Neuzugänge, Gratis Comic Tag und das Einlösen eines alten Versprechens

Am letzten Samstag war Gratis Comic Tag und das hat mich dazu veranlasst, in die Stadt zu fahren und ein paar Comics einzusammeln. Dafür war ich zuerst bei einer großen, unabhängigen Buchhandlung in meiner Stadt, doch dort gab es die meisten Comics, die ich haben wollte, schon seit Stunden wohl nicht mehr. Das Schicksal, wenn man nicht in der Stadt wohnt.

Also ging es weiter zu einer kleinen Comicbuchhandlung, die auch an der Aktion teilnahm, und von der ich dachte, ich wäre noch nie in meinem Leben da gewesen, und das, obwohl sie innenstadtnah lag. Dort angekommen biss ich mir in den Hintern. Dieser kleine Laden war nicht nur fantastisch, ich muss ihn auch schon eigentlich seit mindestens neun Jahren kennen. Er lag genau in der Passage, die ich zwei Jahre lang viermal in der Woche passiert habe, um zu meinem Erdkunde-LK an unserer Partnerschule zu kommen, als ich in der Oberstufe war. Und ich wusste hinterher sogar, dass ich mir jedesmal, als ich damals an dem Laden vorbei kam, dachte, dass ich da eines Tages mal rein muss. Peinlich. Jetzt endlich habe ich aber dieses Versprechen mir gegenüber eingelöst und war dort drin. Wie gesagt, er ist fantastisch. Eng, vollgeräumt mit Romanen, Comics, Spielen, Sammelfiguren und allem anderen, was thematisch ansatzweise passt, total unsortiert, und einfach nur charmant chaotisch. Mein Traumzuhause.

Hier habe ich dann die mir fehlenden anderen drei Comics, die ich mir ausgesucht hatte, erhalten. Und meine Mutter, die mich begleitet hat, gleich noch einige mehr. Aber wie das Leben eines Buchfreundes so spielt, konnte ich natürlich nicht anders, als noch ein wenig zu schmökern und so fielen auch noch andere Bücherlein in meine Hände und Geld aus meinem Portemonnaie zum Ladenbesitzer hin.

 

 

Aber das war noch längst nicht alles an Neuzugängen. Bereits einen Tag zuvor hatte ich auf Anraten einer anderen Bloggerin nach einem bestimmten Star Trek-Roman im Internet geschaut. Natürlich landete ich bei Kleinanzeigen und natürlich löste dort jemand seine Sammlung auf. Und ehe ich mich versah, hatte ich 15 Romane bestellt, die diese Woche dann ankamen.

Darüber hinaus habe ich dann auch noch zwei Romane bei mir selbst wiedergefunden, die ich noch nicht bei Goodreads eingetragen hatte, darunter eine Leihgabe meines Vaters, die auch schon wieder bestimmt zwei Jahre darauf wartete gelesen zu werden. Und dies, meine Lieben, ist die Geschichte davon, wie mein SUB wieder über die selbstgesetzte Grenze von 250 wuchs und wie ich dennoch sehr glücklich wurde, weil … Naja, Star Trek!

 

Demnächst folgt ein kleiner Rezensionspost zu den Gratis Comics. Aber verratet mir doch derweil mal, ob ihr auch welche abgestaubt habt und wie sie euch bisher so gefallen haben.

 

Book Merch

Vor etwas mehr als einer Woche habe ich im Wochenrückblick den Beitrag von Little Words verlinkt, in dem Bloggerin Karin von ihrer Liebe zu literarischem Zubehör erzählt. Sie schreibt:

Ich gehöre eindeutig zu den Lesern, die sich von buchbezogenen Gegenständen magisch angezogen fühlen.

Nun, zu diesen Leuten gehöre ich auch, auch wenn es sich bei mir nicht in Tassen ausdrückt. Oh, ich habe eine kleine Tassensammlung, so ist es nicht. Aber einerseits darf die aus Platzmangel leider nicht weiter wachsen, andererseits sind buch-bezogene Tassen oft unglaublich teuer, oder aber nur über das Internet zu erstehen. Während ich nichts gegen Internethandel im Allgemeinen habe, habe ich doch Angst, Zerbrechliches mit der Post kommen zu lassen. Wenn ich etwas kaputt mache, wenn ich es aus der Stadt nach hause transportiere, ist das eine Sache. Aber ein Paket voll Vorfreude zu öffnen und nur Scherben zu sehen? Auch, wenn man vermutlich reklamieren kann, würde mich das für eine Weile ziemlich runterziehen. Daher lasse ich das lieber.

Nein, meine große Leidenschaft sind die T-Shirts. Kleidung braucht man sowieso, da hat man kein ganz so schlechtes Gewissen, wenn man mal 5 Euro mehr ausgibt und dafür Merchandise hat. Außerdem finde ich so nichtssagende ‚Surf School of 1983‘-Shirts, wie man sie oft in den großen Bekleidungsläden findet, furchtbar. Ich surfe nicht und war 1983 noch nicht einmal geboren. Warum hängen solche Shirts vor allem in den Abteilungen für jüngere Käufer, die vermutlich auch nicht älter sind, als ich? Nein, ich mag es, wenn meine Shirts dem Betrachter gleich sagen, wer ich bin. Dann muss mich jemand gar nicht erst ansprechen, um zu wissen, ob er mich kennen lernen möchte, oder nicht. Oder aber gezielt ansprechen, weil er meinen Geschmack teilt.

Und so habe ich neben Band-Shirts (Duivelspack, Wise Guys, Schandmaul) und TV-Shirts (Torchwood, Doctor Who, Sherlock) auch Buchshirts. Wobei die Grenzen hier fließend sind, denn zu Torchwood und Doctor Who habe ich auch Romane.

