Was für eine Woche #22
Challenges
- Goodreads-Challenge: 87 von 100 gelesenen Büchern
- Eigene Challenge: SUB von 246 bei 4 gerade gelesenen Büchern
Aleshanee von Weltenwanderer hat dazu aufgerufen, unsere Buchgeheimtipps zu präsentieren und da mache ich doch sehr gerne mit.
Es geht um bis zu fünf Bücher, die nicht Mainstream sind, oder aber in der Masse der jährlichen Neuerscheinungen so untergegangen sind, dass man sie nicht wirklich mitbekam. Und für mich kommt noch hinzu, dass ich das Buch nicht schon in jedem dritten Blogpost erwähnt habe, denn ein paar meiner Lieblinge gehören auch noch in die Kategorie, aber von ihnen zu lesen, hängt meinen Wiederholungslesern sicher schon zum Hals heraus.
Natürlich ist die Auswahl sehr subjektiv. Ich habe keine Übersicht über Verkaufszahlen und kenne sicher längst nicht alle Blogs, zumal ich auch nicht alle, die ich kenne, aufmerksam verfolge. Hier sind aber die Bücher, die mir – gemessen an ihrer Qualität – dadurch auffielen, dass sie eben merkwürdig selten rezensiert und in Tipps vorgestellt wurden.
Laurie Frankel – Der Algorithmus der Liebe | Genre: Romanze, Drama
Sam arbeitet in einer Online-Datingfirma und konzipiert einen Algorithmus, mit dem jeder mit Sicherheit seinen Traumpartner finden kann, weil der Algorithmus nicht nur das durchsucht, was man selbst über sich angibt, sondern auch das, was man auf solchen Seiten verschweigt. Er findet mit Meredith zwar selbst seine Traumfrau, doch wird gefeuert. Wenn jeder gleich beim ersten Versuch den richtigen Partner findet, brechen die Gewinne von Datingseiten nun einmal ein.
Als Merediths Oma stirbt, schreibt Sam den Algorithmus um. Nun erkennt er nicht mehr nur, was die Menschen suchen und brauchen, sondern kann Persönlichkeiten auch imitieren. So soll Meredith weiter mit ihrer toten Oma Kontakt halten können, bis der Schmerz nachlässt. Schnell entsteht daraus eine Geschäftsidee, doch auch Kritik bleibt nicht aus.
Ein berührender Roman, der aber auch zum Nachdenken einlädt und gleichzeitig Hoffnung, aber auch etwas Sorgen aufgrund unseres technischen Fortschritts macht.
Patrick Hertweck – Maggie und die Stadt der Diebe | Genre: Kinderbuch, Abenteuer
New York im ausgehenden 19. Jahrhundert. Maggie wurde entführt, konnte aber fliehen. Sie findet Unterschlupf bei einer Bande jugendlicher Diebe, doch bald holt ihre Vergangenheit sie ein und sie muss sich fragen, warum ausgerechnet sie Entführungsopfer wurde, hat sie doch weder Eltern noch Geld. Auf ihrer Suche nach ihrer Vergangenheit, gerät aber nicht nur sie in Gefahr, auch ihre neuen Freunde werden hineingezogen.
Hier weiß ich gar nicht, ob das wirklich ein Geheimtipp ist. Da ich dem Autor auf Facebook folge, sehe ich quasi jeden Zeitungsartikel darüber. Und doch ist der Roman weder auf Bestsellerlisten, noch in Blogs groß präsent gewesen, dabei ist dies ein bis zur letzten Seite spannender Abenteuerroman.
Paola Mastrocola – Ich dachte, ich wär ein Panther | Genre: Roman, Erwachsenenmärchen, Philosophie
Wenn man in einem Pantoffel geboren wird und lange Zeit nichts anderes kennen lernt, denkt man zwangsläufig, man wäre ein Pantoffel, oder? Zumindest, wenn einem jemand sagt, was das Ding ist, was man für seine Mutter hält. So geht es dem Entchen in der Geschichte, doch bald zieht es in die Welt hinaus und lernt immer neue Wesen kennen, auf der Suche nach dem Platz, an den es gehört und der Antwort auf die Frage, wer oder was es denn ist.
