Bookcrossing – Eigene Erfahrungen

 

Willkommen zum dritten und letzten Teil meiner Bookcrossing-Serie. Heute beschreibe ich meine eigenen Erfahrungen mit dem Phänomen des Bookcrossings.

 

Ich als Bookcrosser

Ich bin mittlerweile knapp 7 Jahre Mitglied auf der Seite und weiß nicht mehr ganz genau, wie ich damals dazu gekommen bin. Aber in den Jahren habe ich lediglich 37 Bücher ins Bücherregal gesetzt – bis auf zwei alle freigelassen – und 10 fremde Bücher gefunden – die drei von meiner Mutter, die hier noch liegen, nicht mit eingerechnet.

Dabei habe ich mittlerweile eine Veränderung bei mir selbst bemerkt. Ich setze schon lange nicht mehr jedes Buch auch als Bookcrossing-Buch aus, sondern vielleicht noch jedes zehnte, wenn überhaupt. Denn ich hab über die Jahre so viele unattraktive Bücher gesehen. Versifft oder einfach so sehr Special Interest, dass nur ein Bruchteil der Leser Interesse daran haben könnte. Und wenn man selbst merkt, dass man so gar kein Interesse an freigelassenen Büchern hat, beginnt man selbst zu hinterfragen, welche Bücher man aussetzt. Sind sie attraktiv genug und noch in einem akzeptablen Zustand? Wenn die Antwort nein ist, dann stelle ich sie vielleicht einfach so in ein offenes Bücherregal, aber mehr auch nicht. Denn bei ihnen gäbe es eh eine viel zu geringe …

 

Rücklaufquote

Wenn man Bücher freilässt, hofft man, wieder etwas von ihnen zu hören, zumindest als Bookcrosser. Man hört von Büchern, die um die Welt reisen, die Leute begeistern und die Leser einander näher bringen. Oder Freundschaften, die dadurch entstanden ist, dass der Eine ein Buch des Anderen gefunden hat. Das will man auch.

Die Realität sieht deutlich anders aus. Dabei gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Freilass-Arten. Ich habe mal einen Buchring mit einem Werk von Loriot gemacht, das ich doppelt hatte. Also ich habe es dem Ersten in der Reihe geschickt, der hat es an den zweiten weitergereicht, und so weiter. Das hat eine Zeit lang gut geklappt, bis man plötzlich vom Buch nichts mehr hörte.

Aber in ‚freier Wildbahn‘ ausgesetzte Bücher bleiben oft auf ewig verschwunden. Zuletzt habe ich im November 2016 zwei fast neuwertige Bücher ausgesetzt, beide Bestseller. Sie waren innerhalb einer Woche aus dem offenen Bücherregal verschwunden, aber bis heute hat sie niemand ‚gefunden‘.

Andere haben mal einen Eintrag bekommen. Ein ‚Ich werde es lesen‘ hier, ein ‚Wie gut, wir hatten unsere Reiselektüre vergessen‘ da, dann aber nie wieder etwas. Eines meiner Bücher, das ich in London ausgesetzt habe, hat es zumindest nach Italien geschafft, aber auch dort verliert sich dann die Spur. Die große Freundschaft ist da bisher nicht bei rumgekommen. Dennoch freue ich mich noch heute über jeden Eintrag. Ich muss aber auch zugeben, dass ich jetzt sehr viel zögerlicher damit bin, Bücher so auszusetzen. Man ist doch enttäuscht, wenn man nichts mehr davon hört und wenn man sie ohne Registrierung ins Regal stellt, kann man wenigstens nicht enttäuscht werden.

Gleichzeitig habe ich aber auch ein paar Bücher quasi demonstrativ freigelassen. Die von Autoren, die ich unterstützen wollte – nur der erste Band einer Reihe, damit Band 2 und 3 gekauft werden müssen, bei Gefallen.

 

Die Community

Bookcrossing hat ein ziemlich großes, wenn auch unübersichtliches Forum. Als Frischling habe ich mich dort mal rein gewagt und musste schnell die selben Erfahrungen machen, wie in anderen Hobbies auch: Alte Hasen, die schon alles wissen, wollen oft Anfängern nicht helfen, sondern pöbeln sie nur an, sie sollen nicht dumm fragen, sondern lieber selbst recherchieren. Und wenn man Gedankenexperimente wagt, wie man ein Hobby vielleicht noch etwas verbessern kann, sind sie tödlich beleidigt und jagen einen mit Beleidigungen aus dem Forum.

Selbes habe ich beim Geocachingforum mitgemacht, aber auch bei Wasliestdu.de, weshalb ich Communities gegenüber mittlerweile sehr skeptisch eingestellt bin. Aber das sind nur die lautesten Schreier, die ihr Revier von Neulingen angegriffen sehen. Es gibt sicherlich auch die schweigende Masse normaler, sympathischer Leute. Und die Engel, die einem die Hoffnung wieder geben. In meinem Fall war das eine sehr liebe Person, die ich vorher nicht kannte. Sie hat einen großen Stapel Romane zur Fernsehserie ‚Raumpatrouille‘ selbst über Bookcrossing bekommen und gesehen, dass eines der Bücher auf meiner Wunschliste stand. Eine PN und schon trudelten bei mir nach und nach – so schnell ihr Mann sie gelesen hat – all die Romane ein und werden jetzt von mir nach und nach gelesen und wieder freigelassen. Diese liebe Dame hat mir bezüglich Bookcrossing den Glauben wieder gegeben, dass dort auch nette Menschen aktiv teilnehmen und sich in der Gemeinschaft umschauen. Danke dafür. Und natürlich auch für die Bücher.

