[Kurzrezension] Tommy Krappweis – Ghostsitter Band 3: Hilfe, Zombie-Party!

Hier soll die Kürze der Rezension keine Rückschlüsse auf die Stern-Wertung zulassen. Auch wenn der Titel des dritten Bandes mir zu … einfach und etwas unkreativ erscheint, so habe ich den dritten Band sehr genossen.

Wombie, der Zombie hat bald den 100. Tag seiner Zombiefizierung und deshalb muss ein Ritual durchgeführt werden, damit er nicht einfach zu Staub zerfällt. Leider klingt das einfacher, als es wirklich ist, denn es werden dafür einige Gegenstände benötigt, die man nicht gerade im nächsten Supermarkt findet, darunter ein Ring, der einst einem der Beatles gehört hat.

Und leider ist ausgerechnet derjenige, der das ganze durchführen soll, bei der Beschaffung der Gegenstände verhindert, denn Vampir Vlarad hat etwas zu tief in die Venen eines Hamsters geschaut und ist nun erst einmal selbst dazu verdammt, in pelziger Form zuzuschauen.

So beginnt eine amüsante Jagd, rechtzeitig alles zu besorgen, gepaart mit einigen emotionalen Momenten und neben dem Hamstervampir auch noch seinem Opfer: Dem Vampirhamster.

Eine wunderbare Fortsetzung der Reihe, die jeden Cent und jede Sekunde Lesezeit wert ist.

Bastian Bielendorfer – Mutter ruft an

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum:  13. Oktober 2014
  • Verlag:  Piper Taschenbuch
  • ISBN:  978-3492300681
  • Taschenbuch  320 Seiten
  • Sprache: Deutsch

Klappentext: 

Lebenslänglich Standleitung

»Bastian, gehen E-Mails auch am Wochenende?«

»Wie bitte?«

»Geht das Internetz auch Samstag und Sonntag?«

»Klar, Mama, samstags bis 18 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist das Internet aber geschlossen …«

»Danke, Sohn!«

Jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, wird es für Bastian ernst, denn Mutter ruft an! Ob sie nun will, dass er im Fernsehen den Bauch einzieht, ihr dieses blöde »Wellness-LAN« installiert, oder ihm sagt, dass er endlich mal erwachsen werden soll, Opa sei in seinem Alter schon zweimal verwundet gewesen. »Mutter ruft an« erzählt davon, wie es ist, wenn die Nabelschnur eins zu eins durch das Telefonkabel ersetzt wird – und warum es auch Vorteile hat, wenn man wenigstens für einen Menschen immer Kind bleiben darf.

Inhalt: 

Bastian Bielendorfer erzählt in seinem dritten Buch erneut von seinem Leben und vor allem seinen Eltern, diesmal aber in etwas anderer Form: Vor allem in Form von Anrufprotokollen und SMS, die er mit seiner Mutter ausgetauscht hat. Dabei wird es häufig sehr absurd, aber nicht unbedingt realitätsfremd.

Aufbau:

Fast immer folgt hier auf ein Kapitel, das einen Anruf, oder eine Anrufreihe beschreibt, ein kurzes ‚Zwischenkapitel‘ in Form von einer SMS-Konversation.

Fazit: 

Deutlich seltener vulgär als in den ersten beiden Büchern erzählt Bielendorfer hier charmant von dem alltäglichen Wahnsinn seiner Familie, der zwar vermutlich in vielen deutschen Haushalten ähnlich vorkommt, aber nichtsdestotrotz sehr amüsant zu lesen ist.

[Kurzrezension] Nela Vogel – Wat se fack

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 9. März 2015
  • Verlag: Piper Taschenbuch
  • ISBN: 9783492306638
  • Hardcover 320 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Ein kleines, nettes Büchlein mit teils flachen, teils aber sehr lustigen Tweets zu allen Lebenslagen. Zuerst dachte ich, die Autoren wären, wie schon häufig bei solchen Werken, nur erfunden und die Texte von der Herausgeberin selbst verfasst, aber eine kleine Recherche bestätigte, dass es die Twitter-Accounts teils gibt, teils zumindest bis vor kurzem gab. Schade ist nur, dass es nur einige wenige sind, und offenbar nur sehr bekannte Accounts, die regelmäßig lustige Tweets posten, ins Buch aufgenommen wurden. Best Of hätte eigentlich jedem und vor allem nicht nur deutschsprachigen Accounts die Möglichkeit geben sollen, hier erwähnt zu werden. Dennoch alles in allem eine leichte, nette Lektüre.