Gleichzeitig locker leicht und dennoch tiefphilosophisch wird man auf eine Reise mitgenommen, bei der man selbst auch etwas ins Grübeln gerät.
F. E. Higgins – Das Schwarze Buch der Geheimnisse | Genre: Jugendbuch, Abenteuer, Fantasy(?)
Ludlows Eltern denken nur an Geld und so findet er sich plötzlich bei jemandem wieder, der für gezogene Zähne, die er weiterverkaufen kann, gut zahlt. Im letzten Moment kann der Junge fliehen und verlässt die Stadt. In einem Dorf in der Nähe angekommen, nimmt er eine Stellung bei einem mysteriösen Pfandleiher an. Womit dieser sein Geld macht, scheint nicht klar, denn er kauft vor allem Geheimnisse an, die er in einem schwarzen Buch bewahrt und nie zu erzählen verspricht. Sieht die arme Dorfbevölkerung zunächst noch ihren Retter in dem gut zahlenden Pfandleiher, fürchten sie ihn bald, weil sie glauben, er hätte sie in der Hand, und so wird die Lage für ihn und Ludlow immer gefährlicher.
F. E. Higgins erste drei Bücher mit Geschichten aus der Finsteren Stadt sind alle drei spannend und gleichzeitig leicht geschrieben. Nur leicht mit einander verbunden, und dennoch in sich geschlossen, muss man aber nicht die ganze Reihe lesen – zumal es nicht so aussieht, dass die letzten beiden Bände noch ins Deutsche übersetzt werden, was angesichts der wirklich guten Geschichten schade ist.
Charlie Holmberg – The Paper Magician (Der Papiermagier) | Genre: Fantasy, (Romanze), (Jugendbuch)
Ceony hat gerade die Magierschule hinter sich gebracht, nun werden andere darüber entscheiden, was in Zukunft ihr Element sein wird. Denn ist man erst an ein Element gebunden, kann man nur noch mit diesem zaubern. Sie ist bitter enttäuscht, als sie Papiermagierin werden soll und dann ist auch noch ihr Meister, Emery, bei dem sie die nächsten Jahre in die Lehre gehen muss, ein verschrobener Kauz.
Doch als dessen Ex-Freundin zu Besuch kommt und ihrem Meister mal eben, im wahrsten Sinne, das Herz rausreißt, merkt Ceony nicht nur, wie viel sie mit ihrem Element schaffen kann, sondern auch, dass ihr Emery ans Herz gewachsen ist. Und, dass nicht nur sie beide, sondern die ganze Welt in großer Gefahr ist.
Diese Trilogie ist mein absoluter Favorit. Zwar hat sich Disney schon die Filmrechte gesichert, doch in Deutschland scheint die Reihe gar nicht bekannt zu sein, dabei ist sie unglaublich gut geschrieben, spannend, und ja, auch ein wenig romantisch. Es könnte aber auch daran liegen, dass die Bücher – obwohl auf Englisch schon mehrere Jahre alt – erst jetzt auf Deutsch erschienen sind und im normalen Buchhandel nicht bestellt werden können, weil sie leider von Amazon verlegt werden. Dennoch sind sie einfach nur klasse.
Anlässlich des Finales von Germany’s Next Topmodel gestern startete offenbar dieser kleine Tag hier, den ich bei Zeilenzauber entdeckte. Zwar habe ich GNTM für dieses Jahr schon vor Wochen aufgegeben, als die letzte interessante und sympathische Kandidatin flog, aber bei Topbüchern bin ich doch immer dabei. Wie gut, dass hier auch jeder getaggt wurde, der mitmachen möchte.