Dennoch habe ich für diesen kleinen Artikel nur die Trek-Shirts übernommen, denn ich würde behaupten, dass ich mehr Star Trek-Romane als DVDs habe, wie ich schon einmal mit diesen Bildern hier belegt hatte – und seit dem sind noch Romane dazu gekommen und weitere kommen im Laufe der Woche.

Entsprechend würde ich denken, dass Star Trek bei mir durchaus zu den Buch-Fandoms zählen kann. Aber genug jetzt von meinen Rechtfertigungen und endlich los zu den Shirts kleinen anderen Schätzen. Wobei fast alles, was ich abseits von Shirts besitze, Geschenke waren.

 

Dabei würde ich so gern all die anderen Dinge kaufen. Lesezeichen, Tassen, Figuren, Kissen, Plüschtiere, Seifen, Duftkerzen, Badebomben, aber nicht nur, dass ich mein weniges Geld eigentlich lieber für notwendige Dinge und Bücher – eigentlich auch notwendig, oder? – ausgebe, ich habe auch ein unglaublich schlechtes Gewissen, wenn ich mir anderen Merch kaufe. Ich weiß nicht genau, warum. Vermutlich deine ich dabei immer, ich würde meine Zukunft riskieren, greife ich damit doch meinen Notgroschen an. Aber eines Tages habe ich einen gut bezahlten Job und dann wird mein Zuhause so voll mit Merch sein, dass ich selbst da keinen Platz mehr drin hab. Zumindest ist das mein Traum. Bis dahin müssen aber wohl meine bisherigen Schätze reichen.

 

Star Trek, mit Kissen und Spock von meiner besten Freundin und Mini-Spock von meiner Schwester.

 

 

 

 

Terry Pratchetts Scheibenwelt. Shirt von meiner Schwester. Das habe ich vorher nämlich nirgends gesehen. Ich hätte es mir sonst aber auch selbst gekauft.

 

Mara und der Feuerbringer von Tommy Krappweis samt einem Buchzitat-Shirt. Hier hab ich irgendwo noch einen Magneten. Eigentlich wollte ich mir auch den Trinkbecher dazu auf der RingCon holen, hatte aber zu sehr Angst, dass er kaputt geht.

 

  Und natürlich darf auch Harry Potter nicht fehlen. Der Snape-Funko ist selbstgekauft. Hier hatte ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen hinterher. Irgendwer muss doch dem kleinen Snape mal ein schönes Zuhause bieten, oder?

Seinen Zauberstab habe ich wiederum von einer Freundin zur Masterarbeits-Weihnachts-Geburtstagskombi bekommen.

 

 

Einer meiner Träume ist es, eines Tages auch diese extrem teuren Actionfiguren von Spock und Snape zu besitzen, die mit viel Zubehör kommen. Wo Spock zum Beispiel Tricorder und Phaser in der Hand halten kann, und überall beweglich ist. Aber die kosten halt doch 150-200 Euro und der Lottogewinn hat leider noch nicht angeklopft.

 

Seid ihr auch dem Merch verfallen? Was habt ihr so in eurer Sammlung?

Read it like Watson!

Heute startet die Read it like Watson-Challenge von Miss Watson, bei der es das Ziel ist, englische Bücher zu lesen. Zwar ist mein SUB vor allem deutschsprachig, aber gerade im Bereich der Klassiker (A tale of two cities) und Star Trek tummeln sich doch ein paar englische Bücher bei mir, so dass ich mir denke, dass das ja meinem Hauptziel, dem SUB-Abbau, nur gut tun kann. Eine weitere Motivation.

Entsprechend gibt es hier vielleicht für den Rest des Jahres ein paar mehr Rezensionen zu englischsprachigen Büchern, auch wenn Rezensionen nicht Pflicht sind. Die Challengeseite mit meiner Übersicht gelesener Bücher findet ihr hier.

[Wissenschaft] Eine amerikanische Studie sagt …

… dass Fantasy- und Science Fiction-Leser eine lockere Moral haben.

Das sagt zumindest eine neue Studie in ‚Psychology of Aesthetics, Creativity and the Arts‘, sofern man der Zusammenfassung glauben kann. Leider ist der Artikel nicht kostenlos online verfügbar und die Zeitschrift zumindest an meiner Uni nicht im Abonnement. Ich werde dennoch versuchen, daran zu kommen und zu schauen, ob der verlinkte Artikel die Studie korrekt wiedergibt.

Aber zunächst einmal: Wie kommen sie drauf?

The study featured 253 adults recruited online through a variety of sources, including Facebook, Twitter, and „reader-focused sites such as Goodreads and Book Balloon.“ A majority reported reading one to four books per month for pleasure.

Participants were instructed to evaluate a series of ethical scenarios. They were asked whether it is „ever morally permissible“ to perform a wide range of actions, including cheat on an exam; use illegal means to avoid paying taxes; sacrifice one innocent person to save five others; and use an American flag as a cleaning rag.

They were then given a long list of authors who write in specific genres, and asked to note how many of the names they recognized. Those who knew many authors in a specific category (such as horror, mystery/thriller, and romance) were assumed to be regular readers of that genre.

253 Leser sollen eine repräsentative Studie begründen? Spätestens hier würde ich mir wünschen, die Zahlen vorliegen zu haben, um die Irrtumswahrscheinlichkeiten sehen zu können. Aber das finde ich noch nicht einmal so kritikwürdig. Notfalls würden sie damit eben hypothesenbildend arbeiten.

