Sommerlochrettung: Hörbücher

Heute würde ich gerne ein Loblied auf die Hörbücher singen, die ich gerade erst neu für mich entdeckt habe – nicht, dass ich sie vorher nicht gekannt hätte.

Ich bin kein Mensch, der gut zuhört. In Gesprächen oder Telefonaten habe ich starke Probleme, dem Verlauf zu folgen und ich weiß nicht genau, warum. Akustisch habe ich kein Problem, ich habe für meine bald 28 Jahre viel zu gute Ohren, wache ständig bei Geräuschen von draußen auf, höre immer noch Fledermäuse und selbst diese Katzenschreck-Geräte, die manche Leute im Garten haben.

Dazu ein winziger Exkurs: Solltet ihr so etwas nutzen, fragt bitte eure Nachbarn, ob sie die Dinger hören können. Bei mir verursacht der hohe Ton starke Kopfschmerzen und Übelkeit, weshalb ich sie eigentlich als mutwillige Körperverletzung ansehe. Aber eigentlich sollten Kinder über 5 Jahren die Töne nicht mehr hören können. Also … vielleicht fragt ihr mal rum, ob ihr jemandem damit weh tut. Wenn nicht, ist ja alles gut.

Wie dem auch sei, so gut meine Ohren auch sind, Gespräche überfordern mich meist. Zuhören scheint mein Gehirn zu überlasten. Wenn ich beispielsweise abends vor dem Fernseher sitze und die Augen schließe, nur höre, schlafe ich in kurzer Zeit ein. Und so ging es mir früher auch mit Hörbüchern, weshalb ich sie nie groß genutzt habe.

Aber jetzt, im Sommer, wo die Hitze das Hirn zerkocht und ich Probleme habe, lange Zeit ohne Kopfschmerzen zu lesen, habe ich sie wieder für mich entdeckt und gerade gefallen sie mir sogar besser als Printbücher – bis auf die Tatsache, dass ihnen der Papiergeruch fehlt.

  • Man kann sie auch im Auto oder Bus hören, ohne dass einem schlecht wird.
  • Man kann sie unterwegs hören, ohne dass man deswegen gegen Laternen läuft – ja, das ist mir beim Lesen auf der Straße schon passiert.
  • Beim Sport kann man sie natürlich auch hören, aber ich hab ja extra ein Workout mit Übungen, bei denen man lesen kann, also hier ist der positive Effekt gering.
  • Aber, was mir besonders gut gefällt, ist, dass sie oft gekürzt sind. Das klingt komisch. Als würde man etwas verpassen, würde man nur hören und nicht lesen. Aber ich habe das Gefühl, dass heute viele Romane künstlich aufgebläht sind, um Verlegerforderungen gerecht zu werden. Wer nimmt denn wirklich, wenn er in einen Raum kommt, gleich alles war, von der Art der Blumen auf dem Tisch, über sämtliche im Regal stehenden DVDs und Bücher bis hin zur Holzart der Möbel? Vielleicht bin ich da besonders, aber ich fokussiere mich selten auf mehr als eine Sache – in meinem Fall die DVDs und Bücher – und den Rest ignoriere ich. Daher langweilt mich das in Büchern auch, es sei denn, es ist wirklich notwendig, um zum Beispiel die Überforderung darzustellen, die ein Protagonist mit der Reizüberflutung im Raum hat.
  • Daher bin ich immer froh, wenn ein paar dieser kleinen Nichtigkeiten in den gekürzten Hörbüchern ausgelassen werden.
  • Und mit ihnen kann man Klassiker leichter lesen. Ja, hier rede ich vom Lesen. Denn mir ist aufgefallen, dass ich dort mehr verstehe und leichter voran komme, wenn ich parallel lese und höre. Hier natürlich nur die ungekürzte Version.

Damit retten Hörbücher gerade meinen Sommer. Doch sie sind auch ziemlich teuer. Richtig? Nun, nicht unbedingt. Ich habe das Glück, in die Spotify-Werbeaktion von 3 Monaten für insgesamt 99 Cent geraten zu sein. Und dort gibt es hunderte Hörbücher. Nach diesen 3 Monaten sind die 10 Euro pro Monat aber ein wenig teuer, auch wenn es für Vielhörer immer noch eine Ersparnis im Vergleich zum Kauf jedes Buches einzeln ist.

Aber es geht noch günstiger. Falls ihr eine Bibliothek nutzt, informiert euch einfach mal, ob sie die Onleihe-Funktion anbieten. Bei meiner habe ich das Glück, dass ich so Zugriff auf nicht nur hunderte Ebooks, sondern auch einige Hörbücher habe. Alles bequem von PC und Handy aus, ohne in die Stadt fahren zu müssen. Und das für unter 20 Euro im Jahr.

So werden Hörbücher zur günstigen und angenehmen Alternative in Situationen oder bei Temperaturen, bei denen einen das gedruckte Wort einfach nicht zu reizen vermag. Aber habe ich noch positive Aspekte vergessen? Nennt mir gern weitere.

2 Gedanken zu „Sommerlochrettung: Hörbücher“

  1. Hallo!

    Ich liebe Hörbücher auch immer mehr! Bei mir ein großer Vorteil: ich höre sie, wenn ich am Blog arbeite, im Haushalt rumwusel oder einfach mal Kopfschmerzen habe und mich nicht auf gelesene Worte konzentrieren könnte. So habe ich trotzdem meine Schätze bei mir und werde wunderbar unterhalten!

    Also auch von mir ein <3 für Hörbücher!

    Liebe Grüße!
    Eva

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