1. GoSee: Gesehen und ohne große Gedanken in den Warenkorb gepackt
Dieses kleine Büchlein hier habe ich bei den Mängelexemplaren bei einer unserer unabhängigen Buchhandlungen in der Stadt gesehen. Zwar bin ich normalerweise kein Freund von Parodien und Verspottungen – sowohl Barry Trotter als auch Blarnia fand ich furchtbar und vulgär -, aber ich bin ein Trekkie. Das ist eigentlich meine einzige Ausrede. Hier wird Star Trek Fankultur zum Mittelpunkt des Settings gemacht und daher musste ich es haben.
2. Black & White: Die zwei Teams der neuen Staffel
Weiße Bücher zu finden, ist bei mir schwer. Fast jedes Fantasybuch ist schwarz – und hier freu ich mich schon sehr auf den zweiten Teil von Trudi Canavans neuer Trilogie – aber weiß findet man fast ausschließlich bei Nonfiction. Damit hat Team Schwarz bei mir im Bücherregal eigentlich schon gewonnen. Dennoch hoffe ich, dass auch die skurrilen Gerichtsfälle von Team Weiß mir ein paar schöne Lesestunden kreieren werden.
3. Heidi: Old but Gold – ein Absolutes Highlight von vor einiger Zeit
Das muss die Brautprinzessin sein. Dieses Buch ist, glaube ich, älter als ich. Und dennoch kann es mit seinem Witz, seinen epischen Schlachten, seinen politischen Intrigen, Monstern, Rache und Liebe mit den meisten Bestsellern heutiger Zeit mithalten. Eigentlich ist es, in meinen Augen, sogar um Längen besser als fast alles der heutigen Zeit. Und auch das Hörbuch ist empfehlenswert. Bela B. und dazu Jochen Malmsheimer, es gibt kaum schönere Stimmen als die der beiden Herren.
4. Die Kandidatinnen – Ein vielversprechendes Buch von deinem SuB
Hier kann ich mir sicher sein, dass der Roman mir gefallen wird, war doch schon der Film so episch, dass er vermutlich – hoffentlich – uns alle überleben wird. Ein Manifest dafür, frei zu leben, sich nicht in Konformität pressen zu lassen, und seine Träume nicht aufzugeben. Aber gleichzeitig auch ein Mahnmal, dass das ab und an einen hohen Preis kostet. Ich freue mich schon sehr auf das Buch und bin mir ziemlich sicher, dass es dieses Jahr noch gelesen wird, egal, wie weit mein SUB noch in die Höhe wachsen mag.
5. Innere Schönheit: Tolles Äußeres – noch tolleres Inneres
Das ist eines der besten Cover, das ich je gesehen habe. Diese Mühe, die dahinter steckt, aber auch, dass es auch zu ertasten ist. Das ist es, was ich an Covern liebe. Aber auch der Inhalt kann begeistern. Ich war anfangs dem Film gegenüber skeptisch, aber das Screenplay hat mich davon überzeugt. Man kann beim Lesen den Film schon im Kopf sehen, ohne je mehr als den Trailer betrachtet zu haben. Sehr gut geschrieben, aber auch innen drin liebevoll verziert.
6. Natürliche Schönheit: Auch ohne Schutzumschlag ein Traum
Dieses Büchlein hier hat gar keinen Schutzumschlag. Das Cover aber ist einfach wunderschön. Ich mag es nicht wirklich, wenn Menschen auf Covern zu sehen sind. Das hier ist eher meine Welt. Wenn schon keine Verschnörkelungen, dann der Blick auf das Weltall in seiner Größe und Schönheit.
Wobei ich zugeben muss, dass dieser Punkt mir sehr schwer fiel. Wie bemisst man Schönheit und was heißt ‚ohne Schutzumschlag‘? Soll das den Text meinen, oder doch das Oberflächliche, das Äußere? Bei letzterem ist dieses Buch hier unter meinen Lieblingen, gelesen habe ich es aber leider noch nicht.
