[Kurzrezension] Robert Neuendorf – Ich war Telefonjoker bei Wer Wird Millionär und habe absichtlich falsch geantwortet: Und Andere Großartige Beichten.

Heute mal nur eine Kurzrezension, da ich das Buch ehrlich gesagt schnellstmöglich wieder weitergegeben habe.

 

Hier sammelt der Autor Robert Neuendorf auf 224 Seiten Beichten der Website beichthaus.de, die er offenbar als großartig erachtet, wenn man dem Titel Glauben schenkt.

Für mich taten sich hier eher Abgründe auf. Dass Menschen gerne mal einfach nur dumm handeln und erst hinterher nachdenken, ist bekannt und keiner von uns ist davor gefeit. Doch wenn diese Beichten echt sein sollten, ist die Menschheit um einiges ekliger, perverser und einfach bösartiger als man bisher hätte denken können – was schon etwas heißen will, wenn man bedenkt, dass im Fernsehen fast nur noch Krimis laufen.

Ich bin mir etwas unschlüssig, ob der Autor derjenige mit einem eher bedenklichen Geschmack ist, oder ob das einen normalen Schnitt durch die Beichten der Website liefert. In beiden Fällen aber war das Buch nicht etwa unterhaltend, sondern eher schockierend. Wer nach der Lektüre noch an das Gute im Menschen glaubt, muss ein Heiliger sein.

Kurzrezensionen November 2016

Für viele Bücher habe ich keine wirklichen Notizen gemacht und auch keine Bilder oder Klappentexte mehr. Natürlich könnte man all das im Internet recherchieren, aber das hier sind die Bücher, zu denen ich nur wenig zu sagen habe:

Der Tod – Mein Leben als Tod | Comedy | 3 Sterne

Während der Tod auf der Bühne wirklich lustig ist, hat mich das Buch nicht überzeugt. Oft sehr langatmig geschrieben, wenig mit dem eigentlichen Thema befassend, ging es vor allem um einen kleinen Machtkampf zwischen dem kleinen Tod und seinem Gevatter. Dabei wirkt der kleine Tod unglaublich naiv und doch eher inkompetent, auch wenn er interessante Ideen an den Tag legt.

 

Johannes Hayers, Felix Achterwinter – Schnall dich an, sonst stirbt ein Einhorn| Comedy/Ratgeber | 2 Sterne

Eine Sammlung von nicht ganz moralisch korrekten Erziehungstipps, die anfangs noch ganz lustig sind. Die Beschreibung des Dilemmas vorher ist aber oft stark am Thema vorbei, langatmig und langweilig, und auch die Tipps verlieren schnell ihren Unterhaltungswert.

[Kurzrezension] Nela Vogel – Wat se fack

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 9. März 2015
  • Verlag: Piper Taschenbuch
  • ISBN: 9783492306638
  • Hardcover 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Ein kleines, nettes Büchlein mit teils flachen, teils aber sehr lustigen Tweets zu allen Lebenslagen. Zuerst dachte ich, die Autoren wären, wie schon häufig bei solchen Werken, nur erfunden und die Texte von der Herausgeberin selbst verfasst, aber eine kleine Recherche bestätigte, dass es die Twitter-Accounts teils gibt, teils zumindest bis vor kurzem gab. Schade ist nur, dass es nur einige wenige sind, und offenbar nur sehr bekannte Accounts, die regelmäßig lustige Tweets posten, ins Buch aufgenommen wurden. Best Of hätte eigentlich jedem und vor allem nicht nur deutschsprachigen Accounts die Möglichkeit geben sollen, hier erwähnt zu werden. Dennoch alles in allem eine leichte, nette Lektüre.

 

Lena Greiner, Carola Padtberg-Kruse – Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer. Die witzigsten Schülerantworten

Eine Freundin hat mir das Buch empfohlen, da ich bisher zwar ein Interesse für alles humorvoll schulbezogene hatte, aber mit Prüfungsantworten immer auf die Nase gefallen bin. Die bisherigen Bücher dazu waren eher unterirdisch.

Nenne drei Nadelbäume hingegen ist nicht schlecht. Nicht alles ist wirklich witzig und es wird recht viel drumherum geschrieben, was jetzt nicht immer interessant zu lesen ist, dafür werden aber manche falschen Antworten erklärt, so dass der Leser ebenfalls etwas lernen kann. Trotzdem hätte ich mir mehr erwartet. Mehr Witz, mehr Inhalt, einfach mehr.