 

So, und jetzt seid ihr dran. Welche Erfahrungen habt ihr als Bookcrosser gemacht? Hattet ihr außergewöhnliche Begegnungen? Erstaunlich viele oder positive Rückmeldungen zu euren Büchern?

Bookcrossing – Was sagt die Wissenschaft?

 

Tag zwei meiner kleinen Bookcrossing-Serie. Heute wird es vermutlich für einige von euch langweilig, aber ich finde Fachartikel immer interessant.

 

Was sagt die Wissenschaft zu Bookcrossing?

In Deutschland gibt es leider aktuell sehr wenige Studien, die sich überhaupt mit Leseverhalten beschäftigen. Besondere Phänomene wie offene Bücherregale und auch Bookcrossing sind wiederum noch seltener Gegenstand der Forschung.

So gibt es zwar zwei deutschsprachige Arbeiten, die aber beide nicht offen einsehbar sind, ohne viel Geld dafür zu bezahlen. Diese sind allerdings auch nur Kursarbeiten, also nicht von einer Zeitschriftenredaktion hinsichtlich ihrer Qualität ausgesucht worden.

Einziger Fachartikel, der sich tiefergehend damit beschäftigt und dabei in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde, ist ein italienischer Beitrag von Dalli und Corciolani.

(Dalli, Daniele; Corciolani, Matteo (2008): Releasing books into the wild: Com-munal gift-giving at Bookcrossing.com. Online verfügbar unter: https://www.researchgate.net/publication/228216907_Releasing_Books_into_the_Wild_Communal_Gift-Giving_at_Bookcrossingcom. Zuletzt eingesehen am 20. Oktober 2016.)

Sie haben sich vor allem mit den Nutzertypen beschäftigt.

 

Welche Nutzertypen gibt es denn?

Zunächst einmal stellten sie als großen Beweggrund heraus, dass man mit den Büchern Leute erreichen wollte, die normalerweise nicht, oder zumindest nicht das entsprechende Buch lesen würden. Darüber hinaus sahen sie aber auch eine kleine Gegenbewegung zum Kapitalismus. So würden sich die Nutzer vom Markt zu emanzipieren suchen. Weitere Beweggründe seien reiner Altruismus, also, dass man etwas geben wolle, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, aber auch der kulturelle Austausch, wenn Bücher zum Beispiel in andere Länder weiterreisen.

Insgesamt gibt es aber fünf ‚Idealtypen‘ von Nutzern, die sie herausgestellt haben:

 

Der Purist ist am gesellschaftlichen Wandel interessiert und möchte eine Alternative zum Buchmarkt bilden.

Der romantische Individualist sieht in Bookcrossing eher eine Selbsterfüllung. Er gibt, aber eher, weil er dadurch selbst ein gutes Gefühl gewinnt.

Friend Seekers machen vor allem deshalb mit, weil sie sich soziale Kontakte über Bookcrossing erhoffen, während Competitive Players quasi das Gegenteil sind. Sie lieben es, besonders viele Bücher freizulassen, besonders viele Beiträge zum Journal ihrer Bücher zu gewinnen, … Sie möchten gern die Besten sein.

Und zum Schluss gibt es die Free Riders, die quasi andere ausnutzen. Sie erbitten Bücher, bieten aber nicht an, Porto dafür zu zahlen. Sie nehmen Bücher mit, setzen aber keine aus. Und das, obwohl sie finanziell durchaus die Möglichkeit dazu hätten.

 

Ich selbst würde mich als fast alles davon einordnen. Ein Free Rider bin ich nicht. Ich glaube, ich habe mehr ausgesetzt, als mitgenommen, und setze auch mitgenommene Bücher wieder aus. Und ich biete an, Porto zu zahlen, wenn mir Leute Bücher schicken, bzw. habe selbst bei meinem einst gestarteten Buchring das Porto bezahlt. Aber ich mag Statistiken (auch wenn meine bei Bookcrossing etwas einschläft), würde mich immer freuen, neue Freunde durch etwas zu finden, mag das gute Gefühl, finde aber auch den Wandel hin zum Teilen schön.

Seid ihr auch Bookcrosser? Wo zwischen den fünf Typen würdet ihr euch einordnen?

 

Bookcrossing – Was ist das?

Wie ich schon angekündigt hatte, würde ich mich gerne auch abseits von Rezensionen und Blogaktionen in meinen Beiträgen mit Büchern beschäftigen und daher möchte ich euch jetzt eine Möglichkeit genauer vorstellen, wie diejenigen von euch, die wenig Geld haben, günstig an neue Bücher kommen können, und diejenigen, deren Bücherregale überlaufen, sich von alten Büchern trennen können, ohne diese wegschmeißen zu müssen. Ich widme mich heute dem Bookcrossing.

