Die Autorin hat teils unrealistische, und sich manchmal widersprechende Anforderungen und es wäre schöner gewesen, ihr Experiment (12 völlig verschiedene Frauen bei Datingportalen anzumelden, teils so Furchtbare, dass keiner sie haben wollen sollte) wirklich wissenschaftlich durchzuführen, aber nachdem ich das Buch in den ersten 50 Seiten schon wegschmeißen wollte, wurde es doch noch ganz interessant, lustig und ein wenig anregend sogar. Ich würde längst nicht alles unterschreiben, was die Autorin fordert, aber letztlich ist ihr Buch ein guter Rat für die, die Datingseiten probieren wollen, eine kleine, sonst nicht mögliche Erfahrung für die, die es nicht wollen, und ein Schubs für die, die unentschlossen sind.
Taaya
James Patterson – Sonntags bei Tiffany
Jane hat einen unsichtbaren Freund, der ihr das Leben mit einer sehr auf sich fixierten Mutter und einem meist abwesenden Vater erleichtert, doch an ihrem neunten Geburtstag muss er sie verlassen. Und das, obwohl der Tag eh schon ein einziges Desaster ist. Trost spendet ihm nur, dass er weiß, dass sie ihn vergessen wird, und er sie mit der Zeit auch. So ist das immer, wenn er wieder ein Kind verlassen muss.
Nur diesmal nicht. Jane, mittlerweile über 30, kann ihren imaginären Freund einfach nicht vergessen, hat ihre Erlebnisse mit ihm in ein Musical einfließen lassen und nun soll auch ein Film daraus werden. Das alles aber immer noch unter dem strengen und auf Oberflächlichkeiten fixierten Blick ihrer Mutter. Sie lässt sich immer noch unterbuttern, wie ein kleines Kind, und das nicht nur von ihrer Mutter, sondern auch von ihrem Freund.
Als ein Mann auftaucht, der erstaunlich genau so aussieht, wie ihr imaginärer Freund aus Kindertagen, ändert sich für Jane aber alles. Kann er das sein? Und wenn ja, warum ist er da und wie lange?
James Patterson hat hier eine leicht magische Liebesgeschichte geschaffen, der aber ein wenig die Antworten fehlen und deren Ende übereilt kommt, was leider verhindert, dass man das Buch als perfekt bezeichnen könnte. Dennoch ein kurzweiliges Lesevergnügen, das einem nicht erlaubt, das Buch lange zur Seite zu legen.
Trudi Canavan – Die Begabte
Der Auftakt zur (dritten?) Trilogie von Trudi Canavan, die mit der Gilde der schwarzen Magier schon gut vorgelegt hatte – zur Sonea-Trilogie kann ich leider bisher noch nichts sagen.
Aufbau:
Nun also die ‚Magie der tausend Welten‘-Trilogie, von der Band 1 und 2 bereits ins Deutsche übersetzt sind.
Die Begabte – Band 1 – ist aufgeteilt in zwei Handlungsstränge, die erst auch im Buch recht weit von einander getrennt sind. Viele Seiten zum Einen, dann zum Anderen, jeweils in abgegrenzten ‚Teilen‘, doch die Abschnitte werden immer kürzer, bis sie zuletzt im gleichen Teil, aber dennoch in getrennten Kapiteln auftreten. Das hat mich beim Lesen etwas gestört, muss ich sagen. Weil die Trennung IN der Geschichte nicht aufgehoben ist, und ich daher nicht genau ausmachen konnte, was der sich verändernde Aufbau ausdrücken sollte.
Inhalt:
Aber ich greife vor. Im Buch treffen wir auf Tyen, Student der Archäologie und Magie, der ein Buch findet, das nicht so ganz normal ist. Pergama war früher eine Frau und wurde von einem mächtigen Magier in ein Buch verwandelt, um Wissen anzusammeln und weiter zu geben. Dass sie den Standpunkt von Radikalen untermauert, wirft Tyens Weltbild über den Haufen und dennoch nimmt er alles auf sich, das Buch vor der Vernichtung zu retten, auch wenn das heißt, seine Heimat nie wieder zu sehen.
Rielle hingegen ist die Tochter reicher Färber, aber immer die Außenseiterin. Nicht nur, weil ihre Familie durch ihren Beruf einen Makel hat, sondern auch, weil sie etwas sehen kann, was andere nicht können. Schwärze, das, was übrig bleibt, wenn Magie verwendet wurde. Das darf sie nie jemandem erzählen, denn auch wenn das nicht verboten ist, würde es sie doch nur noch mehr ins Abseits stellen. Doch gleich zu Beginn stolpert sie so in einen Schlamassel, wird von einem Befleckten, jemandem, der Magie verwendet, ohne ein Priester zu sein, entführt. Sie kann ihn austricksen, so dass er gefangen genommen wird, doch was er bei der Gefangennahme sagt, bringt sie dazu, neugierig zu werden, woher er das verbotene Wissen zur Magie hat.