 

Tommy Krappweis – Ghostsitter Band 2: Vorsicht! Poltergeist!

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 4. Mai 2016
  • Verlag: Egmont Schneiderbuch
  • ISBN: 9783505138515
  • Hardcover 256 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

 

Ahhhhhh!
Seit Tom eine Geisterbahn mit waschechten Geistern geerbt hat, ist er voll im Stress: Wenn Vampir Vlarad in Fledermausgestalt auf dem Kirchturm landet und sich plötzlich wieder zurückverwandelt, sollte man ihm besser was zum Anziehen raufbringen. Dann bebt auch noch die Erde und ein mysteriöser Schatten schmettert den untoten Pharao Hop-Tep durch die Wände! Gespenstermädchen Mimi ist noch blasser als sonst, denn auch Geister können Angst vor Geistern haben. Aber Tom würde niemals zulassen, dass seinen Freunden etwas passiert. Nun muss er seinen ganzen Mut zusammennehmen, um das fremde Wesen zu stellen …

Inhalt: 

Toms Geisterbahn ist endlich aufgebaut, doch irgendwas stimmt hier nicht. Seine untoten Freunde haben das Gefühl, sie sollten möglichst schnell weg. Doch der Veranstalter des Marktes hört nicht auf ihre Warnungen und so entscheiden sie sich widerwillig, zu bleiben, in der Hoffnung, so unschuldige Menschen zu beschützen. Keine schlechte Idee, denn bald schon bebt die Erde und schließlich zeigt ein Poltergeist sein zorniges Gesicht.

 

Aufbau: 

Das Buch ist in 30 eher kurze, leicht zu lesende Kapitel aufgeteilt und jedes davon mit einem Titelbild verziert, dass sich allerdings wiederholt. Dennoch sehr schöne Zeichnungen von Timo Grubing.

 

Charaktere: 

 

Neben Tom, dem 14-jährigen Computernerd (und offenbar Trekkie), der die Geisterbahn geerbt hat und führt, sind die Hauptfiguren Welf, der meist griesgrämige, aber gut herzige Werwolf, der aristokratische Vampir Vlarad mit seinem trockenen Humor und magischen Fähigkeiten, Geistermädchen Mimi, die mehr und mehr auch die Tragik ihrer Situation betont, Mumie Hop-Tep, der wenig spricht, aber immer da ist, wenn man ihn braucht und Zombie Wombie, der sich durch nichts aufhalten lässt, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Dazu noch Wombies stinkender Plüschhase Odor und schon ist die kleine ‚Familie perfekt‘. Jeder Charakter hat eigene Fähigkeiten und Stärken und jeder ist auf seine Weise definiert, und sie ergänzen sich perfekt zu einem Machwerk schrägen Humors, aber auch zu einem Team, dem man anmerkt, dass es zusammen gewachsen ist und das sich nicht so leicht wieder trennen lässt.

Auch Zoracz und seine Assistentin Dada spielen erneut eine Rolle. Noch immer erfährt man nicht viel über sie, aber sie bringen noch etwas zusätzliche Würze in die Geschichte und man will erfahren, was es mit ihnen auf sich hat.

 

Fazit: 

 

Eine gelungene Fortsetzung, die für Erwachsene zwar nicht wirklich gruslig, aber doch spannend und vor allem lustig ist. Ich habe jede Seite genossen und bin gespannt, wie es weiter geht und wie viel man wohl noch von den einzelnen ‚Familienmitgliedern‘, aber auch von Widersacher Zoracz erfahren wird. Definitiv ein Buch, das sich lohnt, zumal es mit 9,99€ für ein Hardcover wirklich günstig ist. Nun heißt es also warten auf Band 3, der wohl im Oktober erscheint.

