Ja, ich möchte schon wieder über meine Lesegewohnheiten reden. Dabei tu ich das schon so oft – und Spock, der kleine Frechdachs, verrät sogar noch mehr von mir. Aber da ich den Tag von(?) Nadine auf Wörter auf Reise gefunden habe, möchte ich ihn auch machen. Vielleicht bin ich ein wenig Tag-süchtig.
1. Hast du einen bestimmten Platz Zuhause zum Lesen?
Jein. Ich habe eine Laufstrecke zwischen der Südwest- und der Nordostseite des Hauses. Das klingt jetzt nach mehr, als es wirklich ist. Ich glaube, die Strecke ist etwa 25 größere Schritte lang, wir haben nun wirklich keine Villa. Aber den Weg halte ich mir halt immer frei von Hindernissen, um da laufen zu können, ohne auf den Boden achten zu müssen. Hier lese (und schreibe) ich gern, weil ich mich in Bewegung besser konzentrieren kann. (Allerdings ganz unfallfrei geht das auch nicht. Da sind ein Türrahmen, eine Wandecke und ein Bettpfosten dabei, die ich öfter mal mitnehme, wenn ich Kurven zu eng laufe. Aber da mir das auch ohne Buch passiert – das Problem, wenn man nur ein Auge hat -, änder ich meine Gewohnheiten diesbezüglich nicht.)
2. Lesezeichen oder ein willkürliches Stück Papier?
Alles, was rumliegt. Handy, Taschentuchpackung, anderes Buch … Ich besitze Lesezeichen, kriege auch immer wieder welche nach, aber irgendwie … Entweder man verliert sie, oder sie sind einfach nicht da, wo man selbst gerade ist. (Was nützen mir beispielsweise meine gesammelten Erdmännchen-Lesezeichenkalender-Lesezeichen in der Lesezeichenschublade, wenn ich auf dem Klo sitze?)
3. Kannst du irgendwo in einem Buch aufhören zu lesen?
Ja. Naja, manchmal schau ich, wie lange es noch bis zum Ende des Kapitels ist. Aber sind das mehr als 5 Seiten, dann höre ich auch mitten drin auf. (Ich gebe aber zu, dass es mir dann gern mal schwerer fällt, da wieder reinzukommen.)
4. Isst oder trinkst du während des Lesens?
Ist es mein Buch? Dann ganz klar ja. Ich hab kein Problem mit Flecken – solange der Text lesbar bleibt. Aber da Andere das anders sehen, gehe ich mit fremden Büchern schonender um. Die werden dann nicht mal beim Zähneputzen oder auf dem Klo gelesen.
5. Multitasking: Musik oder fernsehen während du liest?
Ich werd alt. Ich kann das nicht mehr so gut. Tatsächlich kann ich mittlerweile beim Fernsehen besser an meinen eigenen Geschichten arbeiten, als lesen, was ich sehr schade finde. Früher ging das sehr gut. Gilmore Girls an und dann sogar Sachtexte lesen. Das waren noch Zeiten. Wobei ich die GG immer in der Sprache schauen musste, in der ich las, sonst haben sich meine Hirnwindungen auch früher schon verknotet.
Musik und lesen geht bei mir aber gar nicht. Musik ist für mich etwas, wobei man mitsingen muss. Und mitsingen und lesen gleichzeitig kann ich nicht. Ja, ich habe es versucht. Immer wieder.
6. Ein Buch oder mehrere Bücher gleichzeitig?
Eines auf dem Klo (denn für die gelten besondere Anforderungen und außerdem ist es blöd, wenn man es aus dem Bad mitnimmt und dann vergisst, es zurück zu legen), eines auf dem Handy, meist noch ein Print nebenbei und zum Puzzlen ein Hörbuch. Also … zwischen zwei und vier sind es bei mir gleichzeitig.
7. Laut lesen oder still und leise im Kopf?
Komplett still. Ich les mir auch im Kopf nicht selbst vor. Manchmal zwinge ich mich dazu, um zu schauen, wie Sätze ’schmecken‘, oder um sie leichter zu verstehen, aber das ist so unglaublich anstrengend und raubt extrem viel Energie, so dass ich lieber schlicht … halt nur lese.
8. Überspringst du Passagen aus dem Buch oder sogar Seiten?
Immer öfter, ja. Es scheint normal zu werden, Aussehen von Charakteren in epischen Breiten zu erzählen. Oder lange Sinneswahrnehmungen zu jeder Kleinigkeit.
Ich ertapp mich aber auch mehr und mehr dabei, ab der Mitte eines Buches, dass mich nicht voll und ganz fesseln kann, nur noch von Dialog zu Dialog zu springen – und das Schlimme ist, dass ich dabei nie das Gefühl habe, etwas Wichtiges zu verpassen. Spricht nicht für die Qualität heutiger Bücher …
9. Den Buchrücken brechen oder ihn so belassen, dass er im besten Fall wie neu aussieht?
Ich brech ihn nie absichtlich – so, wie manche es gleich beim ersten Aufklappen machen, damit sie es hinter sich haben. Aber ich geh auch nicht sonderlich vorsichtig damit um. Für mich sind Bücher wie Plüschtiere. Sind sie etwas abgewetzt, sieht man doch gerade daran, wie gut und geliebt sie sind.
10. Schreibst du in deine Bücher?
Für die Uni hab ich das mit ausgedruckten Texten gern mal gemacht. Heute lese ich viele Ebooks, da geht das schlicht nicht – und die Notizen erst aufrufen zu müssen, ist einfach zu kompliziert für einen Faulpelz wie mich. Aber auch sonst hab ich schlicht dann, wenn ich was notieren wollen würde, keinen Bleistift dabei. Dafür nutze ich mittlerweile Goodreads. (Kurzzeitig habe ich es auch mit einem Lesetagebuch versucht, aber dafür muss man beim Laufen immer anhalten, das Tagebuch und den Stift suchen, … Nochmal, ich bin verdammt faul (mein Vater würde es pragmatisch nennen), und wenn ich bei Goodreads meinen Fortschritt mit wenigen Klicks im Laufen festhalten kann, samt Gedanken, dann ist das einfach weniger mühsam.)
Und wie sieht es bei euch aus? Fühlt euch gern von mir getaggt.