Auch, dass das Nutzen einer Flagge als Putzlappen hier möglicherweise gleichgestellt wird mit der Tötung einer Person um andere zu retten, finde ich zwar ein wenig merkwürdig und würde mir wünschen, zu wissen, ob es unterschiedliche Gewichtungen der ‚Unmoralität‘ einer Handlung gegeben hat. Aber was ich wirklich merkwürdig finde, ist die Einteilung der Leser danach, welchen Autor sie kennen. Das finde ich wissenschaftlich zur Zeit des Internets und eines so möglicherweise größeren Kreises an Quellen, die man konsumiert, bedenklich. Ich kenne nicht ‚den normalen Leser‘, aber gerade wenn sie Probanden über Goodreads rekrutieren, muss ihnen doch klar sein, dass man einige Namen von Autoren auch aus Genres kennt, die man mit der Kneifzange nicht anfasst. Einerseits, weil Freunde und Familie sie lesen (und möglicherweise bei Goodreads eintragen), andererseits durch die jährliche Abstimmung des Goodreads Leserpreises.

The researchers report those who read literary fiction, science fiction, and fantasy were more likely to consider „morally dubious scenarios“ permissible. The opposite was true of regular readers of romance, as well as those who prefer mysteries and thrillers.

Das steht, zumindest bei Mystery (die englische Bezeichnung für Krimi) und Thrillern im Gegensatz zu bisherigen Studien, die andeuteten, dass Gewalt in Medien, auch in Büchern, die Wahrscheinlichkeit erhöht, selbst gewalttätig zu werden.

Aber schauen wir uns an, wie die Forscher ihre Funde erklären wollen:

Perhaps, the researchers write, reading stories „that take place in worlds distantly removed from our own may be associated with a greater willingness or ability to imagine extraordinary circumstances in which the normal rules of morality may not apply.“

In other words, if your mind can stretch far enough to envision alien worlds, there’s a good chance you can also imagine alternate ethical universes.

Das klingt sogar plausibel, nicht wahr? Dass die, die mehr Fantasie beim Lesen aufwenden können und das auch tun, sich eher Situationen und Universen ausmalen können, in denen andere ethische Gesetze gelten? Es erklärt aber nicht, warum sie diese auch auf unsere Welt anwenden würden. Was wiederum die Frage aufwirft, wie die Studie aufgebaut ist. Ist nur gefragt, ob man sich eine Situation vorstellen kann, in der etwas moralisch akzeptabel ist, oder wird konkret Bezug auf unsere Welt genommen? Wird gefragt ‚Würdest du dies oder das tun‘? Für die Deutung wäre das wichtig, ebenso wie genauere Informationen, welche Art von Szenarios die Leser von Fantasy und SciFi als moralisch bedenkenloser ansehen, als die Leser von Romanzen und Krimi.

Denn so, wie der zusammenfassende Artikel klingt, reicht die Spanne ja davon, unpatriotisch zu handeln, in dem man eine Flagge ‚entweiht‘, über Betrug, bis hin zur Opferung eines Menschen für das größere Wohl. Der Artikel stellt also die Leser der entsprechenden Genres eher negativ dar, ohne das genauer zu spezifizieren. Und während die Studie schon vom Aufbau her eher klingt, als wären die Ergebnisse anzuzweifeln, da die Einordnung, wer was liest, hier Fehlerquellen birgt, so wirkt der Artikel, der darauf aufbaut, schon fast populistisch.

If you’re trying to get a sense of someone’s values, there’s no need to enter into a potentially awkward conversation. Rather, just check out the content of their bookshelves.

Wie läuft das mit dem Bücherbloggen – Aktion

Tobi von den Lesestunden scheint generell sehr spannende Fragebögen zu machen, denn hier ist erneut ein (etwas älterer) solcher, der mich zur Beantwortung reizt.

 

Wie entscheidest du, ob du über ein Buch bloggst oder nicht?

Das mache ich mehr oder weniger aus dem Bauch heraus, habe aber festgestellt, dass die meisten Bücher dann in eine der folgenden Kategorien fallen:

  • Ich liebe es so sehr, dass ich es in die Welt hinausschreien möchte und muss mich bemühen, das an objektiven Maßstäben festzumachen.
  • Ich hasse es so sehr, dass …siehe oben.
  • Das Buch hat gesellschaftliche Relevanz. Ja, selbst bei meinem Beuteschema findet man das. Lektionen können sich auch noch so tief im Fantasymantel verbergen, es gibt sie oft.
  • Sie sind auch interessant für den Massenmarkt – denn oft lese ich eher abseits des Mainstream, manche passen aber auch dort hinein und wurden nur nicht entdeckt oder wieder vergessen.
  • Es ist Betrug am Werk. Ja, auch das hatte ich schon. Dass der Autor zweimal das gleiche Buch verkaufte, gleichzeitig (keine überarbeitete Neuauflage unter anderem Titel). Zweimal das Gleiche für den Preis von je 10 Euro hielt ich schon für Betrug. Ebenso, dass man eine Leseprobe nicht als solche kennzeichnet und sie für Geld verkauft, das als Ebook. Manch einer macht alles, um Geld zu verdienen.
  • Es gibt irgendein Merkmal, was sie besonders macht.
  • Und leider bin ich auch nicht dagegen immun, meinen Blog nicht zu lange still sein lassen zu wollen. Wenn ich schon lange nichts mehr gepostet habe, schreibe ich auch Kurzrezensionen über Bücher, die so belanglos sind, dass man auch das mal der Welt kundtun kann. Vielleicht hält es ja jemanden vom Kauf ab, der sich ansonsten geärgert hätte.


Woher nimmst du deine Inspiration für neue Beiträge?