7. Casting: Ein Buch, das ihr gerne casten wollt
Dieses Buch hier würde ich gern casten. Ich liebe ja die Ghostsitter-Reihe, wie meine Leser wohl wissen. Aber ein Grund mehr ist, dass ich den Vampir in einem Foren-Rollenspiel verkörpere und es gar nicht so leicht war, eine passende Avatar-Figur dafür zu finden. Er musste ja nicht nur vom Gesicht her passen, sondern auch die Kleidung musste antik wirken.
Alleine schon, weil ich hier einen nicht ganz befriedigenden Kompromiss schließen musste, würde ich so gerne das Buch casten. Damit ich den perfekten Vlarad finden kann. Aber auch die anderen Charaktere wären eine Herausforderung, von der ich glaube, dass sie Spaß machen würde. Für Zombie Wombie hätte ich dabei gern eine Zeitmaschine, um Robert De Niro aus der Zeit zu holen, wo er für Kenneth Branagh das Monster in Frankenstein spielte.
8. Fotoshoot: eine Geschichte, die ihr ablichten wollt
Noch ein Tommy Krappweis-Roman. Hier aber aus etwas pragmatischeren Gründen. Ich bin Mara-Fan der … vielleicht nicht ersten, aber anderthalben Stunde und fand auch die Verfilmung des ersten Bandes wunderbar. Damals durfte ich auch einen Tag am Set verbringen und schaue mit Freuden auf den Ausflug zurück. Und das, obwohl ich nicht zu den Leuten gehöre, die gern aus dem Haus gehen und unter vielen Menschen sind.
Entsprechend war es eine Enttäuschung für mich, dass der Film trotz guter Kritiken und, wenn ich mich recht erinnere, sogar Preisnominierungen floppte, wurde er doch als Kinderfilm ins Programm gesetzt und fand so nicht sein Publikum (zwar auch Kinder, aber vor allem wir Fantasy-Nerds). So kam leider bisher die Fortsetzung nicht zustande. Und da Mara nun einmal im Buch 14 und im Film 15 ist, sollte sie auch jung aussehen. Da ich Umbesetzungen nicht allzu sehr leiden kann, müsste also für mich Film 2 gedreht werden, solange Hauptdarstellerin Lilian Prent noch jung aussieht. Also würde ich das gerne ablichten wollen. Schnell. Am besten gestern.
9. Catwalk: Ein Buch, das auf dem SuB an allen anderen vorbeiläuft.
Obwohl ich dieses Buch erst letzte Woche bekommen habe, zieht es an den anderen etwa 250 Büchern vorbei und liegt jetzt ganz oben auf meinem SUB. Wie gesagt, ich bin Trekkie. Und ich hoffe, so die Geschichte zu lesen, wie Spock und Kirk sich das erste Mal trafen, sich möglicherweise anfangs nicht ausstehen konnten, und letztlich doch Freunde wurden. Als Fanfiction habe ich das in unzähligen Varianten lesen können, aber die offizielle Version interessiert mich dann doch ein bisschen mehr als alles, was wir Fans uns ausmalen können.
Und nun seid ihr dran. Wenn ihr mögt, fühlt euch getaggt und macht mit.
Heute erneut eine Studie, gefunden bei Bento. Demnach hat eine britische Wissenschaftlerin einen möglichen Zusammenhang zwischen dem bevorzugten Medienkonsum und dem Charakter festgestellt.
Dabei wurden 123 Probanden online über ihre Medien- und Genrevorlieben befragt, und sollten darüber hinaus Fragen darüber beantworten, wie empathisch sie sind. Dabei ergab sich für die Stichprobe, dass diejenigen, die Romane und Theaterstücke bevorzugten, sich besonders prosozial verhalten, während Fernsehliebhaber dabei die niedrigsten Werte aufwiesen. Auch Genres selbst wiesen dabei Unterschiede auf.
