[Kurzrezension][Hörbuch] Kerstin Gier – Silber. Das erste Buch der Träume

Silber: Das erste Buch der Träume (Silber, #1)Liv Silber und ihre Schwester Mia freuen sich schon auf das Cottage in das sie mit ihrer Mutter, neuerdings Professorin in Oxford, ziehen wollen. Doch dann erklärt die Akademikerin die Pläne kurzerhand für geändert und stellt den Mädchen ihren neuen Freund und dessen Kinder vor, zu denen sie ziehen werden.

Was zunächst wie ein großes Drama wirkt, entpuppt sich aber schon bald als eigentlich ganz angenehmer Umstand, während da nicht diese merkwürdigen Träume, die Liv plötzlich hat. Sie kann mit ihren neuen Mitschülern im Traum reden und seltsamerweise wissen diese auch in der Realität, was sie im Traum erzählt hat.

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[Hörbuch] Cassandra Clare, Holly Black – Der Weg ins Labyrinth (Magisterium #1)

Der Weg ins Labyrinth (Magisterium, #1)

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 14. November 2014
  • Verlag: Lübbe Audio
  • ISBN: 9783785750209
  • Hörbuch  7 Stunden 13 Minuten
  • Sprache: Deutsch

 

 

Inhalt: 

Der junge Cal Hunt wurde von seinem Vater dazu erzogen, Magiern zu misstrauen, sie zu hassen. Und das, obwohl sein Vater selbst einst die Schule der Magie besucht hatte, ebenso wie seine Mutter, die in einer Magierschlacht starb.

Als Cal nun gezwungen ist, an der Aufnahmeprüfung des Magisteriums, der selben Schule, teilzunehmen, versucht er, seine Ergebnisse zu sabotieren und schneidet als schlechtester Schüler ab. Und doch erwählt einer der Lehrmeister ihn zu seinem Schüler, so sehr sein Vater auch dagegen ankämpft.

Nach und nach findet sich Cal in der Schule zurecht, findet Freunde und hört auf, seinen Rauswurf provozieren zu wollen. Doch etwas ist merkwürdig. Ständig werden sie von Monstern angegriffen und plötzlich wird auch noch sein bester Freund entführt. So tritt er den Weg zur Rettung an, aber auch den Weg, um zu erfahren, warum sein Vater ihn nicht zum Magier hatte ausbilden lassen wollen.

 

Aufbau:

Beim Aufbau des Hörbuchs fand ich es störend, dass die Zwischenmusik stark an Harry Potter erinnerte. So sehr, dass ich mir nicht sicher bin, dass sie nicht schon als geklaut gilt. Dadurch, dass Magisterium von allen Seiten als düsterere Version von Harry Potter gilt, erscheint die Melodie noch manipulativer, als würde man alles daran setzen, auf dem Potterverse aufzubauen und sich dadurch mehr in die Herzen der Fans schleichen zu wollen.

Für den zugrunde liegenden Roman trifft das zwar nicht zu, aber die Hörbuchversion erscheint damit ein wenig berechnend hergestellt.

 

Charaktere: 

Auffällig ist hier, wie auch bei Harry Potter, dass sich ein Trio herausbildet. Der Außenseiter, der etwas Besonderes ist, die Streberin und der Dritte im Bunde. Hier ist allerdings auch der Dritte auf seine Art einzigartig und für die gesamte Welt wichtig – ohne zu viel verraten zu wollen.

Und auch hier baut man auf das Jugendbuchklischee auf, dass die Helden alles alleine machen und nie den Rat der Erwachsenen suchen. Dass sie lieber in ihren eigenen Tod rennen oder gar die Welt einer Gefahr aussetzen, als mit ihrem Vertrauten, ihrem eigenen Lehrer zu sprechen. Dieses typische Klischee jugendlicher Dummheit wird hier leider voll und ganz ausgenutzt und regelrecht zelebriert.

 

Fazit: 

Zunächst verstand ich den Vergleich mit Harry Potter, von dem ich vorher schon hörte, nicht. Magisterium erschien mir eher wie ein billiger Abklatsch von Cassandra Clares Chroniken der Unterwelt. Jemand, der ein Heer von Monstern nutzen will, dann ein junger Held, dessen alleinerziehendes Elternteil ihn von seiner wahren Herkunft abschirmen wollte, und schließlich die Ankündigung, dass das Nutzen der Fähigkeiten ohne vorheriges Training gefährlich sein kann. Dazu die mit Namen bedachten Waffen. Vor kurzem habe ich Band 2 der Chroniken der Unterwelt gehört und genau das kam auch dort vor. Doch nach den ersten Kapiteln setzte sich doch eher die Ähnlichkeit zu Harry Potter durch.