Ich versuche, vor allem Blogs zu folgen, die eben nicht nur rezensieren oder an wöchentlichen Aktionen teilnehmen, sondern auch ab und an ‚größere‘ Beiträge verfassen. Das inspiriert mich, weil es oft mehrere Sichtweisen auf ein Thema gibt und man dann gleich die eigene hinterfragen und aufschreiben kann. Aber zuletzt hat mich auch mein Studium inspiriert. Ich hatte das unglaubliche Glück, unter dem Deckmantel der Soziologie und einer Studie über soziales Verhalten auch in Richtung Leseforschung gehen zu können. So kam ich zu meiner Bookcrossing-Postreihe. Obwohl ich selbst schon lange Bookcrosser bin, wäre ich ohne die Studie, die ich dazu gelesen habe, vielleicht nie drauf gekommen, darüber zu schreiben. Ich hielt es, genauso wie die offenen Bücherregale, für weltweit bekannt. Dass es Leute gibt, die noch nichts damit zu tun hatten und selbst die Wissenschaft es noch nicht richtig für sich entdeckt hat, habe ich erst so erfahren.


Was willst du mit deinem Blog erreichen?

Weltherrschaft. Nein, natürlich nicht. Ich würde gern irgendetwas bewegen. Wenn ich nur einen Menschen dazu bringe, ein gutes, aber viel zu unbekanntes Buch zu kaufen und es ihnen auch gefällt, dann bin ich eigentlich schon zufrieden. Aber natürlich träumt man ja doch noch etwas größer. Ich möchte kein Buzzaldrins Bücher werden, das traue ich mir nicht zu. Aber ein paar Stammleser würde ich mir gern aufbauen. Und vielleicht eines Tages zumindest so viel Reichweite haben, dass ich Unterstützung für mein Herzensprojekt finde.


Wie viel Zeit nimmst du dir für das Verfassen eines neuen Beitrags?

Das kommt darauf an, was für ein Inhalt es ist. Rezensionen gehen recht schnell, es sei denn, ich weiß nicht, wie ich mein Urteil in Worte fassen soll. Aber oft tippe ich da, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Aktionsbeiträge benötigen oft einiges an Recherche, gerade wenn es um mein Leseverhalten geht. Da sitze ich an einem kurzen Beitrag gut und gerne eine Stunde, obwohl ich ein schneller Tipper bin.
Und richtig inhaltliche Beiträge über bestimmte Phänomene? Die dauern wirklich lang. Oft den ganzen Tag, weil ich immer wieder Pausen mache, um meine Gedanken zu sammeln.


Wie oft erscheint in deinem Blog ein Beitrag?

Aktuell habe ich viel Zeit und versuche, fast täglich zu bloggen. Aber 1-2 Mal in der Woche wird hoffentlich auch drin sein, wenn ich dereinst endlich einen Job habe.


Bloggst du regelmäßig und hast feste Tage bzw. Abstände in denen Beiträge erscheinen?

Sonntags 15 Uhr kommt mein Wochenrückblick. Ansonsten poste ich immer dann, wenn ich die Inspiration dafür habe. Es sei denn, ich habe mehrere Artikel auf einmal. Die versuche ich dann auf mehrere Tage zu strecken.


Hast du einen festen Tag, an dem du Blogbeiträge schreibst und dich um deinen Blog kümmerst?

Blogpflege passiert jeden Tag. Dank Smartphone und der App dazu ist das heute kein Problem mehr, sofern man zwischendurch fünf Minuten hat. Und Beiträge … siehe oben.


Hast du mehrere Beiträge fertig verfasst als Entwurf, oder veröffentlichst du jeden Beitrag sofort?

Generell veröffentliche ich eher sofort, es sei denn, es werden mehrere an einem Tag. Außerdem fange ich mit meinem Wochenrückblick immer schon montags an, damit ich nichts einzutragen vergesse.
UND ich habe jetzt schon einen Beitrag für Ende November fertig. Ich plane eine Jahreschallenge in 2018 und will rechtzeitig vorher die Ankündigung veröffentlichen.


Hast du Hilfsmittel, wie einen Planer, eine App oder irgendein Gadget?

Nur für die Blogpflege (WordPress-App) und die neuen Inspirationen (Bloglovin‘-App).


Schreibst du deine Beiträge direkt in WordPress bzw. der Blogsoftware, oder zuerst auf Papier oder in anderer Software?

Direkt im Browser. Dank Lazarus-Addon geht mir auch im schlimmsten Fall nichts verloren dabei.


Schreibt du die Beiträge auf einmal, oder in mehreren Schritten?

Kommt, wie gesagt, drauf an. Vieles schreibe ich in einem Rutsch. Lange inhaltliche Posts und den Wochenrückblick aber nicht.


Hast du schon einmal einen Beitrag komplett verworfen, weil du mit der Qualität nicht zufrieden warst?

Na klar, wer hat das nicht? Wobei ich gerade gar nicht mehr weiß, was es war. Ich glaube, ein Beitrag darüber, warum ich die Community ‚Was liest du?‘ hinter mir gelassen habe. Aber um nicht als alter Stinkstiefel zu gelten, habe ich es gelassen.


Wo schreibst du deine Beiträge (z.B. immer auf dem iPad Pro in der Badewanne)? Gibt es ein Bild von deinem „Blogarbeitsplatz“?

Ich würde mich NIE trauen, ein so teures Gerät mit in die Wanne zu nehmen. Das tu ich nicht mal mit dem Kindle. Aber gut, für euch habe ich mein kreatives Extremchaos mal fotografiert.

Bei mir muss so viel wie möglich in Reichweite liegen. DVDs, Bücher, Knabberkram. Ich weiß gar nicht, warum die Kerze da steht. Ich glaube, da habe ich Anfang des Jahres Marshmallows drüber geröstet und sie dann einfach nie wieder zu den anderen Kerzen gestellt. Außerdem sind Medikamente, Handcremes, … in Reichweite, damit ich nie weit laufen muss, wenn ich mal etwas brauche. Dafür finde ich es dann nicht mehr.