Die Studie hat allerdings eine noch geringere Anzahl als die, die Fantasyleser als moralisch ‚flexibel‘ bezeichnet hatte. Darüber hinaus wurde nicht untersucht, welche Wirkrichtung vorliegt, also ob Leser von Natur aus ein höheres Einfühlungsvermögen haben, oder aber, ob die Menschen, die das haben, von Natur aus eher zu Büchern greifen.
Neben der Studie, die wiederum eher als hypothesenbildend und nicht als repräsentativ angesehen werden kann, sticht hier aber der gut formulierte Artikel heraus, der eben genau darauf hinweist und immer wieder deutlich macht, dass man die Ergebnisse nicht ohne Weiteres als gegebene Fakten hinnehmen sollte.
Am letzten Samstag war Gratis Comic Tag und das hat mich dazu veranlasst, in die Stadt zu fahren und ein paar Comics einzusammeln. Dafür war ich zuerst bei einer großen, unabhängigen Buchhandlung in meiner Stadt, doch dort gab es die meisten Comics, die ich haben wollte, schon seit Stunden wohl nicht mehr. Das Schicksal, wenn man nicht in der Stadt wohnt.
Also ging es weiter zu einer kleinen Comicbuchhandlung, die auch an der Aktion teilnahm, und von der ich dachte, ich wäre noch nie in meinem Leben da gewesen, und das, obwohl sie innenstadtnah lag. Dort angekommen biss ich mir in den Hintern. Dieser kleine Laden war nicht nur fantastisch, ich muss ihn auch schon eigentlich seit mindestens neun Jahren kennen. Er lag genau in der Passage, die ich zwei Jahre lang viermal in der Woche passiert habe, um zu meinem Erdkunde-LK an unserer Partnerschule zu kommen, als ich in der Oberstufe war. Und ich wusste hinterher sogar, dass ich mir jedesmal, als ich damals an dem Laden vorbei kam, dachte, dass ich da eines Tages mal rein muss. Peinlich. Jetzt endlich habe ich aber dieses Versprechen mir gegenüber eingelöst und war dort drin. Wie gesagt, er ist fantastisch. Eng, vollgeräumt mit Romanen, Comics, Spielen, Sammelfiguren und allem anderen, was thematisch ansatzweise passt, total unsortiert, und einfach nur charmant chaotisch. Mein Traumzuhause.
Hier habe ich dann die mir fehlenden anderen drei Comics, die ich mir ausgesucht hatte, erhalten. Und meine Mutter, die mich begleitet hat, gleich noch einige mehr. Aber wie das Leben eines Buchfreundes so spielt, konnte ich natürlich nicht anders, als noch ein wenig zu schmökern und so fielen auch noch andere Bücherlein in meine Hände und Geld aus meinem Portemonnaie zum Ladenbesitzer hin.
Aber das war noch längst nicht alles an Neuzugängen. Bereits einen Tag zuvor hatte ich auf Anraten einer anderen Bloggerin nach einem bestimmten Star Trek-Roman im Internet geschaut. Natürlich landete ich bei Kleinanzeigen und natürlich löste dort jemand seine Sammlung auf. Und ehe ich mich versah, hatte ich 15 Romane bestellt, die diese Woche dann ankamen.
Darüber hinaus habe ich dann auch noch zwei Romane bei mir selbst wiedergefunden, die ich noch nicht bei Goodreads eingetragen hatte, darunter eine Leihgabe meines Vaters, die auch schon wieder bestimmt zwei Jahre darauf wartete gelesen zu werden. Und dies, meine Lieben, ist die Geschichte davon, wie mein SUB wieder über die selbstgesetzte Grenze von 250 wuchs und wie ich dennoch sehr glücklich wurde, weil … Naja, Star Trek!