Hier, wie auch bei Harry Potter, ist die magische Welt spannend aufgebaut. Man möchte wissen, was weiter passiert. Aber genau wie bei Harry Potter werden einem keine Hauptcharaktere an die Hand gegeben, die man mögen könnte. Im Gegenteil, Cal ist in seinem Egoismus, all seine Probleme ohne Hilfe Erwachsener lösen zu wollen, nur noch sturer und damit unsympathischer als Harry.

Und so weiß ich nicht genau, ob ich die weiteren Bände lesen oder hören werde. Ich würde gerne wissen, wie es mit der Welt weiter geht, aber die Charaktere haben mich zutiefst enttäuscht und die Lehrer tauchen hier nur als Randfiguren auf, so dass man selbst in gut ausgebauten Nebencharakteren keinen ‚Trost‘ finden kann, wie es in JK Rowlings Werk noch möglich war.

So hat das Buch leider viel Potenzial verschenkt. Diese Charaktereigenschaften mögen für die beschriebene Geschichte nötig sein, machen sie aber in meinen Augen … nervig. Schade. So ist es am Ende eine fast schon gestohlen wirkende Kombination früherer Bestseller, die einem wenig gibt, woran man sich festhalten könnte.

Catherynne M. Valente – Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umsegelte

The Girl Who Circumnavigated Fairyland in a Ship of Her Own M... by Catherynne M. Valente

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: März 2013
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag (Hm, merkwürdig, dabei ist es ein Hardcover)
  • ISBN: 978-3-499-21632-9
  • Hardcover  320 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Die 12-jährige September führt ein schrecklich langweiliges Leben in Nebraska, wo sie den lieben langen Tag nur gelb-rosa Teetassen abspülen und mit ihrem Hündchen spielen kann. Bis eines Tages der Grüne Wind auf seiner Leopardin der leichten Lüfte an ihr Fenster fliegt und sie zu einem großen Abenteuer ins Feenland einlädt. Tatsächlich wird Septembers Hilfe dringend gebraucht, denn im Feenland herrscht eine schreckliche Marquess, die nicht älter ist als September selbst. Sie verlangt von September, einen ganz besonderen Gegenstand aus dem gefährlichen Gespinstwald zu holen. Sonst will die Marquess das Feenland in einen langweiligen, phantasielosen Ort verwandeln und den Einwohnern das Leben zur Hölle machen – darunter auch Septembers neue Freunde, der bücherliebende Lindwurm A-bis-L und der blaue Dschinn Samstag. Mit viel Mut und noch mehr Herz stellt sich September ihrer schwierigen Aufgabe.

Inhalt: 

Ohne auch nur kurz an ihre Mutter zu denken, die ganz allein ist, seit Septembers Vater in den Krieg gezogen ist, verlässt das Mädchen sein Zuhause und macht sich auf eine Reise ins Feenland. Dabei wird ihr von Anfang an nicht erklärt, warum sie dort hin sollte, und auch die Gesetze lernt sie eigentlich nur im Vorbeigehen. Dass sie ihr eigenes Blut geben muss, um überhaupt ins Land zu kommen, wird ihr beispielsweise erst gesagt, als sie längst am Eingang der Feenwelt ist.

Und dann folgt ein Irren durchs Land, wo sie Geschöpfe trifft, die an bekannte Märchengestalten erinnern, dann aber doch völlig anders definiert sind, so dass man nichts hat, woran man sich festhalten könnte. Aus Freundlichkeit will sie einer Hexe ihren dringend notwendigen Löffel von der Herrin des Landes zurückstehlen. Diese wiederum schlägt einen Handel vor. Wenn September ihr ein Schwert aus dem Herbstwald holen kann, innerhalb von nur einer Woche, dann kriegt sie den Löffel.

Und so macht sie sich auf den Weg, begleitet von zwei Freunden, und landet immer wieder in Situationen, in denen ihr erst hinterher gesagt wird, worauf sie sich eingelassen hat, weswegen sie wieder und wieder in der Klemme steckt.

