Andy Weir – Der Marsianer

Dieses Büchlein habe ich freundlicherweise vom Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt bekommen. Schon einmal danke dafür.

 

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 14. September 2015
  • Verlag: Wilhelm Heyne Verlag München
  • ISBN: 9783453316911
  • Paperback 512 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • zu kaufen unter anderem hier

 

Klappentext: 

Bei einer Expedition auf dem Mars gerät der Astronaut Mark Watney in einen Sandsturm und wird bewusstlos. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Crew. Die spektakulärste Rettungsmission um das Überleben eines einzelnen Menschen beginnt…

Inhalt: 

Mark Watney, Botaniker und Ingenieur, wurde auf dem Mars vergessen. Nicht etwa durch ein Versehen, sondern, weil man ihn für tot hielt. Nun sitzt er fest, denn selbst wenn er sie erreichen könnte, seine Crew könnte ihn nicht auf der Oberfläche abholen. Für ihn beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, darum, wie lange seine Ressourcen halten, wie lange die Technik noch überlebt, und ob er überhaupt jemals vom Planeten kommen kann. Dabei ist nicht jeder Plan, der in der Theorie genial klingt, auch in der Umsetzung noch so leicht.

 

Charaktere: 

Die Hauptrolle spielt natürlich Watney, der ‚Marsianer‘. Er hat einen recht derben Humor, der aber auch in den eigentlich unwirtlichsten Situationen durchkommt, so dass er sehr sympathisch, wenn auch manchmal ein klein wenig albern und manchmal etwas vulgär erscheint. Man kann ihm aber zu Gute halten, dass Höflichkeit nun wirklich nicht mehr von Bedeutung ist, wenn man annehmen muss, dass man eh stirbt.

Die anderen Charaktere spielen eigentlich nur Nebenrollen, sind teilweise aber auch sehr liebevoll aufgebaut, und bringen fast alle auch ihre eigene, kleine Spur Humor mit.

 

Fazit: 

Die Geschichte ist spannend erzählt, teils im Missionslog von Watney, teils aus einer normalen Roman-Erzählperspektive, teils in Kommunikationslogs, aber nie so durcheinander gebracht, dass es verwirren würde. Alles ist klar erkennbar und die Grenzen verwischen nicht. Watney ist ein sehr ‚plastischer‘ Charakter, man kann ihn sich gut vorstellen und sich vielleicht nicht ganz in seine Situation versetzen – einziger Mensch auf einem großen Planeten ist wohl keine Situation, in die der Leser je kommen kann -, aber mitleiden, mitfiebern kann man sehr gut. Einzig die technischen Details sind nicht immer vollkommen nachzuvollziehen, wenn man keinerlei Ahnung von Technik hat. Das stört den Erzählfluss aber nicht. Man hat nicht das Gefühl, wirklich etwas zu verpassen, nur, weil man sich mal eine Kleinigkeit nicht ganz vorstellen kann. Dennoch gibt es hier leichte Abzüge. Was mir aber wirklich gefehlt hat und daher einen Stern Abzug mit sich zieht, sind am Ende jedes Logs die Aufzählungen, was ihm noch bleibt. Bei vielem war es kein Problem, aber die Stunden Außeneinsatz im Raumanzug, die er ableisten kann, waren von Anfang an genau bemessen und ich hatte zwischendurch immer das Gefühl, dass er die Grenze doch eigentlich längst erreicht haben müsste. Das hat mich hin und wieder gestört, dass ich da keine Anhaltspunkte hatte, ob mein Gefühl, mein Misstrauen begründet war.

Insgesamt aber ist es eine spannende, humorvolle Science-Fiction-Erzählung, die auch für Nicht-Technik-Nerds gut zu lesen ist und bei der man selbst in lebensbedrohlichen Situationen dank Galgenhumor noch laut lachen kann. Hat mir sehr gut gefallen.

 

Laurie Frankel – Der Algorithmus der Liebe

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Sam arbeitet als Programmierer für eine Dating-Website und schreibt den perfekten Algorithmus. Er findet heraus, was Menschen, abseits ihrer Angaben, wirklich wollen und wer entsprechend ihr perfekter Partner ist. Als Versuchskaninchen nimmt er sich selbst und tatsächlich, Sam findet seine wahre Liebe. Aber leider wird er auch gekündigt. Wie soll man denn Geld verdienen, wenn Kunden nach nur einem Date keinen weiteren Service brauchen? 

Als aber die Oma seiner wahren Liebe stirbt, bietet sich ihnen eine neue Geschäftsidee. Wenn man herausfinden kann, was Menschen wirklich wollen, dann doch auch, wie sie im Leben waren, nicht wahr? Kann man mit dem, was von ihnen digital übrig geblieben ist, dann nicht vielleicht kommunizieren? 

 

Laurie Frankels Roman ist anfangs herzlich, romantisch und wird dann doch immer trüber. Und schließlich ändert sich alles, Protagonist und Leser stürzen in ein schwarzes Loch. Nur nach und nach kommt wieder ein Silberstreif an den Horizont. Ich glaube so schnell haben sich bei mir Lachen und Weinen noch nie abgelöst, wie auf den letzten 30 Seiten dieses Romans. Und doch scheint das Ende unvollkommen. Und es lässt einen nachdenklich werden, denn die technische Idee dahinter scheint machbar. Sicher wird es irgendwann so etwas geben. Sollten wir dann nicht möglichst viel auch digital kommunizieren, damit nach dem Tod etwas von uns übrig bleibt? Und gleichzeitig ist das Buch ein großartiges Plädoyer dafür, rauszugehen und reale Menschen zu treffen. Ich glaube, was genau ich davon für mich mitnehmen kann, ist mir selbst noch nicht ganz klar, aber dass ich etwas mitnehme, worüber ich nachdenken muss, steht fest.