Bloggst du alleine oder mit anderen zusammen?

Leider alleine. Ich hab mal versucht, meine Mutter oder meine Schwester zu überreden. Die beiden lesen auch Krimis und Thriller, im Gegensatz zu mir. So hätte man einen größeren Rahmen an Büchern behandeln können. Aber leider wollen sie nicht. Und leider habe ich über den Blog und Bücher noch keinerlei wirkliche Freundschaften geknüpft, so dass ich nicht einmal Gastrezensenten oder Gespräche mit anderen Bloggern als Beitrag bringen kann.


Machst du für deine Beiträge eigene Fotos? Wenn ja, welche Rolle spielen sie für dich und wie bereitest du sie auf?

Kaum noch. Ich habe einfach gemerkt, dass meine Bilder unterdurchschnittlich sind. Ich habe kein Gerät, weder Handy noch Kamera, dass meine unruhige Hand ausgleicht. Aber schlimmer noch: Bei Instagram sind alle so gut. Sie haben wie magisch hergezaubert den perfekten Untergrund. Weiß, das nie staubig wird, ein Tisch aus unbehandeltem Holz, … Und dazu immer die passende Deko. Ich besitze noch nicht einmal wirklich viel Deko, erst recht nicht thematisch zu Büchern passend.  Und so schätze ich, habe ich mir einen Minderwertigkeitskomplex bei meinen Bildern selbst anerzogen und nutze daher fast nur die Buchcover der Verlage und mache sonst kaum Headerbilder.

Wie viel Zeit investierst du für deine Fotos?

WENN ich mal was mache, dauert es länger. Ich experimentier gerade viel mit Effekten. Leider kann man Buchtitel nicht mehr erkennen, wenn man das Foto in Comicgrafik übersetzt, so dass ich die Bilder, die mir wirklich gefallen, nicht für den Blog nutzen kann. So sind sie maximal auf Instagram zu finden.


Besprichst du auch Rezensionsexemplare und wie gehst du damit um?

Nein. Ich hatte zwei. Plus zwei Bücher, die ich von einer befreundeten Autorin bekam, die ich mir aber eh gekauft hätte. Und ich werde später auch wieder welche besprechen. Aber ich kriege keine Rezensionsexemplare als Überraschungspost, sondern müsste sie anfordern, und das möchte ich erst wieder tun, wenn mein Stapel ungelesener Bücher etwas kleiner ist. Es ist schön, eine riesige Auswahl zu haben, aber auf Dauer überwiegt doch das schlechte Gewissen meinen eigenen Büchern gegenüber.
Aber wenn ich Rezensionsexemplare habe, bin ich ehrlich. Es tut mir auch leid, aber ich war nie gut darin, meine Meinung höflich auszudrücken. Ich möchte ja niemanden vergraulen. Aber wenn meine Meinung gefragt ist, dann geb ich sie auch.


Wie wichtig sind für dich Social Media Kanäle und wie viel Zeit und Aufwand verbringst du, sie zu pflegen?

Wichtig für meinen Blog sind sie, glaube ich, kaum bis gar nicht. Facebook vielleicht noch, aber über Instagram, Twitter und Tumblr bekomme ich weder Klicks noch dauerhafte Leser. Und dennoch sind sie mir menschlich wichtig, weil ich gern (digital) mit anderen in Kontakt komme. Da ist es mir egal, ob es mir als ‚Marke‘ – als die ich mich gar nicht sehe – hilft oder nicht. Entsprechend verbringe ich auch viel Zeit damit, gerade bei Instagram. Ich schau bestimmt alle 15 Minuten nach, ob es etwas Neues gibt. Zumindest gerade, wo ich arbeitslos zuhause sitze, später wird es natürlich weniger werden.


Wie viel Zeit investierst du in technische Anpassungen und Pflege deines Blogs?

Er ist recht pflegeleicht. Einmal am Tag Aktualisierungen, das dauert fünf Minuten. Und dann eben Kommentare freischalten und beantworten, wenn ich etwas dazu zu sagen habe. Das ist aber auch nur vielleicht eine halbe Stunde. Ich bin kein guter Grafiker und kenne mich mit Technik kaum aus, deshalb hab ich kaum Anpassungen zu machen. Aber ich finde es fast schon langweilig, wie wenig ich am Blog zu tun habe.
Dafür habe ich erst gestern 10 Stunden daran gesessen, mir endlich ein Logo zu basteln. Ich bin immer noch nicht zufrieden, aber wenigstens ist mein Blog endlich nicht mehr fast nackt.


Was recherchierst du, bevor du ein Buch rezensierst?

Ehrlich? Gar nicht. Ich war nie Teil einer Blogparade, in der ich die Geschichte der Vampire präsentieren soll. Und mit den Autoren setze ich mich gar nicht so sehr auseinander. Ein Buch muss für mich auch ohne einen berühmten Autor dahinter gut sein, der Name ändert nichts am Inhalt. Würde ich je ein Interview machen, sähe das natürlich anders aus, aber für eine Rezension bei mir ist (leider) keine Recherche nötig.


Machst du auch einmal eine längere Pause vom Bloggen?

Bisher nicht und ich hoffe, dass es nie nötig wird. Aber ausschließen kann man es ja auch nicht.


Beeinflussen dich andere Blogger oder Verlage über Themen oder Bücher zu schreiben? Wie groß ist dieser Einfluss?