 

Charaktere: 

Um ehrlich zu sein, wirken die meisten Charaktere hier ziemlich stupide. Während September noch als herzlos beschrieben wird – was laut der Geschichte sowieso alle Kinder sind – und nur von einer Situation in die nächste stolpert, ohne dass irgendein System dahinter stecken würde, sind auch ihre Begleiter vielleicht trottelig nett, aber doch nutzlos wirkend. Der Bibliowurm – Sohn eines Bibliothek und einer Lindwurmdame – weiß nur über eine gewisse Spanne Buchstaben bescheid und wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass er von allem anderen keine Ahnung hat. Außerdem ist er obrigkeitshörig und lehnt sich selbst dann nicht auf, wenn ihm Schmerzen bereitet werden. Und der Marid – nicht Dschinn, wie im Klappentext – kann Wünsche erfüllen, aber nur, wenn man ihn besiegt und er weigert sich, so zu tun, als würde er aufgeben, um Wünsche erfüllen zu können, die ihm dann selbst nützen würden.

So ist selbst die Gruppe der eigentlich guten Charaktere eigentlich nur eine Ansammlung von Chaoten, die nur durch Glück irgendwie voran kommen.

 

Fazit: 

Wer Alice im Wunderland mag, könnte dieses Buch auch mögen. Es ist absurd, völlig verquer und folgt keinen Regeln der Logik, Naturgesetzen oder auch nur den Definitionen fantastischer Spezies, die sich über Generationen in der Fantasy als Konsens herausgebildet haben.

In Kombination mit den durchweg leider unsympathischen Charakteren und den ermüdenden Beschreibungen jeder Kleinigkeit, die selbst einen Walter Moers in den Schatten stellen, ist dieses Kinderbuch leider ein wirklicher Reinfall für mich. Positiv anzumerken sind lediglich die Illustrationen, aber auch die wirken eher kitschig-süßlich und dienen vor allem kaum dem Geschichtsverständnis, dafür sind sie zu selten und stellen zu wenig der ohnehin schon nur sporadischen Handlung dar.

Schade, dass dieses Buch in den englischsprachigen Blogs so hoch gelobt wurde. So hat es mich nur umso mehr enttäuscht.

Walter Moers – Ensel und Krete

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2002
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • ISBN: 978-3442450176
  • Taschenbuch 256 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Der große Wald. Buntbären. Fhernhachenzwerge. Ein gemeingefährlicher Laubwof. Unsterbliche Sternenstauner. Ehrgeizige Erdgnömchen. Ein unberechenbarer Stollentroll. Kokette Elfenwespen. Geheimbären. Eine Waldspinnenhexe. Blutsaugende Flederratten. Weinende Bäume. Sprechende Pflanzen. Tanzende Pilze. Leuchtende Ameisen. Doppelköpfige Wollhühnchen. Dreiäugige Schuhus. Ein sehr alter Meteor. Schreckliche Spannung. Grausamste Bosheit. Goldener Humor. Feinste zamonische Hochliteratur. Um nur das Gröbste zu nennen.

Inhalt: 

Zwei junge Ffhernhachenzwillinge verirren sich im Wald, weil der Bruder unbedingt auf einer Eiche hochklettern möchte. Schnell wissen sie nicht mehr genau, woher sie kamen und finden nicht mehr aus dem dichten Wald heraus. Doch nicht nur das, bald verschwimmt auch die Grenze zwischen Halluzination und Realität und die beiden können sich nicht mehr sicher sein, was sie wirklich erlebt haben und welche Monster real sind. Hinzu kommt noch die furchtbare Ungewissheit: Gab es mal eine Hexe? Und wenn ja, ist sie dann wirklich tot?

 

Aufbau:

Die Geschichte ist einerseits durchzogen von gewohnt niedlichen, teils aber auch schauderhaften Zeichnungen vom Autor, die man in jedem Werk von Moers findet – zumindest in jedem, das ich bisher kenne. Diese machen die teils doch sehr unverständlich, wenn auch detailreich beschriebenen Kreaturen des Waldes nachvollziehbarer.