Da der Beitrag allerdings ein wenig ausgeartet ist, gibt es ihn in drei Teilen, die anderen beiden morgen und übermorgen.

Heute widme ich mich dem Allgemeinen. Was ist Bookcrossing, wie kann ich mitmachen.
Morgen folgt der aktuelle, wissenschaftliche Forschungsstand – weil ich ihn eh schon dank meiner Masterarbeit habe und ich selbst ein Studien-Nerd bin. Vielleicht ihr ja auch?
Und am Sonntag schreibe ich dann über meine persönlichen Erfahrungen damit. Wer sich mir anschließen möchte, kann das gern tun. Es besteht kein Zwang, mein Logo zu verwenden (ich weiß, es ist mal eben hingeklatscht, aber ich wollte keine fremden Stockfotos verwenden) oder mich zu verlinken. Aber wenn ihr einen Beitrag schreibt, postet mir doch euren Link in die Kommentare, damit ich eure Erfahrungen lesen kann. Ich fände es interessant.

 

Was genau ist Bookcrossing? 

Bookcrossing ist gar nicht so leicht zu definieren. Ist es eine Aktion? Ein soziales Netzwerk? Eine Initiative? Oder doch ein Unternehmen? Selbst definiert es sich wie folgt:

„Es ist die Bibliothek für die ganze Welt. Es ist eine schlaue Seite mit sozialem Netzwerk. Die Seite feiert die Literatur und ist ein Platz, an dem Bücher ein neues Leben finden. BookCrossing gibt einem Buch eine unverwechselbare Identität, so dass es verfolgt werden kann, während es von Leser zu Leser weitergegeben wird und somit seine Leser miteinander verbindet.“ (Quelle: Über Bookcrossing)

Die Idee dahinter ist, dass man als Nutzer ein Buch registriert. Dabei erhält es eine eigene, unverwechselbare Nummer, die es mit keinem anderen Buch der Welt teilt. Diese schreibt man ins Buch hinein, mit einem kleinen Infotext.
Ist das Buch entsprechend vorbereitet und vielleicht mit Aufklebern auf dem Umschlag auch als Bookcrossingbuch gekennzeichnet, kann man sich daran machen, es freizulassen. Das kann in offenen Bücherregalen, Arztpraxen, Bussen oder Cafés passieren. Überall, wo ihr hofft, dass es gefunden wird. Vielleicht besser nicht in Buchhandlungen, das könnte man übel nehmen, aber ansonsten sind der Fantasie bezüglich der Orte keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus gibt es noch offizielle Bookcrossingzonen, Orte, die sich damit einverstanden erklärt haben, dass bei ihnen regelmäßig Bücher ausgesetzt und mitgenommen werden. Oft sind das Cafés.

Hat man das Buch freigelassen, erstellt man online die Freilass-Informationen dazu. Ungefährer Ort, ungefähre Zeit, damit Leute gezielt auf die Jagd danach gehen können, wenn es sie interessiert. Aber nicht nur Mitglieder können Bookcrossing nutzen. Auch andere können Bücher finden, lesen und mit der angegebenen Nummer anonym und ohne Registrierung schreiben, wohin der Weg des Buches nun führt und wie der neue Leser es findet. Ob er es seinerseits weiterreichen will.

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, über die Foren Bücher gezielt anzufragen oder anzubieten. Der Vorteil hierbei ist, dass an weiß, wo das Buch landet. Dass jemand es wirklich bei sich aufnimmt und liest. So können sich auch Buchringe bilden, so dass das Buch von Nutzer zu Nutzer weitergegeben wird.

 

Wie kann ich da mitmachen?

Der simpelste Schritt ist es, sich zu registrieren. Keiner zwingt euch, Bücher freizulassen. Aber registrierte Nutzer können schauen, welche Bücher in den letzten Tagen wo im Umlauf gebracht wurden.

Aber wer nur Bücher lesen möchte, muss sich nicht einmal registrieren. Es gibt Orte, wo oft genug Bookcrossingbücher auftauchen, die man mitnehmen und lesen kann. In meiner Region ist das ein offenes Bücherregal im Foyer von Ikea, eine offizielle Bookcrossingzone und eine Arztpraxis mit längeren Wartezeiten, die irgendwann nachgegeben und einen Bücherkorb aufgestellt hat, wo alle Bücher tauschen können.  Wenn man etwas die Augen offen hält, kann man solche Orte auch ohne Registrierung erkennen und ab und an dort ‚wildern‘.

 

Kostet das was?

Ja und nein. Wie bei jedem Hobby kann man hier viel Geld lassen. Muss man aber nicht. So muss man sich keine Premiummitgliedschaft kaufen. Den Nutzen – abgesehen vom Sponsoring der Seite – habe ich selbst nie begriffen. Und auch die Aufkleber für Bücher kann man deutlich günstiger selbst machen. Denkt euch selbst einen schönen Infotext aus oder übernehmt den der Seite und druckt ihn einfach selbst aus. Das kostet Druckertinte, Papier und Kleber, aber all das hat man meist eh im Haus. Und die Aufkleber draußen? Es gibt die kleinen Klebeetiketten, die man für Briefe, Marmeladengläser und Co. nutzt. Die nehmen wir. Das Beitragsbild ist ein – bearbeitetes – Foto vom Aufkleber meiner Mutter. (Ich schäme mich, ich hab noch 2-3 ihrer Bücher ungelesen bei mir.)