Demnächst folgt ein kleiner Rezensionspost zu den Gratis Comics. Aber verratet mir doch derweil mal, ob ihr auch welche abgestaubt habt und wie sie euch bisher so gefallen haben.
Vor etwas mehr als einer Woche habe ich im Wochenrückblick den Beitrag von Little Words verlinkt, in dem Bloggerin Karin von ihrer Liebe zu literarischem Zubehör erzählt. Sie schreibt:
Ich gehöre eindeutig zu den Lesern, die sich von buchbezogenen Gegenständen magisch angezogen fühlen.
Nun, zu diesen Leuten gehöre ich auch, auch wenn es sich bei mir nicht in Tassen ausdrückt. Oh, ich habe eine kleine Tassensammlung, so ist es nicht. Aber einerseits darf die aus Platzmangel leider nicht weiter wachsen, andererseits sind buch-bezogene Tassen oft unglaublich teuer, oder aber nur über das Internet zu erstehen. Während ich nichts gegen Internethandel im Allgemeinen habe, habe ich doch Angst, Zerbrechliches mit der Post kommen zu lassen. Wenn ich etwas kaputt mache, wenn ich es aus der Stadt nach hause transportiere, ist das eine Sache. Aber ein Paket voll Vorfreude zu öffnen und nur Scherben zu sehen? Auch, wenn man vermutlich reklamieren kann, würde mich das für eine Weile ziemlich runterziehen. Daher lasse ich das lieber.
Nein, meine große Leidenschaft sind die T-Shirts. Kleidung braucht man sowieso, da hat man kein ganz so schlechtes Gewissen, wenn man mal 5 Euro mehr ausgibt und dafür Merchandise hat. Außerdem finde ich so nichtssagende ‚Surf School of 1983‘-Shirts, wie man sie oft in den großen Bekleidungsläden findet, furchtbar. Ich surfe nicht und war 1983 noch nicht einmal geboren. Warum hängen solche Shirts vor allem in den Abteilungen für jüngere Käufer, die vermutlich auch nicht älter sind, als ich? Nein, ich mag es, wenn meine Shirts dem Betrachter gleich sagen, wer ich bin. Dann muss mich jemand gar nicht erst ansprechen, um zu wissen, ob er mich kennen lernen möchte, oder nicht. Oder aber gezielt ansprechen, weil er meinen Geschmack teilt.
Und so habe ich neben Band-Shirts (Duivelspack, Wise Guys, Schandmaul) und TV-Shirts (Torchwood, Doctor Who, Sherlock) auch Buchshirts. Wobei die Grenzen hier fließend sind, denn zu Torchwood und Doctor Who habe ich auch Romane.
Dennoch habe ich für diesen kleinen Artikel nur die Trek-Shirts übernommen, denn ich würde behaupten, dass ich mehr Star Trek-Romane als DVDs habe, wie ich schon einmal mit diesen Bildern hier belegt hatte – und seit dem sind noch Romane dazu gekommen und weitere kommen im Laufe der Woche.
Entsprechend würde ich denken, dass Star Trek bei mir durchaus zu den Buch-Fandoms zählen kann. Aber genug jetzt von meinen Rechtfertigungen und endlich los zu den Shirts kleinen anderen Schätzen. Wobei fast alles, was ich abseits von Shirts besitze, Geschenke waren.
Dabei würde ich so gern all die anderen Dinge kaufen. Lesezeichen, Tassen, Figuren, Kissen, Plüschtiere, Seifen, Duftkerzen, Badebomben, aber nicht nur, dass ich mein weniges Geld eigentlich lieber für notwendige Dinge und Bücher – eigentlich auch notwendig, oder? – ausgebe, ich habe auch ein unglaublich schlechtes Gewissen, wenn ich mir anderen Merch kaufe. Ich weiß nicht genau, warum. Vermutlich deine ich dabei immer, ich würde meine Zukunft riskieren, greife ich damit doch meinen Notgroschen an. Aber eines Tages habe ich einen gut bezahlten Job und dann wird mein Zuhause so voll mit Merch sein, dass ich selbst da keinen Platz mehr drin hab. Zumindest ist das mein Traum. Bis dahin müssen aber wohl meine bisherigen Schätze reichen.