Sebastian Niedlich – Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Es begann als er 7 war. Seine Oma starb und Martin konnte sehen, wie ihre Seele vom Tod abgeholt wurde. Dieser wird dann über Jahre hinweg zum einzigen Freund des Jungen, doch mehr und mehr merkt Martin wie Tod sein Leben beeinflusst. Immerhin findet er, Martin müsse sein Nachfolger werden.

 

Über weite Strecken ist Martin ein wenig nervig. Er möchte nicht verstehen, was Tod ihm zu sagen versucht, aber dennoch ist die Geschichte spannend und anschaulich geschrieben, mit einigem Humor und vor allem einem Ende, das so überraschend und toll ist, dass es die Wertung trotz kleiner Schwächen rechtfertigt.

Lemony Snicket – Der schlimme Anfang

Nachdem ich den Film sehr gerne mag, hab ich mich auf die Suche nach den dazugehörigen Büchern gefunden und konnte mich auch bald im ersten Band verlieren. Obwohl recht kurz und damit viel zu früh zu Ende, ist der schlimme Anfang einfach nur empfehlenswert. Leicht und gleichzeitig detailliert geschrieben, immer wieder mit kleinen Fremdwörtern gespickt, die kindgerecht erklärt werden, so dass jüngere Leser auch noch etwas lernen können, wird hier die erste Zeit der Baudelaire-Kinder beim grausigen Graf Olaf erzählt, wobei das Buch etwas anders als der Film ist.

Jedenfalls sehr zu empfehlen und ich freue mich schon darauf, bald auch die weiteren Teile zu besitzen und lesen zu können.

Elisabeth Kabatek – Spätzleblues

Wie hält man die Beziehung am Leben, wenn der eigene Freund in China sitzt und man ihn nicht einmal zu Weihnachten sehen kann? Vor allem, wo schon wieder Versuchungen überall lauern? Und wie hält man es aus, wenn der Freund der Mitbewohnerin einen Hund anschleppt, der einen versucht, mit Fürzen dazu zu kriegen, ihn zu verwöhnen?

Mein Moralempfinden musste ich beim Lesen ausschalten, weil vieles im Buch mich sonst verärgert hätte. Dennoch ist Band 3 wieder besser und immer wieder herrlich lustig. Dennoch ein wenig einseitig, dass sich manches aus Band 2 quasi einfach wiederholt.

Elisabeth Kabatek – Brezeltango

Band 2: (Pipe-)Line und Leon sind frisch verliebt, doch immer wieder stört etwas das junge Glück. Nicht nur Tarik, der türkische Kunstprofessor, auch Yvette, Leons Ex, stellen die Beziehung auf eine harte Probe. Und dann noch die ständige Suche nach einem Job, mit der Arbeitsagentur im Nacken.

In dem Band war ich von der Protagonistin ziemlich genervt, weil manch ein Chaos schon 100 Seiten im Voraus zu erahnen war und sie nur durch eigene Dummheit und vor allem Faulheit hinein geriet. Während ihre Art, manchmal keine Lust zu haben, im ersten Band noch charmant war, möchte man sie in Band 2 doch einfach nur an die Wand klatschen. Dennoch auch hier leicht zu lesen, nur macht keine der Hauptfiguren im Band einen wirklich guten Eindruck.

Elisabeth Kabatek – Laugenweckle zum Frühstück

Pipeline Praetorius ist am Boden angekommen. Kein Job mehr, kein Freund, und dann noch das Katastrophen-Gen, wegen dem sie von einem Schlamassel in den nächsten rutscht. Und dann steht da noch der neue Nachbar vor ihr, den sie einfach nicht loswerden kann. Will der was von ihr? Und was führt der charmante Fotograf im Schilde?

Leicht und locker zu lesen, sehr lustig, man leidet mit der Protagonistin mit und obwohl es durch das Katastrophen-Gen etwas unrealistisch anmutet, fühlt es sich beim Lesen nicht so an.

Justin Halpern – Kein Scheiß

Ich hatte das Glück, dass dieses Büchlein reduziert erstehen zu können, aber es wäre auch den vollen Preis wert. Justin Halpern, seines Zeichens wohl irgendwas mit Medien, erzählt von seinem Dad, einem urigen, kantigen und doch durch und durch liebenswerten Mann, der besonders eines kann: Einen köstlich unterhalten. Der nimmt kein Blatt vor den Mund und macht mich damit ehrlich gesagt ein klein wenig neidisch.