Jo Platt – Die Bücherfreundinnen

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 23. Juni 2016
  • Verlag: Argon Verlag
  • ISBN: 978-3839814789
  • Hörbuch  6 Stunden 21 Minuten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Alice, Miriam, Sophie und Abigail sind die besten Freundinnen. Sie teilen alles miteinander, auch ihre Liebe zu Büchern. Einmal im Monat trifft sich ihr Buchclub. Doch eine fehlt – Lydia. Vor zwei Jahren starb sie an Krebs. Ihr letzter Wunsch an die Freundinnen: Ihr Mann sollte in den Club aufgenommen werden, seitdem ist Jon festes Mitglied. Die Freundschaft hat allen fünf geholfen, mit dem schweren Verlust fertigzuwerden. Nur Alice ist nicht glücklich. Eine Dating-Katastrophe jagt die nächste, kein Mann scheint richtig zu sein für die Innenarchitektin. Ihre Freundinnen ahnen längst, was Alice sich nicht eingestehen will: Sie ist verliebt in Jon, den einzigen Mann, der wirklich tabu ist …

Inhalt: 

Zunächst einmal muss man sagen, dass der Klappentext ziemlich übertrieben ist. So gibt es zwar ein einziges katastrophal verlaufenes Date, was auch genauer beschrieben ist, aber mehr nicht. Und Jon ist auch nicht in dem Sinne tabu, es gibt über das ganze Hörbuch hinweg keinerlei Andeutungen, dass irgendjemand damit ein Problem haben würde, er ist lediglich Alice‘ bester Freund und der Mann ihrer verstorbenen Freundin.

Aber beginnen wir von vorn. Ein Jahr nach einer unschönen Trennung lehnt Alice noch immer jedes Date ab. Als an einem Buchclubabend die Freundinnen beginnen, sie damit aufzuziehen, und noch raten, sie möge sich doch erst einmal nur mit Bekannten ihrer Freundinnen treffen – diese abzulehnen, wäre immerhin schwieriger -, beschließt sie, dass sie jedem, der ihr vorgeschlagen wird, eine Chance geben will und schreibt das auch in einer Rundmail an ihren Buchclub.

Von da an wird das Verhältnis zu Jon, ihrem besten Freund und seit dem Tod seiner Frau an ihrer Stelle im Club, immer schlechter, ohne dass sie das groß verstehen könnte. Während dessen trifft sie also ein paar der Männer. Einer sieht erst wie ein totaler Reinfall aus, als sie sich aber eingestehen, dass sie sich nicht anziehend finden, stellen sie fest, dass sie als Freunde sehr gut harmonieren. Und dann kommt Stephen. Mit ihm ist Alice zum ersten Mal seit einem Jahr wieder mehr oder weniger glücklich. Doch warum nagt es so an ihr, dass auch Jon wieder ausgeht und eine neue Freundin hat?

Und auch in den Leben der anderen Buchclubdamen läuft es nicht so gut. Was ist nur mit Sophie und ihrem Chef? Warum kündigt sie? Und geht Miriams Ehe den Bach runter?

Vieles davon wirkt aber sehr vorhersehbar und teilweise ziemlich konstruiert, lehnt doch eine der Freundinnen ein gewisses Verhalten bei Männern ab und legt es dann selbst an den Tag.

 

Charaktere: 

Das Hörbuch ist gekürzt, daher ist es durchaus möglich, dass die Charaktere im Buch genauer ausgearbeitet sind. Vor allem erfährt man viel über Jon, David (Sophies und Alice‘ Chef) und Alice selbst. Die anderen Charaktere werden zwar leicht skizziert, hier und da erfährt man Eigenheiten, aber ansonsten bleiben sie auch in ihrer Aufmachung Nebenfiguren, was letztlich auch der Grund ist, warum man sofort merkt, dass Stephen eben nicht Alice‘ große Liebe am Ende sein wird und das Geschehen nur noch vorhersehbarer macht.

 

Fazit: 

Alles in allem bietet der Roman in der Hörbuchfassung leichte Unterhaltung. Partiell werden sogar tiefgehende Gedanken aufgegriffen, die den Leser oder Hörer auch zum Nachdenken anregen könnten, aber im Mittelpunkt stehen dann doch eher Verstrickungen in der Liebe. Dabei erkennt man sehr schnell, wie alles ausgehen wird, nicht nur für Alice, sondern auch für all die anderen Damen. So ist es nicht allzu spannend, kann aber locker nebenbei gehört werden und wird auch nicht wirklich langweilig, da immer kleine unterhaltsame Stellen und Dialoge eingeflochten werden.