Star Trek, mit Kissen und Spock von meiner besten Freundin und Mini-Spock von meiner Schwester.
Terry Pratchetts Scheibenwelt. Shirt von meiner Schwester. Das habe ich vorher nämlich nirgends gesehen. Ich hätte es mir sonst aber auch selbst gekauft.
Mara und der Feuerbringer von Tommy Krappweis samt einem Buchzitat-Shirt. Hier hab ich irgendwo noch einen Magneten. Eigentlich wollte ich mir auch den Trinkbecher dazu auf der RingCon holen, hatte aber zu sehr Angst, dass er kaputt geht.
Und natürlich darf auch Harry Potter nicht fehlen. Der Snape-Funko ist selbstgekauft. Hier hatte ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen hinterher. Irgendwer muss doch dem kleinen Snape mal ein schönes Zuhause bieten, oder?
Seinen Zauberstab habe ich wiederum von einer Freundin zur Masterarbeits-Weihnachts-Geburtstagskombi bekommen.
Einer meiner Träume ist es, eines Tages auch diese extrem teuren Actionfiguren von Spock und Snape zu besitzen, die mit viel Zubehör kommen. Wo Spock zum Beispiel Tricorder und Phaser in der Hand halten kann, und überall beweglich ist. Aber die kosten halt doch 150-200 Euro und der Lottogewinn hat leider noch nicht angeklopft.
Seid ihr auch dem Merch verfallen? Was habt ihr so in eurer Sammlung?
Heute startet die Read it like Watson-Challenge von Miss Watson, bei der es das Ziel ist, englische Bücher zu lesen. Zwar ist mein SUB vor allem deutschsprachig, aber gerade im Bereich der Klassiker (A tale of two cities) und Star Trek tummeln sich doch ein paar englische Bücher bei mir, so dass ich mir denke, dass das ja meinem Hauptziel, dem SUB-Abbau, nur gut tun kann. Eine weitere Motivation.
Entsprechend gibt es hier vielleicht für den Rest des Jahres ein paar mehr Rezensionen zu englischsprachigen Büchern, auch wenn Rezensionen nicht Pflicht sind. Die Challengeseite mit meiner Übersicht gelesener Bücher findet ihr hier.
… dass Fantasy- und Science Fiction-Leser eine lockere Moral haben.
Das sagt zumindest eine neue Studie in ‚Psychology of Aesthetics, Creativity and the Arts‘, sofern man der Zusammenfassung glauben kann. Leider ist der Artikel nicht kostenlos online verfügbar und die Zeitschrift zumindest an meiner Uni nicht im Abonnement. Ich werde dennoch versuchen, daran zu kommen und zu schauen, ob der verlinkte Artikel die Studie korrekt wiedergibt.
Aber zunächst einmal: Wie kommen sie drauf?
The study featured 253 adults recruited online through a variety of sources, including Facebook, Twitter, and „reader-focused sites such as Goodreads and Book Balloon.“ A majority reported reading one to four books per month for pleasure.
Participants were instructed to evaluate a series of ethical scenarios. They were asked whether it is „ever morally permissible“ to perform a wide range of actions, including cheat on an exam; use illegal means to avoid paying taxes; sacrifice one innocent person to save five others; and use an American flag as a cleaning rag.
They were then given a long list of authors who write in specific genres, and asked to note how many of the names they recognized. Those who knew many authors in a specific category (such as horror, mystery/thriller, and romance) were assumed to be regular readers of that genre.