Aber gleichzeitig wird die Handlung auch oft durch Mythenmetzsche Abschweifungen unterbrochen. Das ist ein Stilmittel, das der ‚Autor‘ des Buches, Hildegunst von Mythenmetz, einer der größten Schriftsteller Zamoniens, eigens für das Buch erfunden hat. Hier unterbricht er die Geschichte, oft an willkürlichen Stellen, um dem Leser zu erzählen, was sich alles in seinem Arbeitszimmer befindet, wie sehr er einen Literaturkritiker hasst, oder manchmal auch für epische Abhandlungen über Mathematik. Teils helfen sie, ein besseres Bild der zamonischen Welt zu erlangen, auch wenn das für die Geschichte nicht nötig ist, teils sind sie aber einfach nur störend.

Den Abschluss bildet dann eine verkürzte Biografie Mythenmetz‘, die allerdings erst nach Ende der eigentlichen Geschichte gereicht wird und damit nicht störend, sondern nur mehr oder minder interessant ist.

 

Charaktere: 

Ensel und Krete, die beiden Zwillinge, sind die einzigen Charaktere, die man wirklich über mehrere Seiten kennen lernt, und auch sie sind nur oberflächlich aufgebaut. Sie schwanken immer wieder zwischen Mut und Furcht, zwischen Streit und Einverständnis, aber viel mehr erfährt man darüber hinaus nicht, was für eine Abenteuergeschichte aber auch nicht zwangsläufig Not tut.

 

Fazit: 

Wenngleich fantasievoll beschrieben und herrlich vielfältig in Flora und Fauna Zamoniens, wirkt diese zamonische Neuinterpretation Hänsel und Gretels ziemlich künstlich aufgeblasen. Zeitweise ist es noch ganz angenehm, dass man eben nicht weiß, was als nächstes kommt. Dass hinter jeder Rettung der Zwillinge gleich das nächste Monster wartet, aber bald erscheint es mehr wie eine Hinhaltetaktik, um irgendwie die Seiten voll zu kriegen. Und die Abschweifungen zerstören dann gänzlich den ohnehin schon verlangsamten Erzählfluss. Dabei ist für mich nicht erkennbar, welchen Zweck Moers damit verfolgt, dass er Mythenmetz zu einer das eigene Buch störenden Diva werden lässt. Mut muss man ihm hierfür schon zusprechen, da sich das wohl kaum ein anderer Autor trauen würde. Aber darüber hinaus scheint mir kein Nutzen, weder für die Geschichte, noch für die Literatur als solche, dahinter zu stecken und so wirken die Abschweifungen lediglich störend und ärgerlich und stören das Buch nur.

[Kurzrezension] Stephen King u.a. – Der Revolvermann (Der dunkle Turm #1)

Der Dunkle Turm, Band 1: Der RevolvermannDiese Graphic Novel-Reihe wollte ich lesen, weil sie – oder zumindest die Romangrundlage – demnächst verfilmt wird. Nach Band 1 gebe ich diesen Plan aber auf. Natürlich war klar, dass Stephen King auch dann, wenn er gerade nicht Horror, sondern Fantasy schreibt, nicht gerade von Einhörnern und rosa Wölkchen berichten wird. Aber die Geschichte von Roland, dem Revolvermann, der von seinem Vater in geheimer Mission ausgesandt wird, um Informationen über den Erzfeind des Bundes zu sammeln, ist mir zu brutal, in Sprache wie in Wort.

Dabei sind die Zeichnungen wirklich hervorragend, das kann man nicht beklagen. Das Buch ist darüber hinaus gut strukturiert und bietet neben dem Graphic Novel selbst einiges an Zusatz. Meine Kritik daran ist daher rein subjektiv, denn ich bin kein Freund von großartig gewaltverherrlichenden Geschichten, und solch eine liegt hier vor. Darüber hinaus bin ich kein Freund der Welt, in der es einerseits Ölfördertürme gibt, andererseits aber nur Pferde zur Fortbewegung genutzt werden. Es gibt Magie, die offen praktiziert werden kann, wie es scheint, doch auch sie wird nicht für das Gute genutzt, ohne dass der Grund erklärt wird. Ich bevorzuge logisch aufgebaute Welten und mich reizt die Reihe einfach nicht, daher sind meine Sternabzüge nur Geschmacksfrage und ich möchte niemandem davon abraten, die Reihe für sich zu versuchen. Es ist nur nicht das, was ich gerne lese, aber hervorragend und hochqualitativ gemacht.

