Fantasy, Krimi, Horror | 7:09 Stunden | Deutsch
CNs fürs Hörspiel: Mord, Tod einer geliebten Person, (Waffen-)Gewalt, Body Horror, Blut, und andere horrortypische CN, märchenbedingt teils leichter Sexismus (Damsel in Distress)
In der finalen Staffel von Kohlrabenschwarz lernen wir, dass Benedikt Hornhold nicht alleine gearbeitet hat. Und jetzt, mit Duldung des europäischen Hexengerichts, und mit Wiedererlangung von Erdmanns magischen Kräften, muss die SOKO Kohlrabenschwarz herausfinden, wer der eigentliche Drahtzieher hinter all dem Erwachen ist. Dabei stellt sich ihnen aber nicht nur erneut der Polizeivizepräsident in den Weg, bald müssen sie auch zahlenmäßig geschwächt an ihre Fälle herangehen.
Meinung:
Dadurch, dass am Anfang einige Kanon-Probleme oder Logikfehler aufgetaucht sind, hatte ich schon befürchtet, dass ich mit diesem Serienabschluss genau solche Probleme haben werde, wie mit einigen der letzten Ghostsitter-Abenteuer. Was gerade beim Finale ziemlich traurig gewesen wäre.
Zum Glück finden die Ungereimtheiten aber alle innerhalb der ersten Stunde statt, so, dass man den Rest, wenn man nicht vorher aufgegeben hat, gut hören kann.
Trotzdem hatte das ein bisschen den Eindruck von Sherlock-Folgen von Moffat: Das Finale will etwas zu viel mit etwas zu hohen Stakes in etwas zu kurzer Zeit. Das fühlte sich doch ein bisschen sehr Deus Ex Machina an, nur eben mit Bösewichten und Hindernissen. (Und leider, wie immer, viel zu vielen Soundeffekten, die das Verarbeiten erschweren, und bei einem so vollgestopften Plot eben umso problematischer sind.)
Daher für mich „nur“ 3,5 Sterne (aufgerundet, wo es nur volle gibt, halt 4). Ein interessanter Abschluss der Geschichte, der aber ein bisschen überladen ist und ein paar mehr ruhige, introspektive Momente zur Entschleunigung hätte gebrauchen können.
(Da ich selbst auch nur Grafiken für volle Sterne besitze, belasse ich es bei der Textversion.)
Und für diejenigen, denen Ungereimtheiten genauso an die Nieren und an die Gedankenspiralen gehen, wie mir, seien hier zur Vorbereitung schon mal die, die mir Probleme machten, aufgezählt, Achtung, Spoiler:
– Laut Ghostsitter Staffel 2 existierten Thursenhexen schon soweit in vormenschlicher Zeit, dass ihre Magie so anders ist, dass sie nicht auf Menschen wirken kann. Hier wird aber behauptet, all die Magie, Fabelwesen und Artefakte gäbe es nur wegen der Menschen, die sich das herbeifantasierten. Nicht nur wird nicht gesagt, wie das Herbeifantasieren ohne Magie funktionieren soll, das würde auch heißen, dass doch nicht beides in der gleichen Welt spielen kann.
– Wenn Magische sich nicht in die Belange der Menschen einmischen dürfen, hätten Vlarad und Co aber noch wegen deutlich mehr Verbrechen angezeigt werden müssen. (Es sei denn, wie gesagt, dass Kohlrabenschwarz trotz aller Crossover doch in einer anderen Welt oder zumindest in einem anders aufgebauten Universum spielt.)
– Susanne war doch schon soweit Hexe, dass sie im Parzentann Magie mitwirken konnte, Erdmann hatte sie dafür sogar empfohlen. Warum ist ihre Kraft außerhalb einer Geschichte mit einem Hans dann hier so eine Überraschung? Und überhaupt, wie ist hier der Zeitenverlauf? Denn Susanne erfährt hier erst von Vlarads Existenz, aber sie hat ihn in Ghostsitter 17 schon kennengelernt, nur etwa zwei Wochen, nachdem Erdmann in Ghostsitter 15 gesagt hat, er arbeitet für die SOKO, also VOR Abschluss der Kohlrabenschwarz-Reihe. Hier ist zumindest ein Chronologie-Fehler. (Und ist Susanne dann eigentlich überhaupt sterblich, wenn sie doch eine Hexe ist und sogar so sehr, dass sie mit Mira und Kreszenzia dereinst womöglich eine so starke Dreiigkeit bilden soll, um den Nornenstein zu nutzen?)
– Warum wird hier gesagt, daß Hexengericht würde nichts von Marco in der Krypta wissen, wenn Erdmann das in Staffel 2 mit der Oberin der Amazonen abgesprochen hat und die Amazonen dem Hexengericht doch unterstellt sind?