Elisabeth Kabatek – Brezeltango

Band 2: (Pipe-)Line und Leon sind frisch verliebt, doch immer wieder stört etwas das junge Glück. Nicht nur Tarik, der türkische Kunstprofessor, auch Yvette, Leons Ex, stellen die Beziehung auf eine harte Probe. Und dann noch die ständige Suche nach einem Job, mit der Arbeitsagentur im Nacken.

In dem Band war ich von der Protagonistin ziemlich genervt, weil manch ein Chaos schon 100 Seiten im Voraus zu erahnen war und sie nur durch eigene Dummheit und vor allem Faulheit hinein geriet. Während ihre Art, manchmal keine Lust zu haben, im ersten Band noch charmant war, möchte man sie in Band 2 doch einfach nur an die Wand klatschen. Dennoch auch hier leicht zu lesen, nur macht keine der Hauptfiguren im Band einen wirklich guten Eindruck.

Gene Roddenberry – Star Trek: Der Film

Bisher hatte ich nur gehört, wie wichtig das Buch für alle ist, die Kirk/Spock als Paar propagieren, entsprechend war ich eher enttäuscht. Die Chemie zwischen Spock und Kirk war, mit Ausnahme von Spocks Gedanken beim Kolinahr, so gut wie gar nicht zu spüren und noch weniger vorhanden als im Film. Und generell finde ich den Film besser umgesetzt. Es gibt einige kleine, aber meiner Meinung nach störende Unterschiede in dem Teil der Handlung, die man auch im Film sehen kann. Dazu kommt noch einiges nebenher, wie Kirks Ex-Ehefrau, das einfach eher störend ist. Und auch, dass Roddenberry alle paar Seiten beschreiben muss, dass die Männer wegen Ilia ständig sexuell erregt sind, nervt eher. Dazu sind Beschreibungen der Technik drin, die selbst für mein sehr geringes physikalisches Verständnis unlogisch klingen und sich mit dem Rest des Star Trek-Universums einfach nicht vertragen.

Dennoch ist der Roman kurzweilig und empfehlenswert. Wer aber sein Herz zu sehr an die Charaktere gehängt hat, wird von Roddenberry ein wenig enttäuscht sein. Irgendwie schafft er es nicht, sie 1:1 so zu treffen, wie sie in Serie, Filmen und Romanen dargestellt sind. (Wobei sich die Frage stellt, ob dann nur die anderen Autoren nicht Roddenberrys Wünsche vollständig getroffen haben.) 

Es mag allerdings sein, dass lediglich die deutsche Übersetzung schlecht ist. Das werde ich prüfen und gegebenenfalls hier nachtragen. 

Bastian Bielendorfer – Lehrerkind

Dieses Buch hatte ich schon ein paar Wochen im Hinterkopf. Beim Durchzappen hab ich in irgendeiner Talkshow der Öffentlich-Rechtlichen kurz aufgeschnappt, dass es das gibt, und noch irgendein Zitat aus dem Buch auf dem Weg zum nächsten Sender mitgenommen und von da an hatte sich in meinem Kopf festgetackert: Das liest du, wenn du mal ein paar Tage frei und wirklich Zeit hast.

Also habe ich es mir gekauft und es hat mir geduldig beim Schreiben meiner Arbeiten für die Uni zugesehen. Dann hatte ich aber endlich mal einen Moment frei und hab gelesen.

 

Bastian, ein anfangs noch kleiner Junge, ist Sohn von zwei Lehrern. Zwei Lehrer, die an jeweils den Schulen unterrichteten, auf die er ging. Mutter in der Grundschule, Vater im Gymnasium – die Orientierungsstufe scheint auch im Ruhrpott deutlich vor Niedersachsen abgeschafft worden zu sein.

 

Nicht nur, dass er in der Schule damit der Feind ist – und dazu nicht einmal mit einem sonderlich hübschen Äußeren entschädigt wurde, wie er selber betont -, nein, auch zuhause ist das Leben durch den Beruf seiner Eltern eher gewöhnungsbedürftig. Vor allem, dass er auch zuhause Noten bekommt.

 

Was Bielendorfer über sein Leben von frühester Kindheit bis zum Entschluss, ein Buch zu schreiben, an Anekdoten erzählt, bringt einen oft zum Lachen und vieles kann man sich bildlich vorstellen, doch leider hat er ein Faible für alles, was mit Erbrechen, Stuhlgang oder Geschlechtsorganen zusammenhängt – vor allem in Vergleichen. Ich weiß nicht, ob das ein Syndrom ist, dass sämtliche Männer unserer Spezies befällt, wenn sie zwischen 12 und 32 sind, aber was die ersten paar Mal noch lustig erschien, ging mir ab der Mitte des Buches doch ziemlich auf die Nerven und hat teilweise Stellen, die wirklich interessant sein konnten, in Stellen, die nur mit einem Augenrollen quittiert wurden, verwandelt. Eine etwas gehobenere Sprache, nur ETWAS, wäre wünschenswert gewesen.

 

Fazit: Das Buch hat Höhen und Tiefen – und aus eigener Erfahrung mit Lehrern, ist zumindest die Kategorisierung bestimmter Lehrertypen nicht der Weisheit letzter Schluss. Vor allem nicht bei der für ihn seltenen Kategorie der Biolehrerinnen. Dennoch ist es insgesamt sehr gut und schnell zu lesen und ist dazu gemacht, einen zum Feind der Mitbusfahrer zu machen, weil man teilweise so laut lacht, dass man selbst deren durch den Bus dröhnenden MP3-Player übertönt und sie einen deshalb nicht ignorieren können. Lesenswert, wenn man kleine Schwächen ignoriert.