Charlie Holmberg – Magic bitter Magic sweet

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 28. Juni 2016
  • Verlag:  47North
  • ISBN: 978-1503935600
  • Ebook   306 Seiten
  • Sprache: Englisch

 

Klappentext: 

Maire is a baker with an extraordinary gift: she can infuse her treats with emotions and abilities, which are then passed on to those who eat them. She doesn’t know why she can do this and remembers nothing of who she is or where she came from.

When marauders raid her town, Maire is captured and sold to the eccentric Allemas, who enslaves her and demands that she produce sinister confections, including a witch’s gingerbread cottage, a living cookie boy, and size-altering cakes.

During her captivity, Maire is visited by Fyel, a ghostly being who is reluctant to reveal his connection to her. The more often they meet, the more her memories return, and she begins to piece together who and what she really is—as well as past mistakes that yield cosmic consequences.

Inhalt: 

Maire ist seit etwa vier Jahren in einer Kleinstadt und hat mittlerweile ihre eigene Konditorei, in der sie Leckereien verkauft, in die sie Gefühle und Eigenschaften einbackt. Ihre Kekse können Mensch und Tier kräftiger machen, ihr Lavendelkuchen kann dafür sorgen, dass man sich geliebt fühlt und selbst Intelligenz ist mit ihren Desserts kein Problem. Warum sie das kann, weiß sie ebenso wenig, wie was vor ihrer Zeit in der Siedlung war.

Doch kaum erhält sie die Hoffnung darauf, etwas über sich zu erfahren, kaum scheint jemand, eine Erscheinung, sie von früher zu kennen, wird ihre sonst so keine Welt zerstört. Vagabunden überfallen die Stadt, töten die meisten und nehmen die jungen Bewohner als Sklaven mit. So kommt Maire in die Gewalt eines Mannes, der sie ebenfalls zu kennen scheint und von ihren Talenten weiß. Der sie gesucht hat. Ihr neuer Besitzer ist aber nicht nur brutal, sondern auch noch wahnsinnig. Nur eines scheint er mit Bestimmtheit zu wissen: Er muss verhindern, dass Maire mehr über sich erfährt.

 

Charaktere: 

Man lernt die Charaktere eigentlich erst gegen Ende wirklich kennen, weil vorher all ihre Vergangenheiten noch durch Amnesie und Rätsel verborgen sind. Stück für Stück werden Teile enthüllt, die sich aber erst im letzten Kapitel zusammenfügen. Bis dahin erlebt man die Geschichte aus Maires Sicht und kann so keinen unvoreingenommenen Eindruck gewinnen. Dafür leidet man mit ihr mit, und erhält daneben Einblicke in ihre Seelenleben, ihre Suche nach Antworten, aber auch ihre Angst davor.

 

Fazit: 

Der Roman bot Spannung bis zur letzten Seite des regulären Teils, wobei er mir an vielen Stellen zu brutal war. Düsterer, als ich es von Holmberg bisher gewohnt bin. Gefallen haben mir hingegen die Andeutungen anderer Geschichten im Buch, wobei ich mir gewünscht hätte, dass die weiter ausgebaut worden, mehr in die Welt eingeordnet gewesen wären. Der Epilog war letztlich leider enttäuschend. Zwar ein abgeschlossenes und auch zu erwartendes Ende, aber zu plötzlich und zu wenig erklärt, so dass der Roman nicht völlig überzeugen konnte.

Tommy Krappweis – Schreck im Spiegelkabinett (Ghostsitter #4)

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum:  4. Mai 2017
  • Verlag: Schneiderbuch
  • ISBN: 978-3505139055
  • Hardcover  256 Seiten
  • Sprache: Deutsch

 

Klappentext: 

Au Backe!
Seit Tom nicht nur der Besitzer einer Geisterbahn ist, sondern ihm somit auch ein Haufen quicklebendiger Geister in Obhut gegeben wurde, steht sein Leben ganz schön kopf. Als dann auch noch Vampir Vlarad mitsamt der Bestseller-Autorin Tiffany Schuster spurlos aus der Geisterbahn verschwindet, ist das Chaos perfekt. Natürlich setzen Tom und seine Truppe alles dran, ihren Vampirfreund zu retten. Und auch die Autorin muss bis zum nächsten Morgen wieder auftauchen, denn sonst steht Tom als Entführer da! Ein gruseliges Abenteuer beginnt …

Inhalt: 

Ein neuer Jahrmarkt und schon wieder macht Rivale Zoracz Ärger. Dabei hätte es so schön werden können. Eine berühmte Autorin will ihr erstes Interview nach Jahren der Kamerascheue in seiner Geisterbahn geben, doch plötzlich ist sie verschwunden, und nicht nur das. Vampir Vlarad fehlt gleich mit dazu. Schnell steht fest, dass Zoracz und sein Spiegelkabinett etwas damit zu tun haben, doch wo bitte versteckt er die Entführten? Doch dann erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite.