Man kann die Kosten also auf ein sehr überschaubares Maß reduzieren. Je nachdem, wie viel Bücher man aussetzt, sind es so vielleicht 4-5 Euro im Jahr.

Und wenn man nur Bücher mitnimmt, aber nicht eigene aussetzt, kostet es gar nichts.

 

 

Welche Vorteile habe ich davon?

Bücher? Man kommt so einerseits ab und an an Bücher, die bei einem auf der Wunschliste stehen, andererseits bietet es eine Gelegenheit, die eigenen Regale mal auszudünnen und Platz für neue Bücher zu schaffen, ohne, dass man ihnen zu sehr hinterher trauern muss.

Aber der wichtigste Vorteil an Bookcrossing ist, dass man ab und an von seinen alten Büchern noch einmal etwas hört. Wohin sie gereist sind, wie sie Leuten gefallen haben. Wenn man Bücher normal in offene Regale stellt, hat man die Gelegenheit nicht. Wer weiß, vielleicht macht euer Buch ja eine Weltreise?

 

Wenn ich ein Buch finde, muss ich einen Eintrag online machen?

Müssen muss man nicht. Aber als Nutzer würde ich euch schon darum bitten. Wenn ihr das Buch wieder freilasst, und einfach nichts dazu sagen wollt, ist das nicht weiter dramatisch. Wenn das Buch aber auf ewig in eurem Regal einzieht, ist es für den Vorbesitzer schon schön, zu erfahren, dass das Buch ’noch lebt‘ und nicht unter die Räder gekommen ist.

Follow Friday 7. April 2017

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Und so starten wir mit der Aktion von FiktiveWelten ins Wochenende. Heute lautet die Frage:

Bist du bei jedem Buch-Hype dabei?

Ganz klar, nein. Ich HASSE Buch-Hypes. Wirklich großer, flammender Hass. Warum? Weil Menschen sich in Hypes oft in sabbernde Zombies verwandeln, die ihr eigenes Gehirn gegessen haben. Gut, ganz so radikal vielleicht nicht, aber so kommt es mir vor.

Aber beginnen wir von Anfang an. Ich gehöre zu den Leuten, die Hypes nicht mögen. Wenn ich ein Buch vor Beginn der Massenhysterie kennen lerne und mag, dann bleibe ich bei der Reihe. So ging es mir mit Harry Potter. Der Hype ging im Jahr 2000 los, ich habe aber schon 1999 mit Band 2 angefangen – Band 1 war in unserer kleinen Gemeindebibliothek gerade ausgeliehen. Damals galt es noch als Geheimtipp. Und obwohl ich einmal auch um Mitternacht vor dem Buchladen stand – für Band 4, glaube ich -, war der Hype mir dann doch irgendwie suspekt. Einfach, weil selbsternannte Hardcorefans dann die Reihe überhöht haben und jede, noch so argumentativ dargelegte Kritik als Beleidigung ihrer selbst auffassten und mit Hass reagierten. Und heute zerfleischen sie (wir?) sich immer noch über Fragen nach Snape (gut, böse, beides?), James Potter (liebevoller Ehemann, Schultyrann, beides?), ohne dabei sachlich zu bleiben und die Meinung der anderen zumindest anzuhören. Dabei ist der schönste Teil des Fan-Daseins doch, Plotholes, Logikfehler und Metatheorie mit anderen zu diskutieren. Finde ich jedenfalls.

Und seit damals stehe ich Hypes sehr skeptisch gegenüber. Weil sie immer mit einer Form von Hass einhergehen und mangelnder Kritikfähigkeit. So zum Beispiel bei Twilight. Plötzlich gab es Leute, die gleich beleidigt waren, als man ihnen darlegte, dass klassische Vampire in der Sonne sterben und mangels Blutdruck gar keinen Sex haben können. Dass man nur meinte, dass die Definition eines Vampirs hier falsch genutzt wurde und eigentlich eine andere Spezies dahinter stecken muss, legten sie gleich als Beleidigung des Buches an sich aus und wurden ihrerseits beleidigend und so hat es sich so hochgeschaukelt, dass in vielen Kreisen der Begriff ‚Twilight-Fan‘ immer noch ähnlich schlecht belegt ist, wie Tokio-Hotel-Fan. Ich hab auch so gedacht, muss ich zugeben. Und ich mag Twilight und die Hardcore-Fans immer noch nicht, aber dieses allgemeine Urteil über alle Leser hab ich mir wieder abgewöhnt. Idioten gibt es überall, sicher auch bei meinen kleinen Buchperlen, die sonst kaum jemand kennt.

Aber diese Leute sind es eben, die Hypes eher schlecht aussehen lassen. Sie schreien am lautesten und ich muss sagen, sie verderben mir auch jede Lust, das gehypte Buch jemals zu lesen. In Twilight habe ich noch nicht reingeschaut.