253 Leser sollen eine repräsentative Studie begründen? Spätestens hier würde ich mir wünschen, die Zahlen vorliegen zu haben, um die Irrtumswahrscheinlichkeiten sehen zu können. Aber das finde ich noch nicht einmal so kritikwürdig. Notfalls würden sie damit eben hypothesenbildend arbeiten.
Auch, dass das Nutzen einer Flagge als Putzlappen hier möglicherweise gleichgestellt wird mit der Tötung einer Person um andere zu retten, finde ich zwar ein wenig merkwürdig und würde mir wünschen, zu wissen, ob es unterschiedliche Gewichtungen der ‚Unmoralität‘ einer Handlung gegeben hat. Aber was ich wirklich merkwürdig finde, ist die Einteilung der Leser danach, welchen Autor sie kennen. Das finde ich wissenschaftlich zur Zeit des Internets und eines so möglicherweise größeren Kreises an Quellen, die man konsumiert, bedenklich. Ich kenne nicht ‚den normalen Leser‘, aber gerade wenn sie Probanden über Goodreads rekrutieren, muss ihnen doch klar sein, dass man einige Namen von Autoren auch aus Genres kennt, die man mit der Kneifzange nicht anfasst. Einerseits, weil Freunde und Familie sie lesen (und möglicherweise bei Goodreads eintragen), andererseits durch die jährliche Abstimmung des Goodreads Leserpreises.
The researchers report those who read literary fiction, science fiction, and fantasy were more likely to consider „morally dubious scenarios“ permissible. The opposite was true of regular readers of romance, as well as those who prefer mysteries and thrillers.
Das steht, zumindest bei Mystery (die englische Bezeichnung für Krimi) und Thrillern im Gegensatz zu bisherigen Studien, die andeuteten, dass Gewalt in Medien, auch in Büchern, die Wahrscheinlichkeit erhöht, selbst gewalttätig zu werden.
Aber schauen wir uns an, wie die Forscher ihre Funde erklären wollen:
Perhaps, the researchers write, reading stories „that take place in worlds distantly removed from our own may be associated with a greater willingness or ability to imagine extraordinary circumstances in which the normal rules of morality may not apply.“
In other words, if your mind can stretch far enough to envision alien worlds, there’s a good chance you can also imagine alternate ethical universes.
Das klingt sogar plausibel, nicht wahr? Dass die, die mehr Fantasie beim Lesen aufwenden können und das auch tun, sich eher Situationen und Universen ausmalen können, in denen andere ethische Gesetze gelten? Es erklärt aber nicht, warum sie diese auch auf unsere Welt anwenden würden. Was wiederum die Frage aufwirft, wie die Studie aufgebaut ist. Ist nur gefragt, ob man sich eine Situation vorstellen kann, in der etwas moralisch akzeptabel ist, oder wird konkret Bezug auf unsere Welt genommen? Wird gefragt ‚Würdest du dies oder das tun‘? Für die Deutung wäre das wichtig, ebenso wie genauere Informationen, welche Art von Szenarios die Leser von Fantasy und SciFi als moralisch bedenkenloser ansehen, als die Leser von Romanzen und Krimi.
Denn so, wie der zusammenfassende Artikel klingt, reicht die Spanne ja davon, unpatriotisch zu handeln, in dem man eine Flagge ‚entweiht‘, über Betrug, bis hin zur Opferung eines Menschen für das größere Wohl. Der Artikel stellt also die Leser der entsprechenden Genres eher negativ dar, ohne das genauer zu spezifizieren. Und während die Studie schon vom Aufbau her eher klingt, als wären die Ergebnisse anzuzweifeln, da die Einordnung, wer was liest, hier Fehlerquellen birgt, so wirkt der Artikel, der darauf aufbaut, schon fast populistisch.
If you’re trying to get a sense of someone’s values, there’s no need to enter into a potentially awkward conversation. Rather, just check out the content of their bookshelves.