Dass dann auch noch ein Mann in ihr Leben tritt, den ihre Eltern nie gut heißen würden, und für den sie womöglich alles aufgeben müsste, macht ihre Lage nicht einfacher.
Meinung:
Mit seinen über 670 Seiten ist das Buch ein wenig langatmig, an manchen Stellen könnte es etwas gekürzt werden, ohne dass die Geschichte darunter leiden würde, aber langWEILIG ist es zu keinem Zeitpunkt. Die Protagonisten sind beide recht naiv aufgebaut, was zu Beginn ein wenig nervt, weil man voraussehen kann, in was für Schwierigkeiten sie sich manövrieren werden, und dass dies zu verhindern gewesen wäre. Aber dann wäre die Geschichte ja nie in Gang gekommen, daher kann man darüber hinweg sehen.
Alles in allem ein solider Anfang, mit erstaunlich sanften Cliffhangern, so dass man zwar einerseits wissen möchte, wie es weiter geht, das Warten auf das nächste Buch aber auch nicht unerträglich ist.
Charlie Holmberg – The Paper Magician
Ceony hat die Magierschule in nur einem Jahr abgeschlossen und möchte jetzt bei einem Schmelzer in die Lehre gehen, doch sie wurde einem Falter, einem Papiermagier zugeteilt. Dabei kann man das doch nie mehr ändern, wenn man erst an ein Material gebunden ist. Zuerst wehrt sie sich dagegen, lässt ihren Meister, Emery Thane, spüren, dass sie hier nicht gern ist, doch mehr und mehr lernt sie den verschrobenen Mann zu schätzen und als ihm eine merkwürdige Frau wortwörtlich das Herz aus der Brust reißt und damit verschwindet, riskiert sie ihr Leben, ihn zu retten.
Eine Mischung aus Harry Potter und der Gilde der Schwarzen Magier, aber ein wenig sanfter, etwas weniger düster und actiongeladen. Manchmal etwas zu viele Details, so hätte ich auf einige Beschreibungen von gefaltetem Papier verzichten können, und auch der Mittelteil des Buches, ein Wandel durch das Herz ihres Ausbilders, hätte etwas kürzer gefasst werden können, ohne dass man ihn dadurch weniger gern haben würde, aber alles in allem ein sehr schönes Buch, das man fast schon in einem Zug wegatmen kann.
Und selbst das Englisch hat keinerlei Probleme gemacht, obwohl ich lange nichts mehr auf Englisch gelesen habe, was mehr als ein Fachartikel war.
Simon Rich – In Gottes Namen, Amen
Gott hat keine Lust mehr, auf der Erde interessieren ihn eh nur noch die Sportergebnisse und sie macht zu viel Arbeit. Also weg damit. In einem Monat ist Weltuntergang, ob Feuer oder Eis entscheidet er sich noch.
Zwei kleine Engel aber wollen ihn umstimmen. Der Deal: Sie müssen sich eines der Gebete, die es zu Gott geschafft haben, aussuchen und es in den 30 Tagen erfüllen. Zwei Menschen wünschen sich, mit dem jeweils anderen zusammen zu kommen, das klingt doch machbar.
Dumm nur, dass sich herausstellt, dass beide depressive Couchpotatos mit keinerlei Talent für soziale Kontakte sind.
Ich bin mit genau NULL Erwartungen an da heran gegangen, habe es nur gekauft, weil der Titel interessant klang, es reduziert war, und ich neben all meiner Nonfiction auch endlich mal wieder einen Roman kaufen wollte. Aber ich bin wirklich positiv überrascht. Eine sehr interessante Idee, die auch schön herausgearbeitet wurde. Sternchenabzug nur, weil die Charaktere etwas mehr Tiefe hätten haben können, und auch die Story selbst durchaus tiefgründigeren Humor zugelassen hätte. Nicht, dass sie schlecht wäre, ganz im Gegenteil. Aber ich glaube, da hätte man sogar noch einen Hauch mehr Witz reinbringen können. Daher ’nur‘ 4 Sterne.
Elisabeth Kabatek – Spätzleblues
Wie hält man die Beziehung am Leben, wenn der eigene Freund in China sitzt und man ihn nicht einmal zu Weihnachten sehen kann? Vor allem, wo schon wieder Versuchungen überall lauern? Und wie hält man es aus, wenn der Freund der Mitbewohnerin einen Hund anschleppt, der einen versucht, mit Fürzen dazu zu kriegen, ihn zu verwöhnen?
Mein Moralempfinden musste ich beim Lesen ausschalten, weil vieles im Buch mich sonst verärgert hätte. Dennoch ist Band 3 wieder besser und immer wieder herrlich lustig. Dennoch ein wenig einseitig, dass sich manches aus Band 2 quasi einfach wiederholt.