Gut, in 50 Shades werde ich auch nie reinlesen. Entschuldigung, aber das ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Mir reichte die Aufstellung der über 100 fragwürdigen bis kriminellen Szenen aus Band 1. Vergewaltigung als Romanze zu verkaufen (und ja, das Safe-Word zu ignorieren ist rechtlich gesehen eine Vergewaltigung), finde ich einfach in unserer emanzipierten Zeit kontraproduktiv. Frauen, die sich einen Mann wie Grey wünschen, haben ein sehr fragwürdiges Frauenbild und gehören meines Erachtens nach vermutlich sogar in eine Therapie. Das grenzt schon an eine Form von Autoaggression.

Deshalb glaube ich auch, dass Hypes in Wirklichkeit dem Buch schaden und bin froh, dass meine sonstigen Buchlieben eher schleichend verbreitet werden, oder einfach groß und bekannt sind, ohne dass das groß zelebriert wird, wie beispielsweise bei der Scheibenwelt von Pratchett.

Dennoch ist es ein zweischneidiges Schwert. Ich wünsche meinen Lieblingsautoren ja Erfolg und ein Hype geht mit hohen Verkaufszahlen und viel Öffentlichkeit einher. Für sie wäre das vermutlich gut. Aber ich selbst? Ich wünsche mir, nie wieder Teil einer Masse zu sein, die irgendwie in einen Hype einfließt. Es ist ein furchtbares Gefühl, mit denen über einen Kamm geschert zu werden, die jegliche Denkfähigkeit ausschalten, sobald sie ein Buch mögen. Das möchte ich nie wieder erleben.

Gemeinsam lesen #9

 

Bildergebnis1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade „Warum Männer, die Staub saugen, mehr Sex haben“ von Sabine Reichel und bin auf Seite 138.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Das bedeutet keineswegs Freiheit und Geld im Überfluss, vielmehr muss jede dritte Alleinerziehende mit 1100 Euro monatlich auskommen.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Gebt mir Quellenangaben, verdammt. Wie soll man sonst die Studien replizieren, um ihre Ergebnisse zu überprüfen? 

4. Auf welche Neuerscheinung/en 2017 freust du dich besonders?

Ich wollte gerade antworten ‚Gar keine‘, da fiel mir ein, dass mit etwas Glück ja der nächste Ghostsitter-Band noch dieses Jahr erscheint. Und siehe da, sogar schon in einem Monat. Obwohl ich absolut kein Freund von Neuerscheinungen im Allgemeinen bin, weil mich Hypes und auch die ständig gleiche Buchbesprechung auf allen Blogs nerven, so freue ich mich doch auf dieses Schätzchen hier, weil die Reihe einfach klasse ist.

 

Und was lest ihr gerade Schönes?

Montagsfrage #13

 

Guten Morgen und willkommen zur Montagsfrage. Das Wetter draußen ist von sonnig schlagartig zu deprimierend gewechselt, also perfekt, um sich mit einem Buch zu verkriechen. Doch welches, hm?

Habt ihr besondere Vorlieben bei den Themen in euren Büchern (Prinzen, Reisen, Märchen etc.) oder achtet ihr da gar nicht drauf?

Schwierige Frage. Ich glaube so das gemeinsame Thema haben meine Bücher nicht, aber es gibt ein paar Richtungen, die ich gerne mag.

  • „Ich erzähl euch aus meinem Leben“. Humorvolle Nonfiction, ob es nun die lustigsten Ereignisse einer Lehrerin, Familienpsychologin, Gynäkologin, oder eines Rettungssanitäters oder Bestatters sind, liebe ich. Einerseits weil humorvolle Anekdoten immer toll sind und man solche Bücher auch gerne mal nach einem Kapitel wieder weglegen und sie zwischendurch zur Auflockerung lesen kann. Andererseits aber auch, weil ich glaube, dass sie ein wenig den Horizont erweitern. Oft genug lerne ich da etwas. Ob es nun neue Begriffe sind, oder die Entmystifizierung einer urbanen Legende. Manchmal bietet so ein Buch auch einfach nur gute Lektionen in Menschlichkeit oder Einblicke dort hin, wo die Gesellschaft noch weit von Perfektion entfernt ist, wo es aber niemand sieht, der nicht betroffen ist. In jedem Fall sind diese Bücher immer gut, um etwas Neues zu lernen.
  • Gesellschaftskritische, aber humorvolle Fantasy. Oder mit anderen Worten: Die Scheibenwelt. Zumindest habe ich bisher noch keine weitere Fantasy gefunden, die das so vermengt. Ich mag Düsteres nur sehr ungern, mag aber, wenn Lustiges nicht flach ist, sondern zum Nachdenken anregt.
  • Zauberlehrlinge, oder Leute, die erst in ihre Macht reinwachsen müssen. Ob das nun Harry Potter ist, Ceony aus Paper Magician, Mara aus Mara und der Feuerbringer, Tom, der in Ghostsitter erst lernen muss, dass es Untote gibt und er mit seiner Bande selbiger verbunden ist – und vielleicht die Telepathie abschalten sollte, wenn er darüber nachdenkt, dass Geistermädchen Mimi nett und hübsch ist -, all das mag ich sehr gern. Einfach, dass Helden, am liebsten noch etwas unwillig, erst einmal ihre Kräfte kennen lernen müssen, und sich dabei, wenn möglich, auch noch erstmal auf die Klappe legen, auf gut Deutsch.