Was mich am Hörbuch selbst aber etwas störte, ist die stimmliche Charakterisierung einiger Figuren. Einerseits hat Alice nicht durchgängig die selbe Stimme. Mal wirkt sie kindlicher, mal erwachsener, was nicht mit den Zeitsprüngen in ihre Collegezeit einher geht, und so muss man geistig immer wach bleiben, um zu begreifen, dass es immer noch Alice ist, die erzählt.

Aber sehr viele Charaktere, die abseits der Stimme nicht so dargestellt werden, sprechen unglaublich affektiert, was mich beim Hören gestört hat. So wird man mit ihnen nicht warm und lehnt sie von vornherein ab. Daher muss ich das Hörbuch etwas schlechter werten, als das Buch an sich eigentlich gewesen wäre.

Lauren Graham – Talking as fast as I can

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 29. November 2016
  • Verlag: Random House Audio
  • ASIN: B01N8T8L0H
  • Hörbuch  4 Stunden 38 Minuten
  • Sprache: Englisch

Als ich hörte, dass dieses Buch rauskommen würde, wusste ich, dass ich es haben wollte. Ich bin kein großer Freund von Biografien, finde sie normalerweise langweilig, aber ich bin Gilmore Girls Fan der ersten Stunde – zumindest für deutsche Verhältnisse. Seit dem ersten Trailer damals auf Vox hat mich die Serie fasziniert. Einfach und doch tiefgründig. Spannend und doch gemütlich. Lustig und gleichzeitig dramatisch. Und obwohl ich gern eine Rory gewesen wäre, eine sympathische Streberin, die in ihrem jungen Alter sehr erwachsen wirkt, war es doch Lauren Grahams Lorelai, die mir deutlich näher kam.

Aber zurück zu dem Buch. Ich wusste, ich wollte es haben, konnte aber warten. Doch dann las ich eine Rezension und wurde unruhiger. Ich las eine zweite und nun konnte mich nur vom Kauf abhalten, dass ich gerade aufgrund eines zu großen SUBs Kaufverbot hatte.

Als sich das vor drei Tagen wieder in Lust auflöste, sah ich, dass die deutsche Übersetzung erst Ende August erscheinen würde. Doch Amazon sagte mir ‚Hey, du bist Prime-Mitglied. Wir haben das Hörbuch. Wie wäre es mit einem Audible-Probeabo?‘. Und obwohl ich das große A nicht sonderlich mag, wenn es um Bücher geht, bin ich doch sehr froh, dass ich so leicht zu beeinflussen bin. Ich glaube, das Hörbuch war in diesem Fall genau die richtige Wahl für mich.

 

Inhalt: 

Lauren Graham erzählt hier vor allem – wer hätte es geglaubt, bei einer Biografie? – von ihrem Leben. Von der frühen Trennung ihrer Eltern, ihrem Leben auf einem Hausboot und ihren Anfängen im Schauspielbusiness. Natürlich wird ein großer Teil davon von den Gilmore Girls bestimmt, sowohl von den ersten sieben Staffeln als auch von der aktuellen Reunion.

Dabei geht sie mit ihren Fehlern und Rückschlägen offen, aber auch humorvoll um. Sie schreibt und liest, wie man sich das auch von Lorelai vorstellen würde. Hinzu kommen Telefonate mit ihrem Vater und ihrer Literaturagentin, um andere Perspektiven, aber ebenso auch mehr Humor hineinzubringen, und eine Reihe von Fotos, um das Erzählte grafisch zu untermauern.

 

Fazit: 

Ich hatte selten ein Hörbuch – oder auch nur ein Buch -, das mich so begeistert hat, noch dazu als Nonfiction. Bei den Stellen über die neue Staffel und wie sehr Edward Herrmann als Richard Gilmore dabei fehlte, standen mir Tränen in den Augen. An anderen Stellen habe ich laut gelacht – sehr zum Leidwesen der Leute um mich herum, denn ich hab teilweise unterwegs gehört. Gleichzeitig finden sich gute Ratschläge darin, sowohl für angehende Schriftsteller als auch für die, die glauben, irgendeinem Ernährungstrend Hollywoods folgen zu wollen.

Und immer wieder gibt es diese kleinen Abschweifungen, diese kleinen Anmerkungen, die so nach Lorelai Gilmore klingen. Von Lauren selbst gelesen, fühlt es sich an, als hätte man hier 4 Stunden weitere Folgen der Lieblingsserie.

Es liegt mir fern, irgendwas als Muss für irgendwen zu bezeichnen. Dies ist klar kein Muss für jeden Gilmore Girls Fan, denn jeder Mensch ist anders. Aber ich persönlich habe nicht nur die Einblicke in die Serienproduktion genossen, die man sonst bisher nirgends erhalten konnte, sondern auch alles darum herum, was nicht mit der Serie zu tun hatte. Präsentiert auf ihre eigene, leicht schrullige, amüsante Art. Und ich bin sehr froh, es gehört zu haben.