 

Charaktere:

Die altbekannten Charaktere werden, wie in den bisherigen Bänden, immer wieder verfeinert und dadurch nur noch liebenswerter. Und endlich erfährt man darüber hinaus mehr über Zoracz, der bisher ein einziges Mysterium war, mit Ausnahme seiner Absicht, Tom die Geisterbahn abzujagen.

 

Fazit: 

Die Reihe wird von Band zu Band eigentlich nur noch besser. Unterhaltsam, aber auch spannend führt sie große und kleine Leser in die Welt eines Zusammenlebens zwischen Sterblichen und Untoten. Und immer wieder vermag Tommy Krappweis es, auch für größere Leser kleine Schmankerl in Form von Bezügen auf bekannte Werke der aktuellen Popkultur einzuflechten, ohne dass diese abgeschmackt wirken würden.

Der einzige Nachteil des Buches ist, dass der nächste Band erst in fünf Monaten erscheint. Ansonsten ist er jungen und jung gebliebenen Lesern, die Spannung auch mit Humor versetzt mögen, sehr zu empfehlen, weil einfach alle Charaktere unglaublich lebendig wirkende Originale sind, die man auch im wahren Leben gern um sich hätte – selbst der Bösewicht.

 

Noelle Stevenson – Nimona

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Buchdetails

 

  • Erscheinungsdatum: 2015
  • Verlag: Harper Teen (Harper Collins)
  • ISBN: 978-0-06-227822-7
  • Taschenbuch (naja, riesiges Paperback, nicht Taschenformat)   266 Seiten
  • Sprache: Englisch

 

 

Klappentext: 

Nimona is an impulsive young shapeshifter with a knack for villainy. Lord Ballister Blackheart is a villain with a vendetta. As sidekick and supervillain, Nimona and Lord Blackheart are about to wreak some serious havoc. Their mission: prove to the kingdom that Sir Ambrosius Goldenloin and his buddies at the Institution of Law Enforcement and Heroics aren’t the heroes everyone thinks they are. Nemeses! Dragons! Science! Symbolism! All these and more await in this brilliantly subversive, sharply irreverent epic from Noelle Stevenson.

Inhalt: 

Vollkommen ungeplant erhält Bösewicht Ballister Blackheart bei seinem Kampf gegen das Institut für Durchsetzung des Gesetzes (Furchtbare Übersetzung meinerseits, bitte verzeiht. Ich weiß nicht, wie sie es in der deutschen Übersetzung nennen.) Hilfe von einem jungen Mädchen, das seine Gestalt ändern kann. Doch die junge Nimona ist schwer unter Kontrolle zu halten und hält nicht sonderlich viel von Moral. Nach und nach kommen selbst Ballister Zweifel, ob sie nicht zu gefährlich ist, sind ihre Kräfte doch weit größer als erwartet.

 

Charaktere: 

Obwohl es ’nur‘ ein Graphic Novel ist, hat die Autorin/Zeichnerin doch sehr viel Liebe in die Gestaltung der Hintergrundgeschichten investiert, so dass sie glaubhaft sind und Tiefe haben. Und manchmal ist es gar nicht so leicht, zu sagen, wer nun der Böse und wer der Gute ist.  In diesem Fall zu Recht.

 

Fazit: 

Ich hätte mir noch mehr gewünscht, aber vielleicht kommt ja eines Tages eine Fortsetzung? So jedenfalls ist es eine spannende Geschichte, bei der auch die eher grob gezeichnete Comicform nicht stört. Eine spannende Welt, die hoffentlich auch abseits dieser Charaktere weiter entwickelt wird, scheint sie doch Potenzial für noch viele weitere Erzählungen zu bieten. Aber auch dieses(/r?) Graphic Novel selbst ist schon wirklich gut, emotional, ebenso wie lustig, und jeden Cent wert.