 

Und welche Themes liebt ihr bei Büchern?

Quartalsrückblick

Willkommen zum letzten Tag des März. Die Sonne strahlt, es ist eigentlich schon wieder viel zu warm, wenn man bedenkt, dass wir nur ein Jahrestemperaturmittel von 10 Grad haben sollten, hier in Deutschland, und da morgen der erste April ist und ich den vollends umgehen will, kommt mein Quartalsrückblick schon heute. Darüber hinaus habe ich auch die SUB-Seite aktualisiert.

 

51 gelesene Bücher, davon 5 Neuzugänge | 10.207 gelesene Seiten | dazu 107 gelesene Fanfictions mit 597.889 Worten (~1000 Seiten +/-)

Statistik-Funfacts: Sterndurchschnitt: 3,25 | Seitendurchschnitt pro Buch: 200,14 | Wortdurchschnitt pro Fanfiction: 5.587,75

Das Jahr war bisher recht durchwachsen. Ich hatte ein paar echte Perlen, aber ebenso auch wirkliche Reinfälle. Auch meine Liste der Fanfictions ist leider nicht mehr vollständig. Das passiert, wenn man nachts auf Tumblr Geschichten liest, die aber morgens nicht mehr wiederfindet. Gezählt habe ich daher nur, was ich runtergeladen und in meine Tabelle eingetragen habe.

Nach Sternen aufgeteilt findet ihr meine gelesenen Bücher hier:

Leider kann ich euch nicht die Rezensionen verlinken, weil WordPress offenbar nicht so viele Links auf einmal akzeptiert. Beim Erstellen des Beitrags hatten plötzlich alle Bücher den selben Link, und dabei nicht etwa den ersten, sondern den letzten, den ich eingetragen hatte.

 

  • 5 Sterne

Ein Buchladen zum VerliebenMüssen wir schon wieder machen, was wir wollen?: Meine Geschichten aus dem Kindergarten (German Edition)Die JudenDoctor Who: The Sontaran GamesDer Maik-Tylor verträgt kein Bio - Neues aus dem Alltag einer Familienpsychologin

Pride and PrejudiceDie Insel der besonderen KinderWas man heute wissen muss, Der große ZEIT-BildungstestFantastic Beasts and Where to Find Them: The Original Screenplay

Ohne Coverbild: Obscura Nox Animae von Heatherlly

 

  • 4 Sterne

Überleben (Star Trek: Starfleet Kadetten #4)Bildergebnis für akte x blitzschlag romanDie Märchen von Beedle dem BardenScheißlebenDoctor Who: Code of the Krillitanes

Das Haus, in dem es schräge Böden, sprechende Tiere und Wachstumspulver gibtBildergebnis für der genitiv ist dem streber sein sexEin Moment fürs LebenNoch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär

Dabei Hörbücher:

Hundert NamenHerr der Diebe

Ohne Cover: Die Addams Family von Elizabeth Faucher | A dream carved in stone von Diadelphous | Die Erde in Gefahr von Hans Kneifel | Heiraten ist gut gegen Depressionen von Andreas Lehmann

 

  • 3 Sterne

Perry's Planet (Star Trek Adventures, #13)The Doctor Who Storybook 2007Das Gift der SchmetterlingeAch so! Warum der Apfel vom Baum fällt und weitere Rätsel des AlltagsKein Alkohol Für Fische Unter 16: Die Skurrilsten Gesetze, Klagen & Urteile

Vertragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker?: Tragikomisches von unserem Körper und denen, die ihn behandeln (German Edition)Sehr geehrtes FacebookFlauschangriffIch hab dich rein optisch nicht verstandenRegeln für einen RitterIhr Schokohase hatte keine Eier: Frei erfundene Beschwerden und die Antworten darauf

Dabei Hörbücher:

1248940

Ohne Cover: Schiff aus der Zukunft von Hans Kneifel

 

  • 2 Sterne

Der krumme Hund: Eine lange GeschichteStar Trek II: The Wrath Of Khan: PhotostorySonst noch Fragen?: Warum Frauen kalte Füße haben und andere Rätsel des AlltagsBlutige Anfänger Eine junge Ärztin packt ausWorte wie Sterne

1 Stern

Die Entdeckung der FaulheitDas Blütenstaubzimmer. RomanDas Haus der vergessenen BücherErzählungen (German Edition)

Ohne Cover:  Die heilige Johanna von George Bernard Shaw | Safari im Kosmos von Hans Kneifel | Humor von Homer (ohne Autorenangabe)

 

22 Neuzugänge zum SUB | davon gekauft: 0 (weil alle gekauften schon gelesen wurden) | Aus offenen Bücherregalen und Gewinnspielen: 4  | Plötzlich in meinem Regal gefunden: 18

Aus dem SUB aussortiert: 3 Nachschlagewerke, die nur bei Bedarf zum Teil gelesen werden | 4 Aktivitätsbücher, die nicht gelesen, sondern ausgefüllt/anders bearbeitet werden | 1 Buch, dass ich gar nicht besitze und an dem ich auch kein Interesse habe

Bildergebnis für Frag mutti buchBildergebnis für dialektik der aufklärungDeskriptive Statistik: Eine Einfuhrung Fur Sozialwissenschaftler

Diese Bücher habe ich aussortiert, weil sie nur dazu da sind, entweder Tipps oder Wissen des Studiums nachzuschlagen.

