousand Perfect Notes“

  1. Ahh, endlich hast du es gelesen. Freut mich sehr, dass es dich auch so überzeugen konnte!
    Wie sehr wusstest du schon was dich erwartet bzw warst du überrascht vom Gegensatz zwischen dem was man von Cait als Bloggerin gewohnt ist und dem was sie einem als Autorin liefert?

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    • Ich hab mich extra auch bei dir nicht gespoilert. Ich meine, ich wusste, dass es Contemporary und nicht Fantasy ist. Aber wie düster sie sein kann, ohne, dass sie gerade Drachen auf Leute hetzt, Seelen opfert oder in den Tränen ihrer Leser badet (naja), das wusste ich nicht. Schon etwas überraschend, wenn sie doch sonst auf Happy Ends zu stehen scheint. Andererseits kenne ich es, wenn das, was man schreibt, plötzlich ganz anders wird, als das, was man normalerweise liest. 😀

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    • Huhu Kat,

      fühl dich mal angefeuert. Aber auch etwas gewarnt. Das Buch ist wirklich heftig. Sehr gut gemacht, aber stellenweise schwer zu ertragen.

      LG
      Taaya

      Antworten

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