[TAG] Anti-TBR | Bücher, die ich niemals lesen möchte

Moin moin.

Da ich aktuell eine ziemliche Leseflaute habe – Monat schon halb rum, erst 5 Bücher gelesen und seit einer Woche keines mehr – und bei Leseratz diesen hübschen Tag (ursprünglich von Nicole auf Youtube) entdeckt habe, dachte ich mir, das macht mal zwischendurch Spaß.

 

1. Ein beliebtes Buch, das alle mögen, an dem du aber kein Interesse hast.

Diese ganzen Paper Princess-Romane. Und 50 Shades, aber das mögen ja zum Glück weitaus weniger (von denen, deren Meinung ich zumindest nicht allzu cringeworthy finde). Oh, und Alice im Wunderland und der Wüstenplanet … Keine Ahnung, was Leute daran finden. Also jetzt nur auf das Buch bezogen. Die Alice-Filme sind ganz gut, aber auch völlig anders als das Buch. (Nicht nur, weil sie eben das Buch als schon geschehene Geschichte nehmen und die Fortsetzung bilden, sondern, weil sie weitaus mehr realen Plot und tatsächlichen Sinn reinbringen.)

 

2. Ein klassisches Buch oder ein/e klassische/r Autor/in, an dem / der du kein Interesse hast

Von denen, die ich noch nicht kenne, schließe ich erstmal nichts aus. Vielleicht treibt die Neugier mich ja doch noch dazu. Aber nie wieder nehme ich Tolstoi oder Thomas Mann in die Hand. Und vermutlich auch nicht Goethe. Angeblich soll Faust ja so ziemlich sein bestes Werk sein? Nachdem ich Werther furchtbar fand (bis auf die Anerkennung, dass auch die Psyche erkranken kann), habe ich also Faust noch mal versucht. Theoretisch spannender Stoff, aber SO unglaublich langweilig umgesetzt. Wie kann man Fantasy so verkacken?

 

3. Ein/e (problematische/r) Autor/in, an deren/dessen Büchern du kein Interesse hast

Man findet leider nirgendwo eine Liste von Autor*innen, die problematisch sind. So kenn ich zwar ein paar, aber ehrlich gesagt sind da keine bei, bei denen ich gar kein Interesse habe. Zimmer-Bradley zum Beispiel würde ich nicht mehr anrühren, wenn sie noch leben würde. Tut sie aber nicht. (Und so geht das aus den Romanen gewonnene Geld vielleicht sogar an ihr Opfer? Ist immerhin ihre eigene Tochter.) Aber, selbst, wenn sie noch leben würde und ich sie deshalb nicht anrühren würde, hätte ich nicht gar kein Interesse, sondern meine Abscheu würde nur gegen mein Interesse gewinnen.

Gut, Hildmann könnte ich jetzt hier nennen. Menschlich wie auch an seinen Kochbüchern kein Interesse und das hätte ich auch dann nicht gehabt, wäre er kein rechts-angehauchter Schwurbler. Aber kann man den überhaupt Autor nennen?

 

4. Ein/e Autor/in, von der/dem du ein paar Bücher gelesen hast und beschlossen hast, dass die Bücher nichts für dich sind.

Tolstoi, Goethe, Mann, von Kleist, Christopher Morley, Roddy Doyle, Anne Rice, Peter Grünlich, Hanns Kneifel, … Mittlerweile auch Trudi Canavan, obwohl ich ihre Schwarze-Magier-Reihe ganz gut fand. Alles danach hat mich nicht überzeugt.

 

5. Ein Genre an dem du kein Interesse hast oder ein Genre, in das du versucht hast einzusteigen, es aber nicht geklappt hat.

Thriller, Horror, und so ziemlich alles, was in Deutschland Buchpreise kriegt. (Gibt’s dafür schon nen eigenen Genre-Namen? Rein Contemporary ist es ja nicht, es gibt auch Contemporary, die weder einen Stock im Hintern hat, noch pseudointellektuell wirken will.)

 

6. Ein Buch, das du gekauft hast, aber nie lesen wirst.

Ich plane, jedes Buch, das ich gekauft habe, wenigstens kurz anzulesen. Wenn es mich dann nicht überzeugt, ist das eine andere Sache. Aber ich gebe doch nicht Geld aus und geb dem Ding dann nicht mal die Chance, mir einen gewissen Gegenwert zu bieten.

 

7. Eine Buchreihe, an der du kein Interesse hast oder eine Reihe, die du begonnen und dann abgebrochen hast.

Abgebrochen habe ich viele. Aber an der Stelle fällt mir gerade ganz besonders Magisterium auf, weil ich gerade schon wieder eine Rezension dazu gelesen habe, die völlig ignoriert, wie unglaublich ableistisch dieses ‚Hier, du hast ein kaputtes Bein, aber das beweist nur, wie magisch du bist, also sei dankbar dafür‘-Zeug ist. (Außerdem wirkt es wie ein schlechter Rip-Off von Potter und Clarkes eigener Mortal Instruments-Reihe.)

 

8. Eine Neuerscheinung, an der du kein Interesse hast.

Es gibt so gut wie keine Neuerscheinungen, an denen ich überhaupt Interesse habe. Schlimm, ne? Mich ärgert das auch, immerhin lese ich um die 200 Bücher im Jahr. Wie genau soll ich das aufrechterhalten, wenn keine Bücher nachkommen, die mich ansprechen? (Aber ich gebe zu, dass ich auch ziemlich pingelig bin und mein Geschmack doch offenbar deutlich vom Mehrheitsgeschmack abweicht. Heißt, Bücher, die mir gefallen, können vermutlich nur als SP veröffentlicht werden, und dann noch OHNE Lektorat, weil sie das Geld nie wieder reinholen könnten. Und jede*r, di*er bei Twitter ist, weiß, wie da aktuell auf Autor*innen eingehackt wird, die kein Lektorat machen lassen. Da fielen auch schon Aussagen, wie, dass die ja allen anderen schaden würden. [Teils einhergehend mit rassistischen, ableistischen und klassistischen Aussagen. Die Autor*innenbubble glänzt aktuell sehr durch Arschigkeit.]) Also … Ich hab eigentlich gerade an kaum einer Neuerscheinung Interesse. Ausnahmen bilden Becky Chambers, Martha Wells, T.S. Orgel und Tommy Krappweis. (Ja, es ist traurig, wenn man die, die einen gerade noch interessieren, an weniger als einer Hand abzählen kann.)


Und jetzt fühlt ihr euch mal alle getaggt. Wir lesen uns spätestens Ende des Monats.

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