 

Post this book: Teile deine Kreativität!Bildergebnis für das TrostbuchMach dieses Buch fertig101 Dinge die du tun solltest, um ein Superheld zu werden (oder ein Superbösewicht)

Diese Bücher habe ich aussortiert, weil sie einfach situationsgebunden sind und nicht hintereinander weggelesen werden können, sondern nur in bestimmten Momenten genutzt werden. Damit sind sie nicht in dem Sinne ungelesene Bücher.

Darüber hinaus aussortiert, weil ich es einfach gar nicht besitze und keine Ahnung habe, wie es auf die Liste kam: Dantons Tod von Georg Büchner.

 

105 Posts | Davon besonders stolz auf Diversity bei Büchern, Weltfrauentag und Bookish Apps ausprobiert

Ich liebe das Lesen und ich liebe es, Bücher, die ich mag, in die Welt hinauszuschreien. Allen Leuten zu sagen, sie mögen sie doch bitte lesen und auch, warum genau. Aber ich habe auch die Sehnsucht nach mehr. Mich wichtigen Gesellschaftsthemen, die mit Büchern zu tun haben, zu stellen. Dinge zu schreiben, die zum Nachdenken anregen, mehr Mehrwert haben, als eine simple Buchbesprechung. Das ist nicht leicht. Weder, die Themen zu finden, noch sie dann zu bearbeiten. Ich weiß nicht, ob ich gut darin bin und ob es überhaupt erwünscht ist, gelesen wird. Aber unsere Blogs sind doch unser kleines Fenster in die Welt, unser kleiner Funke an Einfluss. Ich hoffe, ihr seid mir zumindest nicht böse, wenn ich deshalb ab und an von simpler Buchanbetung wegdrifte und tiefergründiger werde.

Habt ihr auch Interesse an wissenschaftlichen Fun-Facts zu Büchern, sollte ich welche entdecken? Ich hatte eigentlich vor, zumindest mal über die Ergebnisse meiner Masterarbeit zu schreiben, aber das bleibt mir jetzt verwehrt, solange ich versuche, mit der Veröffentlichung in Fachzeitschriften damit Geld zu machen. Aber wenn ich andere Studien finde, interessiert das?

Lasst mich wissen, ob diese Art Blogausrichtung euch überflüssig erscheint oder für euch interessant wäre.

Follow Friday 31. März 2017

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Und wieder starte ich mit dem Follow Friday von FiktiveWelten ins Wochenende. Dieses Mal:

 

Dein Highlight im März 2017

In Buchform wäre das in jedem Fall ‚Ein Buchladen zum Verlieben‘ Ein Buchladen zum Verliebenvon Katarina Bivald. Es ist einfach Buchliebe in Romanform und wäre es wert, auch daraus eine Lesechallenge zu basteln, hätte ich nicht schon mit der Rory Gilmore- und der Buchspringer-Challenge so viel zu tun für vermutlich den Rest meines Lebens. (Immerhin wird die Rory Gilmore-Challenge noch länger durch ‚A Year in the Life‘ und Netflix verhandelt schon, ob man Staffel 9 machen könnte, …

Ansonsten ist mein März-Highlight, dass ich die schriftliche Note meiner Masterarbeit bekommen habe und meine Dozentin plant, mit mir an der Veröffentlichung als Fachartikel zu arbeiten. Yay. Erster Schritt ins Leben als Wissenschaftlerin, hoffentlich. Aber schauen wir mal, ob es klappt. Dennoch gab es Hoffnung, nachdem ich meinen Wunschjob nicht bekommen habe.

 

Jetzt lass ich euch mit den Monatshighlights aber erstmal wieder in Ruhe, denn nachher kommt der Quartalsrückblick, der einiges an Arbeit benötigt. Aber welche Bücher (oder Dinge) haben euch denn im März besonders gut gefallen?

 

Top Ten Thursday 30. März 2017

 

Einen wunderschönen guten Morgen und los geht es mit einer neuen Top Ten von Steffis Bücherbloggeria. Heute:

10 Bücher, deren Titel mit einem „G“ beginnen

Auch hier werden es wohl wieder etwas weniger Bücher werden. Wer mich schon gelesen hat, weiß, dass ich dazu übergegangen bin, nur zu berücksichtigen, was ich auch vorstellen kann, da meine Leser möglichst viel Mehrwert pro Artikel haben sollen. Die Reihenfolge ist hier heute aber frei und kein Ranking.