Nicht absichtlich, nur indem sie meine Inspirationsquelle sind. Aber sie können das gern etwas mehr machen, ich bin noch lange nicht zufrieden mit der geringen Zahl meiner inhaltlichen Posts.


Wie entscheidend ist für die die Aktualität eines Buches? Schreibst du lieber über aktuelle Bücher oder ist der Erscheinungszeitpunkt egal?

Ich versuche sogar, keine Neuerscheinungen zu rezensieren, von meinen Lieblingsautoren abgesehen. Ich will auf keinen Fall Teil eines Hypes werden. Und eben auch nicht so ein Neuerscheinungsblogger, der sich auf jedes neue Buch stürzt wie ein Geier aufs Aas. Wobei ich diese Blogs gern lese, um vielleicht interessante Bücher für mich zu finden, so ist es nicht. Aber ich bevorzuge einfach entweder Bücher, die abseits des Mainstream laufen, oder die, die von der Zeit schon vergessen wurden. Ich weiß nicht genau, warum. Ich hatte schon immer ein Herz für die Außenseiter als einer von ihnen, schätze ich.

Die Sache mit den Blogaktionen

Ich habe es ja schon ein paar Mal innerhalb der Texte im Rahmen der Aktionen einfließen lassen, dass ich ein wenig Zweifel an den Blogaktionen habe. Nun würde ich meine Gedanken gerne einmal auf den Punkt bringen, aber auch hören, was andere Blogger darüber denken.

 

Blogaktionen

Zunächst einmal rede ich hier nicht über die Reihen, wo mehrere Blogs zusammen ein Buch besprechen und mit Hilfe eines Autors ein Exemplar davon verloren. Damit habe ich noch keinerlei Erfahrung und kann nichts dazu sagen. Ich möchte mich lediglich auf regelmäßig stattfindende, meist wöchentliche Aktionen festlegen, die oft eine bestimmte Frage zur Beantwortung bereitstellen. Ich selbst mache aktuell dabei bei der Montagsfrage, Gemeinsam Lesen am Dienstag, Top Ten Thursday und Follow Friday mit. Monatlich kommt darüber hinaus mein Stapel ungelesener Bücher zu Wort und erzählt von sich. Und früher gab es noch die Classic Confessions, bei denen es rein um Klassiker unter den Büchern ging.

 

Was ich an den Aktionen mag

Diese Aktionen bringen einige positive Dinge mit sich. So hat man mehrere Posts in der Woche mit relativ wenig Mühe sicher, ob man nun dazu kommt, viel zu lesen und so zu rezensieren, oder anderweitig über buchspezifische Dinge zu rezensieren, oder nicht. Darüber hinaus erhält man über den Link dann auch einiges an Seitenaufrufen, also Leser. Und man hat so die Gelegenheit, den interessierten Besuchern des eigenen Blogs mehr über sich selbst zu erzählen, sich vorzustellen. Darüber hinaus kann man so auch noch in Kurzform Bücher vorstellen und Leute vielleicht auf den Geschmack bringen, sie zu lesen. Wobei ich zugeben muss, dass ich es gerade liebe, mehr über meine Lesegewohnheiten zu erzählen und dies vielleicht auch einmal selbst kritisch zu reflektieren. Ohne Anregung durch Fragen kommt man selten dazu, nimmt sich vielleicht nicht einmal die Zeit.

Aber noch etwas kann man durch die Aktionen schaffen: Man lernt teils neue Blogs kennen und kann bei ihnen stöbern. Wobei hier auch eines meiner großen Probleme mit den Aktionen beginnt.

 

Was ich an Aktionen nicht mag

Denn wo positive Seiten sind, gibt es immer auch Nachteile und ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass die Nachteile überwiegen. So scheint es unter anderem den Konflikt Content vs. Seitenaufrufe zu geben. Manche Blogger scheinen an diesen Aktionen nur teilzunehmen, um schnell an ein paar Klicks zu kommen, ohne darüber nachzudenken, welchen Mehrwert ihre Leser von ihrem Beitrag haben. Auf eine Frage nur ein kurzes ‚Ja‘ oder ’nein‘, oder bei Buchvorstellungen ausschließlich die Cover, teils sogar noch ungelesen, obwohl man die besten Bücher einer Kategorie vorstellen soll, ohne dass der Leser irgendeine Information darüber erhält. Oft so klein, dass man den Titel nicht einmal richtig lesen kann, und so auch selbst keine weiteren Informationen darüber zu ergooglen vermag.
Ich kann nicht beurteilen, inwiefern ich mich dessen auch schuldig mache. Anfangs war es mit Sicherheit der Fall. Auch da habe ich nie Zweizeiler geschrieben, aber ich habe weniger darüber nachgedacht, wie ich so eine Aktion vielleicht auch zu einem lesenswerten Post nutzen kann, der dem Leser und/oder mir etwas bringt, was über einen Aufruf der Seite hinaus geht. Substanz. Heute versuche ich, das immer einzubeziehen. Ob ich dabei scheitere, kann ich aber nicht selbst beurteilen.

Zumindest nehme ich aber nicht an dem damit einhergehenden Phänomen der Werbekommentare teil. Manch einer kommentiert nur ‚Kenne das Buch nicht, interessiert mich auch nicht, hier der Link zu meinem Beitrag‘. Das tun längst nicht alle. Viele gehen wirklich auf den Inhalt eines Posts ein, bieten andere Sichtweisen, man tauscht sich über Bücher aus. Und dann lassen sie den Link zum eigenen Beitrag da, was völlig in Ordnung ist. Aber die, die eigentlich nur kommentieren, um noch einmal eine weitere Quelle für Seitenaufrufe zu haben, ohne irgendeinen Inhalt im Kommentar mitzubringen, finde ich persönlich etwas dreist. Ich bin auch dazu übergegangen, meinen Link nur noch beim Hauptpost einer Aktion zu hinterlassen und überall sonst, wenn ich etwas zu sagen habe, nur zu kommentieren, ohne zu werben.