Lena Greiner, Carola Padtberg-Kruse – Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer. Die witzigsten Schülerantworten

Eine Freundin hat mir das Buch empfohlen, da ich bisher zwar ein Interesse für alles humorvoll schulbezogene hatte, aber mit Prüfungsantworten immer auf die Nase gefallen bin. Die bisherigen Bücher dazu waren eher unterirdisch.

Nenne drei Nadelbäume hingegen ist nicht schlecht. Nicht alles ist wirklich witzig und es wird recht viel drumherum geschrieben, was jetzt nicht immer interessant zu lesen ist, dafür werden aber manche falschen Antworten erklärt, so dass der Leser ebenfalls etwas lernen kann. Trotzdem hätte ich mir mehr erwartet. Mehr Witz, mehr Inhalt, einfach mehr.

Dietrich Schwanitz – Der Campus

Professor Hackmann hat eine Affäre mit seiner Studentin. Als er versucht, diese zu beenden, kommt ein Stein ins Rollen, der nicht nur sein Leben beinahe zerstört.

 

Ein von Marcel Reich-Ranicki empfohlenes Buch, das ich aber sehr prätentiös und langweilig gefunden habe. Als Persiflage bezeichnet, hat es nur wenig wirklich amüsante Szenen und die sind dann viel zu kurz gehalten. Die eigentliche Handlung aber beginnt erst um Seite 200 herum zu tröpfeln und erst die letzten 10 Seiten überschlagen sich dann vor Ereignissen.

Schwanitz ist Akademiker, das merkt man. Er kann es auch im Roman nicht abschalten. Während es für den Protagonisten, Hackmann, noch zur Definierung des Charakters dient, dass er ständig wissenschaftliche Dinge sagt und denkt, die für die Handlung nicht im Geringsten interessant oder wichtig sind, kommt es bei allen anderen Charakteren daher, als würde der Autor nur mit seinem Wissen angeben wollen. Das tut dem Spannungsbogen alles andere als gut.

Tommy Krappweis – Ghostsitter Band 1: Geister geerbt

An einem Tag ein ganz normaler Junge, der Computerspiele zockt, am nächsten Besitzer einer Geisterbahn, doch für Tom bedeutet das noch mehr, denn er ist jetzt Beschützer einer kleinen Gruppe von Untoten. Zombie, Werwolf, Mumie, Geist und Vampir sind an ihn gebunden wie er an sie und gemeinsam müssen sie die Geisterbahn betreiben, obwohl man versucht, ihnen Steine in den Weg zu legen. Ob nun Gesandte eines Erzengels oder der finstere Widersacher Zoracz, Tom muss schnell lernen, mit seinem neuen Leben und seinen Fähigkeiten umzugehen, will er nicht sein Erbe und damit seine neuen Freunde verlieren.

Zunächst startet Band 1 etwas unrealistisch und skurril. Ein Anwalt, der besser Clown geworden wäre – aber sehr charmant und herzerwärmend ist -, und ein kleiner Junge, der plötzlich alleine ein ganzes Geschäft führen soll, obwohl er noch schulpflichtig ist. Und während des Lesens werden immer mehr Fragen vorgeworfen. Woher kommt Tom wirklich, denn was er Oma nennt, ist nur seine Ziehmutter und von seinen Eltern weiß er nichts. Und auch, warum ihm jemand die Geisterbahn stehlen will, kann man sich noch nicht erklären, doch nach und nach wird der Leser mit kleinen Brocken der Geschichte, kleinen Antworten angefüttert, so dass die großen, bohrenden Fragen plötzlich nicht mehr so weh tun, sondern vielmehr neugierig machen. Dazu ein Text, der für Kinder wie Erwachsene unterhaltsam ist und Letzteren auch noch hier und da eine kleine Anspielung auf andere Werke bietet.
Insgesamt also eine fesselnde, lustige, spannende und manchmal leicht absurde Lektüre und zurecht 5 Sterne.