 

Geister geerbt (Ghostsitter, #1)

Tommy Krappweis – Geister geerbt (Ghostsitter Band 1)

Tom ist ein kleiner Computerspiel-Nerd, sonst aber ein ganz normaler Junge, wenn man von seiner Familie absieht. Seine Oma ist nicht seine Oma und plötzlich steht sein ‚Onkel‘ vor der Tür, der in Wirklichkeit ein Werwolf ist. Und der sagt ihm auch noch, Tom habe eine Geisterbahn geerbt. Schnell stellt sich heraus, dass da noch viel mehr dran hängt, denn die Geisterbahn wird von Werwolf, Zombie, Geist und Co. betrieben und nun ist es Toms Aufgabe, nicht nur das marode Fahrgeschäft wieder aufzupäppeln, sondern auch, sein Team freundlicher Untoter zu schützen – und manchmal auch von ihnen beschützt zu werden.

Ein herrlich amüsanter Start in eine Kinderbuchreihe, deren bisherige drei Bände aber auch für Erwachsene Unterhaltung bieten. Teils etwas albern, aber gleichzeitig unglaublich gut.

 

Der Genitiv Ist Dem Streber Sein Sex Und Andere Erkenntnisse Aus Meinem Leben 2.0Markus Barth – Der Genitiv ist dem Streber sein Sex

Kabaretttexte in Buchform können eben doch funktionieren. Markus Barth geht hier nicht nur schonungslos mit den gesellschaftlichen Veränderungen im Leben anderer Leute um, sondern behandelt auch seine eigenen Macken selbstironisch und betrachtet, was das Leben 2.0 aus ihm und uns gemacht hat.

 

 

 

Gestatten, Bestatter!: Bei uns liegen Sie richtigPeter Wilhelm – Gestatten, Bestatter! 

Für jeden, der sehr auf Pietät achtet, ist dieses Buch keine Empfehlung. Wer aber auch einen Hauch makabren oder schwarzen Humor mit sich bringt, den könnten diese teils amüsanten, teils aber auch mitfühlenden Geschichten aus dem Beruf eines Bestatters begeistern. Peter Wilhelm ist dabei keineswegs respektlos, sondern sieht nur auch die Dinge, die einem sonst verborgen bleiben, die Ironie in manchen Toden und, dass das Leben eben auch im Trauerfall noch lustig weitergehen kann.

 

 

 

Gevatter Tod: Ein Roman von der bizarren ScheibenweltTerry Pratchett – Gevatter Tod

Tod überlegt, in den Ruhestand zu gehen, weshalb er einen Lehrling einstellt. Das läuft auch ganz gut, bis Mort sich in eine Prinzessin verliebt und sie vor einem Attentat beschützt. Dadurch gerät das Gefüge der Scheibenwelt durcheinander.

Generell sind die Tod-Bände die besten, die Pratchett je geschrieben hat. Hier geht seine Geschichte gerade erst los und man erfährt, dass der Tod der Scheibenwelt eine ganz besondere anthropomorphe Personifizierung (seine Worte) ist. So hat er einen menschlichen Butler, eine Adoptivtochter und ist so gar nicht der grimmige, mordlustige Sensenschwinger, den alle in ihm erwarten. Pratchetts Tod ist eine so unglaublich sympathische Figur, dass man sich einfach in ihn verlieben muss.

 

The Glass Magician (The Paper Magician Trilogy, #2)Charlie Holmberg – The Glass Magician (Paper Magician Band 2)

Drei Monate nachdem ihr Lehrer beinahe gestorben wäre, wird Ceony selbst zum Fokus der Attacken eines bösen Magiers. Dieser glaubt, sie hätte ein Geheimnis entdeckt, das er zu erfahren sucht. Als ihr Umfeld durch die Angriffe in Gefahr gerät, muss Ceony ihre eigenen Kräfte erforschen und ihre Liebsten beschützen.

Die Paper Magician-Reihe ist leider noch nicht vollständig ins Deutsche übersetzt, Band 3 fehlt noch. Doch wer des Englischen mächtig ist, dem sei diese Trilogie (bald folgt allerdings ein vierter Band, die Trilogie ist aber in sich geschlossen) ans Herz gelegt. Wieder ein Zauberlehrling-Szenario, mit einer Romanze als Nebenplot, aber sehr spannend und etwas reifer dargestellt, auch wenn es als Jugendbuchreihe definiert wurde. Nebenbei hat Disney sich die Filmrechte gesichert, also lest es schnell, bevor es ins Kino kommt.

 

Götterdämmerung (Mara und der Feuerbringer, #3)Tommy Krappweis – Götterdämmerung (Mara und der Feuerbringer Band 3)

Keine Möglichkeit, Mara zu erwähnen, lasse ich aus. Tut mir leid. Aber der dritte Band ist wirklich ein gekonnter Abschluss der Trilogie. (Eine zweite Trilogie ist in Planung!)

Nachdem Mara sich davor gerettet hat, auf ewig bei Hel in der Unterwelt bleiben zu müssen, steht nun die letzte Konfrontation mit Feuerwesen Loge und dessen Herrn an. Und wer genau hat sie eigentlich auf ihre Reise geschickt, die Welt zu retten? Plötzlich beginnt eine Reise in die Götterwelt und nicht nur sie muss alles geben, um die Erde zu retten.

 

 

Damit sind es nur sechs geworden. Aber vielleicht könnt ihr ja noch etwas empfehlen?