Ein weiteres Problem, was sich möglicherweise aus den lieblosen Posts ergibt, scheint mir ein schlechtes Image der Blogs zu sein, die teilnehmen. Dies könnte aber auch nur ein falscher Eindruck sein. Mir ist nur aufgefallen, dass die größten Blogs, die, die dann teilweise auch von Zeitungen, Radios und Ähnlichem nach ihrer Meinung gefragt werden, quasi die Flaggschiffe unseres Hobbies, nie an so etwas teilnehmen. Vielleicht, weil sie es nur nicht nötig haben, generieren sie doch ganz alleine genug Seitenaufrufe und benötigen diese Werbung nicht, die für sie dann nur ein weiterer Zeitaufwand ist? Vielleicht aber werden auch wir kleinen Blogs, die wir an solchen Aktionen teilnehmen, deshalb nicht größer, weil wir selbst damit unserem Ruf schaden?

Und das letzte Problem, was mich am meisten umtreibt, ist die Frage, was einem solche Aktionen, abseits der Freude an der Beantwortung der Fragen, bringen. Kleine Blogs scheinen in einer Filterblase zu leben, in der wir einander nur gegenseitig sehen. Die Aktionen sorgen dafür, dass wir uns untereinander aufrufen. Aber einerseits gehen die meisten nur auf den Aktionspost und lesen sonst nichts vom Blog, werden also auch keine neuen Follower, andererseits schaffen wir damit nur einen Sturm im Wasserglas. Ich habe das Gefühl, dass wir damit keine neuen Leser außerhalb der Bloggerszene anlocken. Es ist natürlich schön, wenn wir mit einander eine Gemeinschaft aufbauen. Aber – und vielleicht spreche ich da nur für mich – Hauptziel ist es doch, die Freude am Lesen weiterzugeben. Leute mit unserem Hobby anzufixen und vielleicht Büchertipps zu geben. Natürlich kann auch ein Blogger mal ein unbekanntes Buch auf einem anderen Blog entdecken, was ihn interessiert und vermutlich passiert es sogar häufig. Aber ich persönlich würde gern auch über Szene und Freundeskreis hinweg Leselust anregen. Und ich glaube, dass Aktionen das nicht zu schaffen vermögen.

 

Was ich für mich daraus ziehe

Das ist die große Frage. Denn ich fürchte, würde ich mit den Aktionen aufhören, würde ich keinerlei Besucher mehr auf der Seite haben. Auch ich bin nicht immun gegen den Wunsch, zu wissen, dass da draußen jemand liest, was ich schreibe. Aber ich denke, ich werde meine Teilnahme an Aktionen eindämmen. Nicht mehr bei allem mitmachen, nur weil es das dort draußen gibt. Nicht mehr meine Blogwoche nach Aktionen planen. Vieles macht Spaß, keine Frage, aber ich fühle mich dabei immer weniger wohl. Weil ich das Gefühl habe, meinen Lesern Dinge vorzusetzen, die einfach keinen Nutzen haben. Ihre Zeit zu verschwenden. Und das bringt am Ende mehr Schaden als Nutzen mit sich.

 

Und wie steht ihr zu Aktionen? Welche macht ihr mit und was ist euch positiv oder negativ aufgefallen?

Gemeinsam lesen #13

 

Guten Morgen und willkommen zur Aktion Gemeinsam Lesen von den Schlunzenbüchern.

 

Bildergebnis für john niven gott bewahre

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Aktuell ist es „Gott bewahre“ von John Niven und ich bin auf Seite 49.

Klappentext:
Kaum hat Gott sich im Himmel eine kleine Auszeit gegönnt und seinem Sohn Jesus Christus die Geschäftsführung überlassen, schon herrscht auf Erden das nackte Chaos. Bürgerkriege, Umweltsünden, Armut, Hassprediger, tödliche Krankheiten, moralischer Verfall und gnadenloser Kommerz, so weit das Auge reicht. Was wurde aus der Menschenliebe und dem einzig wahren Gebot: »SEID LIEB«? Gott denkt nach und findet nur eine Lösung – sein Sohn Jesus muss erneut auf die Erde zurückkehren, um Gutes zu tun. Doch werden die Menschen auf JC hören?
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Während Gott und Jesus in einem gläsernen Aufzug zur Hölle hinabfahren, dudelt im Hintergrund leise eine weichgespülte Panflötenversion von R. Kellys ‚I believe I can fly‘.
 