Torsten Sträter – Als ich in meinem Alter war

Das dritte Buch von Torsten Sträter, der mittlerweile recht bekannt durch seine Auftritte bei Extra3 und Nuhr im Ersten ist.

Er schreibt selbst im Vorwort, dass jeder seine Texte im Internet ansehen könnte, in all den Sendungen, in denen er aufgetreten ist. Und im Gegensatz zu seinen vorigen beiden Werken stimmt das leider. Es war kaum ein Text darin, den ich nicht schon kannte. Das liegt unter anderem daran, dass eben die Beiträge für Extra 3 abgedruckt sind, aber auch, dass ich eben alle Satire- und Kabarettsendungen konsumiere, die ich finden kann. Für jemanden, der das nicht tut, mag das Buch wunderbar sein.

 

Für mich aber …
Ich war relativ schnell gelangweilt. Ich mag seine Art zu schreiben, natürlich. Ich lese ihn gern. Aber vieles davon hatte ich eben schon mehr als einmal gehört. Und die wenigen Dinge, die ich nicht kannte, Kolumnen für den Kicker und das, was er als abgelehntes und ‚völlig hirnverbranntes Zeug‘ angehängt hat, war … qualitativ unter dem, was er sonst schreibt. Der Anfang seiner Zombiegeschichte hatte was, die Detektivstory hat mich einfach so gar nicht interessiert. Im Gegensatz zu den vorigen Büchern ist also wenig Mehrwert geboten. Da das aber partiell an meinen besonderen Fernsehgewohnheiten liegt, lautet meine Sterne-Wertung aber noch 3 Sterne.

Sebastian Niedlich – Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Es begann als er 7 war. Seine Oma starb und Martin konnte sehen, wie ihre Seele vom Tod abgeholt wurde. Dieser wird dann über Jahre hinweg zum einzigen Freund des Jungen, doch mehr und mehr merkt Martin wie Tod sein Leben beeinflusst. Immerhin findet er, Martin müsse sein Nachfolger werden.

 

Über weite Strecken ist Martin ein wenig nervig. Er möchte nicht verstehen, was Tod ihm zu sagen versucht, aber dennoch ist die Geschichte spannend und anschaulich geschrieben, mit einigem Humor und vor allem einem Ende, das so überraschend und toll ist, dass es die Wertung trotz kleiner Schwächen rechtfertigt.

Tommy & Werner Krappweis – Sportlerkind

Ein weiteres Werk über Tommy und seinen Vater, teils in gemeinsamen Erlebnissen, teils mit Geschichten, warum Tommy fast nicht hätte existieren können. Werner Krappweis, der begeisterte Leistungssportler und (fast) angstfreie Abenteurer, der in einer Art über seine Lieblingshobbies – Radeln und Skifahren – schreibt, in der man fast Lust bekommen würde, es nachzumachen, wenn man nicht gleichzeitig Angst hätte, es keine zehn Meter weit zu überleben, wird dabei komplettiert von den Erzählungen seines Sohnes, wie er versuchte, möglichst niemals nie nicht irgendetwas zu machen, was auch nur ansatzweise nach Leistungssport aussehen könnte. Das hat ihn nicht daran gehindert, in ähnlich amüsant lesbare Situationen zu geraten. Nur, dass man bei ihm fast nie vor Ignoranz der Todesgefahr gegenüber den Kopf schütteln muss, und noch fast nie-er ist er selbst dran schuld. Fast.

 

Amüsante Fortsetzung des Vorzelts zur Hölle, das auch trotz teils schon bekannter Geschichten (sofern man denn ein aufmerksamer Verfolger früherer Veröffentlichungen und Lesereisen ist) an keiner Stelle langweilt oder auch nur ansatzweise nachlässt.

 

Und notfalls kann man es sogar noch nutzen. Man setzte jemanden mit dem Buch aufs Feld. Das laute Lachen wirkt besser als jede Vogelscheuche. Hilft auch bei Nachbarn.