Elisabeth Kabatek – Brezeltango
Band 2: (Pipe-)Line und Leon sind frisch verliebt, doch immer wieder stört etwas das junge Glück. Nicht nur Tarik, der türkische Kunstprofessor, auch Yvette, Leons Ex, stellen die Beziehung auf eine harte Probe. Und dann noch die ständige Suche nach einem Job, mit der Arbeitsagentur im Nacken.
In dem Band war ich von der Protagonistin ziemlich genervt, weil manch ein Chaos schon 100 Seiten im Voraus zu erahnen war und sie nur durch eigene Dummheit und vor allem Faulheit hinein geriet. Während ihre Art, manchmal keine Lust zu haben, im ersten Band noch charmant war, möchte man sie in Band 2 doch einfach nur an die Wand klatschen. Dennoch auch hier leicht zu lesen, nur macht keine der Hauptfiguren im Band einen wirklich guten Eindruck.
Elisabeth Kabatek – Laugenweckle zum Frühstück
Pipeline Praetorius ist am Boden angekommen. Kein Job mehr, kein Freund, und dann noch das Katastrophen-Gen, wegen dem sie von einem Schlamassel in den nächsten rutscht. Und dann steht da noch der neue Nachbar vor ihr, den sie einfach nicht loswerden kann. Will der was von ihr? Und was führt der charmante Fotograf im Schilde?
Leicht und locker zu lesen, sehr lustig, man leidet mit der Protagonistin mit und obwohl es durch das Katastrophen-Gen etwas unrealistisch anmutet, fühlt es sich beim Lesen nicht so an.
Rebecca Hohlbein – Helga oder mit der al-Qaida nach Sibirien
Irgendwie schade, dass nur wenig davon wahr ist, auch wenn man bei vielem durchaus das Gefühl hat, dass es weniger gelogen ist, als die Autorin selbst behauptet. Helga jedenfalls ist ein amüsant zu lesendes, kleines Büchlein, dass in der Mitte kurz etwas schleift – daher ein Stern weniger als Maximum -, ansonsten aber mit abstrusen Situationen und liebenswert bekloppten Menschen bezaubert.
Elisabeth Kabatek – Zur Sache, Schätzle!
Da Leute sich bei anderen Blogs darüber aufregen, dass sie nicht kennzeichnen, dass sie das Buch vom Verlag direkt bekommen haben: Dies ist ein Buch, das ich in einer Testleseaktion gewonnen habe und entsprechend eine Rezension schreiben musste. Hätte ich aber auch so gemacht. Nur hätte ich die Autorin ohne die Aktion vielleicht nicht entdeckt.
Als ich bemerkte, dass dies der vierte Teil einer Reihe war, hatte ich schon Angst. Würde ich überhaupt begreifen, worum es geht? Hatte ich zu viel verpasst? Doch Elisabeth Kabatek nimmt auch den neuen Leser an die Hand und führt ihn sanft an das Leben der Pipeline Praetorius heran. Diese ist auf der Suche nach einer Wohnung, denn sie will mit ihrem Freund zusammen ziehen. Und das trotz Katastrophen-Gen? Wenn jemand in ihrer Firma bald ins neue Büro nach Leipzig übersiedeln muss, und unklar ist, wen das Los trifft? Ob das gut gehen kann?
Anfangs fiel es mir etwas schwer, mich einzufinden. Als Norddeutsche kommt einem das Schwäbische zuerst wie eine völlig andere Welt vor. Und auch in den hochdeutschen Teil von Protagonistin Line mischt sich manchmal ein Wort, das man hier oben nicht einmal kennt. Aber erstaunlich schnell versteht man alles, muss nicht einmal recherchieren, selbst völlig fremde Worte erschließen sich aus dem Kontext, und man kann völlig flüssig der Handlung folgen.
„Zur Sache, Schätzle!“ hat mich damit überrascht, dass es hier wirklich leicht war, sich auch in die Geschehnisse einzufühlen. Ich bin normalerweise ein distanzierter Leser, aber in Line erkannte ich mich wieder, konnte mir alles klar ausmalen, hätte einiges vermutlich anders gemacht, aber dann wäre es mit Sicherheit nicht so lustig, vollkommen verrückt, aber auch mal herzzerreißend traurig gewesen. Nicht nur die wirklich gut zu lesende Sprache, die, sobald man sich ans Schwäbische gewöhnt hat, zu keiner Zeit ermüdend ist, auch die abwechslungsreiche Handlung, und teils völlig absurde Kleinigkeiten, die einen zum Schmunzeln oder Staunen bringen, haben mich an dem Buch wirklich begeistert. Und auch, wenn die Autorin wohl schon einen Teil vorher die Reihe als abgeschlossen angesehen hat, hoffe ich doch, dass es noch weiter geht und ich mehr davon lesen darf.