[Kurzrezension]Cecelia Ahern – Vermiss mein nicht

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Buchdetails

  • Erscheinungsdatum: 2007
  • Verlag: Argon Hörbuch
  • ISBN: 9783866102248
  • Hörbuch  7 Stunden
  • Sprache: Deutsch

 

Inhalt: 

Als sie zehn Jahre alt war, bekam Sandy Shortt mit, wie ihre Klassenkameradin verschwand. Seit dem widmet sie sich dem Wiederfinden verschwundener Dinge. Erst sucht sie obsessiv verlorene Socken, dann geht sie zur Polizei und schließlich eröffnet sie lieber eine Agentur für Personensuche.
Gerade als sie sich mit Jack treffen will, dessen Bruder sie suchen soll, verschwindet Sandy aber selbst. Und landet unter lauter verschwundenen Dingen und Personen.

 

Aufbau:

Als Hörbuch nicht so einfach zu verfolgen. Kapitel aus Sandys Perspektive in der Vergangenheit, wechseln sich mit denen aus der Gegenwart und denen aus Jacks Perspektive ab und während es für die beiden Protagonisten zwei Sprecher gibt, kriegt man die Zeitsprünge doch nicht immer sofort mit. Als Hörbuch damit nicht ganz optimal geeignet.

 

 

Fazit: 

Hier schreibt Ahern wieder, wie ich es bei ihr immer etwas störend finde. Die Idee ist nicht richtig gut ausgearbeitet und zum Schluss hat man mehr offene Fragen als vorher. Für sie mag das Buch abgeschlossen sein, aber das gilt nur für die Protagonisten, nicht für das Setting an sich. Das große Ganze verliert sie bei dem Versuch aus den Augen, die Lebensgeschichte ihrer Hauptfiguren zu einem akzeptablen Ende zu führen, aber bei mir hinterlässt das eher Unzufriedenheit und das Gefühl, dass das Buch noch nicht fertig ist.

 

[Kurzrezension] Heatherlly – Obscura Nox Animae

  • Genre: Fanfiction, Harry Potter
  • Länge: 531 Seiten
  • Sprache: Englisch
  • Link: Zu finden bei AO3

 

Dieses kleine Werk hier muss ich einfach rezensieren, obwohl es eine Fanfiction ist. Naja, klein ist jetzt das falsche Wort, denn mit 363.000 Worten hat es mal eben locker die vierfache Länge eines durchschnittlichen Erstlingsromans. Mit Arial 10 bei einfachem Zeilenabstand und ohne große Absätze kalkuliert, sind das 531 Seiten.

 

Jedenfalls ist es die beste Fanfiction, die ich in all meinen Fandoms (Doctor Who, Torchwood, Once Upon a Time, Akte X, Sherlock, Raumpatrouille, Star Trek, und natürlich Harry Potter) jemals gelesen habe.

 

Inhalt: 

In der Nacht von Halloween 1981 starb Lily Potter. Ihr Körper wurde gefunden. Und doch war etwas geschehen, denn kurz darauf stellte eine kleine Maus fest, dass sie doch eigentlich nur zwei Beine haben und größer sein sollte. Sie sollte bei ihrem Sohn sein, hört sie ihn doch schreien.

Lily Potter hat überlebt, ohne zu wissen, wie und warum. Und was sie jetzt tun soll.

 

Fazit: 

Die Geschichte bleibt sehr dicht am Canon, scheint JKRs Werk eher zu komplettieren, bis auf ein alternatives, in meinen Augen deutlich besseres Ende. Man erhält einen Einblick in die Motive der Charaktere, der es zumindest geschafft hat, dass ich meinen Frieden mit Dumbledore schließen kann. Auch viele andere Dinge, die mich an Harry Potter in den letzten Jahren mehr und mehr zu stören begonnen haben, werden hier erklärt und erforscht und ergeben plötzlich einen Sinn.

Wenn ich könnte, würde ich 6 von 5 Sternen geben. Ich glaube nicht, dass mich je ein Buch so gleichzeitig gefoltert und begeistert hat. Einziges Manko ist, dass für meinen Geschmack zu häufig Sexszenen drin vorkommen, aber wir reden hier von Fanfiction, da ist das fast schon Pflicht, wenn man eh schon im FSK18-Bereich schreibt. Und sie sind immer noch seltener als bei Game of Thrones, also nicht weiter störend.