 

[Kurzrezension]Cecelia Ahern – Vermiss mein nicht

1248940

 

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2007
  • Verlag: Argon Hörbuch
  • ISBN: 9783866102248
  • Hörbuch  7 Stunden
  • Sprache: Deutsch

 

Inhalt: 

Als sie zehn Jahre alt war, bekam Sandy Shortt mit, wie ihre Klassenkameradin verschwand. Seit dem widmet sie sich dem Wiederfinden verschwundener Dinge. Erst sucht sie obsessiv verlorene Socken, dann geht sie zur Polizei und schließlich eröffnet sie lieber eine Agentur für Personensuche.
Gerade als sie sich mit Jack treffen will, dessen Bruder sie suchen soll, verschwindet Sandy aber selbst. Und landet unter lauter verschwundenen Dingen und Personen.

 

Aufbau:

Als Hörbuch nicht so einfach zu verfolgen. Kapitel aus Sandys Perspektive in der Vergangenheit, wechseln sich mit denen aus der Gegenwart und denen aus Jacks Perspektive ab und während es für die beiden Protagonisten zwei Sprecher gibt, kriegt man die Zeitsprünge doch nicht immer sofort mit. Als Hörbuch damit nicht ganz optimal geeignet.

 

 

Fazit: 

Hier schreibt Ahern wieder, wie ich es bei ihr immer etwas störend finde. Die Idee ist nicht richtig gut ausgearbeitet und zum Schluss hat man mehr offene Fragen als vorher. Für sie mag das Buch abgeschlossen sein, aber das gilt nur für die Protagonisten, nicht für das Setting an sich. Das große Ganze verliert sie bei dem Versuch aus den Augen, die Lebensgeschichte ihrer Hauptfiguren zu einem akzeptablen Ende zu führen, aber bei mir hinterlässt das eher Unzufriedenheit und das Gefühl, dass das Buch noch nicht fertig ist.

 

[Hörbuch] Cecelia Ahern – Hundert Namen

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2012
  • Verlag: argon Hörbuch
  • Hörbuch  11 Stunden 49 Minuten
  • Sprache: Deutsch
  • Sprecherin: Luise Helm

Klappentext: 

Die junge Journalistin Kitty Logan ist am Tiefpunkt: Durch einen schweren Fehler hat sie fast das Leben eines Menschen zerstört – und damit auch ihren eigenen Ruf, ihre Karriere und den Glauben an sich selbst. Die Beziehung zu ihrem Lebensgefährten ist zerbrochen, und ihre Freundin und Mentorin Constance ist schwer krank. Da bittet Constance sie, einen Artikel für sie zu übernehmen. Und auf einmal steht Kitty da mit einem Abgabetermin und einer Liste mit hundert Namen. Hundert Menschen, über die niemand etwas weiß…

Inhalt: 

Als ihre Mentorin stirbt, sitzt Kitty Logan in der Patsche. Sie hat keine feste Anstellung mehr, die ganze Welt scheint sie zu hassen, und ihre einzige Aufgabe, die einzige Aussicht auf ein wenig Anerkennung und einen Weg zurück in ihren Beruf besteht darin, herauszufinden, was 100 Personen mit einander verbindet. Nur, dass es da keine sichtbare Verbindung gibt, egal, wie viel sie über die einzelnen Namen herausfinden kann. So macht sie sich auf, in einem Rennen gegen die Zeit, herauszufinden, welche Geschichte hinter diesen Namen auf sie wartet.

 

 

Charaktere: 

All die Charaktere einzeln aufzuzählen, würde wirklich zu weit gehen. Denn hier gibt es zwar Protagonistin Kitty Logan, die mit all ihren Stärken, aber auch nicht unerheblichen Schwächen dargelegt und gut ausgearbeitet ist, aber daneben so viele Leute, auf deren Charakter eingegangen wird. Dabei scheinen sich einige auf den ersten Blick sehr ähnlich zu sein, als hätte die Autorin hier Arbeit sparen wollen, doch gegen Ende hin entfalten sich für jeden einzelnen Charakter unterschiedliche Lebensgeschichten, die ihnen Tiefe geben und sehr liebevoll kreiert wurden.

 

Fazit: 

Obwohl ich das Buch sehr genossen habe und es wohl bisher mein Liebling von Cecelia Ahern ist, so fehlt mir auch hier irgendetwas, das mich das Buch lieben lässt. So gut die Charaktere auch ausgearbeitet sind, sie sind dennoch für mich nicht richtig greifbar, gerade Kitty nicht. Daher kann ich keine volle Sternzahl geben.