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Ich wünschte, es wäre etwas weniger Kindergartengefluche darin. Ich liebe Blasphemie und habe kein Problem mit Flüchen. Aber die sollten dann doch ein bisschen intellektueller sein als ‚Scheiße‘, ‚Pisse‘ und ‚Schwanz‘. Mag ja sein, dass ich einen Stock im Hintern habe, aber irgendwie ist mir die Sprache etwas zu primitiv. Auch kiffen sollten sie weniger. Aber wenn man all das beiseite lässt, ist es gar nicht so schlecht.
4.  Hat sich dein Lesegeschmack in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, wie?
Das würde ich schon so sagen, ja. Bis vor 7 Jahren habe ich beispielsweise kaum gelesen. In der ganzen Zeit auf dem Gymnasium (2001-2010) hatte ich eine riesige Leseflaute, weil ich in der siebten Klasse im Unterricht dafür gelobt wurde, wie belesen ich doch sei. Ich wurde vorher schon gemobbt und teilweise gehauen (nicht geschlagen, es tat zwar weh, aber es war nie die extreme Gewalt, die man heute teilweise sieht, eher eine etwas zu harte Version eines Klapses), und mit dem Spruch war meine soziale Position endgültig die des Opfers.
Darüber hinaus hat auch die Schullektüre ihr Übriges getan. Zur damaligen Zeit hat man nicht etwa Harry Potter im Unterricht gelesen, sondern Heinrich von Kleist, Sophokles und so etwas. Klassiker eben. Und alles, was sonst pädagogisch wertvoll war. Sprich, Bücher, die selten auch nur ansatzweise taugten, um Kindern zu zeigen, wie viel Spaß Bücher machen können.
In der Zeit hat mich fast nur Pratchett begleitet. Und Harry Potter. Kurzzeitig wurde es etwas besser, als wir Lessing und Kafka hatten und ich merkte, dass auch Klassiker interessant sein können, doch dann ging es wieder abwärts mit Thomas Mann, Goethe und Hauptmann. Wenn das die Dinge waren, die man im Leben gelesen haben musste, als literaturinteressierter Mensch, dann wollte ich mit Literatur nichts zu tun haben.
Die Rettung kam dann am Anfang des Studiums. Mein Lebensmittelpunkt war zu dem Zeitpunkt einerseits das Rollenspiel und andererseits die Mittelaltermusik. Und durch letztere kam ich zu dem Buch, dass dafür gesorgt hat, dass ich mich wieder ins Lesen verliebe. Ich habe schon zu oft dafür Werbung gemacht, deshalb nenne ich den Titel jetzt ausnahmsweise mal nicht, aber es hat mich wieder dazu gebracht, ein Buch an einem Tag durchzulesen.
Von da an ist mein Buchgeschmack dann ausdifferenziert. Mochte ich früher nur sehr wenig, nur humorvolle Fantasy und eben meine zwei-drei Klassiker, lese ich nun breiter. Nonfiction (vor allem absurde Geschichten aus verschiedenen Berufssparten), Kabarett, Science Fiction, mal ein Liebesroman – Ahern, nicht so etwas wie 50 Shades of Grey -, Kinder- und Jugendbücher und ab und an auch nüchterne Sach- und Fachbücher. Ich les sogar ab und an Dinge mit Krimielementen, ich werd wohl alt.
Also ja, mein Geschmack ändert sich und ich nehme an, dass er das noch lange tun wird. Aber das gehört auch zum Leben dazu, glaube ich. Man reift ja. Und man kann nicht immer ein und das selbe Buch lesen.

Montagsfrage #16

Einen wunderschönen guten Morgen,

willkommen zu dem Tag, an dem ich feststelle, dass man auch von zu viel Lesen einen Kater kriegen kann. Nach dem Readathon gab es ja auch noch das BingereadingDE von Leselurch und … Effi, bei der ich nicht weiß, welchen Blog sie hat. Wie dem auch sei, um das Hirn wieder wach zu kriegen, schnell die Montagsfrage vom Buchfresserchen.

 

Führst du Leselisten (egal welcher Art)? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Wie sehen diese Listen aus?

Jein. Also natürlich hab ich die mehr oder weniger obligatorische Leseliste bei Goodreads, die ich auch abgöttisch liebe, auch wenn sie hier und da mal Bücher unterschlägt, obwohl man sie als gelesen markiert hat, und dann wiederum Bücher zu viel angibt, ohne dass es zeigt, welches Buch das nun wäre, damit man es vom Stapel schmeißen kann – so geht es mir gerade. Es zeigt chronisch ein Buch zu viel bei der Jahreschallenge an, aber nur in Zahlen. Wenn man sich alle Bücher mit Cover anzeigen lässt, sind es eines weniger. Merkwürdig.

Und dann habe ich im Januar angefangen, eine GoogleDocs-Tabelle mit gelesenen Fanfictions zu führen, um einfach auch da die Übersicht über gelesene Wörter und damit umgerechnet gelesene Seiten zu behalten (Und nichts doppelt zu lesen). Aber ich bin gescheitert. Mal ehrlich, wenn ich nachts auf dem Handy noch schnell was lese, dann setz ich mich doch nicht noch mal hin, fahr den Computer hoch, und trag den Text in die Tabelle ein. Und morgens find ich die Geschichte dann nicht wieder, weil mittlerweile 300 neue Tumblr-Einträge davor stehen. Also hab ich mittlerweile aufgegeben.

Ich würde unglaublich gern Listen führen. Oder wenigstens bei Goodreads spezielle Regale für verschiedene Genres anlegen. Das könnte man so schön auswerten und Statistiken anlegen und mein Soziologenherz hüpft beim Gedanken, was für tolle Grafiken man damit kreieren könnte. Oder sich ausrechnen, welche Faktoren dazu führen, dass ein Buch weniger lang auf dem SUB liegt. Aber ich bin schlicht und ergreifend stinkend faul und brauche alles entweder automatisiert oder ich tu es nicht, solange es nicht meine Pflicht oder Erwerbsarbeit ist. Der Perfektionismus, der mich immer quält, hört auf, sobald ich nicht mehr an Dingen arbeite, die für die Karriere wichtig sind. Und ich schäme mich ein wenig dafür. Es gibt so wunderschön gestaltete Lesejournale. Mental Health-Bullet Journals. Oder wenigstens SUB-Gläser. All das fang ich an, weil ich die Idee dahinter unglaublich schön finde, und nach zwei Tagen lässt die Euphorie nach, ich merke, wie viel Arbeit dahinter steckt, und lass es sein.

Also bleiben Goodreads und ich wohl beste Freunde, während ich leise wimmernd all die schönen Dinge bei Instagram sehe, die man mit Leselisten tun kann.

 

Führt ihr Leselisten?